|
Die Veranstalter konnten für die
Fiberclassics Airshow 2002 in Ballenstedt nicht weniger als 7 (!) Formationskunstflugteams
verpflichten, die auch alle gekommen sind. Das ist für eine Deutsche Airshow an sich
schon eine erstklassige Leistung, aber mit dem Khalifa Jet Team wurde sozusagen "noch
einer draufgesetzt" und den Zuschauern noch ein ganz besonderer Knüller geboten: Ein
Jet-Formationskunstflugteam!!!!! Das Khalifa Jet Team durfte sogar auch ein volles
Programm fliegen bei dem Teamleader Jaques Bothelin mit seinen Kollegen in ihren vier
Jet-Trainern vom Typ Aero L-39 Albatross einmal mehr bewiesen haben, daß auch
Jet-Formationskunstflug eine sehr sichere Sache ist, wenn man es richtig macht! Die
Vorführung des Khalifa Jet Teams beinhaltete auch Formationslooping und "Bomb
burst" Manöver, sowie neben den hier zu sehenden Formationen "Diamond" und
"Swan" auch das extrem anspruchsvolle "Shadow-Manöver" bei dem die
Maschinen in jeweils etwa 30 cm Abstand zueinander leicht nach hinten versetzt fliegen
und ein Flugzeug jeweils wie der Schatten (=Shadow) des anderen Flugzeugs aussieht!
Glücklicherweise fand die Vorführung dieses Spitzenteams am Airshowsamstag schon
ziemlich früh statt, da am Nachmittag der stundenlange strömende Regen ja sämtliche
späteren Vorführungen zunichte gemacht hat. Auch die Sonntagsvorführung musste wegen
der extrem niedrigen Wolkendecke leider ausfallen. Es ist wirklich zum weinen: Da lässt
der Gesetzgeber nach 14 Jahren endlich wieder Jet-Formationskunstflug in
Deutschland zu - und dann kommt einem das schlechte Wetter in die Quere. Naja, hoffen
wir das wir uns jedenfalls in Zukunft auch noch oft an Vorführungen des Khalifa Jet Teams
in Deutschland erfreuen können, am besten gleich bei der Fiberclassics Airshow 2003 !!!!!
(www.khalifajetteam.com) |
|
|
"Taxi nach Leipzig"! Für die
vier Aero L-39 Albatross Jets des Khalifa Teams ist die Landebahn des Flugplatz
Ballenstedt zu kurz. Deswegen startete und landete das Khalifa Team auf dem Flughafen von
Leipzig. Als Zubringerflugzeug für die Piloten von und nach Leipzig diente diese Cessna
310. Auf dem Flughafen Leipzig standen übrigens noch zwei weitere Jets: Eine Hawker
Hunter und eine DeHavilland Vampire, beide von der Scandinavian Historic Flight. Wegen des
schlechten Wetters am Sonntag waren diese beiden Maschinen leider nur am Samstag im
Airshowprogramm zu sehen (leider sind mir von diesen beiden Jets keine Fotos gelungen). |
|
|
Die Zuschauer die schon am Samstag die
Fiberclassics Airshow 2002 besuchten hatten das Glück bei dem anfangs recht guten Wetter
noch das sehr gute volle Formationskunstflug-Programm der weltberühmten Royal Jordanian
Falcons genießen zu können. Am Sonntag war dies auf Grund des schlechten Wetters leider
nicht mehr in vollem Umfang möglich, aber die jordanischen Piloten starteten auch da zu
einer der niedrigen Wolkendecke angepassten Vorführung um dem trotz des schlechten
Wetters angereisten Publikum doch noch fliegerisch etwas vom feinsten zu bieten! Hinter
der Tatsache das dieses Team nichts unversucht lässt sein Publikum zu erfreuen steckt
übrigens auch eine sehr lobenswerte Philosophie: Denn die Royal Jordanian Falcons wurden
in den siebziger Jahren von König Hussein von Jordanien gegründet. Der mittlerweile
leider verstorbene König Hussein war selbst ein leidenschaftlicher aktiver Flieger und
