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Die größten Hubschrauber im Dienst der
Bundesgrenzschutz-Fliegergruppe sind 3 allwettertaugliche Aérospatiale Super Puma AS 332
L 1. Der Super Puma ist eine Weiterentwicklung des bewährten Hubschraubertyps SA 330
Puma, der ebenfalls beim BGS eingesetzt wird. |
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Die Bundesgrenzschutz-Fliegergruppe ist
als Luftfahrttechnischer Betrieb durch das Luftfahrt-Bundesamt anerkannt. Große Wartungs-
und Instandsetzungsarbeiten an den BGS-Hubschraubern werden bei der Zentralen
Instandhaltungsstaffel in St. Augustin-Hangelar durchgeführt. Dort verfügt die
BGS-Fliegergruppe über eine große und modern ausgerüstete Werft und gut ausgebildetes
Personal. In Hangelar befindet sich auch das gut sortierte Zentrale Materiallager mit ca.
100.000 registrierten Ersatzteilen. |
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Dieser Super Puma ist in der Kabine für
den VIP-Transport mit Ledersitzen ausgestattet. Außerdem verfügt er über eine seitlich
hinter dem Cockpit außen angebrachte Klimaanlage. Wie schon erwähnt ist für den BGS der
VIP-Transport aber nur eine Aufgabe unter vielen und so werden die Super Pumas auch für
den normalen Mannschafts- und Materialtransport eingesetzt. |
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Die BGS-Fliegergruppe verfügt über
insgesamt 22 mittlere Transporthubschrauber ( MTH ) vom Typ Aérospatiale SA 330 J Puma.
Sie werden seit mittlerweile 30 Jahren umfangreich eingesetzt. Dieser Puma hier mit dem
Kennzeichen "D-HAXA" ist übrigens der erste Puma überhaupt, der 1973 beim BGS
in Dienst gestellt wurde. Wartung und Pflege der Hubschrauber sind beim BGS vorbildlich,
so daß dieser Puma auch nach drei Jahrzehnten im harten Einsatz immer noch wie neu
aussieht und weiterhin gute Dienste leisten kann ! Der Hubschrauber ist mit einer
Rettungswinde mit einer Tragkraft von 270 Kilogramm ausgerüstet. In dieser Ausrüstung
kamen Pumas sowie andere Hubschraubertypen des BGS zum Beispiel bei der
Elbe-Hochwasserkatastrophe im August 2002 in großer Zahl zum Einsatz. Insgesamt wurden
dabei allein von den BGS Hubschraubern über 2.060 Menschen gerettet. Mehrere hundert
dieser Personen mussten dabei mit Seilwinden aus Wohnungen und von Hausdächern geborgen
werden. Nach den Rettungs- und Evakuierungseinsätzen transportierten die BGS-Hubschrauber
noch eine große Menge Hilfsgüter ins Katastrophengebiet. Desweiteren wurden alleine von
den BGS-Hubschraubern nicht weniger als 73.500 Sandsäcke zur Sicherung und Abdichtung von
Deichen transportiert! Bundesgrenzschutzhubschrauber kommen übrigens auch zum Einsatz
wenn im Ausland dringend Hilfe gebraucht wird. So waren zum Beispiel im Jahre 2000 bei der
Überschwemmungskatastrophe im Afrikanischen Staat Mosambik zwei Puma-Hubschrauber des BGS
für Evakuierungs- und Versorgungsflüge im Einsatz. |
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In der Werft wurden gerade auch
Wartungsarbeiten an einem Hubschrauber vom Typ Bell 212 durchgeführt. Der
Bundesgrenzschutz verfügt über insgesamt acht Bell 212. |
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Die exzellente Wartung und Pflege der
Hubschrauber durch das BGS-Wartungspersonal sorgen dafür, daß auch die ab 1964
eingeführten Hubschrauber vom Typ Sud Aviation SA 318 C Alouette II immer noch im Einsatz
sind und gute Dienste verrichten. Die Alouette II sind Verbindungs- und
Beobachtungshubschrauber (VBH) und können auch durchaus immer noch für normale
Polizeiliche Aufgaben verwendet werden. Sie werden heutzutage allerdings hauptsächlich
