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Tag der Heeresflieger 2006 / Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg

- Ein AirVenture-Bericht von Hartmut Seidel -

Mit dem "Tag der Heeresflieger" hat am 10. September 2006 auf dem Heeresflugplatz Bückeburg eine ausserordentlich gute Airshow speziell für den Hubschrauberfan stattgefunden. Auf dem Heeresflugplatz Bückeburg befindet sich die Heeresfliegerwaffenschule. Hier und in mehreren Aussenstellen werden die Hubschrauberpiloten der Bundeswehr ausgebildet. In Bückeburg selbst sind über 60 Hubschrauber stationiert. Am Tag der Heeresflieger 2006 konnten sich die in großer Zahl erschienenen Besucher über die wichtige Arbeit der Heeresfliegerwaffenschule informieren.

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Im Rahmen eines sehr guten Flugprogramms waren Solo-Displays mit den verschiedenen Hubschraubertypen der Heeresflieger der deutschen Bundeswehr zu sehen. Ausserdem wurde mit einer beeindruckenden Zahl von Hubschraubern eine große Luftlandedemonstration gezeigt, bei der eine mit Radfahrzeugen und Kettenfahrzeugen ausgerüstete Kampftruppe abgesetzt worden ist. Auf dem Boden konnte man in einem umfangreichen internationalen Static Display eine große Zahl von Hubschraubern von etlichen ausländischen Streitkräften bewundern. Eine ganz besonders willkommene Überraschung waren schließlich noch die Flugvorführungen mit einem auf Airshows leider nur noch sehr selten zu sehenden Kampfhubschrauber vom russischen Typ Mil Mi-24 der ungarischen Luftstreitkräfte. Sehen Sie hier nun unseren zweiteiligen Bericht über den sehr gut gelungenen Tag der Heeresflieger 2006 in Bückeburg :
Heeresflieger Waffenschule Die Heeresfliegerwaffenschule wurde bereits im Jahre 1959 in Niedermendig ( Rheinland-Pfalz ) aufgestellt und kurz darauf im Jahre 1960 nach Bückeburg im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen verlegt. Mit 1.600 Beschäftigten am Standort Bückeburg ist die Heeresfliegerwaffenschule der größte Arbeitgeber in Bückeburg und der zweitgrößte Arbeitgeber im Kreis Schaumburg !
Bo105 Zusätzlich zu den beiden Kampfhubschraubern vom Typ Eurocopter Tiger wurde während der Luftlandevorführung am Tag der Heeresflieger 2006 auch dieser MBB Bo 105 mit Scharfschützen des Kommando Spezialkräfte ( KSK ) an Bord zur Sicherung der Landezone eingesetzt.
Alouette II Als Schulungshubschrauber für die fliegerische Grundausbildung wurden über einen Zeitraum von nicht weniger als 47 Jahren Hubschrauber vom Typ Aérospatiale Alouette II verwendet. Die letzten Alouette II der Heeresfliegerwaffenschule wurden erst im März 2006 ausgemustert. Dieser Alouette II hier steht mittlerweile als "Gate Guard" am Haupttor des Heeresflugplatzes Bückeburg.
Sikorsky CH53 Unter dem Schutz der Kampfhubschrauber, durch die die Landezone aus der Luft gesichert wurde, erfolgte nun die Landung der ersten Welle des Lufteinsatzverbandes mit Transporthubschraubern vom Typ Sikorsky CH-53, welche luftbewegliche Infanterie abgesetzt haben. Ein CH-53 kann bis zu 36 voll ausgerüstete Soldaten transportieren.
Eurocopter EC 135 Die alten Aérospatiale Alouette II Schulungshubschrauber wurden an der Heeresfliegerwaffenschule durch ultramoderne Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 abgelöst. Die EC 135 der Heeresfliegerwaffenschule haben sogenannte "Glass-Cockpits", bei denen die früher üblichen Rundinstrumente duch Multifunktionsbildschirme ersetzt wurden. Diese Cockpitausstattung soll den Flugschülern den späteren Umstieg auf die Einsatzhubschrauber vom Typ NH 90 und Eurocopter Tiger erleichtern, die in Kürze bei der Bundeswehr in Dienst gestellt werden und die ebenfalls mit Glass-Cockpits ausgestattet sind.
