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Military Air Pageant 2008 in Old Warden

 

Am 3. August 2008 fand bei der berühmten Shuttleworth Collection in Old Warden (Bedfordshire) der "Military Air Pageant" statt. Seit Jahrzehnten gehört die Sammlung zu den besten weltweit, wenn es um richtig alte Flugzeuge geht.

Über diese weltweit einzigartige Sammlung muss man dem echten Fan nicht mehr viel sagen. Seit mehr als 40 Jahren trägt der gemeinnützige Shuttleworth Trust diese Sammlung von Schätzen aus den ersten Jahren der Fliegerei. Neben originalen Edwardians und Flugzeugen aus dem 1.Weltkrieg liegt der ursprüngliche Schwerpunkt bei britischen Trainern und Sportflugzeugen aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Aber gerade in den letzten Jahren verbreiterte sich die Basis der Sammlung durch viele interessante Privatmaschinen - und hier ist nicht nur Peter Holloways "Shuttlewaffe" zu nennen.

Wenn Sie aus Deutschland anreisen, sollten Sie sich unbedingt eine der zahlreichen Flugveranstaltungen an den Sommerwochenenden ansehen - britischer (im stilvollsten Sinne des Wortes) geht es kaum noch! Und mit ein wenig Glück erwischen Sie sogar einen Sonnentag. Der von uns anfang August besuchte Military Air Pageant war leider die siebte (von sieben) Veranstaltungen des Jahres 2008 mit durchaus überschaubaren meteorologischen Verhältnissen.

Für das Airventure-Team war Stefan Schmoll in Old Warden. Weitere Informationen zur Sammlung und den zahlreichen Veranstaltungen finden Sie unter www.shuttleworth.org.

Das Blackburn Monoplane "D" aus dem Jahr 1912 ist weltweit das älteste britische noch flugfähige Flugzeug. Richard Shuttleworth fand die Maschine 1937 in einer Scheune und begann mit der Restauration. Leider verstarb der Namensgeber 1940 als Pilot im Krieg und die Restaurierung wurde bis 1949 unterbrochen. Aber seit nunmehr fast 60 Jahren erhebt sich diese wertvolle Maschine bei Windstille wieder in den Himmel von Old Warden.
Irgendwann werden sogar aus Nachbauten Oldtimer. Diese Avro Triplane wurde vor mehr als 40 Jahren für den Film "Die tollkühnen Männer in ihren Fliegenden Kisten" gebaut. Vor acht Jahren wurde die Maschine komplett restauriert und trägt jetzt wieder die Farben und Beschriftungen aus dem berühmten Fliegerfilm mit Gerd Fröbe. Ebenfalls in der Sammlung befindet sich der im Film verwendete Nachbau einer Bristol Boxkite.

Spritsparen ist kein neues Thema. 1923 gab es in Großbritannien einen Wettbewerb, wie weit man mit einer Gallone Sprit fliegen kann >>> Die English Electric Wren kam unglaubliche 87,5 Meilen weit!

Ebenso wie die Edwardians fliegt die Maschine aber nicht bei den normalen Shows. Lediglich bei absoluter Windstille verlässt sie ihren Hangar, um mit reichlich Bodeneffekt und Gummiseilstart über die Bahn von Old Warden zu schweben.

Das Leichtflugzeug de Havilland DH-53 Hunning Bird aus dem Jahr 1923 ist durchaus vergleichbar mit der deutschen Klemm 20.

Gemeinsam mit der ebenfalls ausgestellten DH-51 (dem Urahn aller Motten) befinden sich hier am Platze die beiden ältesten erhaltenen Maschinen aus der Traditionsfirma.

Die Chilton DW.1 ist ein britisches Leichtflugzeug aus den dreißiger Jahren. Gebaut wurden lediglich vier Exemplare, welche tatsächlich alle die Jahrzehnte überlebt haben. Mehr Infos zu diesem seltenen Typ finden Sie hier: http://www.chilton-aircraft.co.uk/index.html

Ein Storch in Old Warden? Peter Holloway hat seine große Privatsammlung in Old Warden stationiert. Der Storch stammt wie die anderen deutschen Trainer aus der Konkursmasse von RLM-Aviation und wird in den kommenden Monaten zu seinem neuen Erstflug starten. Der Motor wurde übrigens von Dirk Bende aus Königswinter renoviert. Vielleicht klappt im kommenden Jahr ein Storchentreffen - schließlich ist Dirk Bendes eigener Storch in Bonn Hangelar kürzlich ebenfalls erfolgreich geflogen.

