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Flying Legends 2013

- von Thomas Fedor und Gerhard Schmid -

"After all the gloomy weather and difficult days, it is time for a fiesta of fine flying.... Enjoy a great air show. Smile, say hello and shake hands with the friendly stranger alongside you. If you have time, all of you who believe in no regrets, please help me raise my hand."

Emotionale Worte. Worte, mit denen ein ganz Großer die Airshowbühne verließ. Die Rede ist von Stephen Grey, dem "Joker", dem Mann, dem Airshowfans aus aller Welt die "Flying Legends" zu verdanken haben.

Beginnen wir mit einem kurzen Rückblick auf den Mai 1993, als der Name Flying Legends zum ersten Mal in den Kalendern der Airshowfans einen Platz einnahm. Nur einen Tag dauerte diese erste Show, die von Stephen Grey und "The Fighter Collection" (TFC) auf Bitte des Imperial War Museum in Duxford abgehalten wurde. Doch war schnell klar, dass dies keine gewöhnliche Airshow war.

Was war anders? Mit Ausnahme der FM-2 Wildcat, die TFC erst kurz vorher erworben hatte, waren alle teilnehmenden Flugzeuge schon oft bei anderen Events vorgeflogen worden. Nur Jets, die kurz nach dem Ende des kalten Krieges ja noch in großer Typenvielfalt vorhanden waren, waren nicht zu sehen. Und genau hier schufen die Macher von 1993 ihre Marke. The Flying Legends - die fliegenden Legenden - eine Show, nur für Propellerflugzeuge.

Mancher prophezeite diesem Konzept nur ein kurzes Dasein. Doch der Erfolg strafte die Zweifler Lügen. Beim Publikum wurden diese historischen Flugzeuge, die "Warbirds" mit ihren kraftstrotzenden Motoren, schnell zu den Stars der Szene. Aus aller Welt folgen die Warbirdfans dem alljährlichen Ruf der fliegenden Legenden. Und es kamen immer mehr. Wer einmal inmitten dieser Menschenmenge gestanden hat, die sich zu "The Flying Legends" in Duxford versammeln, um sich von Merlin- und Griffon-getriebenen Drei- Vier- und Fünfblattpropellern einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen zu lassen, der versteht, welchen Stein Stephen Grey und seine Mitstreiter vor 20 Jahren ins Rollen gebracht haben.

Zurück ins Jahr 2013: Sie war schon etwas länger, die Reihe der Spitfires, Hurricanes, Mustangs, aber die Ursachen dafür sind wohl jedem klar, der die Airshowszene in den letzten Jahren beobachtet hat. Die Kosten für den Unterhalt und den Betrieb dieser Schätze haben Schwindel erregende Dimensionen angenommen. Versicherungen kassieren phantastische Prämien, damit die Flugzeuge überhaupt betrieben werden dürfen, die behördlichen Genehmigungen sind auch nicht umsonst, die Auflagen hoch und die Treibstoffkosten... kann man grob überschlagen, wenn man weiss, dass ein RR Merlin in cruise power setting 250 Liter teuren Kraftstoff pro Stunde konsumiert. Take off und flying display wird aber nicht im cruise power setting geflogen, also rechnen wir lieber etwas mehr. Und nein - der Liter Kraftstoff für einen 70 Jahre alten Hochleistungs-Flugmotor kostet nicht das Gleiche wie an der Tankstelle nebenan...

Umso erfreulicher ist es für die Fans, dass doch Jahr für Jahr wieder eine ansehnliche Anzahl historischer Maschinen auf dem geschichtsträchtigen Boden von Duxford zusammen kommen und eine solch großartige Show abliefern. Eine Show, deren berühmtes Display des "Joker" 2013 zum letzten Mal von Stephen Grey geflogen wurde. Aber nichts wird hier dem Zufall überlassen, seinen Nachfolger hatte Stephen Grey sorgfältig ausgewählt...

...Und in einem atemberaubend dynamischen und eleganten Display präsentierte sich der neue "Joker"...Nicholas Grey in einer Gloster Gladiator. Der Sohn von Stephen Grey und dessen Nachfolger in der Rolle des Jokers hat sich mit der Gladiator SEIN Flugzeug ausgewählt. Und jedermann am Boden konnte sehen, dass es eine gute Wahl war. Ganz besonders Stephen Grey, der sich bei diesem Anblick entspannt zurücklehnen und über seine "fiesta of fine flying" freuen konnte...

