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Ronneby Air Force Base, Schweden

- von Damian Güttner -

Im September 2012 hatte ich das Glück, die Schwedisch Air Force Base in Ronneby zu besuchen. Die Stadt Ronneby liegt in der schwedischen Provinz Blekinge län und der historischen Provinz Blekinge an der Südküste Schwedens. Schon auf der Fahrt zum Flugplatz wird man daran erinnert, dass in der Stadt eine große Air Base ist. Fast an jeden Kreisverkehr ziert eine große Blechtafel mit der ausgeschnittenen Silhouette eines Flugzeugs, das in der Schwedischen Luftwaffe geflogen ist oder  auf der Ronneby Air Base stationiert war. Das ist eine schöne und seltene Dekoration von öffenlichen Straßen.

Gate Guard der AFB ist eine shön restaurierte Saab Lansen. Um zum militärischen Teil des Flugplatzes zu gelangen, ist eine kurze Autofahrt durch den Wald erforderlich. Der große Flugplatz besteht aus zwei Teilen. Im nordwestlichen Teil befindet sich ein ziviler Flughafen und im Süden ist der Flugplatz der Schwedischen Air Force, auf dem das F 17 Geschwader mit Saab Gripen A/B stationiert ist.

Ich hatte die Möglichkeit, die Hangars zu besuchen und bei Wartung und Ausbau eines Schleudersitzes hautnah dabei zu sein, Übungswaffen und eine nicht mehr flugfähige Saab Viggen anzuschauen, die auf eine Restaurierung wartet. Triebwerk und das komplette Cockpit waren bereits ausgebaut. Anfang 2013 sollte die eigentliche Restaurierung der Viggen beginnen und sich über mehrere Jahre hinziehen.

Ein Highlight meines Besuchs auf der Ronneby AFB war die komplette Erklärung des Saab Gripen Cockpits samt eingeschalteten HUD Displays. Leider galt in den Hangars Fotografierverbot.

Das zweite Highlight war das Vorfeld. Ausgerüstet mit "Micky Mäusen" ging es auf die Ramp, wo uns acht !!! Saab Gripen erwarteten, sieben Einsitzer und ein Doppelsitzer. Ich hatte damit die Möglichkeit bekommen, aus nächster Nähe beim täglichen Flugbetrieb dabei zu sein, zu erleben wie die Maschinen für den Einsatz vorbereitet wurden, die Ankunft der Piloten, das Rollen zum Start, takeoff und die Landung. Leider war die Runway etwas weit entfernt und in einem Tal gelegen. Den eigentlichen Start konnte man damit nicht sehen, erst wenn die Maschinen ca. 5-7 m in der Luft waren, kamen sie in Sicht.

Die Ronneby Maschinen des Geschwaders F 17 haben im Jahr 2004 die SWAFRAP ( Swedish Air Force Rapid Reaction Unit ) Aufgaben des F 37 Viggen Geschwader F 21 übernommen.

Mit diesem Bericht möchte ich mich bei allen Verantwortlichen der Ronneby Air Force Base bedanken, ganz besonders Herrn Emil Lindberg für die hervorragende Führung und Erklärung.

Die Saab Gripen stehen auf der Abstellplatte zum nächsten Einsatz bereit. Jede Maschine hat an ihrem Abstellplatz alle notwendigen Aggregate, Leitern und Wartungszubehör dabei.

Die geöffnete Abluftschächte der Hilfsturbine.

Die Abstellplatte von der anderen Seite gesehen. Die kleinen Häuschen dienen dem Bodenpersonal als Wetter-, Lärmschutz und Sicherheitsbereich. Darin sitzt auch der tagesverantwortliche Bodenpersonalchef .

Ein Blick in das Volvo Aero RM12UP Triebwerk. Nach Auskunft unseres Flugplatzführers werden Schaufeln der verstellbaren Düse hellgrau bis fast weiss. Dieser Farbton entsteht aufgrund der hohen Abgastemperaturen.

Eine doppelsitzige Gripen ist mit offenem Cockpit und bereitgestellter Leiter bereit zum nächsten Flug. Die meisten Maschinen waren an diesem Tag mit Zusatztanks ausgerüstet. Kurze Zeit später hat ein Pilot alleine einen kurzen Übungsflug mit dieser Gripen gemacht.

Der Antenenbehälter am Leitwerk beherbergt diverse Antennen und Sensoren und am hinteren Ende das weisse Positionslicht.

Eine einsitzige Gripen mit offener Wartungsklappe und angeschlossenem Kommunikationskabel. Dieser Anschluss dient der Sprechverbindung zwischen dem Bodenpersonal und dem Piloten bei der Startvorbereitug. Anschließend  muss der Wart das Kabel entfernen, durch einen Schalter die Verbindung unterbrechen und die Wartungsklappe wird geschlossen.

