Chino Airshow 2014 - von Frank Zimmermann - Zugegeben, ich war etwas in Vorfreude, was mich auf dieser Airshow erwarten würde. Hatte ich doch schon im Vorfeld gehört, dass sie sich mit der Show in englischen Duxford messen lassen kann. Und ich wurde nicht enttäuscht... Chino liegt am Rande des kalifornischen San Bernadino County und inmitten des von Rinderzucht dominierenden Ortes liegt der Chino Airport, zugleich Standort von zwei wirklich hochinterresanten Museen, dem Yanks Air Museum und natürlich dem Planes of Fame Museum. Letzteres veranstaltet alljährlich im Mai diese große Airshow. Nebenbei finden übers Jahr verteilt noch Motto-Flugtage statt. 1957 wurde das Museum von Edward T. Maloney gegründet, heute wird es von den Hinton Brüdern geführt bzw. betrieben. Das wären zum einen Steve Hinton nebst Sohn Steven und sein Bruder John. Wer sich in der Airshow und Airraceszene auskennt, kommt an dem Namen Steve Hinton nicht vorbei - und sein Sohn Steven tritt seit einigen Jahren in die Fußstapfen seines berühmten Vaters. Ob in Filmen, in Werbespots oder beim berühmten Airrace in Reno / Nevada - die Hintons sind meist mit von der Partie. Auch wenn ein frisch restaurierter Warbird eingeflogen werden muss, sitzt häufig Steve am Steuer. Er hat die Berechtigung und die Erfahrung für viele dieser alten Maschinen. Viele dieser alten und seltenen Maschinen findet man dann auch im Museum. Ob P-51 Mustang, P-47, P-38, B-25, Grumman Duck und und und... Zusammen mit der Außenstelle in Valle / Arizona umfasst das Museum rund 150 Flugzeuge, von denen sind mehr als 50 flugfähig sind. Auch seltene Typen wie Heinkel He-100 D-1, He-162, Mitsubishi Raiden oder Northtrop N9 können in den Hallen bestaunt werden. Nun zur Airshow: Nachdem letztes Jahr die Show ganz im Zeichen der P-38 Lightning stand und nicht weniger als fünf !!! "Gabelschwanzteufel" für Furore sorgten, stand 2014 unter dem Motto "a salute to the mighty Eighth" zur Erinnerung an die Männer und Flugzeuge der 8th US Air Force, die im zweiten Weltkrieg kämpften. Dementsprechend waren auch viele Jäger, Bomber und Transportflugzeuge aus dieser Zeit vertreten, darunter elf P-51 Mustang, fünf P-47 Thunderbolt, drei B-25 Mitchell, zwei B-17 und drei DC-3/C-47. Aber nicht nur Flugzeuge, die auf dem europäischen Kontinent geflogen sind, waren vertreten. Auch die im Pazifik eingesetzten Muster wie Corsair, Hellcat oder die Avenger waren mit von der Partie. Die Gegner von einst wurden repräsentiert von einer Focke Wulf Fw-190 und einer japanische Mitsubishi Zero. Um der Airshow noch etwas Dramatik zu geben, wurden kleine "Dogfights" geflogen. Natürlich konnten die alliierten Flugzeuge den Luftkampf für sich entschieden. Pyrotechnik sorgte dabei für die passende Kulisse. Jets aus der Zeit des Koreakriegs, wie die Mig-15, T-33 oder die F-86 Sabre gehören auch mit zum Museum und zum Airshowprogramm. Für die Fans moderner Fluggeräte war die Lockheed F-22 Raptor ein Highlight, die sowohl im Soloflug, als bei dem auf amerikanischen Airshows üblichen Heritage Flight zu sehen war. Sechs Maschinen brachte die CAF (Commemorative Air Force) nach Chino. Die Flugzeuge aus der Flotte tingeln von Airshow zu Airshow und sind beliebt bei den Fotografen und Besuchern. Wildcat, C-47 Dakota, Bearcat und Spitfire sind als Fotomotiv beliebt... Aerobatikeinlagen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Rob Harrison zeigte in einer Zlin 142 den "Tumbling Bear", gefolgt von wohl einem der besten Aerobatikpiloten, Sean D. Tucker. Das bekannte Bremont Horsemen Team beeindruckte sowohl mit drei Mustangs, als auch mit drei F-86 Sabres. Die drei Piloten des Horsemen Teams sind Dan Friedkin, Ed Shipley und - einmal mehr - Steve Hinton. Neben den Maschinen konnte man auch Piloten aus der Zeit des zweiten Weltkriegen begegnen. Berühmte Jagdfliegerasse erzählten über ihre Einsätze über Feindesland und man konnte sich Bücher signieren lassen. Für Warbirdinteresierte Menschen genau das richtige . Das Wetter spielte auch mit, 30 Grad im Schatten, ideale Bedingungen für eine Airshow... und wenn ich mir diese abschließende Bemerkung erlauben darf: ich würde jederzeit wieder diese schöne Airshow besuchen.
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