Eine weitere seltene Maschine ist diese Desouter I aus dem Jahr 1931. 41 Maschinen wurden zwischen 1929 und 1931 gebaut. Die G-AAPZ wurde von den Museumsmitarbeitern zwischen 1985 und 2000 flugfähig renoviert.
Jahrzehntelang war diese Gloster Gladiator das einzige flugfähige Exemplar weltweit. Seit Juli fliegt im nahe gelegenen Duxford eine weitere Gladiator, welche der berühmten Fighter Collection gehört. Für die kommenden Monate können sich die britischen Airshow Fans also erstmals auf eine Gladiator Formation freuen!
Purer Sonnenschein ist für Fotografen ja langweilig - aber einige weitere Wolkenlücken hätten es schon sein können. Immerhin ergab das unbeständige Wetter einige schöne Motive, wie die beiden berühmten Doppeldecker Hawker Hind & Gloster Gladiator gemeinsam mit dem fünfziger Jahre Trainer Percival Piston Provost.
Dank diverser Restaurationsprojekte fliegen in England wieder einige Hawker Hurricane. Aber die berühmte Z7015 der Shuttleworth Collection ist eine weitaus seltenere Sea Hurricane inklusive Fanghaken. Eigentlich bildet sie bei den Shows immer ein Paar mit der Spitfire der Sammlung - diese wird derzeit allerdings grundüberholt.
Natürlich ist die Shuttleworth Collection in erster Linie wegen ihrer Flugzeuge bekannt. Aber die Sammlung in Old Warden beinhaltet auch zahlreiche Automobile, Motorräder und Kutschen, die bei den Veranstaltungen auch ausgeführt werden.

Das ist ja mal ein Anlasser...

Der Propeller des Hawker Hind Bombers aus den dreißiger Jahren ist auch wirklich nicht dazu geeignet, dass er von Hand "angerissen" wird. Die Maschine der Shuttleworth Collection flog übrigens bis 1956 bei der afghanischen Luftwaffe und wurde von 1970 - 1981 in Old Warden restauriert.

Was für eine Flightline! Und das können die Besucher in Old Warden in den Sommermonaten tatsächlich alle zwei Wochen bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen genießen. Zum Military Air Pageant im August kamen etwa 5.000 Besucher, und das war bisheriger Jahresrekord. Man stelle sich die Besuchermassen vor, wenn in Deutschland ein solches Spitzenprogramm geboten würde.

Und weiter geht es mit der Flightline. Bei der Veranstaltung waren erstaunlich viele "Luftwaffenmaschinen" am Start.

Vor allen Dingen waren die www-quax-flieger.de mit sieben Oldtimern aus Deutschland angereist, aber das wird in den kommenden Wochen eine andere spannende Reportage.

Das gibt es nur in Old Warden - ein feuerwehrroter Land Rover, dahinter die echte de Havilland DH-88 Comet G-ACSS aus dem Jahr 1934 und im Hintergrund der Nachweis, dass wir bei der Shuttleworth Collection sind. Die Comet wird derzeit in lauffähigem Zustand gehalten, möglicherweise geht sie aber in den kommenden Jahren wieder in die Luft.

Bei dieser Maschine handelt es sich eigentlich um einen fliegenden Tank. Konstruiert wurde die DH-88 Comet für das MacRobertson Rennen von England nach Australien. Eigentlich sollte die G-ACSS schon vor Jahrzehnten verschrottet werden, aber die Briten haben zum Glück erkannt, welches Kulturgut sie damit endgültig zerstören würden. Und wohin könnte diese grandiose Maschine besser passen als zu dieser Sammlung in Bedfordshire.

Keine 15 Jahre nach dem Erstflug der Gebrüder Wright kamen Kampfflugzeuge wie die RAF SE5A zum Einsatz. Mehr als 5000 Maschinen wurden bei verschiedenen Herstellern im Laufe der Kampfhandlungen gebaut. Ein besonderes Detail ist das über den Propellerkreis feuernde MG.