Das Fahrwerk des Gripen verfügt über Bremsen mit ABS, um auf den schwedischen Behelfsstartbahnen, bei schlechten Pistenverhältnissen und auf kurzen Strecken starten und landen zu können.

Ein Wart hat seine Sicherheits- und Funkweste an der Einstiegsleiter abgelegt. Die Gripen hat ein kleines  Bugrad mit Zwillingsbereifung. Gut zu sehen ist das grüne HU-Display.

Nachbrennerstart einer Gripen am morgen, gegen 9.00 Uhr. Die Übungseinsätze dauern zwischen 60 und 90 min. Die Piloten in Ronneby haben kurze und steile Starts präsentiert, die man nicht jeden Tag - und nicht auf jeder Air Show sieht.

Hier ist die schöne Form des Jets gut zu erkennen - und die zwei großen Zusatztanks an den inneren Unterflügelstationen. Die Gripen kann AIM-120 AMRAAM, AGM 65 A/B Maverick, RBS 15F Anti-Schiffs-Raketen mitführen, Dasa DWS 39 Munitionsdispenser und Bofors Rocket Pods untergehängt bekommen.

Hier rollt der einzige Doppelsitzer, der an diesem Tag im Einsatz war, in Richtung der ca. drei Kilometer entfernten Runway. Der Doppelsitzer hatte die kleineren 1100 l Zusatztanks montiert und wurde an diesem Tag von einem sehr jungen Piloten alleine geflogen. Beachtenswert ist das grüne HU - Display

Die Gripen muss u. a. von kurzen, abgesperrten Straßen und Autobahnen operieren können. Daher muss das Fahrwerk sehr robust gebaut sein. Zur besseren Gewichtsverteilung hat das Bugrad eine Zwillingsbereifung bekommen.

Die Form der kleineren Zusatztanks ist Oval - im Vergleich zu den größeren Tanks, die einen runden Querschnitt haben. Der Pilot der Doppelsitzigen Maschine hat einen "Alarmstart" gezeigt, bei dem er kurz nach dem Abheben sofort das Fahrwerk eingezogen hat und in sehr steilem Winkel gestiegen ist.

Das ebenfalls sehr robust ausgelegte Hauptfahrwerk der Gripen.

Training beendet. Der Doppelsitzer ist gelandet und rollt zurück. Interessant ist die Fahrwerksabdeckung des Bugrades,die beim Doppelsitzer schräg montiert ist - im vergleich zu der gerade montierten bei der einsitzigen Maschine. Der Doppelsitzerrumpf ist um 70 cm auf 14.80 m verlängert.

Hier sind die FLARE Auswurfschächte der Gripen im Detail zu sehen. Dieses System täuscht infrarotgelenkten Flugabwehrraketen einen heißen Abgasstrahl vor um von der Gripen und lenkt die anfliegende Rakete (hoffentlich) von der Gripen ab.

Gleich nach der Landung werden die Maschinen aufgetankt.

Eine doppelsitzige Saab JAS 39 B Gripen. Diese Trainerversion hat für Lehrer und Schüler identische Cockpits. Der Doppelsitzer JAS 39 D dagegen ist eine Kampftaugliche Version der JAS 39 C mit verbessertem Glascockpit und Bordkanone. Die erste Maschine in Doppelsitzerausführung flog am 29. April 1996.

Eine radargesteuerte halbaktive RB 99 Rakete für Mittelstrecken. Es ist eine schwedische Lizenzproduktion der Raytheon AIM-120B ?AMRAAM Rakete. Das hellgelbe Teil an der Startschiene ist ein Radarwarnempfänger. Die Gripen besitzt diese Warnempfänger an beiden äußeren Startschienen, vorne und hinten.

Die aktuellen Versionen der Gripen bei der schwedischen Luftwaffe sind die JAS 39 C und D.

Hier ist der 1100 l Zusatztank zu sehen. Die Export Versionen der Gripen können Zusatztanks mit 1400 l und 1700 l Fassungsvermögen mitführen.

Das Wappen des Geschwaders F 17 auf der rechten Seite hinter dem Cockpit. Dieses Wappen war nur an der einsitzigen Gripen zu sehen.

Eine MML-Startschiene für je eine infrarotgesteuerte Raytheon AIM-9L/I ?Sidewinder? oder für andere Raketen.

Vor dem Eingang zur Air Force Base steht ein Gate Guardian in Form einer schönen Saab 32 Lansen. Aufgrund der Witterung ist die Maschine etwas verschmutzt, nicht aber in schlechtem Zustand! Der Erstflug einer Lansen war am 3. November 1952 und ab 1955 kam dieser Typ nach Rooneby, wo sie die Saab 18 T ersetzte.

 

 

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