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Der besondere Reiz einer Airshow in Australien ist die Tatsache, daß man
dort Flugzeugtypen im Flug geboten bekommt, die man in Europa mittlerweile gar nicht mehr
oder nur noch extrem selten zu sehen bekommt! Ein gutes Beispiel hierfür ist die General
Dynamics F-111, von der 35 Maschinen bei der Royal Australian Air Force im Dienst
stehen und auch noch ein Weilchen im Dienst bleiben werden. Durch Modifizierungen ist
geplant, die F-111 noch bis mindestens 2015, eventuell sogar bis 2020 im Einsatz zu
halten! Dies zeigt die hohe Lebensdauer des alten Schlachtrosses F-111, von der die
Royal Australian Air Force im Jahre 1973 das erste Exemplar erhalten hat! Das
Flugprogramm dieses Schwenkflügel - Jagdbombers war sehr eindrucksvoll. So flog die
F-111 einen vollen Looping , was für ein so großes und schweres Flugzeug schon eine
enorme Leistung ist! Traditioneller Höhepunkt einer F-111 Flugvorführung der RAAF ist
das "dump and burn-Manöver", bei welchem die F-111 beim Vorbeiflug einen
riesiegen Feuerschweif hinter sich herzieht, der länger ist als das gesamte Flugzeug! |
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Auch ein mittlerweile seltener Klassiker ist die De Havilland Canada DHC-4
Caribou, das älteste Flugzeug im Bestand der Royal Australian Air Force und noch mit
Kolbenmotoren ausgerüstet. Die RAAF erhielt die erste Maschine dieses Typs im Jahre 1964.
Die Caribou ist ein Flugzeug mit sehr guten STOL Eigenschaften (STOL = Short Take-Off and
Landing = Kurzstart- und Landung) und hat eben diese Fähigkeit während der Airshow auf
außerordentlich eindrucksvolle Weise vorgeführt. Im Rahmen dessen zeigte die Caribou
beim Landeanflug ihre Langsamflugeigenschaften, bei denen man seinen Augen nicht traut!
Man meint man könnte zu Fuß nebenherspazieren! Außerdem hat die Besatzung noch weitere
schöne Manöver geflogen, z.B. wieder einen ultralangsamen Landeanflug im Rahmen dessen
sie aber statt dann aufzusetzen nur die Nase heruntergenommen haben und über eine
ziemlich lange Strecke nur das Bugrad über die Landebahn rollen ließen, während das
ebenfalls ausgefahrene Hauptfahrwek in der Luft blieb und den Boden nicht berührt hat!
Anschließend ist die Caribou wieder durchgestartet! Die unverwüstlichen Caribous werden
trotz ihres fortgeschrittenen Alters auch noch etliche Zeit im Einsatz bleiben, da sie
aufgrund ihrer hervorragenden Fähigkeiten bei der Royal Australian Air Force
unverzichtbar sind! So waren sie z.B. auch bei der Krise in Osttimor im scharfen Einsatz. |
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Dieses
"dump and burn - Manöver" der F-111 ist schon am Tag eindrucksvoll, aber in der
Nacht kommt dieser Flammenstoß noch besser zur Geltung! |
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Die
Besatzung dieses Jet-Trainers des in Italien entwickelten Typs Aermacchi MB. 326 der
Royal Australian Air Force macht ihr Flugzeug klar zum Start. |
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Das wichtigste Kampfflugzeug der Royal Australian Air Force ist die McDonnell
Douglas F / A - 18 Hornet, welche während der Airshow sehr gekonnt und eindrucksvoll
vorgeflogen wurde! Die schon in aller Welt bewährte und wie ich finde außerordentlich
schön aussehende Hornet (eines meiner Lieblingsflugzeuge) wurde 1985 bei der RAAF
eingeführt und die 71 im Dienst befindlichen Maschinen werden auch noch mindestens bis
2013 im Einsatz bleiben. |
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Die
Aermacchi MB. 326 fliegt hier zusammen mit einem früher bei der RAAF verwendeten
Düsenjäger: Der De Havilland Vampire. |
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Im
Static Display stand eine weitere Aermacchi MB. 326 mit sehr eindrucksvoller
Bemalung der Seitenflosse. Die MB. 326 werden bei der Royal Australian Air Force gerade
nach langjähriger Dienstzeit ausgemustert. |
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Als
Ersatz für die ausgemusterten MB. 326 wird gerade die neue British Aerospace Hawk 100
bei der Royal Australian Air Force in Dienst gestellt. |
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Einen
Eindruck davon wie klein die berühmte Kunstflugmaschine Pitts Special doch ist
bekommt man wenn sie nahe an einer Hornet vorbeirollt! Auch die Pitts Special flog bei der
Airshow ein erstklassiges Kunstflugprogramm! Neben dem Jubiläum 80 Jahre Royal Australian
Air Force hat Australien im Jahre 2001 übrigens noch ein weiteres Jubiläum zu feiern:
