Heavy Metal auf dem Degerfeld Flugtplatzfest und Fotoflug am Degerfeld Europäischen Luftfahrtfans ist der Flugplatz im Baden-Württembergischen Kreis Albstadt vor allem für seinen Lokalmatador, der P51 Mustung "Louisiana Kid", von Wilhelm Heinz bekannt. Aber hier gibt es weitaus mehr zu sehen. Insbesondere während des alljährlichen Flugplatzfestes, welches der ansässige Luftsportverein Degerfeld am 25. und 28. August 2018 erneut veranstaltet hat. Aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Fotoflüge konnte 2018 ein besonders ansprechendes Flugprogramm organisiert werden. So konnte als Highlight auf dem Degerfeld sogar eine Hawker Sea Fury aus Frankreich begrüßt werden. Im Flugprogramm des Flugplatzufestes konnten neben dem Lokalmatator und der bereits angesprochenden Sea Fury weitere interessante Flugzeuge der Kategorie "Heavy Metal" vorgeführt werden. So gab es nicht weniger als vier T6 vor Ort, eine T28 und eine Yak3. Aber auch Fans der zivilen Luftfahrt sind mit den zahlreich anwesenden Oldtimern auf Ihre Kosten gekommen. Insgesammt also eine runde Veranstaltung, die einen ganztäglichen Familienausflug mehr als rechtfertigte. Die Fotoflüge werden von Christian Bramkamp organisiert und bieten Fotografen die Möglichkeit "Air to Air" Aufnahmen von den Warbirds zu erstellen. Hierzu wurde eigens eine Cessna 208 Caravan gemietet, mit der interessierte Fotografen in mehreren Durchgängen zu Formationsflügen mit den Warbirds aufgebrochen sind. Für nähere Informationen und Anmeldungen zu den Fotoflügen kontaktieren Sie bitte direkt den Anbieter über den angegebenen Link. Für den Autoren ergab sich am Samstagabend die seltene Gelegenheit, auf dem Rücksitz der P51 Mustang an einem der Fotoflüge teilzunehmen. Wie aber soll man dieses Erlebnis als Flugzeugfan nun in Worte fassen? Auf einen Punkt gebracht: Grandios! Differenziert betrachtet aber eigentlich ganz anders, als Ich es mir vorgestellt hatte. Die Kraft des ca. 1600 PS starken Rolls-Royce Merlin V1650-7 ist ohne Zweifel vorhanden. Das merkt man als Beifahrer schon beim Motortest, wenn der große V-Motor die Maschine sanft aber deutlich wahrnehmbar im Takt seiner 12 Zylinder schüttelt. Aber die brachiale Gewalt, die man als Beobachter vom Boden aus wahrzunehmen glaubt, stellt sich nicht ein. Auch nicht beim Start der P51. Der Motor schiebt schon unaufhaltsam nach vorne, aber eben nicht ganz der vermuteten Leistung entsprechend. Durchaus positiv war mein erster Eindruck der P51 in der Luft. Das Schütteln ist plötzlich verschwunden und wir reiten in die Dämmerung, der untergehenden Sonne entgegen. Als ob die Vibrationen des Merlin nur durch das Fahrwerk und den Boden am Degerfeld überhaupt existiert hätten. Ich wundere mich wie ruhig die P51 in der Luft liegt. Wie ein heißes Messer durch Butter schneiden wir durch den Sommerabend. Ein kleines Flugzeug in der Größe einer Cessna 172, aber eben wesentlich schwerer und stärker. Und so fliegt sie auch. Die P51 ist keine betrunkende Ente, sondern ein hellwacher Habicht. Ein älterer Habicht, OK. Aber einer der medikamentös verdammt gut eingestellt ist. Der Zustand der Louisiana Kid ist trotz ihres Alters hervorragend, sowohl außen als auch innen. Während des Fluges hatte ich nicht für eine Sekunde den Eindruck, dass die P51 nicht genau das macht, was Wilhelm gerade von ihr fordert. Sie vermittelt einen sehr sicheren und geradezu unverwüstlichen Eindruck, nicht zu vergleichen mit "normalen" Flugzeugen dieser Größe. Der Motor treibt uns stetig nach vorne und macht zu keiner Zeit einen angestrengten Eindruck. Auch dann nicht, als wir es nach dem Fototermin etwas härter angehen lassen. Wobei hart relativ zu sehen ist, denn die Mustang ist definitiv für mehr gebaut, als wir auf unserem Flug abgerufen haben. Ich bin dennoch sehr beeindruckt, wie klaglos der V12 die P51 in einen wirklich hohen Looping zieht, ohne das ihm dabei die Luft ausgeht. Viel zu schnell ist unser Flug aber leider schon vorbei. Während ich noch kurz hoffe, dass wir zu einem dritten Überflug ansezten, setzt Wilhelm die P51 zur Landung an. Der Merlin hustet und spuckt, als Wilhelm ihm die Luft nimmt, aber die P51 gleitet unbeirrt auf die Landebahn und setzt mit einem kleinen Ruck auf dem Degerfeld auf. Während wir zur Parkposition rollen sehe ich rechts die Beech Staggerwing starten und denke über den gerade erlebten Flug nach. Grandios? Definitiv!
Für unser Team war Torsten Mörke vor Ort und präsentiert Ihnen seine Eindrücke.
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