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Fiberclassics Airshow in
Ballenstedt
10. und 11. August 2002
Ein Bericht von Hartmut Seidel |
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Teil 1 - Warbirds und Klassiker |
Teil 2
- Formations- und Einzelkunstflug |
Teil 3 -
Modellflugzeuge |
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Ferngesteuerte Modellflugzeuge erreichen
heutzutage ein Kaliber, welches auch erfahrene Airshowbesucher wie uns vom AirVenture Team
immer wieder verblüfft! Auch die Modellfliegerei ist eine sehr feine Sache und bei der
Fiberclassics Airshow 2002 in Ballenstedt gab es etliche absolut hochkarätige
Modellflugvorführungen zu sehen. Es soll ja tatsächlich immer noch Leute geben, die
denken daß ferngesteuerte Modellflugzeuge eine Art Kinderspielzeug sind. Weit gefehlt!
Sicher, es gibt natürlich auch relativ einfache und billige Modelle, aber Modellflugzeuge
wie sie in Ballenstedt vorgeführt wurden sind sehr anspruchsvolle technische Geräte, die
bis zu 25 Kilogramm und auch mehr wiegen, die zum Teil mehrere Meter lang sind und deren
Zusammenbau mehrere tausend Arbeitsstunden in Anspruch nehmen kann! Es gibt Jetmodelle mit
echten Miniaturdüsentriebwerken, die eine Geschwindigkeit von bis zu 400 Stundenkilometer
erreichen können. Selbstverständlich sind auch die Fahrwerke einziehbar! Und manche
dieser Modelle kosten einen Geldbetrag, von dem man auch leicht ein Auto kaufen kann (kein
Modellauto sondern ein echtes!). Und über die Flugeigenschaften dieser ferngesteuerten
Modelle kann man wirklich nur mit offenem Mund staunen! Die Modellflieger schaffen es,
ihren ohnehin schon sehr detailgetreuen Modellen durch einen absolut originalgetreuen
Anstrich ihrer Maschinen nach dem Vorbild von Originalflugzeugen ein faszinierend echtes
Aussehen zu geben, wie bei diesen Modellen von MiG-29, gleich zwei Suchoi Su-27,
Eurofighter Typhoon , Aero L-39 Albatros und Lockheed F-104 Starfighter besonders gut zu
sehen ist. Würde man diese Modellflugzeuge im Flug nur vor dem Hintergrund eines blauen
Himmels fotografieren, dann könnte man sie auf dem fertigen Foto auf den ersten Blick gar
nicht von einer echten Maschine dieses Typs unterscheiden! Die Modellfliegerei ist ein
wirklich sehr schönes und empfehlenswertes Hobby! Wir von AirVenture würden uns
zusätzlich zur aktiven Fliegerei gerne auch damit befassen (Zeit müsste man ebene
haben). Lassen Sie sich jedenfalls von den folgenden Fotos zum Abschluß des Berichts
über die Fiberclassics Airshow 2002 auch die Faszination der Modellfliegerei
näherbringen! |
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Auch unter den Modellfliegern gibt es
offensichtlich eine große Gemeinde von Fans der Reno Air Races. Hier hat jemand die
berühmte Grumman F-8F Bearcat Rennmaschine "Rare Bear" verblüffend
originalgetreu nachgebaut. Alle Achtung!
(Beachten Sie übrigens auch die riesigen Doppeldecker- und Dreideckermodelle im
Hintergrund dieses Fotos!) |
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Ein weiteres berühmtes Rennflugzeug ist
die GeeBee. Dahinter das Modell eines berühmten Warbirds aus dem Zweiten Weltkrieg, die
Focke Wulf FW-190. |
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Während die "Area 51" in der
Wüste von Nevada eine so geheime Einrichtung ist, daß ihre Existens offiziell geleugnet
wird, so war doch im Gegenteil dazu in Ballenstedt bei der "Area P 51" das
hinsehen nicht nur erlaubt sondern sogar ausdrücklich erwünscht, um dieses liebevoll
konstruierte und sehr originalgetreue Modell einer North American P-51 D Mustang in Ruhe
bestaunen zu können! |
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Diese beiden Corsair-Warbirdmodelle sehen
auf den ersten Blick nicht allzu groß aus, wenn sie so im Gras stehen......... |
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.................aber auf diesem Foto
kann man gut die tatsächliche Größe eines solchen wunderschönen Corsair-Modells
erkennen. Wie schon erwähnt sind solche Super-Modelle zwar kein Kinderspielzeug, aber es
ist natürlich eine tolle Sache wenn auch Kinder schon so früh ihre Faszination für
alles was fliegt entdecken und beispielsweise ihrem Vater schon mal beim Flugzeugmodellbau
helfen und dabei das Know-how lernen um später auch mal selbst solche erstklassigen
Modelle zu bauen und zu fliegen! |
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Auch bei dem Foto dieser Lockheed Super
Constellation kann man sehr gut die enorme Größe des Modellflugzeugs erkennen! |
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Auf diesem Foto ist das eindrucksvollste
Manöver zu sehen, welches bei der Fiberclassics Airshow mit Modellflugzeugen geflogen
wurde: Die Torque-Rolle. Man muß es wirklich gesehen haben um es glauben zu können, aber
dieses Modell einer Kunstflugmaschine bleibt in dieser Position in der Luft stehen und
"hängt" sozusagen nur am Propeller! Und das nicht nur für einen Moment sondern
eine ganze Zeit lang! Und als ob das nicht schon eindrucksvoll genug wäre brachte es der
erfahrene Modellflug-Pilot sogar noch fertig, daß Modell ganz langsam in dieser Position
herunterkommen zu lassen bis es mit dem Heck den Boden berührt. Anschließend lässt der
Modellflieger die Maschine wieder steigen, als ob nichts gewesen wäre! Um das
fertigzubringen braucht man viel Erfahrung und ausserordentliche Geschicklichkeit! Mit
einem Originalflugzeug ist das fliegen eines solchen Manövers übrigens nicht möglich!
