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Fina CAF Airshow
2003 in Texas
- von Hartmut Seidel, Dieter Bröde, Damian
Güttner und Thomas Mayer - |
Bestimmt jedem Warbirdfan auf der Welt ist wohl der Name Confederate
Air Force ein Begriff. Diese weltberühmte amerikanische Privatorganisation hat es sich
zur Aufgabe gemacht Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg aufzukaufen, zu restaurieren und
auch für die Zukunft in einem flugfähigen Zustand zu erhalten, um dem flugbegeisterten
Publikum bei Airshows diese interessanten Warbirds als ein lebendiges Stück
Zeitgeschichte im Flug präsentieren zu können.
Alles begann im Jahre 1957, als Lloyd Nolen zusammen mit einigen
Freunden eine North American P-51 D Mustang gekauft hat. Aus diesen bescheidenen Anfängen
entwickelte sich dann bis heute eine Organisation mit über 10.000 Mitgliedern und einer
Flotte von über 145 Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg! Hierbei ist besonders lobend zu
erwähnen, daß die CAF neben einer großen Zahl amerikanischer Maschinen auch berühmte
Warbirds aus anderen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Nationen liebevoll restauriert,
sowie alles unternimmt um auch diese Maschinen als ein wichtiges
luftfahrtgeschichtliches Dokument flugfähig zu erhalten! |
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Die Flugzeuge der Confederate Air Force werden gerne und reichlich
von Hollywood-Studios für Filmaufnahmen verwendet, außerdem sind die Maschinen bei
vielen amerikanischen Airshows zu bewundern. Einen besonders legendären Ruf hat sich
dabei natürlich vor allem die von der Confederate Air Force selbst organisierte CAF
AIRSHO erworben, die seit 1963 jährlich am Hauptquartier der Confederate Air Force
veranstaltet wird. Dieses Hauptquartier war zuerst Rebel Field in Mercedes im U.S.
Bundesstaat Texas und dann für 23 Jahre Harlingen, ebenfalls in Texas. Seit 1991 befindet
sich das Confederate Air Force Hauptquartier auf dem Midland International Airport in
Texas, wo seitdem auch regelmäßig die Fina-CAF AIRSHO stattfindet (das weglassen des
"w" bei dem Wort Airshow ist übrigens ein Südstaaten-Slang). Diese
weltberühmte Flugveranstaltung wurde über die Jahre immer größer und ist das absolute
Traumziel für jeden Warbirdfan. Dabei ist besonders hervorzuheben, daß sich unter der
großen Zahl von Warbirds die man bei der Fina-CAF AIRSHO im Rahmen der World War II
Airpower Demonstration in Action erleben kann, auch eine ganze Menge an absoluten
Raritäten befindet. Zur Flotte der CAF gehören nämlich auch Maschinen, von denen es zum
Teil nur noch ein einziges flugfähiges Exemplar gibt! Zusätzlich wird dem
Zuschauer auch ein hochinteressantes Static Display und Flugvorführungen mit modernen
Jets geboten! Im Jahre 2002 hat die Confederate Air Force übrigens ihren Namen in
"Commemorative Air Force" geändert, aber auch unter dem neuen Namen ist
natürlich die gewohnt hohe Qualität der Airshow geblieben! Wir vom AirVenture Team haben
mit vier Mann die Fina-CAF AIRSHO 2003 besucht, welche am 27. und 28. September stattfand.
Das wir erst jetzt mit dem Bericht anfangen können liegt daran, daß wir aus unseren weit
über 1.000 (!) dort gemachten sehenswerten Fotos erst mal die 140 allerbesten
heraussuchen mussten, um Ihnen diesen siebenteiligen Bericht liefern zu können. Wie Sie
schnell feststellen werden ist das gar nicht so einfach bei einer so hervorragenden
Airshow, wo dermaßen viele Highlights geboten werden. Aber nun haben wir es geschafft! Es
geht also los: |
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Gewissermaßen
das "Flaggschiff" der großen Warbirdflotte der Commemorative Air Force ist
diese Boeing B-29 Superfortress.
Bei dieser liebevoll
"Fifi" genannten Maschine handelt es sich um die einzige flugfähige B-29 auf
der Welt! Nachdem diese B-29 etliche Jahre lang auf dem Gelände des China Lake Naval
Weapons Center in Kalifornien abgestellt gewesen war, wurde sie 1971 von der CAF
übernommen und durch umfangreiche Restaurierungsarbeiten wieder flugfähig gemacht.
Auch bei der Fina CAF AIRSHO
2003 gehörte die B-29 Superfortress "Fifi" wieder zu den ganz besonderen
Highlights im Flugprogramm ! |
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Bei der World
War II Airpower Demonstration während der Fina CAF AIRSHO 2003 war im Rahmen der
Bomber-Vorführungen natürlich auch die legendäre Boeing B-17 G Flying Fortress zu
sehen. Diese B-17 hier trägt den Noseart-Namen "Sentimental Journey" und
gehört zur Arizona Wing der Commemorative Air Force. Die Maschine wurde 1944 gebaut und
kam über dem Pazifik-Kriegsschauplatz zum Einsatz. Nach dem Krieg diente diese B-17
zunächst als Seenot-Rettungsflugzeug und wurde danach lange Zeit als Löschflugzeug zur
Bekämpfung von Waldbränden eingesetzt. Seit 1978 gehört die Maschine zur CAF, wo sie
wieder in den Zustand eines Weltkrieg II-Bombers zurückrestauriert wurde.