Wiesel Zur Erhöhung der Feuerkraft der abgesetzten Soldaten wurden mit der ersten Welle von CH-53 Hubschraubern auch Luftlandepanzer vom Typ "Wiesel" herantransportiert. Dieser Wiesel hier ist mit einer 20 mm Maschinenkanone bewaffnet.
Eurocopter EC 135 Die Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg hat insgesamt 14 Schulungshubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 für die Hubschrauberführergrundausbildung erhalten. Im hervorragenden Flugprogramm am Tag der Heeresflieger 2006 wurden auch Solo-Flugvorführungen mit einem solchen EC 135 gezeigt.
Bell UH1D Durch die mit Hubschraubern vom Typ Bell UH-1D gebildete 2. Welle des Lufteinsatzverbandes wurden weitere Sicherungskräfte auf dem zu erobernden Flugplatz abgesetzt.
Sikorsky CH53 Zusätzlich zu den sehr interessanten Solo-Displays mit mehreren verschiedenen Hubschraubertypen wurde am Tag der Heeresflieger 2006 in Bückeburg auch eine große Luftlandedemonstration im Flugprogramm gezeigt, an der unter anderem auch sechs mittlere Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky CH-53 beteiligt waren. Hier werden gerade drei der CH-53 Hubschrauber für die Teilnahme an der Luftlandevorführung aufgetankt.
KSK Scharfschuetzen Im Verlauf der Luftlandevorführung wurden auch die beiden Scharfschützen des Kommando Spezialkräfte aus dem Bo 105 Hubschrauber abgesetzt. Sie sind mit Heckler & Koch G36 Gewehren ausgerüstet. Die beiden KSK-Soldaten tragen verschiedene Uniformen : Der eine Soldat trägt eine schwarze Uniform die bei Geiselbefreiungen eingesetzt wird, der andere Soldat hat eine grüne Uniform an, wie sie bei allgemeinen Kommandoeinsätzen verwendet wird.
Sikorsky CH53 Als Szenario für die Luftlandevorführung wurde die Eroberung eines in feindlicher Hand befindlichen Flugplatzes im Rahmen der Anfangsoperationen für einen friedensschaffenden Auslandseinsatz der Bundeswehr gewählt. Bei diesem luftgestützten Einsatz wurde eine Infanterie-Kampftruppe abgesetzt, die mit bewaffneten Kettenfahrzeugen zur Verstärkung der Feuerkraft und mit Radfahrzeugen zur Erhöhung der Beweglichkeit auf dem Boden ausgerüstet war. Während der Vorbereitungen für die Luftlandedemonstration macht sich dieser Sikorsky CH-53 hier gerade dazu bereit, eines der Radfahrzeuge am Lastseil unter dem Rumpf als Aussenlast aufzunehmen.
Sikorsky CH53 Mit der dritten Welle des Lufteinsatzverbandes ist weitere Verstärkung in der Landezone eingetroffen. Ausserdem wurden hierbei mit Sikorsky CH-53 Hubschraubern Radfahrzeuge vom Typ "Mungo" als Aussenlast herantransportiert, um die Mobilität der gelandeten Soldaten zu erhöhen.
Fallschirm Zum Beginn der Luftlandevorführung ist eine Landezonenaufklärungsgruppe in 3.000 Meter Höhe mit dem Fallschirm aus einem Sikorsky CH-53 Hubschrauber abgesprungen. Bei einem echten Einsatz wäre das Absetzen der Landezonenaufklärungsgruppe bereits ein- bis zwei Tage vor dem Beginn der eigentlichen Luftlandeoperation in etwa 40 Kilometer Entfernung vom Einsatzort erfolgt, wobei der Absprung in vielen Fällen sogar nachts durchgeführt worden wäre. Die Landezonenaufklärungsgruppe hat die Aufgabe, sich bis zum Einsatzort - in diesem Fall der zu erobernde feindliche Flugplatz - vorzuarbeiten und dort bereits wichtige Informationen über die vorgesehene Landezone zu sammeln und die gewonnenen Aufklärungsergebnisse an die Einsatzkräfte der Heeresflieger durchzugeben. Während der Vorführungen am Tag der Heeresflieger 2006 bestand die Landezonenaufklärungsgruppe aus Soldaten des Luftlandeunterstützungsbataillons 272 aus Wildeshausen.
Mungo Bei dem Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte ( = ESK ) vom Typ "Mungo" handelt es sich um ein leichtes Luftlande-Mehrzweckfahrzeug mit Allradantrieb. Im Einsatz als Mannschaftstransportwagen können mit dem Mungo bis zu 10 Soldaten befördert werden. Der Mungo verfügt über eine leichte Panzerung, die bis zu einem gewissen Grad Schutz gegen Handfeuerwaffen, Handgranaten und leichte Minen bietet.
