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Österreichisches Luftfahrtmuseum Graz-Thalerhof

- ein Tipp von Hartmut Seidel -

Im Jahre 1979 wurde der Verein "Österreichisches Luftfahrtmuseum" gegründet, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, Luftfahrzeuge jeder Art und jeden Alters zu sammeln und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 1981 wurde das erste Ausstellungsstück erworben, ein Segelfugzeug vom Typ Musger Mg 19a . Die Flugzeugsammlung wurde schon bald größer und musste zunächst unter freiem Himmel ausgestellt werden, da noch keine Unterstellmöglichkeit zur Verfügung stand. Im Jahre 1988 konnte schließlich eine Halle im südlichen Bereich des Flughafens Graz-Thalerhof erworben werden, in welchem jetzt die meisten Exponate des Österreichischen Luftfahrtmuseums ausgestellt sind und von den interessierten Besuchern bewundert werden können.

Der Museumsverein hat etwa 150 Mitglieder, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich für das Museum tätig sind. Die Arbeit der Leute hat sich gelohnt und es ist mittlerweile ein zwar noch relativ kleines aber sehr feines Museum entstanden, welches eine ganze Reihe von sehr interessanten und gut gepflegten Flächenflugzeugen und Hubschraubern enthält. Und diese Sammlung, welche neben den Originalflugzeugen übrigens auch Uniformen, Triebwerke und Flugzeugmodelle beinhaltet, soll noch weiter wachsen ! Wir vom AirVenture-Team haben das Österreichische Luftfahrtmuseum Graz-Thalerhof besucht. Sehen Sie hier nun unseren Bericht :