wollte, daß die Royal Jordanian Falcons als Botschafter des Jordanischen Volkes für
Frieden und Freundschaft weltweit unterwegs sind und die Völker der Welt über die
gemeinsame Freude an der Faszination des Kunstflugs friedlich einander näher kommen! Eine
ausserordentlich lobenswerte Absicht die hier von Jordanien ausgeht und an der sich so
mancher andere Staat im Nahen Osten dringend (!!!) ein Beispiel nehmen sollte (!!!). Die
Royal Jordanian Falcons fliegen ihre hervorragenden Vorführungen mit vier Flugzeugen des
in Deutschland gebauten Typs Extra 300. Das Team befand sich 2002 übrigens auf einer vier
Monate dauernden Europatour, wobei die Fiberclassics Airshow in Ballenstedt das
Abschluß-Ziel dieser Tour war. Nach dem Airshow-Wochenende sollten die Royal Jordanian
Falcons ihre Flugzeuge zum Flughafen Hahn im Hunsrück überführen. Dort wurde ihnen ein
Hangar zur Verfügung gestellt um die Maschinen transportfertig zu machen und das Team mit
zwei Lockheed C-130 Hercules Transportern wieder zurück nach Jordanien zu bringen. Hoffen
wir also, daß wir die Royal Jordanian Falcons auch 2003 wieder in Deutschland genießen
können . Mit einem hervorragenden Kunstflugprogramm als auch mit ihrer äußerst
wichtigen Botschaft für Frieden und Freundschaft in der Welt durch die gemeinsame
völkerverbindende Freude am Fliegen!!!!! |
|
|
Ein weiteres hochkarätiges Kunstflugteam
bei der Fiberclassics Airshow war das ebenfalls schon legendäre
"Aerotriga"-Team aus Ungarn. Das Team feiert 2002 ein Jubiläum, es besteht
nunmehr seit 25 Jahren! Das Aerotriga-Team war auch schon zur Zeit des "eisernen
Vorhangs" international berühmt für äußerst präzisen und in sehr enger Formation
gehaltenen Kunstflug und konnte daher auch damals schon auf Airshows im Westen bewundert
werden! Es ist immer wieder ein großes Vergnügen dieses Team in Action zu sehen! Leider
war dies in Ballenstedt aber nur eingeschränkt möglich. Am ersten Tag konnte das Team
wegen des einsetzenden strömenden Regens gar nicht fliegen. Am zweiten Tag konnten die
Aerotriga-Piloten Laszlo Toth, Tibor Paszti und Andras Podolcsak leider nur ein stark
eingeschränktes Schlechtwetterprogramm fliegen, faszinierten aber auch dabei wieder durch
die äußerste Präzision mit der sie ihre sehr engen Formationen halten! Die Aerotriga
fliegt ihre Vorführungen mit drei Flugzeugen des Tschechischen Typs Zlin 50. Eigentlich
haben ihre Maschinen natürlich alle den gleichen sehr schönen blau-weißen Anstrich.
Aber eine Zlin 50 der Aerotriga wurde vor kurzem beim Rollen auf dem Boden beschädigt,
weswegen die Aerotriga sich von einem Tschechischen Aeroclub eine andere Zlin 50 geliehen
hat. |
|
|
Mit dem Microlease Aerobatic Team, das
von dem ehemaligen britischen Freestyle Aerobatic Champion Brian Lecomber und seinem
Kollegen John Taylor gebildet wird, gelang es den Veranstaltern ein weiteres absolutes
Spitzenkunstflugteam für die Fiberclassics Airshow zu verpflichten. Die beiden fliegen
ihre Vorführungen mit zwei Extra 300 Hochleistungskunstflugmaschinen und beeindrucken vor
allem immer wieder mit ihren atemberaubenden Loopings im Spiegelflug! Jeder der die
Vorführungen des Microlease Aerobatic Teams schon einmal gesehen hat, zum Beispiel
2002 auch bei der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin, wird begeistert sein!
