Die
wohl nördlichste Flugshow Europas 2003 fand am 14.06.2003 in Luleå/Kallax statt. Dort,
im hohen Norden Schwedens, ist die F21 beheimatet. Die F 21 (Norrbottens flygflottilj)
besteht aus der 1.Division (=Staffel) mit der Saab 37 Viggen in den Versionen ASJ37, JA37,
SK37E, der 2.Division mit der Saab 39 Gripen und aus der "Transportflyggruppe"
mit TP101 (=Beech 200) und SK60 (=Saab 105). Bei
der schwedischen Flygvapnet werden die Luftfahrzeuge folgendermaßen bezeichnet: Ein bis
drei Buchstaben geben die Aufgabe(n) wieder gefolgt von einer Nummer. Beispiel ASJ37 = A
Attack, S = Spaning bzw. Reconaissance (Aufklärung) J = Jakt (Jagd) 37 = Viggen. TP
steht für Transport, HKP für Helikopter und SK für Skol (Trainer bzw.
Schulungsflugzeug).
Grund zum Feiern bestand für die F21 allemal. Im
Juli wird das Geschwader 40 Jahre alt.
In Luleå sind die Tage im Juni lang. Dunkel wird es
nicht, die Sonne verschwindet nachts lediglich kurz hinter dem Horizont. Kein Grund zur
Eile also und so war die Öffnung des Platzes erst für 12.00 Uhr vorgesehen. Doch schon
vorher konnten die zahlreichen Besucher den Fliegerhorst betreten. Etwa 40.000 Menschen
wurden gezählt. Auf dem Weg zum Static Display erwarteten sie zahlreiche Stände der
Flygvapnet und der anderen Streitkräfte Schwedens. Flugzeuge zum Greifen nah? Ja, denn
viele der ausgestellten Maschinen waren nicht eingezäunt. Viele Schaulustige machten
begeistert von der Möglichkeit Gebrauch die Jets, Props und Hubschrauber hautnah zu
erleben. Zugegeben, so mancher Fotograf hatte damit sein Schwierigkeiten.
Im Static Display zu sehen waren hauptsächlich
Maschinen die im Einsatz bei der Flygvapnet waren (J29 Tunnan, J32 Lansen, J35 Draken
u.a.) oder sind (Sk60, Viggen, Gripen u.a.). Eine Hawker Hunter war leider nicht dabei.
Grund dafür war die Tatsache das die schwedische Luftfahrtbehörde plötzlich eine hohe
Gebühr für die Flugtauglichkeit für Warbirds erhob.
Verschiedene Versionen der Viggen und Gripen wurden
gezeigt, inklusive Bewaffnungsmöglichkeiten.
Ausländische Teilnehmer waren spärlich gesät. Die
USAF (US Air Force) schickte 2 F-15 aus Lakenheath zusammen mit einer KC-135 aus
Mildenhall. Die finnische Luftwaffe (FNF) entsandte eine F/A-18C, die norwegische
Luftwaffe (RnoAF) 2 F-16AM, die Royal Air Force (RAF) zwei Jaguar und einen Tornado GR.4.
Ergänzt wurde die Bodenausstellung durch einige Warbirds und zvile Luftfahrzeuge.
Im Flugprogramm war fast alles vertreten was nach
1945 bei der schwedischen Luftwaffe geflogen ist bzw. immer noch geflogen wird. Den Anfang
machte Fallschirmspringer gefolgt von einer Viggen die Fotos vom Publikum machte. Es
folgten diverse historische Luftfahrzeuge als da wären Saab Safir, Saab B17, J28 Vampire,
Tp83 Pembroke, Tiger Moth und J26 Mustang. Dann zeigte ein Pilot der Flygvapen die
Leistungsfähigkeit der HKP9 auch als Bo-105 bekannt. Nicht nur in der Luft ging es rund,
sondern auch am Boden. Schon seit dem Beginn der Show stand eine Viggen mit eingefahrenem
Bugfahrwerk auf der Grünfläche zwischen Startbahn und Zuschauerbereich. Diese Maschine
dient dem Training von Feuerwehr und Rettungskräften und das wurde eindrucksvoll
demonstriert. Zunächst gab es eine mit Pyrotechnik simulierte Explosion und es brannte an
der Viggen. Die Feuerwehr rückte an, löschte den Brand, führte eine Notöffnung am
Cockpit durch und barg den Piloten. Dieser wurde durch einen HKP10 geborgen und
ausgeflogen. Die Maschine wurde wieder auf das Bugfahrwerk gestellt und weggeschleppt und
das alles innerhalb weniger Minuten. Jetzt war es Zeit für die Jets. Den Anfang machte
eine Viererformation Viggen, anschließend gab es eine Solodemo einer Saab Lansen und
einer Draken. Diese Draken ist das letzte flugfähige Exemplar in Schweden. Es folgten die
Solovorführung einer Viggen und eine Viererformation Gripen. Den Abschluß bildeten die
Vorführungen einer Tp.84 Hercules, einer F-16 aus Belgien, einer F/A-18C aus Finnland,
das Team 60 das dieses Jahr nur in Schweden und mit nur vier Maschinen auftrat und zum
Abschluß das Solodisplay einer Gripen mit anschließendem Überflug in Formation mit der
Saab B17. Alles in allem eine gelungene Show, obwohl ich schon gerne die neue HKP15 in
Aktion erlebt hätte.