Yak-11 Dieses zweisitzige Schulflugzeug vom Typ Yakovlev Yak-11 ist eine Dauerleihgabe des Österreichischen Bundesheeres an das Luftfahrtmuseum in Graz-Thalerhof. Vier Maschinen des Typs Yak-11, die Österreich von der Sowjetunion überlassen worden sind, bildeten im Jahre 1955 die Erstausstattung der zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges neu aufgestellten Fliegertruppe des Österreichischen Bundesheeres.
Hunter Bei der Schweizer Luftwaffe befanden sich von 1958 bis 1994 insgesamt über 160 Kampfflugzeuge vom Typ Hawker Hunter im Dienst. Diese Maschine hier bekam das Österreichische Luftfahrtmuseum von der Schweizer Luftwaffe geschenkt und machte am 14. Juli 1995 den Überführungsflug von der Schweiz nach Graz.
Bell 47 Im Jahre 1956 wurden bei den Österreichischen Luftstreitkräften die ersten Hubschrauber in Dienst gestellt. Es handelte sich hierbei um Maschinen vom Typ Bell H-13 H Sioux. Der H-13 ist eine Militärversion des berühmten Hubschraubertyps Bell 47. Der Bell H-13 H Sioux im Österreichischen Luftfahrtmuseum ist eine Leihgabe des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien und befindet sich seit 1998 in Graz.
Lansen Eine besonders interessante Maschine in der Flugzeugsammlung des Museums in Graz-Thalerhof ist diese Saab Lansen J 32 E, denn Flugzeuge dieses Typs bekommt man nur sehr selten zu sehen. Alle 450 gebauten Saab Lansen wurden nur bei den schwedischen Luftstreitkräften eingesetzt, wo sie sich großer Beliebtheit erfreuten und sehr vielseitig als Jäger, Jagdbomber und Aufklärer im Dienst standen. Außerdem hatten die Saab Lansen auch noch einige weitere Aufgaben zu erfüllen : So hatte man die hier in Graz zu sehende Maschine zum Beispiel in ein "ECM"-Flugzeug für elektronische Kampfführung umgebaut. ( ECM = Electronic Counter Measures, = elektronische Gegenmaßnahmen )
Bird Dog Bei der Cessna L-19 handelt es sich um ein leichtes Schul-, Verbindungs- und Aufklärungsflugzeug. Im Jahre 1958 erhielten die neu aufgestellten Österreichischen Luftstreitkräfte 29 Maschinen dieses Typs von den USA geschenkt. Die letzten Cessna L-19 ( besser bekannt unter der Bezeichnung Cessna O-1 Bird Dog ) wurden vom Österreichischen Bundesheer erst 1997 außer Dienst gestellt.
Lansen Mit der im Luftfahrtmuseum Graz-Thalerhof ausgestellten Saab Lansen wurde im Juni 1997 im Flugprogramm der ausserordentlich guten Airshow der österreichischen Luftstreitkräfte auf dem Fliegerhorst Zeltweg noch ein sehr schönes Solo-Display gezeigt. Direkt nach der Teilnahme an der Airshow in Zeltweg wurde die Saab Lansen dann von Hauptmann Rodney Blomberg zum Österreichischen Luftfahrtmuseum nach Graz geflogen, wo die Maschine seitdem als eine Dauerleihgabe des Schwedischen Luftwaffenmuseums zu sehen ist.
Agusta Bell 204 Von 1963 bis zum Jahre 2000 befanden sich beim Österreichischen Bundesheer Transporthubschrauber vom Typ Agusta-Bell 204 im Einsatz. Insgesamt 26 Hubschrauber dieses Typs wurden beschafft. Bei dem Agusta-Bell 204 handelt es sich um einen italienischen Lizenzbau des amerikanischen Bell 204 Hubschraubers, welcher das kleinere Vorgängermodell des Bell 205 ist, der wiederum unter der Militärbezeichnung Bell UH-1 D "Iroquois" und dem Spitznamen "Huey" vor allem durch den Vietnamkrieg weltberühmt geworden ist.
Draken Bei der Saab Draken SK 35 C handelt es sich um eine zweisitzige Trainervariante des berühmten schwedischen Kampfflugzeugs Saab Draken J 35. Auf dem Foto gut zu sehen ist das Periskop auf der Cockpithaube, welches dem hinter dem Flugschüler sitzenden Ausbilder eine bessere Sicht nach vorne ermöglichen sollte.
Vampire Die ersten Düsenflugzeuge im Dienste der Österreichischen Luftstreitkräfte waren acht Maschinen vom Typ De Havilland Vampire in der zweisitzigen Ausführung DH 115, von denen die ersten Maschinen im Jahre 1957 geliefert wurden. Die Vampire blieben in Österreich bis 1972 im Dienst. Die hier zu sehende Maschine ist eine Leihgabe des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien und befindet sich seit 2001 im Luftfahrtmuseum Graz-Thalerhof.
MiG-21 In der sehr interessanten Flugzeugsammlung des Museums in Graz-Thalerhof befindet sich auch diese Mikojan Gurewitsch MiG-21 ( NATO-Codename "Fishbed" ). Die MiG-21 wurde dem Österreichischen Luftfahrtmuseum von der Ungarischen Luftwaffe geschenkt. Die Maschine wurde im März 1996 in demontiertem Zustand mit zwei Lastwagen auf dem Landweg nach Graz gebracht und dort für die Ausstellung im Museum von ungarischen Technikern wieder zusammengebaut.
Venom Bei der De Havilland DH 112 Venom handelt es sich um eine Weiterentwicklung der De Havilland Vampire. Die im Luftfahrtmuseum Graz-Thalerhof ausgestellte Venom ist ein Geschenk der Schweizer Luftwaffe, bei der über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren insgesamt 250 Venoms im Dienst gestanden haben. Die Maschine wurde am 28. Mai 1984 von Major Ferdinand Mayer nach Graz geflogen.
Aussengelände Für alle Flugzeuge des Museums reicht leider der Platz in der Ausstellungshalle nicht aus. Deswegen sind zur Zeit noch einige Maschinen unter freiem Himmel abgestellt, wo sie aber leider auch Wind und Wetter ausgesetzt sind. Es ist daher geplant, so bald wie möglich noch eine zweite Museumshalle zu bauen. Bei den hier zu sehenden drei Jets handelt es sich um eine MiG 15 ( ganz vorne ), sowie ( in der Mitte stehend ) um ein in Polen entwickeltes und gebautes Schulflugzeug vom Typ PZL TS-11 Iskra. Das dritte Flugzeug in der Reihe ist eine Saab J 29 Tunnan, von der bei den österreichischen Luftstreitkräften in den Jahren 1961 bis 1972 insgesamt 30 Maschinen im Dienst gestanden haben.
Jeder flugbegeisterte Besucher der Stadt Graz sollte sich also während seines Aufenthalts auf jeden Fall auch das Österreichische Luftfahrtmuseum am Flughafen Graz-Thalerhof ansehen! Einen ausführlichen Lageplan findet man auf der offiziellen Internetseite des Museums: www.luftfahrtmuseum.at . Dort sind auch die genauen Öffnungszeiten verzeichnet, welche zur Planung des Besuchs sehr wichtig sind, daher diese bitte unbedingt vorher ansehen!

Für die Unterstützung bei der Entstehung dieses Berichtes bedanken wir uns bei Herrn Peter Kovanda, Vorstand des Österreichischen Luftfahrtmuseums Graz-Thalerhof.

 

 

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