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Kleines Holzfliegertreffen 2016
Flugplatz Gruibingen-Nortel, Schwäbische Alb
- von Gerhard Schmid -
Die Segelflieger werden in der Flieger- und insbesondere in der Airshowszene traditionell etwas stiefmütterlich behandelt. Sie machen nicht durch laute Motoren und schmetternde Propeller auf sich aufmerksam, sie sausen nicht so schnell an der Flightline vorbei und sie schrauben sich nicht kraftvoll in den blauen Himmel über dem Flugplatz. Sie sind die Leisetreter unter den Fliegern.
Dabei verdienen gerade die historischen Segelflugzeuge besondere Beachtung, repräsentieren sie doch den handwerklichen Flugzeugbau aus Holz und Metall, lange bevor Glas- und Kohlefaser als Werkstoff entdeckt wurden. Otto Lilienthal, der vor mittlerweile 125 Jahren seine ersten Flugversuche begann, baute seine Gleiter aus Holz und bespannte sie mit gewachstem Baumwollstoff. Und für viele Jahrzehnte sollten diese Materialien den Segelflugzeugbau beherrschen.
Es sind meist kleinere Treffen auf Segelflugplätzen, die Gelegenheit bieten, die erhaltenen, hervorragend gepflegten und nach 50, 60, 70 Jahren noch immer flugfähigen historischen Flugzeuge in ihrem Element zu bewundern. So auch am ersten Juliwochenende am Flugplatz Gruibingen-Nortel, ganz in der Nähe von Göppingen und auf der schwäbischen Alb gelegen, wo die Segelfliegere ohnehin eine lange Tadition hat.
Der Einladung zum "kleinen Holzfliegertreffen" des Aeroclub Göppingen-Salach sind unter Anderem Mitglieder des VFhS e. V. (Verein zur Förderung des historischen Segelflugs) und des Vintage Glider Club mit etwa einem Dutzend privater und Vereins-Segelflugzeuge aus den 30er bis 60er Jahren gefolgt, die dann auch stilecht mit einer Piper Super Cub, alternativ auch per Seilwinde in den Himmel gezogen wurden. Letzterer zeigte sich lediglich am Sonntagmittag ein paar Stündchen gnädig. Dem Spaß der Flieger tat das keinen Abbruch. Und sogar ein paar Besucher haben sich am Rand der Flugplatzwiese eingefunden um die alten Schätzchen in ihrem Element zu bewundern.
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