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Asian Aerospace 2002
Airshow in Singapur
Vom 26. Februar bis 3. März 2002 fand am Changi
Exhibition Centre am Singapur Changi Airport die Asian Aerospace Airshow statt. Es handelt
sich hierbei um eine Verkaufsmesse wie die Internationale Luftfahrtausstellung in Berlin
oder der Aerosalon in Le Bourget bei Paris. Deswegen waren die ersten Tage der Airshow
reine Fachbesuchertage. Aus 37 Ländern kamen etwa 900 Aussteller aus der Luftfahrtbranche
und stellten ihre Angebote vor, z.B. technisches Zubehör und Dienstleistungen aller Art,
sowie natürlich Flugzeuge. Das allgemeine Publikum konnte dann am Wochenende des 2. und
3. März die Airshow besuchen. Ich war auch an diesem Wochenende vor Ort. Asian Aerospace
ist zwar deutlich kleiner als die ILA in Berlin oder Le Bourget, bot aber dem
interessierten Besucher durchaus eine ganze Reihe sehenswerter Flugzeuge. Das tägliche
Flugprogramm war mit einer Dauer von jeweils etwa 90 Minuten zwar reichlich kurz geraten,
zeigte aber sehr eindrucksvolle Flugvorführungen von sehr interessanten Flugzeugen: F-15
E Strike Eagle, F-16 Fighting Falcon, F/A-18 E/F Super Hornet, Rockwell B-1 B Lancer,
British Aerospace Hawk 100, Pilatus PC-12, Eurocopter EC 120, sowie - besonders
sehenswert, da noch ziemlich selten - die französische Rafale. Mit der Korea Aerospace
Industries KT-1 Woongbee, einem Trainingsflugzeug aus Südkoreanischer Produktion, war
auch ein weiteres im Moment noch ziemlich seltenes Flugzeug im Flugprogramm zu sehen.
Allerdings nur von weitem , denn das Changi Exhibition Centre liegt direkt an der Küste
und die Flugvorführungen fanden vor dem Strand über dem Wasser statt - ausserhalb des
Veranstaltungsgeländes und somit in einer beträchtlichen Entfernung zum Publikum. Das
machte den Genuss der Flugvorführungen natürlich etwas schwierig. Das Wetter vor Ort war
an sich ganz gut. Aber Temperaturen von über 30 Grad Celsius und sehr hohe
Luftfeuchtigkeit machten den Airshowbesuch für einen europäischen Besucher doch zu einer
ziemlich anstrengenden Sache. Aber die Bemühungen wurden mit einer Reihe ganz guter
Fotomöglichkeiten zumindest im Static Display belohnt wie Sie im folgenden sehen können! (HS) |
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Jets
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Das neue Französische
Mehrzweckkampfflugzeug Dassault Rafale war auch im Flugprogramm zu bewundern und
beeindruckte vor allem durch enorme Wendigkeit. Die Rafale ist in vielerlei Hinsicht mit
dem Deutsch-Englisch-Italienisch-Spanischen Eurofighter vergleichbar, sowohl was die
Technik betrifft, als auch die Tatsache, daß bei beiden Flugzeugtypen die
Entwicklungszeit deutlich länger dauerte als geplant. Aber mit der Rafale war man dann
doch schneller fertig und seit 1999 werden die ersten Serienmaschinen - langsam aber
sicher - an die französischen Streitkräfte ausgeliefert, während die ersten Eurofighter
beispielsweise bei der Deutschen Luftwaffe erst jetzt ab 2002 eingeführt werden sollen
(jedenfalls wenn nicht schon wieder irgendwas dazwischenkommt). Im Moment ist die Rafale
bei Airshows immer noch eine Rarität, deswegen war die rasante und eindrucksvolle
Präsentation der Rafale für mich persönlich das Highlight der Asian Aerospace Airshow
in Singapur! |
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Mit einem besonders großen Kontingent
war die U.S. Air Force bei der Asian Aerospace Airshow in Singapur vertreten. Hier zum
Beispiel mit dem berühmten Kampfflugzeug F-16 Fighting Falcon, einer Entwicklung der
Firma General Dynamics. Da ja in den letzten Jahren in immer kürzeren Abständen bei
Flugzeugherstellern Firmenübernahmen stattfinden oder aus sonstigen Gründen ständig
irgendwelche Namensänderungen durchgeführt werden, wird es immer schwieriger (und
