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"Aviation & The Movies"

Classic Fighters Airshow 2007, Omaka Aerodrome, Blenheim, New Zealand

- von Hartmut Seidel und Gerhard Schmid -
 

Mit dem ersten Teil des Berichtes über die Classic Fighters Airshow 2007 haben sie die Fokker Dr.I Dreidecker des berühmten "Fliegenden Zirkus", der Jasta 11 gesehen. Angeführt vom "Roten Baron" hat diese den historischen Originalen nachempfundene Staffel von sieben Maschinen die Zuschauer mit perfekten Formationsflügen beeindruckt.

Obgleich die Jasta 11 Formation weltweit einmalig ist, waren im Programm noch einige weitere Highlights aus der Zeit des ersten Weltkrieges zu sehen. Unter den weiteren Deutschen, Englischen und Französischen Jagdflugzeugen, waren sogar zwei Maschinen Umlaufmotoren angetrieben.

Dogfights zwischen den Doppel- und Dreideckern sind aufgrund der langsamen Geschwindigkeiten und der unglaublichen Beweglichkeit um alle Achsen eine Schau. Alles spielt sich wenige hundert Meter vor dem Publikum ab. In Verbindung mit den zugleich stattfindenden "Bodenkämpfen" von dutzenden Statisten in historischen Uniformen, ausgestattet mit den verschiedensten Fahrzeugen, gewinnt man als Beobachter den Eindruck, in die Kulisse eines Filmes ? la "The Blue Max" geraten zu sein.