für die fliegerische Grundausbildung eingesetzt. Die Bundesgrenzschutz-Fliegergruppe
verfügt über eine eigene Luftfahrerschule die einen ausserordentlich guten Ruf genießt
! Die sehr intensive Ausbildung zum Berufshubschrauberführer [ CPL (H) ] dauert zur Zeit
18 Monate und enthält im Gegensatz zu einer rein zivilen Schulung natürlich auch eine
umfangreiche Einweisung in das Polizeitaktische Fliegen, welches bei den BGS-Einsätzen
erforderlich ist. Hubschrauberpilot beim Bundesgrenzschutz kann übrigens nicht jeder
werden. Zur Pilotenausbildung kann sich nur bewerben, wer bereits eine allgemeine
polizeiliche Laufbahnausbildung von zwei bis drei Jahren zum Polizeivollzugsbeamten des
BGS oder auch der Polizeien der Länder absolviert hat. |
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Zur Ablösung alter Hubschrauber vom Typ
Bell UH-1D wurden beim Bundesgrenzschutz ab 1999 dreizehn nagelneue Eurocopter EC 155 als
Leichte Transport- und Mehrzweckhubschrauber (LTH) in Dienst gestellt. Der EC 155 verfügt
über ein ultramodernes vollständig digitalisiertes "Glas-Cockpit" und ist mit
den verschiedensten Ausrüstungen für eine Vielzahl von Aufgaben einsetzbar. So kann der
EC 155 neben zwei Piloten bis zu 12 Passagiere befördern. Er verfügt über einen
Lasthaken mit dem Aussenlasten bis zu einem Gewicht von 1.600 Kilogramm aufgenommen werden
können. Als eine Aussenlast kann der EC 155 zum Beispiel für Feuerlöscheinsätze einen
900 Liter Löschwasserbehälter transportieren. Für Rettungseinsätze auch unter
schwierigsten Bedingungen kann man den EC 155 mit einer Elektrischen 90 Meter-Seilwinde
mit 270 Kilogramm Tragkraft ausrüsten. Ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet für den
Eurocopter EC 155 sind Such- und Überwachungsflüge bei Tag und Nacht, für die er mit
Wärmebildgerät und SX 16 Infrarot- und Weißlicht-Suchscheinwerfer ausgestattet werden
kann. |
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Nach fast 40 Jahren im aktiven Dienst
neigt sich die Einsatzzeit der Hubschrauber vom Typ Alouette II beim Bundesgrenzschutz
nunmehr dem Ende zu. Bis zum Jahre 2005 werden die Alouette II nach und nach außer Dienst
gestellt. Diese drei Alouette II mit den abmontierten Rotorblättern sind bereits
ausgemustert und stehen zum Verkauf. |
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Als Nachfolger des Hubschraubertyps
Alouette II werden beim Bundesgrenzschutz seit dem Jahre 2000 nagelneue Hubschrauber vom
Typ Eurocopter EC 135 in Dienst gestellt. Der ultramoderne EC 135 wird ebenfalls als
Verbindungs- und Beobachtungshubschrauber eingesetzt. Dieser EC 135 hier trägt eine
Spezialausrüstung, die für Beobachtungsflüge bei Tag und Nacht hervorragend geeignet
ist, zum Beispiel bei der Suche nach flüchtigen Straftätern oder vermissten Personen,
bei der Suche nach Schleuserbanden an den Staatsgrenzen, sowie auch bei den
ausserordentlich wichtigen Patrouillenflügen entlang des Schienennetzes der Deutschen
Bahn zum Schutz der Bahnanlagen und Gleise vor Terroristen und Saboteuren. In dem
Behälter in Flugrichtung rechts angebracht sind hierzu Tageslichtkamera sowie eine sehr
leistungsfähige Wärmebildkamera, die auch in tiefschwarzer Nacht sehr deutliche
Aufnahmen zum Beispiel von Personen und Fahrzeugen ermöglicht. In Flugrichtung links
befindet sich ein SX 16 Infrarot- und Weißlicht-Suchscheinwerfer. Etwas ganz besonderes
ist auch das Gerät vorne unter dem Cockpit : Es handelt sich um ein Hinderniswarngerät
namens "HELLAS" ( = Helicopter Laser Radar ) welches hilft, in Flugrichtung
befindlichen und manchmal nur schwer zu erkennenden Hindernissen wie z.B.
