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Der leere Eindruck täuscht etwas. Am 1. Septemberwochenende haben trotz des wirklich schlechten Wetters 5000 Besucher den Weg auf das Segelfluggelände Wershofen in der Nähe des Nürburgrings gefunden. Bei 15 Grad Celsius, Regenschauern und heftigem Wind haben natürlich einige der angekündigten Programmpunkte nicht stattfinden können.
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Aber trotzdem wurden die Zuschauer nicht enttäuscht. Denn es gab Kunstflug, Formationen, Rundflüge, viele Informationen rund um die Vereinsarbeit - und einen Gast aus der Türkei, den man eigentlich nicht auf einem kleinen Flugplatzfest in der Eifel im erwartet hätte. Dazu später mehr! |
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Seit einigen Jahren finden Quads auch in Deutschland mehr und mehr Anhänger. Gerade die jüngeren Besucher fuhren in dem abgesteckten Parcours ihre Runden, wenn in der Luft einmal Pause angesagt war. |
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Der große Fieseler Storch von Dirk Bende konnte wegen technischer Probleme leider nicht nach Wershofen kommen. Aber zumindest als Modell war er neben zahlreichen anderen Flugzeugtypen in der Halle vertreten. |
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Piper Cub und Supercub gibt es auch in Deutschland wie Sand am Meer. Aber die aktiven Auster MK.V können Sie - leider - an einer Hand abzählen. Von dem dreisitzigen Verbindungsflugzeug wurden ab 1942 1630 Maschinen produziert. Abgesehen von vielen Luftwaffen des Commonwealth wurde der Typ allerdings nur in Israel und den Niederlanden militärisch eingesetzt.
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Die D-ELYD ist seit dem vergangenen Jahr auf der nahe gelegenen Dahlemer-Binz beheimatet und wird von einem Konsortium betrieben. Obgleich die Maschine technisch in gutem Zustand ist, wollen die Besitzer in den kommenden Wintermonaten zahlreiche Arbeiten durchführen, um dem seltenen Hochdecker für die kommende Saison auch optisch den letzten Schliff zu geben. |
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Im Gegensatz zur wesentlich bekannteren Piper Cub sitzen in der britischen Auster Pilot und Co-Pilot nebeneinander. Der Blick auf das Instrumentenbrett zeigt, wie wenig Instrumente eigentlich notwendig sind, um ein Flugzeug zu fliegen. |
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Aus dem niederländischen Maastricht kam diese Fairchild 24 in die Eifel. Für Remko Sijben war es der erste Auftritt in Deutschland mit seinem seltenen Oldtimer. Zusätzlich zu dieser Fairchild besitzt er noch eine Stinson. Dann hoffen wir mal, dass wir in der kommenden Saison die seltenen Maschinen aus Maastricht noch oft am Himmel sehen. |
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Seltene Formationen gibt es auch auf kleinen Flugplatzfesten. Fairchild 24 und Auster MK.V hat man in diesem Jahr sicher nicht sehr häufig gemeinsam am europäischen Himmel gesehen. |
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Aus Hangelar bei Bonn kam eine Bell 206 von Airlloyd , um Rundflüge anzubieten. Leider machte das kalte und sehr windige Wetter in der Eifel den Piloten einen Strich durch die Rechnung - aber in 2010 wird es sicherlich besser werden. |
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Können Sie sich unter diesen Flügeln Raketen vorstellen? Die Bölkow 208 Junior ist die deutsche Lizenzversion der schwedischen Malmö Flygindustrie MFI-9B. Und von diesem Trainer wurden 5 Maschinen im Biafra Krieg (Nigeria 1967-1970) eingesetzt - und haben mit ungelenkten Raketen tatsächlich mehrere feindliche Flugzeuge (wenn auch am Boden) zerstört. Aber natürlich blieb die Bölkow 208 Junior in erster Linie ein preiswertes und mit 210 Exemplaren auf dem deutschen Markt recht erfolgreiches Sportflugzeug.
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Nachfolger der Junior war die ebenfalls zweisitzige Bölkow 208 Monsun. Eigentlich ein großartiges Flugzeug mit einer viel versprechenden Zukunft. Aber auch in den siebziger Jahren gab es bereits "Geschäftspolitische Entscheidungen". Und eine dieser Entscheidungen der damaligen Firma MBB bedeutete nach nur 102 gebauten Exemplaren das Aus, obgleich noch 275 Bestellungen vorlagen. Mehr zu dem interessanten Typ finden Sie >>>hier
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Nachdem wir ja bereits über die in Deutschland seltene Auster MK.V berichteten, haben wir hier mit der amerikanischen Piper Pa-18 Super Cub das wesentlich erfolgreichere Gegenstück. Über mehrere Jahrzehnte wurden mehr als 40.000 Exemplare der Modellfamilie gebaut, von denen noch immer unzählige auf der ganzen Welt fliegen. Aber in Wershofen flog nicht nur eine Super Cub, sondern gleich drei - und das in enger Formation. |
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In Grabenstetten ist die StreyFly Staffel beheimatet. Für ein schönes Formationsflugprogramm benötigt man keine exotischen Flugzeuge, sondern einfach fliegerisches Können. Und das haben die Piloten Hanko und Christian Streifeneder sowie Mathias Loser bei den nicht ganz einfachen Bedingungen in der Eifel ohne Zweifel gezeigt. |
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Johann Knittel ist der Pilot der CriCri D-GKMP. Da gehört schon eine ganz gehörige Portion Mut dazu, eine Maschine mit 5 Metern Spannweite selber zu bauen, sich reinzusetzen und auch noch zu fliegen. Aber als Lohn winkt auf jeden Fall die Tatsache, dass der Flieger auf jedem Flugtag zu den bestaunten Luftfahrzeugen gehört.