Jeder Kunstflugfan freute sich also schon darauf dieses Super-Team auch in Ballenstedt
bewundern zu können - aber leider hat der strömende Regen am Samstag und die niedrigen
Wolken am Sonntag alles zunichte gemacht. Sehr Schade! Die Startaufnahme zeigt das
Microlease Aerobatic Team leider nur bei ihrem Abflug am Sonntag. Hoffen wir, daß wir uns
beim nächsten Mal dafür um so mehr an ihren Vorführungen erfreuen können! (www.firebird-aerobatics.co.uk) |
|
|
Formations-Segelkunstflug mag zwar im
ersten Moment ziemlich einfach aussehen, ist aber in Wirklichkeit eine sehr anspruchsvolle
Sache, für die man sehr gutes fliegerisches Können benötigt. Dieses Können besitzen
Mike Rottland und Henry Bohlig von den Jeppesen Synchrongliders, die ihre sehr guten
Vorführungen mit zwei Segelflugzeugen vom polnischen Typ Swift S-1 fliegen! Hier werden
ihre Swifts am Airshowsamstag - bei noch gutem Wetter - flugklar gemacht. Als es dann
endlich losgehen sollte kam leider der große Regen dazwischen. Manager dieses Teams ist
übrigens Uwe Ramerth, der auch als Sprecher bei der Fiberclassics Airshow mitgewirkt hat
und darüber hinaus übrigens auch ein guter Bekannter von uns vom AirVenture Team ist! (www.synchrongliders.de) |
|
|
Am Airshowsonntag brachte der berühmte
Niederländische Kunstflugpilot Frank Versteegh mit seiner Extra 300 die beiden Swift S-1
der Jeppesen Synchrongliders im Doppelschlepp auf eine wegen der niedrigen Wolkendecke
leider nur sehr geringe Ausgangshöhe, damit sie wenigstens noch eine dem schlechten
Wetter angepasste modifizierte Vorführung fliegen konnten. |
|
|
Während der "Skydancer" Frank
Versteegh am Sonntag nach dem Schleppflug der beiden Swifts leider nur noch ein paar
Vorbeiflüge durchführen konnte, hatte er am Samstag glücklicherweise noch genügend
gutes Wetter erwischt um das Publikum auch mit seiner kompletten eindrucksvollen
Kunstflugvorführung mit der Extra 300 begeistern zu können! (www.aerobatics.nl) |
|
|
Unter den vielen berühmten Piloten die
bei der Fiberclassics Airshow 2002 geflogen sind befand sich auch Klaus Schrodt, der
mehrfache Deutsche Kunstflugmeister und derzeitige Weltmeister im Freestyle-Kunstflug! Im
Hauptberuf ist Klaus Schrodt Airbus A 340 Flugkapitän bei der Deutschen Lufthansa und hat
insgesamt über 20.000 Stunden Flugerfahrung! Ich hatte vor Ort die Gelegenheit kurz mit
Klaus Schrodt persönlich zu sprechen und konnte dabei eines der letzten ungeklärten
Rätsel der Menschheit endlich lösen: Und zwar haben wir bei AirVenture uns schon immer
gefragt, warum Airshow-Kommentatoren das Flugzeug von Klaus Schrodt stets als Extra 330 XS
bezeichnen, obwohl sich auf der Maschine die große Aufschrift "Extra 300 S"
befindet. Dieses Rätsel ist nun endlich gelöst: Wie mir Klaus Schrodt persönlich
erklärte wurde seine Maschine tatsächlich als eine Extra 300 S gebaut und später dann
nachträglich auf den Stand einer Extra 330 XS umgerüstet. Nur eben die Aufschrift wurde
noch nicht geändert. |
|
|
Zusätzlich zu den vielen Extra 300 gab
es bei der Fiberclassics Airshow auch eine Extra 200 zu sehen. Die Deutsche
Kunstflugpilotin Angelika Heiß fliegt mit der Extra 200 eine sehr gute Vorführung mit
musikalischer Untermalung! (www.dancing-classic-aerobatics.de).
Sowohl Extra 300 als auch Extra 200 sind Produkte der für ihre
Hochleistungskunstflugmaschinen weltbekannten Deutschen Firma Walter Extra Flugzeugbau in
Dinslaken. |
|
|
|
Immer wieder sehenswert sind auch die
Vorführungen von Ralf Niebergall mit seiner SIAI-Marchetti SF. 260 . Seine liebevoll
gepflegte Maschine sieht ja wirklich aus als wäre sie nagelneu, dabei ist dieses Flugzeug
35 Jahre alt! (www.sf-260.de) |
|
|
Klaus Marzina mit seiner C-3605 mit
Turbopropantrieb ist immer wieder ein Highlight in jedem Airshowprogramm. Es wäre auch
sogar möglich gewesen, am Sonntagabend mit ihm in der Maschine mitzufliegen. Leider hatte
ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht die 150 Euro für einen einfachen Mitflug bzw. 250 Euro
für Kunstflug zur Verfügung. Aber wie man sieht lohnt es sich zu einer Airshow mit einem
gut gefüllten Portemonnaie hinzukommen. Leider wurde Klaus Marzinas C-3605 vor kurzem in
einen Unfall verwickelt und dabei beschädigt. Bleibt zu hoffen, daß die Maschine
möglichst schnell wieder repariert wird um auch bei der Airshowsaison 2003 wieder aktiv
dabei zu sein. Außerdem müssen wir vom AirVenture Team ja möglichst bald mal
mitfliegen! |
|
|
An beiden Airshowtagen stand dieser
Hubschrauber vom Typ Robinson R-44 der Air Lloyd für Rundflüge zur Verfügung. Der
Flugpreis war 30 Euro pro Person. Diese Mitflugmöglichkeit wurde auch reichlich genutzt,
selbst während des schlechten Wetters am Sonntag. Dies beweist einmal mehr das sehr
große Interesse der Leute auch selbst aktiv zu fliegen! |
|
|