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"Knights of the Sky"

Omaka Aviation Heritage Center, Blenheim, Neuseeland

- von Gerhard Schmid -

Die Handschrift von Filmemacher Peter Jackson ("Der Herr der Ringe, King Kong") ist nicht zu übersehen - das merkt der Besucher bereits auf den ersten Schritten im Omaka Aviation Heritage Center. Als Mechaniker oder Piloten bekleidete Schaufensterpuppen hat man schon in einigen Museen gesehen, doch noch nie wurden lebensgroße Dioramen derart detailgetreu angefertigt. Aus gutem Grund stehen überall Schilder, die auf Kameraüberwachung und Alarmanlagen hinweisen, denn die Versuchung ist groß, einmal in den modellierten Schlamm zu greifen, um zu sehen ob die Hand auch wirklich nicht nass wird.

An der Einmaligkeit dieser Sammlung besteht schon mit dem Moment des Betretens kein Zweifel mehr, denn der erste Blick fällt auf die weltweit einzige erhaltene Caproni Ca 22, einen Parasol-Eindecker aus dem Jahr 1913. Während man noch staunend vor diesem im Originalzustand belassenen Zeugen längst vergangener Zeiten steht, heben sich die einzeln angestrahlten Exponate, teils am Boden stehend, teils in Luftkampfszenen im Raum hängend, von dem mattschwarzen Hintergrund der Ausstellungshalle ab. Zwischen den zahlreichen Ein-, Doppel- und Dreideckern finden sich dann in einem von Glasvitrinen gesäumten Durchgang unschätzbar wertvolle Memorabilia, die sich vor mehr als 90 Jahren im Besitz von Jagdflieger-Assen wie Eddie Rickenbacker, Max Immelmann, Oswald Boelcke, Hermann Göring, Lanoe Hawker, Ernst Udet, Albert Ball und Manfred von Richthofen befanden.

Ohne Übertreibung darf das Omaka Aviation Heritage Center als eine der weltweit größten Sammlung an Flugzeugen aus der Zeit des ersten Weltkrieges bezeichnet werden. Dass sich darunter auch Replicas befinden, kann man auch mit geübtem Auge kaum erkennen, so erstklassig wurde hier gearbeitet. Übrigens handelt es sich hierbei um eine lebendige Sammlung - im wahrsten Sinne des Wortes. Alle zwei Jahre am Osterwochende findet auf dem Omaka Aerodrome, direkt neben dem Museum, die Classic Fighters Airshow statt. Zahlreiche der flugfähigen Maschinen werden dann der Ausstellung entliehen und in dem Element vorgeführt, für das sie vor bald 100 Jahren konstruiert wurden - der Luft.