Ein ganz besonderer Knüller der
Fina CAF AIRSHO 2003 war übrigens die Tatsache, daß der interessierte Airshowbesucher am
Samstag dem 27. September nach dem Ende des Flugprogramms auch Rundflüge in einigen
Maschinen der Commemorative Air Force durchführen konnte. Hierzu gehörten unter anderem
auch die B-17 "Sentimental Journey", sowie übrigens auch die B-24 Liberator
"Diamond Lil". Die Nachfrage nach Warbird-Mitflügen war sehr groß, trotz eines
Flugpreises von jeweils mehreren hundert Dollar für diese beiden Maschinen! |
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Bei der
Consolidated B-24 Liberator der Commemorative Air Force handelt es sich um ein ganz
besonderes Exemplar dieses Flugzeugtyps: Diese auf den Namen "Diamond Lil"
getaufte Maschine ist die älteste B-24, die es auf der Welt noch gibt! "Diamond
Lil" wurde 1941 in den Consolidated-Werken in San Diego als achtzehnte Maschine von
insgesamt über 18.000 Flugzeugen des Typs B-24 Liberator gebaut!
Die Maschine sollte eigentlich
unter der Bezeichnung "LB-30 A" an die britische Royal Air Force geliefert
werden. Nach einem Unfall auf dem Überführungsflug nach England kam dieser
Liberator-Bomber wieder zum Herstellerwerk zurück, wurde dort in einen Transporter
umgebaut und flog während des ganzen Krieges Transporteinsätze innerhalb der USA. Auch
nach dem Krieg wurde die Maschine von verschiedenen zivilen Besitzern umfangreich als
Transportflugzeug eingesetzt, so auch von dem mexikanischen Ölkonzern PEMEX, der die
Maschine dann 1968 an die Confederate Air Force verkauft hat. |
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Bei der World
War II Airpower Demonstration auf der Fina CAF-AIRSHO 2003 flogen im Programmpunkt
"Tactical Air Support" auch zwei mittlere Bomber vom Typ North American B-25
Mitchell. Es handelte sich dabei um zwei verschiedene Mitchell-Versionen. Bei dieser
Maschine hier, der "Devil Dog", handelt es sich um die Navy- und Marine
Corps-Version der B-25 mit der genauen Bezeichnung "PBJ-1J". Die Maschine trägt
einen Anstrich der MARINES. |
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Bei der zweiten
Mitchell vor Ort, der "Yellow Rose", handelte es sich um eine North American
B-25 J, die meistgebaute Version der Mitchell. Besonders berühmt wurden Mitchell-Bomber
durch den legendären "Doolittle-Raid", als am 18. April 1942 sechzehn B-25 vom
Flugzeugträger "USS Hornet" starteten und den ersten amerikanischen Angriff
gegen Japan flogen. Bei der World War II Airpower Demonstration auf der Fina CAF AIRSHO
2003 wurde der Doolittle Raid von den beiden Mitchells mit reichlicher Unterstützung
durch die Pyrotechniker vom CAF Explosives Ordnance Detachment nachgestellt. |
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AirVenture-Mann
Damian Güttner hatte bei der Fina CAF AIRSHO 2003 die Gelegenheit, sich auch mal das
Cockpit der B-24 Liberator anzusehen. |
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Das
Hauptflugprogramm der Fina CAF AIRSHO bildet stets die "World War II Airpower
Demonstration", bei der die legendären Luftschlachten des Zweiten Weltkriegs mit
einer Vielzahl von Warbirds und großem Einsatz von Pyrotechnik nachgestellt werden. Für
die Erzeugung der pyrotechnischen Knalleffekte verfügt die Commemorative Air Force über
eigene Fachleute, die im CAF Explosives Ordnance Detachment (EOD) zusammengefasst sind.
Die Leute vom EOD können für jede Kampfdarstellung die passenden Explosionen erzeugen.
Und wenn mit der B-24 Liberator die berühmten Angriffe auf die Ölraffinerien von Ploesti
nachgestellt werden, zündet das EOD die riesige "Wall of Fire", deren
gewaltigen Feuerbälle und Rauchwolken auf sehr eindrucksvolle Weise den Eindruck von
brennenden Raffinerien vermitteln. |
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Ebenfalls bei
den Vorführungen zum Thema "Tactical Air Support" wurde bei der World War II
Airpower Demonstration der leichte Bomber Douglas A-26 Invader eindrucksvoll im Flug
gezeigt. Dieser Flugzeugtyp kam ab Ende 1944 im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz und
bewährte sich so gut, daß Invader-Maschinen von der U.S. Air Force auch noch im
Korea-Krieg und zum Teil sogar auch noch in Vietnam eingesetzt worden sind! Diese Invader
hier mit der Noseart "Spirit of Waco" gehört zur Ranger Wing der Commemorative
Air Force. |
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