Teil 1: Jasta 11
Teil 2: WWI Flugzeuge
Teil 3: WWII Shows
Teil 4: weitere Vorführungen
Spät am Nachmittag rollt Gene de Marco nochmals mit der Sopwith Camel auf das Airfield um nach seinem deutschen Gegner zu suchen... Bei genauem Hinsehen kann man unter der Cowling den rotierenden 160 PS Gnome Umlaufmotor erkennen.
Eine Fokker Dr. I der Jasta 11 wird von einer französischen Nieuport 24 bedrängt. Während der Pilot der Fokker mit diesem authentischen Anstrich nicht bekannt ist, tritt die Nieuport 24 als "White Cat 3" des Sous Lieutenant Gilbert Discours auf.
Der "Rote Baron" Manfred Freiherr von Richthofen im Duell mit dem unter Britischer Flagge fliegenden Neuseeländer Clive Collett. Der rote Dreidecker wird geflogen von Jahn Lanham, die Sopwith Camel von Gene de Marco.
Das Blatt hat sich gewendet. Noch eben der Jäger, findet sich der Pilot der Nieuport 24 wenige Augenblicke später in der Rolle des Gejagten wieder. Obwohl beide Maschinen nur an der oberen Tragfläche Querruder haben, sind sie sehr agil.
Duell Im letzten Büchsenlicht. Mit dem Licht der im Westen untergehenden Sonne im Rücken, fliegt die Sopwith Camel auf den Dreidecker zu. Der "Rote Baron" ist übrigens eine englische Bezeichnung, denn die englische Sprache kennt keinen "Freiherrn".
"Scout Experimental 5" lautet die ausführliche Bezeichnung, die sich hinter dem Kürzel SE.5 verbirgt. Probleme mit dem 8-Zylinder Hispano Suiza Motor ließen größere Erfolge der ansonsten hervorragenden Konstruktion erst im Jahr 1918 zu.
Triumphierend kreist der "Rote Baron" über der Sopwith Camel, die er soeben zur Landung gezwungen hat. 1917 war Clive Collett der erste Pilot, der mit einer Camel einen Abschuss errang. Als As mit 12 Luftsiegen stürzte er bei einem Testflug mit einer erbeuteten Albatros in Schottland tödlich ab.
Die anfänglichen Motorprobleme der SE.5 wurden mit einem 200 PS Hispano-Suiza bzw. Wolseley Viper gelöst. Damit war die SE.5 ein überlegenes Jagsdflugzeug. 5205 SE.5 wurden gebaut, davon nur 77 von der letzten Version SE.5a
Tiefer Vorbeiflug vor den saftig grünen Weinreben von Marlborough - Gene de Marco präsentiert die Sopwith Camel von ihrer schönsten Seite. Etwa 5.500 Exemplare des wohl berühmtesten Britischen WWI Jagdflugzeuges wurden gebaut - kein Original ist flugfähig erhalten geblieben.
Auch zwei weitere Flugzeuge der Deutschen Luftstreitkräfte traten bei der Classic Fighters Airshow auf: Die berühmte Fokker D.VII und die Pfalz D.III.
Diese beiden Maschinen haben eines gemeinsam: Beide werden von einem seltenen Umlaufmotor angetrieben. Die Sopwith Camel wurde ja bereits beschrieben, bei der Maschine im Vordergrund handelt es sich um eine Nieuport 11, geflogen von Frank Murrin.
Unter strahlend blauem Himmel konnten die Fokker D.VII und die Pfalz D.III ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren.
1917 wurden Nieuport 11 Maschinen in Lizenz bei Macchi in Italien gebaut. Ursprünglich als leichtes Rennflugzeug entworfen, sollte die Nieuport 11 zum Gegenspieler der Fokker E.III werden. Die fehlende Synchronisation war der Grund für die Montage des Maschinengewehrs auf der oberen Tragfläche.
Im August 1917 kamen die ersten Maschinen des Typs Pfalz D.III zu den Frontverbänden. Zusammen mit den Albatros D.V und den Fokker D.VII gelang es diesem modernen Flugzeug nochmals, die alliierten Fliegerverbände unter Druck zu setzen.
Der Anstrich entsprich der Maschine des Italieners Alvaro Leonardi des 80a Squadriglia des Italian Air Service im Jahr 1917. Leonardi überlebte den Krieg mit 8 Luftsiegen. Das "Affengesicht" zeigt den "Fortunello" aus dem Comic "Happy Hooligan".
Im Luftkampf führte das hohe Gewicht der mit 160 PS zu schwach motorisierten D.III zu Nachteilen, doch sie war dafür strukturell wesentlich belastbarer als andere Flugzeuge der selben Generation.
Als Nachfolger der bereits erfolgreichen Nieuport 17 hatte die 24 einen aerodynamisch günstigeren, runden Rumpfquerschnitt. U. a. wurden 140 Stück dieses französischen Typs als Trainer an den American Expitionary Force Air Service geliefert.
Die Pfalz D.III macht aerodynamisch einen sehr fortschrittlichen Eindruck. Allerdings war die Maschine schwer, was letztlich in eine sehr erfolgreiche Verwendung als Sturzkampfflugzeug mündete.
Der Anstrich dieser Replica einer Nieuport 24 entspricht der Maschine des Sous Lieutenant Gilbert Discours von der N87, einer französischen Einheit. Eigentlich war seine Maschine eine Nieuport 27, die sich jedoch nicht wesentlich von der 24 unterscheidet.
1918 wurde die Fokker D.VII eingeführt und galt bei Kriegsende als der beste Jagdeinsitzer des ersten Weltkrieges. 775 Maschinen waren bei 46 Jagdstaffeln im Einsatz. Das sind mehr als doppelt so viele Maschinen, als vom berühmten Dreidecker Dr.I gebaut wurden.
Drei bestätigte und ein unbestätigter Abschuß standen bei Kriegsende auf der Erfolgsliste von Sous Lieutenant Gilbert Discours. Er galt als hervorragender und kaltblütiger Flieger. Deutlich zu sehen ist auf diesem Bild die geringe Tiefe der unteren Tragfläche.
Diese D.VII trägt den Anstrich des Leutnant Johann Janzen von der Jasta 6. Deutschland mußte alle Maschinen an die Alliierten übergeben. Die Schweiz, Litauen und Holland flogen die Maschinen bis in die 30er Jahre.
Gilbert Discours' Biografie findet auch nach dem "Great War" eine interessante Fortsetzung. Er war für sein Vaterland an allen möglichen Krisenherden wie Indochina, Mauretanien, Senegal, und sogar noch im zweiten Weltkrieg in Frankreich als Kampfflieger im Einsatz.
Mit einer dicken Rauchfahne schafft es die im Luftkampf angeschlagene Fokker D.VII zurück zum Feldflugplatz. Der erst 180, dann 200 PS starke Mercedes Motor wird in dieser Replica ersetzt durch einen 200 PS Gipsy Queen Motor.
Hier geht's weiter zu >>> Teil 3
 

 

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