Die Dichte der Luftfahrtmuseen nimmt - ebenso wie die Dichte der Besiedelung insgesamt - ab, je weiter man sich auf der britischen Hauptinsel gen Norden begibt. Dennoch bietet sich ab und an die Gelegenheit für eine Einkehr, denn auch auf den inzwischen aufgelösten und oftmals kaum noch als solche erkennbaren RAF Stützpunkten in Richtung Schottland haben Museen überlebt.
Dumfries und Galloway ist die Südöstlichste der 32 Council Areas in Schottland. Neben den berühmten Galloway-Rindern und malerischen Schlössern und Burgen lädt auch das kleine aber dennoch sehenswerte Dumfries & Galloway Aviation Museum zu einer Einkehr ein. Als Trust (Stiftung) ist die 1977 gegründete Sammlung weitestgehend auf Eintrittsgelder und Spenden angewiesen. Neunschaffungen oder Modernisierungen sind also oft nur in kleinen Schritten oder mit Hilfe von Sponsoren und Unterstützern möglich.
Dennoch hat sich über die Jahre ein erstaunlicher Fundus an Exponaten angesammelt, der den historischen Tower bereits aus allen Nähten platzen lässt. Deshalb hat das Museum nun begonnen, eine lang geplante Erweiterung um nicht weniger als sieben Hallen zu realisieren. Viele aktuell in Containern eingelagerte Ausstellungsstücke werden dann erstmals öffentlich präsentiert werden, unter Anderem eine Supermarine Spitfire, die 1982 aus dem schottichen Loch Doon geborgen wurde und in kleinen Schritten für die statische Ausstellung restauriert wird. Der Spitfire wird ein eigener Hangar gewidmet, ebenso wie den Luftlandetruppen, zu deren Themenexponaten Rumpfsektionen von Horsa, Hotspur und Hadrian Lastenseglern zählen werden. Man darf also gespant sein.
Das einst gewaltige Areal der RAF Base Dumfries wurde durch den Hunger nach Gewerbeflächen bis zur Unkenntlichkeit zerfressen. Wer aber genau hinschaut, kann außerhalb des Museumsareals noch Teile der alten Runway und alte Hangargebäude entdecken, die zwischen neuen Firmengebäuden und Hallen meist dem Verfall preisgegeben sind.
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