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Deutsche Raritäten werden restauriert

- von Stefan Schmoll -

So mancher seltene fliegende Klassiker hat in den letzten Jahren den Weg nach Deutschland in die wachsende Oldtimerszene gefunden. Heute stellen wir Ihnen zwei besonders beeindruckende Projekte vor, die kürzlich in die Öffentlichkeit gerückt sind:

Eine flugfähige Siebel 204 über Halle, dem Standort der historischen Siebel Flugzeugwerke - davon träumt Karl Hasse seit einiger Zeit. Der Mann ist vom Fach, denn schließlich ist der ausgebildete Flugzeugmechaniker Besitzer der www.historical-aircraft.de am Flugplatz Halle-Oppin.

Die Maschine wurde mit der Seriennummer 315 in Bourges (Zentralfrankreich) als SNCAC NC.702 gebaut. Entdeckt hat der Hallenser sie interessanterweise nicht in Frankreich, sondern in der Nähe von Prag. Karl Hasse hofft, die Siebel in den kommenden Jahren wieder flugfähig restaurieren und als fliegendes Denkmal präsentieren zu können. Glücklicherweise verfügt er über die kompletten Pläne sowie Ersatzteillisten, ohne die an eine Restaurierung nur schwer zu denken wäre. Die Motoren (übrigens echte Argusmotoren aus deutscher Produktion!) werden natürlich an ein Spezialunternehmen zur Überholung gegeben. Ansonsten hängt viel davon ab, wie viel Unterstützung an Rat und Tat der Restaurator erhalten wird. Denn derzeit können die Arbeiten natürlich nur erfolgen, so lange im laufenden Arbeitsbetrieb seines Unternehmens Freiräume vorhanden sind.

Anfang Januar traf eine noch seltenere fliegerische Sensation per Überseecontainer an ihrem Geburtsort in Dessau ein: eine von weltweit drei erhaltenen Junkers A 50 Junior Sportflugzeugen aus dem Jahr 1930. Ein privater Sammler hat die wertvolle Maschine mit der Seriennummer 3517 und der Kennung VH-UCC kürzlich in Australien erworben und plant, diese hier in Deutschland wieder in die Luft zu bringen.

Aber zuerst wird der seltene Klassiker - übrigens das mit Abstand älteste flugtüchtige Junkers Flugzeug - für einige Monate im Technik Museum Hugo Junkers in Dessau präsentiert. Die Museumsmacher sind begeistert, haben sie jetzt doch rechtzeitig zum 150. Geburtstag von Prof. Hugo Junkers am 03.Februar neben der im Aufbau befindlichen Junkers F 13 ein weiteres hochkarätiges Ausstellungsstück erhalten.

Der Weg ins www.technikmuseum-dessau.de lohnt sich in den kommenden Monaten also noch mehr als sonst. Und auch der Besitzer der Junkers hat eine Homepage frei schalten lassen, wo Sie viele weitere Fotos und Hintergrundinformationen zur Maschine finden www.classicflug.de (Tipp für die Liebhaber seltener Flugzeuge aus deutscher Produktion: Schauen Sie sich auf der Seite die Silhouette des Flugzeuges rechts an - es geht noch seltener als bei der Junkers A 50 Junior!!!)

Mit Dank an Karl Hasse und das Technikmuseum-Dessau für die Fotos.

 

 

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