Überlandleitungen, hohen Masten und Windrädern auszuweichen. Bei "HELLAS"
handelt es sich übrigens um das weltweit erste aktive Hinderniswarnsystem. ( Die Fotos
des EC 135 entstanden übrigens als einzigste in diesem Bericht nicht in Hangelar sondern
bei den Belgian Helidays 2003, einer großen Airshow speziell für den Hubschrauberfan auf
der Basis Lüttich-Bierset in Belgien. Sehen Sie hier auch unseren großen Fotoreport
über die >>>Belgian
Helidays 2003 |
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Der Eurocopter EC 155 verfügt über
einen Zehnblatt-"Fenestron"-Heckrotor. |
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Was dem staunenden Besucher in Hangelar
sofort auffällt : In den Bundesgrenzschutz-Hangars ist es so sauber, daß man wirklich
"vom Boden essen kann" ! |
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Deutschland verfügt erfreulicherweise
über ein landesweit gut ausgebautes Luftrettungssystem, deren Rettungshubschrauber in
Notfällen immer zur Stelle sind. In ganz Deutschland gibt es insgesamt 51
Luftrettungsstationen. Auf 16 dieser Luftrettungsstationen sind Zivilschutzhubschrauber
(ZSH) des Bundesministerium des Innern stationiert. Neben zwei Hubschraubern vom Typ Bell
212 sind dies vor allem 22 orangefarbene Rettungshubschrauber vom Typ MBB (jetzt
Eurocopter) Bo 105 mit den berühmten "Christoph"-Rufzeichen, von denen hier
zwei Maschinen zu sehen sind. Jeder kennt sie, denn sie sind sehr oft im Einsatz um
Menschen bei Verkehrsunfällen und auch schweren Erkrankungen zu retten. Vielleicht nicht
so bekannt ist die Tatsache, daß die Rettungshubschrauber des Bundesministerium des
Innern von Piloten des Bundesgrenzschutz geflogen werden. Der Einsatz im
Luftrettungsdienst ist für die BGS-Piloten von unschätzbarem Wert, denn bei den
Rettungsflügen die oft unter ungünstigen Bedingungen durchgeführt werden müssen und
praktisch immer mit Aussenlandungen verbunden sind gewinnen sie eine Menge Flugerfahrung
unter Extrembedingungen, die bei reinen Übungsflügen in der Form nicht zu bekommen ist.
Übrigens wurden seit Beginn der organisierten Luftrettung in Deutschland im Jahre 1971
insgesamt schon über eine Million Rettungsflugeinsätze durchgeführt, von denen etwa 50
% von Piloten des Bundesgrenzschutz geflogen wurden! |
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Fazit : Die Bundesgrenzschutz-Fliegergruppe verfügt über eine sehr vielseitige und
leistungsfähige Flotte von Hubschraubern und hat eine Vielzahl von sehr wichtigen
Aufgaben wahrzunehmen. Hubschrauberpilot beim Bundesgrenzschutz ist daher ein sehr
interessanter und nützlicher Beruf für jeden flugbegeisterten Mann ( und übrigens auch
Frau ! ). Falls sich von unseren Lesern also jemand für eine Ausbildung zum
Polizeivollzugsbeamten des Bundesgrenzschutz und eventueller anschließender Ausbildung
zum Berufshubschrauberführer beim BGS interessiert, kann er sich an folgende Adresse
wenden :
Bundesgrenzschutz-Fliegergruppe
Luftfahrerschule
Bundesgrenzschutzstraße 100
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241 / 238-2474
www.bundesgrenzschutz.de
und www.bgs-fto.de
Das AirVenture-Team bedankt sich beim Sachbearbeiter
Öffentlichkeitsarbeit des BGS, Herrn Ralf Schnurr, für die Führung durch die
BGS-Hangars in St. Augustin-Hangelar !
Am 22. Mai 2005 hat der Bundesgrenzschutz
das fünfzigjährige Bestehen des BGS-Flugdienstes mit einen großen Tag der offenen Tür
an dem Standort Flugplatz St. Augustin-Hangelar bei Bonn gefeiert ! Sehen Sie auch hierzu
unseren großen Fotoreport >>>BGS05 |
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