manchmal sogar unmöglich) einem Flugzeugtyp den richtigen Herstellernamen zuzuordnen. Bei
der F-16, hier eine Maschine der neuesten Variante F-16 C, lautet jedenfalls die aktuelle
Herstellerbezeichnung Lockheed Martin F-16 Fighting Falcon. Ich bin mal gespannt wann die
nächste Namensänderung kommt. Wie nun der Herstellername auch sein mag, die F-16 ist
jedenfalls ein absoluter Verkaufsschlager. Die Serienproduktion läuft seit über 20
Jahren und im Jahre 2000 wurde die viertausendste F-16 gebaut! Beachten Sie auf dem einen
Foto die über den Tragflächen direkt am Rumpf angebrachten sogenannten "konformen
Zusatztanks". |
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Während die Rafale noch eine Rarität
ist, kann man die ebenfalls von der Firma Dassault in Frankreich produzierte Mirage 2000
sehr oft auf Airshows sehen. Kampfflugzeuge des Typs Mirage 2000 wurden in großer
Stückzahl und mehreren Varianten gebaut und hatten auch schon einen beträchtlichen
Exporterfolg. Bei dem hier zu sehenden Flugzeug handelt es sich um die Ausführung Mirage
2000 C, ein einsitziges Jagdflugzeug. |
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Von der Luftwaffe von Singapur ,
der Republic of Singapore Air Force, war leider nur ein einziges Flugzeug bei der Asian
Aerospace Airshow zu sehen und das auch nur im Static Display: Diese General Dynamics F-16
Fighting Falcon.
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Die McDonnell Douglas F-15 E Strike Eagle
ist eine zweisitzige Jagdbombervariante des sehr bekannten und bewährten einsitzigen
Jagdflugzeugs F-15 Eagle. Obwohl Flugzeuge des Typs F-15 in großer Stückzahl gebaut und
vor allem bei der U.S. Air Force in großer Zahl eingeführt wurden, sind
Flugvorführungen mit der F-15, vor allem mit der Jagdbombervariante, insbesondere
außerhalb der USA nur sehr selten zu sehen. Es war daher besonders schön bei der Asian
Aerospace Airshow in Singapur die F-15 E Strike Eagle auch im Flugprogramm bewundern zu
können. Da Boeing vor einiger Zeit die Firma McDonnell Douglas übernommen hat findet man
in neueren Ausgaben der Luftfahrtliteratur die Maschinen des Typs F-15 E übrigens unter
der Bezeichnung Boeing F-15 E Strike Eagle. |
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Wie heißt dieser Flugzeugtyp? Eine gute
Frage, die kaum richtig zu beantworten ist. Also: Das Grundmuster dieses Flugzeugtyps
wurde von der Firma Israel Aircraft Industries (IAI) als die IAI Astra entwickelt. Im
Rahmen der Zusammenarbeit mit einem amerikanischen Unternehmen wurde dieser Flugzeugtyp
weiterentwickelt und erhielt den neuen Namen Galaxy Aerospace 1125 A Astra SPX. Die Firma
Galaxy Aerospace Company wurde im Juni 2001 von General Dynamics übernommen, zu der
wiederum die Firma Gulfstream Aerospace gehört. Gulfstream Aerospace führt die
Produktion weiter und deswegen ist die korrekte Bezeichnung für dieses Flugzeug -
jedenfalls im Moment - Gulfstream 100. (Das waren vielleicht noch Zeiten, als Flugzeuge
über Jahrzehnte ein- und denselben Herstellernamen hatten!!!) Diese Gulfstream 100 hier
gehört einer Firma aus Taiwan, der AIDC (Aerospace Industrial Development Corporation)
und dort wiederum zu der Abteilung Flight Service Business Department. Hauptaufgabengebiet
dieser Gulfstream 100 ist der Einsatz als Zieldarstellungs- und Schleppflugzeug für
Luftziel-Schießübungen. AIDC verchartert das Flugzeug aber auch für eine Vielzahl
anderer Aufgaben , so zum Beispiel für Vermessungsflüge, Forschungsflüge, sowie für
die Flugerprobung neuer technischer Bordsysteme. |
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Wenn man sich auf der Static Aircraft
Display Area (SADA) der Asian Aerospace Airshow befand, konnte man sich mit einem
kostenlosen Shuttlebus zur West Cargo Area (WCA) des Singapur Changi Airports fahren
lassen, wo die besonders großen Flugzeuge abgestellt waren und bestaunt werden konnten.