Dieses Foto zeigt übrigens - leider - sehr deutlich auch noch etwas anderes: Nämlich das
ausserordentlich dunstige Wetter mit schlechter Sicht das vor allem am Zweiten Airshowtag
so viele Vorführungen mit Originalflugzeugen zunichte gemacht hat. |
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Vom Dutch Hortenteam aus den Niederlanden
ist dieses sehr beeindruckende ferngesteuerte Modellflugzeug. Es handelt sich um den
Nachbau einer Horten Ho IX-V-2, eines während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland
entwickelten Nurflügel-Flugzeugs mit Düsenantrieb! Das Originalflugzeug wurde damals bei
der Gothaer Waggonfabrik AG gebaut und ist manchen Leuten daher vielleicht auch unter der
Bezeichnung Gotha Go 229 bekannt. Flugzeuge dieses Typs kamen im Krieg nicht mehr zum
Einsatz, aber immerhin wurden 1945, also kurz vor Kriegsende, noch Testflüge unternommen.
Das sehr schöne Modell des Dutch Hortenteams ist 1,95 Meter lang und hat eine Spannweite
von 4,20 Meter! |
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Lange Zeit war es undenkbar, aber seit
einigen Jahren fliegen ferngesteuerte Jet-Modellflugzeuge sogar mit echten (!)
Miniaturdüsentriebwerken! So wurde die äußerst elegante Vorführung dieses
Concorde-Modells auch mit sehr eindrucksvollem Jet-Sound untermalt. Wie bei der
Original-Concorde lässt sich übrigens auch bei der Modell-Concorde zur Landung die Nase
absenken. |
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Dieses Foto zeigt wieder besonders gut
die eindrucksvolle Größe des Concorde-Modells! |
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Fiberclassics
Airshow 2002 Fazit :
Die Fiberclassics Airshow 2002 war trotz des schlechten Wetters eine absolut erstklassige
Veranstaltung! Zusätzlich zu vielen weiteren Highlights waren mit den Royal Jordanian
Falcons, der Aerotriga, Walter und Toni Eichhorn, dem Microlease Aerobatic Team, den
Jeppesen Synchron Gliders, den Breitling Fighters und dem Khalifa Jet Team nicht weniger
als 7 Formationskunstflugteams engagiert worden und - was noch wichtiger ist - sie waren
auch tatsächlich alle vor Ort! Seit den letzten Jahren werden die Airshows in Deutschland
zwar erfreulicherweise ganz allgemein immer besser, aber so viele hochkarätige Teams auf
einmal zu bieten, darunter vor allen Dingen auch ein Jet-Kunstflugteam (!!!), das muß den
Veranstaltern der Fiberclassics Airshow erst mal jemand nachmachen! Es ist nun wirklich
jammerschade, daß ausgerechnet diese vorzügliche Airshow ein so großes Pech mit dem
Wetter gehabt hat. Aber das was trotz des schlechten Wetters dem Publikum geboten wurde
war, wie Sie in diesem Großbericht sehen konnten, sogar immer noch mehr als man auf
so mancher anderen Airshow in Deutschland selbst bei einem Wochenende mit herrlichstem
Wetter zu sehen bekommt! Und obwohl die Veranstalter natürlich keinerlei Schuld an dem
schlechten Wetter hatten, zeigten sie sich gegenüber dem angereisten flugbegeisterten
Zuschauer sehr kulant: Gegen Vorlage der Eintrittskarte (ein Armband) wurde am Sonntag die
Hälfte des Eintrittsgeldes wieder zurückgezahlt. Eine sehr nette und absolut freiwillige
Geste, zu der die Veranstalter nicht verpflichtet waren. So bekamen viele ehrliche
Zuschauer einen Teil ihres Geldes zurück. Leider ist dabei aber auch zu erwähnen, daß
es eine ganze Reihe von Besuchern gegeben hat, die Freikarten besaßen und somit gar
keinen Eintritt gezahlt hatten, sich aber ebenfalls Geld im Wert der Hälfte des
Eintrittspreises auszahlen ließen und sich so gewissermaßen ihre Freikarten vergoldet
haben! Das Pech, das die Veranstalter und die ehrlichen flugbegeisterten Zuschauer mit dem
Wetter gehabt haben, derart schamlos auszunutzen ist wahrlich ein sehr unfreundlicher Akt!
Nun hat das Jahr 2003 begonnen und es bleibt zu hoffen, daß schon möglichst bald wieder
die nächste Fiberclassics Airshow stattfindet! Hoffentlich wieder mit einem breiten
Spektrum an Formations- und Einzelkunstflug, sowie vielen Warbirds und Jets. Und
hoffentlich dann auch bei richtig gutem Wetter! Informationen gibt es unter www.fiberclassics-airshow.com. Und schauen
Sie zu diesem Thema auch bei uns wieder regelmäßig herein! |
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