Wie jedes andere Land hat auch Polen ein
schönes Luftwaffenmuseum. Das Museum befindet sich im Süden von Polen, in
Krakau-Rakowice. Es wurde 1963 geöffnet und befindet sich auf einem ehemaligem Flugplatz,
auf dem auch viele deutsche Jagdgeschwader im zweiten Weltkrieg stationiert waren. An
Gebäuden befinden sich auf dem Gelände ein großer originaler, alter Hangar und eine
kleine Halle, die erst vor wenigen Jahren erbaut wurde. Mitte bis Ende der 30 Jahre wurde
der Hangar in Krakau nur als Depot verwendet, in dem die Exponate untergebracht wurden,
die in Posen (Poznan) keinen Platz mehr fanden, weil dieses Museum zu klein wurde. Nach
dem Kriege wurden dort auch ca. 30 Maschinen untergebracht, die ab 1936 in der Deutschen
Luftfahrtsammlung in Berlin standen. Vermutlich sind auch noch alle deutschen Maschinen
vorhanden, jedoch nicht alle zu besichtigen. Viele Flugzeuge sind in sehr schlechtem
Zustand, teilweise noch durch den Transport während des Krieges, so daß sehr viel
Restaurierungsarbeit nötig ist um sie wieder vollständig und Ausstellungsfähig zu
machen. Ein deutsch-polnischer Vertrag ermöglicht Stück für Stück die Maschinen
gemeinsam zu Restaurieren um sie dann anschließend wechselweise in Krakau und im Museum
für Verkehr und Technik in Berlin auszustellen. Ob das funktionieren wird, wird die Zeit
zeigen. Das Museum beinhaltet ca.170 Maschinen,
Flugzeuge aus dem I. und II. Weltkrieg, der Nachkriegszeit und auch viele Segelflugzeuge.
Es sind sehr viele Raritäten zu sehen, ich fange an bei den Maschinen aus dem I WK: Eine
schöne Albatros C-1 von 1915, eine Jeannin Stahltaube von 1914 (beide Maschinen wurden in
Berlin restauriert), eine Sopwith Camel F.1, eine Halberstadt CL II und eine LFG D IV b
Roland. Leider sind alle drei Maschinen nicht mehr vollständig. Die 20er Jahre Abteilung
bietet den Rumpf einer Heinkel He 5e und mehrere Polikarpov Po 2 in verschiedenen
Versionen, sogar eine zur Sanitätsmaschine umgebaute. Die 30 Jahre bieten z.B. den
einzigen erhaltenen polnischen Jäger, der im September 1939 gegen die deutschen Me 109 E
gekämpft hat, den PZL 11 c. Die Maschine ist in einem hervorragendem Zustand und sogar
mit lauffähigem Bristol Mercury VS 2 Triebwerk! Weitere seltene Maschinen aus diesen
Jahren sind eine Bücker Bü 131 B Jungmann, RWD 13 und 21, eine PWS 26 Schulmaschine aber
auch der vielleicht einzig erhaltene Rumpf einer Me 209 und der Rumpf der Curtiss Hawk von
Ernst Udet! Die 40er Jahre zeigen eine Supermarine Spitfire XIV, Pe 2, Il 10 (spätere
Version der Il 2 Sturmovik), Li 2 und viele mehr. Über einen Bereich mit verschiedenen
Motoren verfügt das Museum auch. Im Außenbereich sind sehr viele Propellermaschinen und
auch Jets, verschiedene MiG Versionen, angefangen von der MiG 15 über die 17, die 19 und
21 und mehrere Suchoi Su 7. Hier sind auch die drei einzigen westlichen Flugzeuge
ausgestellt, eine A-37 Dragonfly , eine Saab Draken und eine Northrop F-5 von der
Taiwanesischen Luftwaffe. Für Hubschrauberfans gibt es auch einiges zu sehen.
FAZIT: Es ist ein kleines aber schönes Museum wo sich ein
Besuch immer lohnt. |