Wer einen Teil der Sammlung in der Luft sehen möchte, der besucht das Omaka Aerodrome am Osterwochenende 2009, für diesen Termin ist die nächste "Classic Fighters Airshow" geplant.
In der ersten Hälfte des ersten Weltkrieges war die Deutsche Albatros B.II in verschiedenen Rollen eingesetzt, so als Beobachtungs-, Foto- und Bombenflugzeug.
Im unrestaurierten Originalzustand präsentiert sich die weltweit einzige Caproni Ca 22, eine italienische Parasol-Eindeckerkonstruktion aus dem Jahr 1913. Bis vor kurzem war dieses Flugzeug noch im Eigentum des Caproni Museum in Trento.
Ein echter Filmstar ist diese Pfalz D.III. Das formschöne Flugzeug wurde bei den Dreharbeiten zu den 60er Jahre Spielfilm "The Blue Max" mit George Peppard eingesetzt. Nach aufwendiger Restaurierung ist auch diese Maschine wieder flugfähig.
Die Etrich Taube, eine Konstruktion aus dem Jahr 1910, erinnert mit ihrer Flügelform noch an die Namensgeberin. Die dramatische Szene zeigt, wie der Schütze auf dem vorderen Platz versucht, eine angreifende British Be2c abzuwehren.
Das unglaubliche Abenteuer des Piloten Keith Logan 'Grid' Caldwell wird in diesem Diorama gezeigt. Er landete seine schwer beschädigte SE5a auf der Tragfläche stehend. Mit 25 Luftsiegen war er der erfolgreichste Jagdflieger Neuseelands.
Diese Szene zeigt eine britische Airco DH-2, die von einer Fokker E.III verfolgt wird. Die Airco befindet sich in flugfähigem Zustand.
Um dem Piloten eine bessere Sicht nach oben zu geben, war bei der Airco / De Havilland D.H.5 die obere Tragfläche nach hinten versetzt. Erfolgreich war die Konstruktion nicht. Die gezeigte flugfähige Replica ist weltweit einmalig.
Die Fokker E.III hatte Mitte 1915 den Deutschen einen Vorteil verschafft, da sie u. a. über ein synchronisiertes Maschinengewehr verfügte. Die Briten hielten in Ermangelung dieser Technologie mit der Airco DH-2 in Pusher-Konfiguration dagegen.
Diese flugfähige Nieuport 24 Replica trägt den Anstrich des schillernden französischen Jagdfliegers Charles Nungesser. Bekannt für seine Leidenschaft für Flugzeuge, schnelle Autos, Parties und Frauen, überlebte er den Krieg, blieb allerdings nach einem gescheiterten Transatlantikflug 1927 vermisst.
Eine sehr dramatische Szene zeigt das große Diorama im Eingangsbereich: Aus einem notgelandeten Britischen Kampfflugzeug wird die Besatzung geborgen. Eine Schwester kommt mit dem Krankenwagen zu Hilfe.
Als zweisitziges Jagdflugzeug ar die Bristol F.2B, auch "Bristol Fighter" genannt, sehr erfolgreich. Die letzten der mehr als 5.000 gebauten Maschinen waren bis Mitte der 30er Jahre bei verschiedenen Luftwaffen im Dienst. Die Ausstellung zeigt einen Nachbau.
In zahlreichen Vitrinen sind Kleidung und Gegenstände zu bewundern, die sich vor bald 100 Jahren im Besitz der berühmtesten Jagdflieger aller Kriegsmächte befanden.
Geoffrey de Havilland war der Schöpfer des erfolgreichen Bombers D.H.4, der nach dem ersten Weltkrieg erfolgreich Verwendung als Postflugzeug in den USA fand. Auch Lindbergh flog diesen Typ. Die ausgestellte Maschine ist ein Original aus US-Lizenzproduktion.
In Deutschland waren während des ersten Weltkrieges Postkarten mit den Motiven der Jagdflieger-Asse sehr populär.
Gegen Ende des Krieges kam die Siemens Schuckert D.IV zu den Frontverbänden. Von Experten als das beste Jagdflugzeug seiner Zeit bezeichnet, kam dieser Typ zu spät um noch wirkungsvoll eingreifen zu können.
Auch der Blick in eine vollständig eingerichtete Werkstatt zur Wartung und Reparatur von Flugzeugen wird dem Besucher ermöglicht. Hier befindet sich eine Bristol F.2B in Arbeit.
Das Winter-Diorama zeigt eine nach einer Notlandung im Baum hängende Nieuport 27, deren unverletzter Pilot von seinem deutschen Bezwinger auf eine Zigarette eingeladen wird.
Obwohl sie weder besonders beliebt, noch sehr leistungsfähig war, wurde die zweisitzige Royal Aircraft Factory R.E.8 in großer Stückzahl gebaut. Die ausgestellte Maschine ist ein Nachbau.
Das dramatischte Diorama im Museum zeigt, wie britische Infanteristen am Absturzort des "Roten Baron" Andenken sammeln - einschließlich der Pelzstiefel des tödich verletzt neben seinem Dreidecker liegenden Manfred Freiherr von Richthofen.
Zwar kein Original, doch das einzige Exemplar einer Halberstadt D.IV - und dazu noch in flugfähigem Zustand. Manfred von Richthofen erzielte 1917 auf diesem Typ sechs Luftsiege.
Infos zur Ausstellung und den Öffnungszeiten finden Sie unter www.omaka.org.nz . Sehen Sie auch unsere Berichte zu >>>Classic Fighters 2005 und >>>Classic Fighters 2007
 

 

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