Um das Airshowgelände mit dem SADA-Bereich zu betreten war es bereits erforderlich durch
strenge Sicherheitskontrollen zu gehen. Um von dort weiter mit dem Bus zum WCA-Bereich zu
kommen musste man noch einmal eine strenge Sicherheitskontrolle mitmachen. Da Singapur
allergrößten Wert darauf legt sowohl die Airshowteilnehmer als auch die Besucher vor
Terroristen zu schützen war dies natürlich eine ausgesprochen sinnvolle Sache. Da sehr
viele Leute auch die Großflugzeuge sehen wollten musste man vor der Sicherheitskontrolle
zum WCA-Shuttlebus eine ziemlich lange Zeit Schlange stehen. Aber das Warten wurde voll
und ganz belohnt, denn einmal auf der West Cargo Area angekommen bot sich einem ein
überwältigender Anblick: Gleich zwei riesige Langstreckenbomber des Typs Rockwell B-1 B
Lancer der U.S. Air Force direkt nebeneinander. Sowas sieht man nicht alle Tage! Der erste
der beiden B-1 Bomber war mit der Noseart "Screamin Eagle" versehen. Die zweite
B-1 trägt die Noseart "Black Widow". Bei der Rockwell B-1 B Lancer handelt es
sich um einen schweren strategischen Langstreckenbomber mit Schwenkflügeln. |
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Die British Aerospace Hawk 100 ist eine
neue und technisch stark verbesserte Version des in großen Stückzahlen gebauten und weit
verbreiteten Trainings- und leichten Kampfflugzeugs British Aerospace Hawk. Von den
älteren Maschinen des Typs Hawk kann man die Hawk 100 äußerlich vor allem durch die
deutlich veränderte Form des Bugs unterscheiden. |
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Das Changi Exhibition Centre befindet
sich am Rande des Singapur Changi Airport direkt an der Küste und grenzt außerdem auch
an eine der Startbahnen des Flughafens. Diese wurde vor und nach dem 90 Minuten Block der
Flugvorführungen natürlich eifrig von dem normalen zivilen Flugverkehr benutzt. Immerhin
ergaben sich dabei einige gute Fotomöglichkeiten von startenden Zivilflugzeugen wie zum
Beispiel dieser Boeing 747-400 der British Airways oder der Boeing 747 von Air France
Cargo. |
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"Screamin Eagle" und
"Black Widow" nebeneinander in der West Cargo Area. Die Heimatbasis der beiden
B-1 Bomber ist die Ellsworth Air Force Base im US-Bundesstaat South Dakota.
Die Rockwell B-1 B Lancer wurde auch im Flug gezeigt.
Wie schon erwähnt fanden die Flugvorführungen leider in einer extrem großen Entfernung
zum Publikum statt. Dies führte dazu, daß die sehr große B-1 das einzige Flugzeug im
Flugprogramm war, welches man auch im Flug fotografieren konnte. Andere Jets wie zum
Beispiel die Dassault Rafale und die F-15 konnte man mit dem bloßen Auge noch gut sehen,
waren aber zum fotografieren mit dem mir zur Verfügung stehenden 160 mm Zoom bereits zu
weit entfernt. Bei kleineren Flugzeugen wie zum Beispiel dem Südkoreanischen Trainer mit
Turbopropantrieb KT-1 Woongbee sah man leider eigentlich nicht mehr als ein Pünktchen am
Horizont.
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