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Kommen wir jetzt endlich zur ersten eigenen Maschine der Wershofener Segelflieger. Seit dieser Saison hat der Verein eine DG-1000 in Betrieb. Der moderne Doppelsitzer wird sowohl zur Ausbildung als auch für Streckenflüge verwendet >>>Info
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Die Schleicher ASK-13 ist ja bei vielen Vereinen noch immer das Hauptschulflugzeug. Ab 1966 wurden fast 700 Maschinen dieses Typs - übrigens eine Weiterentwicklung der berühmten Ka-2 - gebaut.
Aber nur eine Maschine trägt die ehrenvolle Seriennummer 1, nämlich die wunderschöne D-5701 der Wershofener Segelflieger! |
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Schauen Sie noch mal noch oben. Zwischen der ASK-13 und der DG-1000 liegen 40 Jahre Entwicklungsarbeit. Wo früher noch Stahlrohr und bespannte Holzrippen das Maß der Dinge waren, herrscht mittlerweile GFK vor. Aber noch immer gilt: Die allermeisten Segelflugzeuge stammen aus deutscher Produktion. |
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Normalerweise sitzen Pilot und Fluglehrer bei Segelflugzeugen hintereinander. Bei der Slingsby T-21 jedoch können sich Schüler und Lehrer im offenen Cocpit wunderbar nebeneinander unterhalten. Insgesamt wurden 92 Maschinen für militärische und zivile Flugschulen in Großbritannien gebaut. Die hier gezeigte Maschine ist im niederländischen Venlo stationiert. |
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Weg von den zweisitzigen Trainern - hin zum Segelkunstflugzeug. Der Glasflügel H-101 Salto ist wegen des schlechten Wetters in der Eifel am Sonntag leider nicht geflogen. Aber den Piloten Sören Schulz können Sie hier in einem Video eindruckvoll erleben. |
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In den sechziger und siebziger Jahren beherrschten eindeutig Sportflugzeuge aus dem Hause Cessna und Piper die Fliegerszene in Deutschland. Da waren die Knickflügler der französischen Firma Jodel echte Raritäten. Die hier gezeigte Jodel D.150 Mascaret ist auf dem nahe gelegenen Flugplatz Dahlemer-Binz beheimatet. |
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Die Jodel D-120 D-EDOL hatte vom Segelflugplatz Mönchsheide bei Bad Breisig ebenfalls keine weite Anreise nach Wershofen. Der Eigentümer hat mit seinem schicken Klassiker in den letzten Jahren unzählige Oldtimertreffen in ganz Europa besucht. Davon zeugen zumindest die zahlreichen Aufkleber an Rumpf und Leitwerk. |
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Detlef Schulz zeigte mit seiner Extra 200 modernen Motorkunstflug über der Eifel. Bei ihm können Sie sogar Kunstflug in verschiedenen Lehrgängen erlernen. Informationen finden Sie unter www.kunstflug.net
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Die Stampe D-EIHD aus Aachen Merzbrück zeigte am Sonntagnachmittag in einer sehr kurzen sonnigen Phase, dass man auch im historischen Doppeldecker schönen Kunstflug präsentieren kann. |
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Gyrocopter finden auch hier im Lande immer mehr Anhänger. Die Maschinen sehen aus wie kleine Hubschrauber. Aber dennoch haben sie einen entscheidenden Unterschied: Der Rotor wird nicht durch einen Motor angetrieben, sondern lediglich durch den Fahrtwind. |
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Der größte Flieger am Platz war die Antonov An-2 der Classic-Wings GmbH. Heute sind die Doppeldecker auf fast jedem Flugtag im Lande vertreten. Der Autor dieser Reportage kann sich aber noch sehr gut an die Sensation erinnern, als Mitte der Achtziger Jahre in Wershofen erstmals eine An-2 aus Ungarn vorgeführt worden ist. |
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Der Stargast durfte nicht nur fliegen. Ali Ötztürk hatte auch die Ehre, die Sieger der Tombola zu ziehen. Sie fragen sich sicher, wie ein kleines Flugplatzfest es schafft, den bekannten Showpiloten zu engagieren: Es war umgekehrt! Ali war am Wochenende vorher in Tschechien und am Wochenende nachher in Frankreich - und Wershofen lag einfach auf dem Weg. Und so bot er sich an, gegen Kost, Logis und Spritgeld anzutreten. Und im Gegenzug konnte er mit seiner Familie einige erholsame Tage in der Eifel verbringen. |
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So herrlich unkompliziert kann die Fliegerszene sein. Natürlich war die Sonne während des Auftritts wieder hinter dicken Regenwolken verschwunden. Aber Alis Show kann man auch bei schlechtem Wetter genießen. Dank der besonderen Topographie des Platzes verschwand die Purple-Violet sogar hinter dem Platz im Nachbartal - um dann steil in den Himmel über Wershofen zu steigen.
Also liebe Leser, schauen Sie in unserem Terminkalender nicht nur nach den Großevents, sondern besuchen Sie in der kommenden Saison auch die familiären Flugplatzfeste. ES LOHNT SICH!!! |
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