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Musée Européen de l'Aviation De Chasse

Montelimar Aviation Museum

- von Gerhard Schmid -

Frankreich ist eine Luftfahrernation. Die Brüder Montgolfier, Louis Blériot, Antoine de Saint Exupéry - zahlreiche Franzosen haben ihren Fußabdruck in der Geschichte der Luftfahrt hinterlassen. Zahllose Museen auf der ganzen Welt dokumentieren mit ihren Ausstellungen Leben und Wirken dieser Persönlichkeiten. Auch im Montelimar Aviation Museum wird die Geschichte der Luftfahrt mit ihren Meilensteinen anschaulich dargestellt. Mit wenigen Ausnahmen bildet die Ausstellung jedoch die militärische Luftfahrtgeschichte nach dem zweiten Weltkrieg ab. "Chasse" bedeutet übersetzt "Jagd" - und Jagdflugzeuge sind unübersehbar das Hauptthema des Museums.

Eine Gruppe von Piloten und Mechanikern der französischen Luftwaffe um den ehemaligen Jagdflieger Bernard Cayrier setzte 1987 nach zwei Jahren Planung den Grundstein für ein Museum, das heute auf einer Fläche von 25.000 qm nicht weniger als 66 Flugzeuge präsentiert. Von Anfang an waren es begeisterte Freiwillige, die das Projekt verwirklicht haben, wie das bei so vielen privaten Museen der Fall ist. Und auch heute zählt das Team um den Präsident Alain Bes lediglich vier angestellte Mitarbeiter, dafür nicht weniger als 70 begeisterte Mitstreiter, die ihre Freizeit unentgeltlich einbringen um den Museumsbetrieb am Laufen zu halten - und weiter zu entwickeln.

Neben der statischen Ausstellung von Flugzeugen in der 5.000 qm großen Halle und dem weiten Außengelände ist das Museum auch aktiv darum bemüht, die Begeisterung, die handwerklichen Fähigkeiten und das umfassende Wissen an künftige Generationen weiterzugeben - mit Kursen, Lehrgängen, Schulungsprogrammen, die auch im französischen Bildungssystem Anerkennung finden. Ergebnisse der Umsetzung dieses Expertenwissens sind beispielsweise die flugfähige OV-10 Bronco oder die ebenfalls flugfähige Etendard IV M.

Die Restaurationswerkstatt unter der Leitung von Nicolas Chareyron sorgt unermüdlich für den Erhalt der wertvollen Exponate. Zuletzt haben eine Mirage IV und eine DC-3 die Werkstatt in Bestzustand verlassen. Aktuell konzentriert sich das Restaurationsteam auf eine Potez 36-13 sein, die im Jahr 2012 auf die Liste der nationalen Denkmäler Frankreichs gesetzt wurde und in den flugfähigen Zustand restauriert wird. Eine Mirage III EX hat derzeit ebenfalls ihren Platz in der Restaurationswerkstätte und entzieht sich damit den Blicken der Besucher. Auffallen dürfte das kaum, denn sie ist nur eine Maschine aus einer sehr umfangreichen Mirage-Sammlung.

Das europäische Jagdfliegermuseum in Montelimar hat seinen Standort am Flughafen der Stadt, der mit dem Auto sowohl aus dem Stadtzentraum, als auch von der Autobahn A7 aus in wenigen Minuten zu erreichen ist. Eine Anfahrtbeschreibung findet sich auf der zweisprachigen (Französisch/Englisch) verfassten website des Museums >>> www.meacmtl.com

Wir bedanken uns bei Gaelle Missonnier für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieses Berichts.

Aus der Vogelperspektive zeigt sich die beeindruckende Größe des privaten Museums. Eine große Herausforderung ist die Pflege der Flugzeuge, die täglich Wind und Wetter ausgesetzt sind.

Gerade für ein privates Museum befindensich die Exponate in einem sehr guten zustand. Bewältigt wird diese Aufgabe von den zahlreichen freiwilligen Helfern. Der Caravelle Airliner ist auch innen begehbar.

Das Cockpit der Sud Aviation Caravelle 3 scheint nur auf die Piloten zu warten. Der Airliner wurde von 1958 - 1972 in 282 Exemplaren gebaut.

Die Passagierkabine der Caravelle ist mit Vitrinen ausgebaut, die die Geschichte dieses Passagierjets erzählt.

Die von Potez Air Fouga 1952 vorgestellte "Magister" war sehr erfolgreich und vorwiegend als Trainer, jedoch auch als leichtes Kampfflugzeug eingesetzt. Die Firma Messerschmitt fertigte in München-Riem 193 Stück in Lizenz.

Bereits 1949 fand der Erstflug des Jagdbombers Dassault MD.450 Ouragan statt. Es war das erste in Frankreich entwickelte und produzierte Strahl-Kampfflugzeug. 350 Stück wurden gebaut und einige Exemplare auch nach Istrael und Indien verkauft.

Zwar flog die Saab Viggen nie unter französischer Flagge, dennoch ist diese doppelsitzige Trainervariante eine interessante Bereicherung der Ausstellung.

Die Ouragan aus einer anderen Perspektive, aus der deutlich zu erkennen ist, dass die Konstrukteure der frühen einstrahligen Kampfjets in West wie Ost eine recht ähnliche Grundform wählten.

Einige ausgemusterte Mirage Kampfflugzeuge der schweizer Eidgenössischen Luftwaffe haben ihren Weg in das Montelimar Museum gefunden.

Neben der großen Mirage IV wirkt die Französisch-Britische Entwicklung SEPECAT Jaguar eher zierlich. Im Hintergrund eine polnische MiG-17 F.

Für den Einsatz auf französischen Flugzeugträgern wurde die amerikanische Ling-Temco-Vought F-8 Crusader angeschafft, an deren Fahrwerk hier ein Mechaniker Hand anlegt. Im Hintergrund eine Douglas A-4Skyhawk.

Ein abgenommenes Tail der Rumpfverkleidung gibt den Blick auf das Adour-MK.811 Triebwerk der SEPECAT Jaguar frei.

Die Mirage IV war als strategischer Atombomber konzipiert, kam aber auch als Aufklärer zum Einsatz. Mach 2.2 schnell war Sie bei ihrer Indienststellung 1964 eines der modernsten Flugzeuge ihrer Zeit.

Ein unter das Bodenniveau gelegter Durchgang ermöglicht es dem Besucher, einen Blick auf die Unterseite des zweistrahligen Deltaflüglers zu werfen. Die Bomber wurden 1996, die Aufklärer 2005 ausgemustert.
Nicht nur Flugzeuge selbst, auch die für Flugzeuge und Flugüberwachung erforderliche Technik wird in der Ausstellung präsentiert.
Regelmäßige Pflege bewahrt vor dem Verfall: Hier erhält eine Dassault MD.315 Flamant einen neuen schützenden Anstrich.
Im frisch erneuerten Farbkleid präsentiert sich die Douglas DC-3A mit der Seriennr. 4979. 1942 wurde sie von der 7. US Air Force als Transporter übernommen. Auch wenn sie aussieht wie neu, flugtauglich ist sie leider nicht...
... anders als die Rockwell OV-10 Bronco. Sie ist derzeit die einzige flugfähige Maschie des Montelimar Museum und wird auch immer wieder bei Flugveranstaltungen in Europa präsentiert.
 

 

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