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Fokker Team Schorndorf

- ein Bericht von Stefan Schmoll -

Seit vielen Jahren tüftelt Achim Engels an Neubauten von Flugzeugen der berühmten Fokker Flugzeugwerke und hat sich weltweit eine gute Reputation erarbeitet. Im letzten Jahr wurde mit dem Bau einer großen Halle seine Berufung entgültig zum Beruf.

Derzeit hat Achim mehr als ein Dutzend Neubauten für internationale Kunden in der Pipeline. Von jedem Typ soll ein flugfähiges Exemplar bei ihm verbleiben. Es bleibt zu hoffen, dass zumindest diese Flugzeuge dauerhaft in Deutschland verbleiben werden - denn leider kommt ansonsten die Nachfrage nach den historisch äußerst korrekten Neubauten in erster Linie von Sammlern aus dem Ausland.

Für www.airventure.de hat Stefan Schmoll das neue Flugzeugwerk in Schorndorf besucht.

>>>hier geht's zum aktuellen Bericht 11/2009
Achim Engels Der Mann hinter dem Fokker Team Schorndorf ist Achim Engels. Bereits als 17-Jähriger konstruierte er seinen ersten Dreidecker in Originalgröße.
Halle Im Herbst 2005 wurde die große Halle fertig gestellt. Jetzt können die Maschinen endlich in Serie gefertigt werden.
Bohrmaschine Diese historische Bohrmaschine soll ihren Platz in Achims geplanten "Fliegenden Museum" finden. Hoffentlich wird es eines Tages in Deutschland Realität.
Luftschrauben Sogar die Holzluftschrauben der Neubauten werden in Schorndorf neu gefertigt. Zur Fertigung werden Hölzer unterschiedlicher Festigkeit verwendet. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass durch die differenzierten Färbungen exakter gearbeitet werden kann.
Rippen Ein Blick in die Holzwerkstatt zeigt, wie damals die Flügelrippen gefertigt worden sind. Die Löcher helfen, Gewicht zu sparen und zur größeren Steifligkeit werden zusätzliche Verstrebungen aufgeleimt.
Steuerseile Die Seilzüge in den Flugzeugen (hier für die D.VII) müssen ordentlich verspleißt werden.
Zeichnung So beginnt Alles: Die genauen Zeichnungen (hier D.VII) bilden die Grundlage für jedes Teil der Neubauten. Da fast keine originalen Blaupausen mehr existieren, wurden die Zeichnungen in Schorndorf neu angefertigt. Viele der vorhandenen Baupläne für Nachbauten sind historisch nicht koorrekt.
Fokker DR.1
Dr.I Achims Erstlingswerk ist im Technik Museum Speyer ausgestellt. Aktuell sind zwei Dreidecker in der Pipeline. Für seinen eigenen Neubau läßt er einen Oberursel Umlaufmotor in Australien neu fertigen.
Seitenleitwerk Eigentlich auch ein schöner Zimmerschmuck. Das kürzlich fertig gestellte Seitenleitwerk einer Fokker DR.I steht derzeit im Schorndorfer Büro.
DR.1 Der Fokker Dreidecker gehört zu den berühmtesten Flugzeugen der Luftfahrtgeschichte. Keine der 320 gebauten Maschinen ist komplett erhalten geblieben. Der Motor von Baron von Richthofens DR.I ist im Londoner Impoerial War Museum erhalten geblieben.
Dr.I Mehr als 100 Dreidecker wurden mittlerweile weltweit nachgebaut. Beispiele sind hier Josef Kochs Nachbau www.fliegendes-museum.de und die Fokker Staffel aus Blenheim/Neuseeland >>>Classic_Fighters
Fokker D.VII
D.VII Dies ist der Neubau der Fokker D.VII "230/18" Die Maschine mit der Seriennummer 2310 war damals die erste in Serie gefertigte Fokker D.VII, die an die Frontstaffeln ging.
D.VII Die Munitionskästen werden gespengelt. Auch hier kommen historische Fertigungsverfahren und Materialien zusammen. Diese Maschine steht derzeit zum Verkauf gegen Höchstgebot.
D.VII

D.VII

Kurz vor Ostern wurde das Leitwerk der "228/18" bespannt und lackiert (copyright dieser Fotos Achim Engels).
Probelauf

Probelauf

Im November 2004 fand bei Motobende in Königswinter der erste Prüflauf des Mercedes D III statt.