100 Jahre Unabhängigkeit. Anläßlich dessen trägt die hier zusehende Hornet einen
Sonderanstrich auf dem Leitwerk. |
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Die
neueste Version der Hercules wird gerade für die Royal Australian Air Force
beschafft: Die Lockheed C-130 J-30 Hercules unterscheidet sich von den älteren
Versionen der Hercules durch viele technische Detailverbesserungen, die man auf den ersten
Blick nicht erkennt. Der am besten zu sehende äußere Unterschied: Die früheren C-130
hatten Vierblattpropeller, während die neue C-130 J-Serie sichelförmige
Sechsblattpropeller hat. |
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Formationskunstflug der Spitzenklasse war bei der Australian International
Airshow 2001 Aufgabe der Roulettes, des Kunstflugteams der Royal Australian Air
Force. Das Team fliegt mit 6 Flugzeugen des Schweizerischen Typs Pilatus PC-9 eine
Vorführung, die keine Wünsche offen lässt! Die Pilatus PC-9 ist ein sehr gutes
Trainingsflugzeug mit Turbopropantrieb. Es wurden insgesamt 67 Maschinen von der RAAF
beschafft. Die Roulettes sind auch im Internet: www.defence.gov.au/raaf/roulettes |
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Die Roulettes in der Formation "Wedge" (= Keil) |
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Die Roulettes in der "Card - Five" Formation. |
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Die
Roulettes in der "Swan" Formation. |
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Das U - Boot - Bekämpfungs- und Seefernaufklärungsflugzeug Lockheed P-3
C Orion von der Royal Australian Air Force wurde von seiner Besatzung sehr schön
vorgeflogen. Ich höre sehr gerne den Sound von Turboproptriebwerken. Und dieser Sound kam
besonders zur Geltung beim letzten sehr beeindruckenden Manöver der P-3 C Flug-
vorführung: Einem schnellen Vorbeiflug in 100 Fuß Höhe (30 Meter) mit einer
Geschwindigkeit von 400 Knoten (740 Stundenkilometer) !!! Dieses große viermotorige
Flugzeug wurde übrigens teilweise mit nur drei laufenden Motoren im Flug demonstriert.
Das Abschalten eines Triebwerks ist bei der Orion eine normale Standardprozedur, die bei
langen Patrouillenflügen angewandt wird um Treibstoff zu sparen. |
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Die
Australischen Heeresflieger (Australian Army Aviation Corps) boten dem Publikum eine sehr
gute Luftlandedemonstration. Zum Einsatz kamen mehrere Hubschraubertypen. So zeigte z. B.
der mächtige Boeing Vertol CH-47 Chinook unter anderem seine Fähigkeiten im
befördern schwerer Aussenlasten. |
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Acht Exemplare des Transportflugzeugs British Aerospace HS 748 dienen
bei der Royal Australian Air Force als Trainer. Sie sind "fliegende
Klassenzimmer" für die Ausbildung von Navigatoren und Elektronik-Offizieren. Einige
weitere Maschinen dieses robusten Flugzeugtyps werden auch normal als Transporter
verwendet. |
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Das
Absetzten der Truppen aus den Sikorsky Black Hawk Hubschraubern erfolgte im
Schwebeflug aus recht großer Höhe durch schnelles Herunterlassen an Seilen und zeigte
damit wie man Soldaten und Spezialeinheiten auch in sehr unwegsamen Gelände, oder auch
auf Gebäuden z.B. bei Anti-Terror-Einsätzen, absetzen kann. |
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Diese Beechcraft Super King Air 350 gehört der Aufschrift nach zwar
auch der Army, also den Australischen Heeresfliegern, trägt aber interessanterweise
zusätzlich das Australische Zivilkennzeichen "VH - HPJ". |
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Soldaten
wurden auch von Bell UH-1 Hubschraubern, dem legendären "Huey",
abgesetzt. |
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Der Kaman SH - 2 G ( A ) Super Seasprite wird gerade ganz neu für die
Australische Marine beschafft. 11 Stück sind bestellt. Es ist ein Marine -
Mehrzweckhubschrauber mit der primären Aufgabe der U - Boot - Jagd. |
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Der
Huey mit dem Kennzeichen "766" wurde nach Beendigung der
Luftlande-demonstration ins Static Display gestellt. Wie übrigens nach dem Spielfilm
"Apocalypse now" nicht mehr anders denkbar wurde auch diese
Luftlandedemonstration über Lautsprecher mit Richard Wagners "Walkürenritt"
musikalisch unterlegt. |
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An
der Luftlandedemonstration der Army Helicopters waren auch Hubschrauber des Typs Bell
OH-58 Kiowa beteiligt. |