Die Bristol Fighter war eines der Schwergewichte des 1. Weltkrieges. Dieser doppelsitzige Flugzeugtyp wurde sogar bis 1926 weiter produziert und sowohl von der Royal Air Force als auch von zahlreichen zivilen Fliegergruppen genutzt. Bei der D8096 handelt es sich um eines von drei weltweit flugfähigen Exemplaren. Die beiden anderen befinden sich in Kanada und Neuseeland.

Solche Formationen können Sie in Europa höchstens noch in La Ferté Alais bei Paris genießen. Dort fliegen allerdings in erster Linie Nachbauten historischer Flugzeuge. Viele der Maschinen in Old Warden sind tatsächlich 90 Jahre alt und älter!

Original, Nachbau oder Neubau - die Sopwith Triplane wird offiziell als "verspätetes" Original gezählt. Nachbauten werden oft an moderne Verhältnisse angepasst oder sollen lediglich authentisch wirken.

Bei der N6290 haben die Erbauer im Auftrag der Shuttleworth Collection aber den Auftrag gehabt, tatsächlich eine neue Sopwith nach exakt den alten Spezifikationen mit den historischen Materialien und einem historischen Motor zu bauen. Also lassen wir die rein akademische Diskussion - diese Triplane ist ein einzigartiges historisches Flugzeug.

Die Avro 504 hatte eine unglaublich lange Karriere. Das Grundmuster des doppelsitzigen Schulflugzeuges flog bereits 1913. In den kommenden Jahren wurden mehr als 8.000 Exemplare gebaut, die bei der Royal Air Force bis in die dreißiger Jahre als Trainer Verwendung fanden.

Die Avro 504 war wohl auch eines der ersten Flugzeuge, die tatsächlich weltweit im Einsatz gewesen sind. So wurde der Typ beispielsweise auch in Russland, Japan und Argentinien unter Lizenz gefertigt.

Die Ryan PT-22 ist in Europa trotz einiger neuer Importe aus den Vereinigten Staaten noch immer eine Seltenheit. Und in Old Warden sind gleich zwei dieser ästhetischen Maschinen stationiert.

Einen nicht ganz so schönen Spitznamen habe ich übrigens in Old Warden neu gelernt: PT stünde für "Partially Tractor" - bei den Fünfzylindermotoren kann man allerdings auch jede Zündung einzeln hören.

Auf der Miles Magister erlernten tausende britischer Piloten in den dreißiger und vierziger Jahren die Fliegerei.

Im Gegensatz zu weltweit engesetzten Typen wie der Tiger-Moth oder der Chipmunk wurden die Magister jedoch nur in der Türkei und Ägypten noch in größerer Stückzahl eingesetzt. Entsprechend überschaubar ist demzufolge auch die Zahl von etwa 20 erhaltenen Maschinen
Umso erstaunlicher ist es - mal wieder - dass in Old Warden gleich zwei der Magister in flugfähigem Zustand erhalten sind. Anlässlich des Military Air Pageant starteten die beiden Trainer mit einem ihrer Nachfolger, der berühmten DHC.1 Chipmunk, zu einer sehr schönen Formation.
Auch diese Formation gibt es sonst nirgends auf der Welt. Vier berühmte britische Trainer aus den dreißiger Jahren gemeinsam am Himmel: de Havilland DH-82 Tiger Moth, Miles Magister, Avro Tutor und die wohl einzige weltweit erhaltene Hawker Tomtit.

Die Blackburn B-2 trat Anfang der dreißiger Jahre als Gegenstück zu den Moth Trainern auf. Trotz seiner Vorteile (moderner Metallrumpf und nebeneinander liegende Sitze) konnte er sich nicht gegen die Flugzeuge von de Havilland durchsetzen.

Die hier gezeigte G-AEBJ ist das einzige erhaltene Exemplar von 42 gebauten Maschinen. Es gehört offiziell British Aerospace und passt natürlich perfekt zu den anderen seltenen britischen Maschinen.