Tiger Zum Schutz der anrückenden Transporthubschrauber mit den an Bord befindlichen Luftlandetruppen wird die Landezone durch "Tiger"-Kampfhubschrauber aus der Luft gesichert. Bei den Vorführungen am Tag der Heeresflieger 2006 in Bückeburg handelte es sich hierbei um den hier zu sehenden Eurocopter Tiger der französischen Armee, sowie um einen weiteren Eurocopter Tiger von den deutschen Heeresfliegern.
Wiesel Um die abgesetzten Luftlandetruppen am Einsatzort vor eventuellen feindlichen Luftangriffen zu schützen, war in einem CH-53 Hubschrauber auch dieses Kettenfahrzeug vom Typ "Wiesel 2" herangebracht worden, welches als Trägerfahrzeug für das Flugabwehrraketensystem OZELOT dient. Dieses Fotos hier wurde nach dem Ende der Luftlandevorführung aufgenommen, weswegen sich der 4-fach Starter für die Flugabwehrraketen auf dem hinteren Teil des Fahrzeugs in einem abgesenkten Zustand befindet.
Tiger Der auf diesem Foto hinten zu sehende französische Eurocopter Tiger unterscheidet sich von der deutschen Version des Tiger-Kampfhubschraubers durch einen Drehturm mit einer 30 mm Maschinenkanone unter dem Bug. Ausserdem verfügen die französischen Tiger über ein auf dem Dach des hinteren Cockpits montiertes Dachvisier, während die deutschen Tiger mit einem auffälligen Mastvisier ausgerüstet sind, welches auf dem im Vordergrund zu sehenden Tiger-Kampfhubschrauber der deutschen Heeresflieger gut zu erkennen ist.
Sikorsky CH53 Mit dem Absetzen der dritten Welle des Lufteinsatzverbandes und der erfolgreichen Eroberung des Flugplatzes endete die große Luftlandevorführung am Tag der Heeresflieger 2006 in Bückeburg. Bei einer echten Luftlandeoperation wären daran anschließend noch Truppen des Sanitätsdienstes eingeflogen worden, um verwundete Soldaten zu versorgen und in Feldlazarette auszufliegen. Des weiteren würden dann zur Verstärkung der mit den Hubschraubern angelandeten Vorauskräfte schließlich noch Folgekräfte mit Transportflugzeugen eingeflogen. Übrigens wäre bei einem echten Luftlande-Kampfeinsatz die Anzahl der eingesetzten Hubschrauber, Soldaten und Fahrzeuge noch deutlich größer gewesen. Aus Platzgründen konnte man in Bückeburg nur einen repräsentativen Querschnitt der bei einer solchen Luftlandeoperation im Einsatz befindlichen Kräfte zeigen. Diese vier Sikorsky CH-53 Hubschrauber sind hier bei der großen Abschlußformation von allen am Flugprogramm beteiligten Hubschraubertypen zu sehen, welche am Ende der Flugvorführungen am ausserordentlich interessanten Tag der Heeresflieger 2006 nochmal an den Zuschauern vorbeigeflogen ist.
Tiger Die beiden während der Luftlandevorführung am Tag der Heeresflieger 2006 eingesetzten Tiger-Kampfhubschrauber von der französischen Armee und der deutschen Bundeswehr kommen vom Deutsch-Französischen Heeresfliegerausbildungszentrum Tiger in Le Luc / Frankreich, wo die Ausbildung der Tiger-Piloten beider Streitkräfte stattfindet.
Sikorsky CH53 Das sehr gute Flugprogramm, welches neben der großen Luftlandedemonstration auch etliche eindrucksvolle Hubschrauber-Einzelvorführungen enthielt, wurde am Tag der Heeresflieger 2006 zweimal gezeigt : Von 11.00 Uhr bis 12.45 Uhr und von 15.00 Uhr bis 16.45 Uhr. In der Zeit dazwischen konnte man sich ein sehr interessantes Hubschrauber-Static Display ansehen und sich ausserdem auch noch kulinarisch stärken, wobei der aus Feldküchen ( "Gulaschkanonen" ) angebotene Bundeswehr-Eintopf übrigens ausgesprochen gut geschmeckt hat ! Mehr zum Static Display und zu den eindrucksvollen Solo-Flugvorführungen, bei denen auch Solo-Displays mit diesem Sikorsky CH-53 gezeigt wurden, finden Sie in Teil 2 unseres großen Berichts über den Tag der Heeresflieger 2006 in Bückeburg !

Hier geht's weiter zu   >>>Teil 2

 

 

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