Heute ist das riesige Gelände ein Freizeitpark vor den Toren New Yorks. Aber in den dreißiger Jahren erlebte das Floyd Bennett Field eine kurze Blüte als Flughafen, bevor der Passagierverkehr zu Gunsten von La Guardia und Newark aufgegeben worden ist. Ab 1941 befand sich hier für rund 30 Jahre die "New York Naval Air Station", aber dann fiel das Gelände in einen Dornröschenschlaf. Heute gehört das Areal zum National Park Service und wird seit einiger Zeit wieder verstärkt genutzt. So wurden bereits einige der verfallenen Hallen sowie das Empfangsgebäude renoviert und stehen für unterschiedliche Nutzer zur Verfügung. Mehr über die Geschichte finden Sie hier: https://www.nps.gov/nr/twhp/wwwlps/lessons/120floyd/index.htm
Grund unseres Besuches im Sommer 2017 war die Flugzeugsammlung H.A.R.P (Historic Aircraft Restoration Project) im großen Hangar B, die von einem ehrenamtlich tätigen Team betreut wird. Auch wenn das Intrepid Air&Space Museum in Manhattan natürlich ungleich mehr Besucher anzieht - diese Sammlung in Brooklyn hat für den wahren Luftfahrtenthusiasten auf jeden Fall ihren Reiz. Infos zu den Öffnungszeiten finden Sie hier https://www.nps.gov/gate/getinvolved/supportyourpark/the-angels-of-harp.htm
Die Douglas C-47 44-76457 ist in den Farben der New York Air National Guard lackiert. Wie Sie an den Besuchern sehen können, ist die Sammlung auch gerne Ziel von Schulklassen aus der Umgebung.
Die Douglas A-4 Skyhawk gehört dem Marinefliegermuseum in Pensacola/FL. Wussten Sie eigentlich, dass in Deutschland noch A-4 eingesetzt werden? Gleich sieben Exemplare fliegen als Zieldarsteller von Wittmund aus, und zwar mindestens bis 2019!
Die North-American T-6 N5598V (eine SNJ-5) wurde vor einigen Jahren auf einem Spielgelände in der Gegend entdeckt und wird jetzt von mehreren alten Herren - meist jenseits der 80! - restauriert.
Die Sikorsky S-61 wurde ab 1959 in den Vereinigten Staaten und bei einigen Lizenznehmern gebaut und rund 1500 Exemplare wurden weltweit eingesetzt. Auch die Bundesmarine setzte 23 "Sea King Mk41" als Rettungshubschrauber ein. Die ausgestellte H-3F hat passenderweise den Namen "Brooklyn".
Die Grumman G-21 Goose aus den dreißiger Jahren flog augenscheinlich sogar mal für die örtliche Polizei. 345 Exemplare wurden gebaut.
Auch die Beech 18 wurde bei der US- Coast Guard eingesetzt. Der Typ wurde zwischen 1937 und 1970 gebaut - mehr als 9000 Exemplare verließen die Werkhallen.
Die Consolidated PBY-5A Catalina N4582T flog in ihrer langen Geschichte auch eine Zeit lang für die bolivianische Luftwaffe.
Nächster Flieger in den Farben der US Coast Guard ist die Grumman Albatross aus den vierziger Jahren. Acht Exemplare wurden in den sechziger Jahren übrigens auch von der Bundesmarine eingesetzt.
Weiter geht es mit den Seeraumüberwachungsflugzeugen Grumman S-2 Tracker und der Lockheed SP-2E Neptune. Die Neptune wurde bis vor kurzem - und eine Weiterentwicklung der Tracker wird noch immer - als Wasserbomber in den Vereinigten Staaten und Europa eingesetzt.
Bei vielen Neptune wurden die zwei Wright Cyclone Sternmotoren durch Westinghouse J34-WE-36 Strahltriebwerke ergänzt.
Leider kein Original - aber auch als Nachbau ist die Lockheed Vega recht beeindruckend. Die Maschine stellt die Winnie Mae dar, mit der Wiley Post 1931 in Rekordzeit (8 Tage und 15 Stunden) um die Welt geflogen ist. Die echte Winnie Mae steht übrigens im National Air & Space Museum am Dulles Airport in Washington/DC.
Noch ein Nachbau der Enthusiasten aus Brooklyn: Der Wright Flyer aus dem Jahr 1903.
Eigentlich sollte sie zur Zeit unseres Besuches gar nicht mehr da sein, aber wegen letzter technischer Probleme wurde der Erstflug - und somit der letzte Flug auf dem seit Jahren stillgelegten Flugfeld Floyd Bennet - bis in den Herbst 2017 verschoben. Die riesige Boeing C-97 wurde hier seit Mai 2002 renoviert und befindet sich jetzt auf einem anderen Flugplatz. Die spannende Geschichte dieser letzten fliegenden Boeing C-97 finden Sie hier: http://www.spiritoffreedom.org/c97.html