Unter www.biplanes.de/sounds.shtml können Sie den historischen Sound hören.

Weitere Fotos finden Sie hier: www.biplanes.de/show_sonstige_fokker_d7_lauf_1.shtml

D.VII So sieht ein historisches Cockpit aus. Es ist die Maschine für den Sammler Oliver Wulff. Noch in diesem Jahr ist der Erstflug mit deutscher Zulassung geplant.
D.VII Die Rümpfe für zwei weitere Fokker D.VII sind bereits fertig verschweißt. Leider werden wohl beide Maschinen an ausländische Sammler gehen.
D.VII Dieser Ranger Motor wird ein eine D.VII eingebaut, bis der amerikanische Sammler einen originalen Mercedes D III Motor gefunden hat.
D.VII Die Fokker D.VII gehört zu den leistungsfähgsten Flugzeugen des ersten Weltkrieges. Es wurden etwa 1000 Maschinen gebaut, und sieben Originale sind bis heute in Museen erhalten geblieben.
Fokker E.III
E.III Drei Rumpfgerüste für Fokker E.III sind bereits fertig verschweißt. Neben dem Exemplar von Achim Engels gehen beide anderen ins Ausland.
E.III Die Höhenruder sind ebenfalls fertig und warten auf ihre Bespannung.
Rippen Der frühe Eindecker hat verhältnismäßig große Tragflächen. Entsprechend lang sind die fertigen Rippen.
Umlaufmotor Dieser französische Umlaufmotor ist für eines der E.III Projekte vorgesehen. Er kam im Februar 2006 fertig restauriert in Schorndorf an.
E.III Weltberühmt wurde die E.III durch das erstmals mit dem Propellerlauf synchronisierte Maschinengewehr. Bis zum Frühjahr 1916 hatte die "Fokker-Geißel" genannte E.III die absolute Luftüberlegenheit an der Westfront.
E.III Das einzige erhaltene Orignial der 258 gebauten Fokker E.III ist im Science Museum London ausgestellt. In Deutschland ist unter Anderem im Luftwaffenmuseum Berlin/Gatow ein ordentlicher Nachbau zu besichtigen.
Weitere Projekte
C.I Hartmut Weber baut unter Achims Anleitung insgesamt drei Fokker C.I. Bei der Fokker C.I handelt es sich um die doppelsitzige Version der D.VII. Kein Original ist erhalten geblieben und die Schorndorfer Maschinen sind die ersten Nachbauten.
D.VIII

D.VIII

Die Fokker D.VIII wurde passenderweise "fliegendes Rasiermesser" genannt und stellte den Höhepunkt des Jagdflugzeugbaus im ersten Weltkrieg da.

In Schorndorf entstehen Rümpfe für drei bereits im Ausland begonnenen Nachbauten.

In Italien ist im Caproni Museum noch ein originaler Rumpf der D.VIII erhalten geblieben.

Pfalz D.III Neben den Fokker Maschinen wird Achim auch zwei Pfalz D.III Jagdflugzeuge bauen. Eine verbleibt in seinem Eigentum.
Wenn Sie einmal wissen möchten, was beispielsweise ein Rumpf, ein Propeller oder ein Leitwerk kostet, dann haben wir hier eine Preisliste für Sie - einfach nachfragen...
Der Bau eines dieser Flugzeuge nimmt etwa 4.000 Arbeitsstunden in Anspruch. Wenn die erste Fokker D.VII in der Luft ist, sind bereits weitere Aufträge für das Fokker Team Schorndorf angekündigt. Wir werden für Sie am Ball bleiben und freuen uns schon darauf, dass in nicht allzu ferner Zukunft neu gebaute Fokker Flugzeuge am Himmel zu sehen sein werden. Weitere Informationen zum Thema Fokker (historisch und aktuell) sind unter www.fokker-team-schorndorf.de zu finden.

Der Verfasser bedankt sich bei Achim Engels für die Unterstützung und die Möglichkeit zur Veröffentlichung der historischen Aufnahmen aus seinem Archiv.

 

 

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