Die gewaltige Grumman Avenger, die, am Boden eher Lokomotive als Flugzeug, in der Luft eine erstaunliche Beweglichkeit an den Tag legt, was sicherlich auch den fliegerischen Künsten von Laurent Calame zuzuschreiben ist.
"Sally B", die letzte fliegende B-17 "Flying Fortress" in Europa, war erfreulicherweise wieder mit von der Partie. Dank der unermüdlichen von rund 8000 aktiven und passiven Föderern.
Gemütlich aus Sicht der Zuschauer aber durchaus anspruchsvoll für die Piloten war die Vorführung dreier L-4 Cubs. Anspruchsvoll weil bei strahlendem Sonnenschein am Nachmittag die Luft über dem Flugplatz thermisch sehr aktiv wurde und die federleichten Cubs ihren Piloten alles abverlangten, um die enge  Formation zu halten.
Gut 31 Meter Spannweite, 30 Tonnen maximales Abfluggewicht, viermal 1.200 PS... man kann sich anhand dieser Zahlen in etwa vorstellen, welchen Aufwand es bedarf, "Sally B" am Leben zu erhalten. Hilfe ist deshalb stets willkommen: www.sallyb.org.uk

Von den Japanern wurde sie "Pfeifender Tod" genannt, als sie Anfang 1943 bei der Schlacht um Guadalcanal erstmals zum Einsatz kam. Der letzte Kampfeinsatz einer Vought F4U Corsair fand 1969 im "Fußballkrieg" zwischen Honduras und El Salvador statt, wo sie auf beiden Seiten flog.

Die Republic P-47 G "Snafu". Die seltene "Razorback" Thunderbolt ist ebenfalls die letzte ihrer Art in Europa. Sie wurde von der Fighter Collection 2006 erworben und vollständig restauriert, nachdem der 1944 bei Curtiss in Buffalo mit der Seriennummer 42-25068 gebaute Jäger zuvor viele Jahre in einem Frachtcontainer verbracht hatte.
Eric Goujon flog die Corsair mit den roten Bullen auf der Cowling souverän vor und war im Display Sparringspartner von Christophe Jacquard, der wieder mit seiner Sea Fury Rauchkringel fabrizierte.
Obwohl ein spätes Modell, wurde die P-47G ohne die längst eingeführte Rundumsicht-Kanzel gebaut. Das Flugbild könnte man als krass gegensätzlich zur eleganten P-51 Mustang bezeichnen.
Das, lieber Darren, ist eine Mustang. Wenn dieses Foto mal bloß nicht bei Deinen Vulcan-Freunden landet... ;-)
Die wunderschöne P-51 C "Princess Elizabeth" wurde vorgeflogen von Steve Hinton Junior, der seit einigen Jahren seinen Vater aktiv unterstützt - und ganz nebenbei - nicht nur fliegt, sondern auch als Mechaniker an der Wartung der Maschinen beteiligt ist.
Die Maschinen aus US-Produktion, stilecht bewacht von Personal in zeitgenössischen Unifomen... hier ergeben sich für den Fotografen spannende Motive. Eine Besonderheit der "The Flying Legends" Airshow.
In den 70er Jahren wurde die P-51C-10NT Serial # 43-25147 von Pete Regina in Israel geborgen, restauriert und flog wieder 1981. Ihre Heimat hat "Princess Elisabeth" seit 2008 in Chino.
Eine Entwicklung aus dem Jahr 1935 ist die Curtiss H-75A-1 Hawk. No. 82, heute im Besitz der Fighter Collection, stammt aus einem 1939 für die französische Air Force bestimmten Los von 100 Maschinen. Es ist die letzte flugfähige Hawk weltweit.
Die Curtiss P-40B (41-13297). Gebaut im Jahr 1941 ist sie nicht nur die älteste flugfähige P-40 der Welt, sie ist auch die einzige Warhawk, die den japanischen Angriff auf Pearl Harbor überstanden hat.
In den 50er Jahren wurde No. 85 vor der Verschrottung gerettet und für 40 Jahre eingemottet. Erst 1995 wurde sie von der TFC erworben und flog nach zehnjähriger Restaurierung erstmals 2005 - mehr als 50 Jahre nach ihrem letzten Einsatz.
Zum Zeitpunkt des Überfalls befand sich die Maschine allerdings nicht auf dem Flugplatz Wheeler Field, sondern lag nach einem Flugunfall in den Hügeln der Insel, von wo sie erst 1987 geborgen wurde. Die Restaurierung erfolgte dann 2003 und 2004 in Zusammenarbeit von TFC und Fighter Rebuilders in Chino.
Die P-40F (41-19841) "Lee's Hope" der Fighter Collection, die zwar vermutlich 1942/43 auf den Salomonen im Pazifik stationiert war, jedoch zum Abschluss ihrer Restaurierung im Jahr 2011 den Anstrich erhielt, in dem Lt. Robert J Duffield mit dem 85th Fighter Squadron, 79th Fighter Group Anfang 1944 seine Missionen vom Flugplatz Capodichino in Italien aus flog.
Die P-40N (2105915-12 ) der SNC Societe de Developpement et de Promotion de L'Aviation (S.D.P.A.), die von Marc Mathis etwas stilbrüchig im roten T-Shirt pilotiert wurde.
Und so könnte es damals auf dem Airfield Capodichino zugegangen sein - in den Pausen, zwischen den Einsätzen der Piloten.
Die Kittyhawk IV war eine Leichtbau-Variante mit verlängertem Heck. 5.219 Maschinen dieser Baureihe wurden produziert. Trotz durchweg eher mittelmäßiger Leistungen wurden insgesamt 13.783 P-40 aller Modellreihen gebaut.
Hier geht's in Kürze weiter zu >>>Teil 2
 

 

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