Umso erfolgreicher war in den fünfziger und sechziger Jahren die aus der zivilen Cessna 170 entwickelte O-1 Bird Dog. Sie wurde hauptsächlich von den USA, aber auch von zahlreichen anderen Streitkräften in den unterschiedlichsten Unterstützungsrollen eingesetzt.

Da in Old Warden in erster Linie britische Typen gesammelt werden, flog die Bird Dog von einem anderen Platz zur Show ein.

Die Avro Tutor aus dem Jahr 1933 trat bei der Royal Air Force die Nachfolge der berühmten Avro 504 an. Die hier gezeigte K3241 ist das einzige erhaltene Exemplar dieses für seine Zeit sehr fortschrittlichen Typs.

Shuttlewaffe in Aktion: Der Sammler Peter Holloway hat in Old Warden einige Luftwaffentrainer (die ehemaligen Maschinen von RLM Aviation) hangariert. Bücker Jungmann fliegen ja reichlich in Europa, aber Peters Bücker 181 Bestmann ist schon eine echte Rarität am Himmel.
Und noch seltener ist diese Klemm 35. Zugelassen ist der Trainer übrigens bei den www.quax-flieger.de aus Hamm als D-EQXD, wo Peter Holloway eines von mittlerweile mehr als 150 Mitgliedern ist.
Extra zur Show eingeflogen sind diese beiden Messerschmitt 108 in Luftwaffenlackierung. Es handelt sich jeweils um Lizenzbauten von NORD aus Frankreich. Der Boxermotor der vorderen Maschine sieht allerdings etwas gewöhnungsbedürftig aus. Trotzdem war die Show der beiden Klassiker sehr beeindruckend.
Die Farbgebung mag nicht allzu akkurat sein, aber die historische Authentizität soll hier mal hinten anstehen. Der Flieger sieht schick aus und war eine großartige Ergänzung zu all den anderen Luftwaffenmaschinen am Platz.
Der Jagdflieger Hans-Ekkehard Bob (rechts) flog in einer der Messerschmitts in Old Warden ein, um an einer Buchsignierung teilzunehmen - und da staunte er nicht schlecht, als er auf einmal seinen alten Staffelkameraden Erich Brunotte in Old Warden entdeckte. Die beiden alten deutschen Flieger haben sich hier erstmals seit Jahrzehnten wieder gesehen, und wurden natürlich gebührend - jawohl von den Engländern - gefeiert!
Diese Avro XIX ist die Zivilversion des Schul- und Aufklärungsflugzeuges Anson. Die G-AHKX gehört British Aerospace und wird von der Shuttleworth Colletion betrieben. Die blaue Maschine ist übrigens die einzige zweimotorige Maschine am Platz.
Jetpower in Old Warden? Richtig - beim Military Air Pageant kann es auch mal lauter und schneller werden. Die F-86 Sabre - übrigens die einzige flugfähige Europas - ist im nicht weit entfernten Duxford stationiert und kam am Nachmittag der Show für einige Überflüge auf den Platz.

Ebenfalls in Duxford stationiert ist die North American P-51 Mustang "Ferocious Frankie". Sie war der Überraschungsgast als Show-Opener und machte gleich zu Beginn der Show den Weg frei für die dann folgenden Doppeldecker aus dem 1. Weltkrieg.

Diese Darbietungen zeigen wirklich eindrucksvoll, welche Entwicklungen die Luftfahrt in nur 25 Jahren genommen hatte.

Keine Show in England ohne Spitfire!!!

Die museumseigene Maschine ist derzeit in der Grundüberholung - aber England ist natürlich reich an flugfähigen Spitfires jeglicher Serie.

Und seit einigen Jahren fliegt mit der SX336 sogar wieder eine echte Seafire!!

Für viele Besucher gehörte das Spitfire/Seafire Duett zu den absoluten Höhepunkten der Show. Es ist einfach großartig, diese Maschinen nicht nur in der Luft, sondern auch direkt vor dem Publikum am Boden zu genießen.

Wenn Sie jetzt Lust auf eine Englandreise bekommen haben - die Shuttleworth Collection befindet sich in der Nähe von Biggleswade in Bedfordshire, und gar nicht mal so weit entfernt von den Londoner Flughäfen Luton und Stansted

 

 

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