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In den Kindertagen des Segelfluges lernte man
so das Fliegen: Der Sitz lag im Freien, die Fliegerkameraden zogen am Gummiseil, der
`Fluglehrer´ schaute vom Boden aus zu und man sah einfach zu, daß man wieder heil unten
angekommen ist. Passend waren auch die Namen der Schulgleiter. Die 1923 von Alexander
Lippisch konstruierte Ur-Version wurde schnell `Hol´s der Teufel´ genannt. Der hier
gezeigte Nachfolger aus Ungarn war ein `Zögling´. |
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Die Nazionalsozialisten haben sogar den
Segelflugzeugbau gleichgeschaltet. Nach unzähligen Varianten des Zöglings wurde 1938 der
Einheitstyp SG 38 (Schulgleiter) geschaffen. Unzählige Exemplare entstanden bis in die
Fünfziger Jahre weltweit in den Hallen der Firmen und Fliegergruppen. Schätzungen gehen
insgesamt von 5.000 Maschinen aus. Die D-8985 des Oldtimersegelflugvereins aus Grailing
bei München ist die `Komfortversion´ des Schulgleiters. Um den Pilotensitz wurde ein
`Boot´ konstruiert. |
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Der 1936 von Hans Jacobs als Kunstflugzeug
für die Olympiade 1936 konstruierte Habicht ist für +12g / -9g ausgelegt. Aufgrund der
beeindruckenden Daten und der Steifigkeit wurden die Flugzeuge sogar als Trainingsmaschine
zum Raketenflugzeug Messerschmitt Me 163 genutzt. Hierzu hatte man Flügel mit nur 6
Metern und 8 Matern Spannweite gebaut. Passender Weise hieß das neue Flugzeug dann auch
`Stummelhabicht´. |
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Heini Dittmar konstruierte 1951 den
Doppelsitzer Condor IV. In der Sonne kommen die mit Stoff bespannten Flügel und der rote
Rumpf natürlich besonders gut zur Geltung. Die berühmteste Pilotin der D-5087 war
sicherlich Hanna Reitsch. |
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Leider ist nur ein Originalexemplar des
Seglers erhalten geblieben, und zwar im Musée de l`Air in Paris Le Bourget. Ein Nachbau
ist im Segelflugmuseum der Wasserkuppe zu sehen. Die auf der Hahnweide vorgeführte
Maschine wurde vor einigen Jahren von der Familie Zahn nachgebaut. Die Geschichte der
D-1901 und viele weitere Informationen zum Habicht befinden sich auf der Homepage www.dfs-habicht.de |
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Zwischen all den deutschen Konstruktionen im
Segelflugbereich der Hahnweide stach die Slingsby T21 doch sehr hervor. Das Flugzeug wurde
viele Jahre bei den britischen Streitkräften zur Pilotenschulung eingesetzt. Diese
Vergangenheit erklärt dann auch die Kokarden der RAF sowie die militärische Kennung auf
dem Rumpf. |
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Im Gegensatz zu eleganten Hochleistungsseglern
wie Minimoa, Habicht oder Kondor wurde bei dem Grunau Baby auf einfache und
kostengünstige Bauweise Wert gelegt. Der Rumpf war nicht oval, sondern hatte ein
Sechskantprofil und wurde mit Sperrholz beplankt. Das Baby war ein durchschlagender
Erfolg. Von den verschiedenen Versionen wurden in mehreren Firmen sowie vor allem in den
Vereinen selber geschätzte 5.000 Maschinen gebaut. Auch nach dem Krieg gehörte das
Grunau Baby viele Jahre lang zur Grundausstattung vieler Fliegergruppen. |
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Es muß ein tolles Gefühl sein, NEBENEINANDER
in einem offenen Cocpit über der Teck zu schweben. Martin Konermann und Wolfgang Kizler
haben die seltene Maschine 1994 aus Großbritannien auf die Hahnweide geholt. |
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Der würdige Nachfolger des Habicht wurde 1950
die von Alfred Vogt konstruierte Lo 100. 1954 wurde die D-0959 vom Luftsportclub Wuppertal
gebaut. Die D-5793 kam 1956 bei Wolf Hirth im benachbarten Nabern/Teck aus der Werkshalle. |
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Der `Bergfalke´ ist eine Konstruktion von
Egon Scheibe aus Dachau. Durch die Mitteldeckerkonstruktion hatte auch der hinten sitzende
Fluglehrer eine gute Rundumsicht. Zwischen 1951 und 1969 wurden in verschiedenen Versionen
mehrere Hundert Maschinen geliefert. |
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Herbert Lehner und Ludwig Fuß sind seit
Jahren mit ihren Lo 100 auf Flugtagen unterwegs und zeigen auf beeindruckende Weise, daß
Kunstflug in Formation nicht immer einen PS-starken Motor benötigt. Weitere Informationen
zu Piloten und Flugzeug gibt die Seite www.synchron-flyers.de |
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1956 erregte die tschechische Konstruktion L
13 Blanik großes Aufsehen. Wo bisher Holz und Leinwand das Maß der Dinge waren, kam aus
dem damaligen Ostblock auf einmal ein Segelflugzeug in Ganzmetallbauweise auf den Markt.
Der Doppelsitzer erfreute sich wegen der großen Stabilität und dem geringen
Wartungsaufwand überall großer Beliebtheit. |
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Nicht nur in Deutschland wurden erfolgreich
Segelflugzeuge gebaut. Der Österreicher Erwin Musger baute seit 1930 Ein- und Zweisitzer.
1938 flogen zwei Piloten in einer Mg 9 einen Dauerweltrekord von 40 Stunden und 51
Minuten. Die Weiterentwicklung wurde 1951 die hier gezeigte Mg 19. Bei der filigranen
Konstruktion handelt es sich um einen Tiefdecker mit Knickflügeln. |
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Einer von Wolf Hirth´s elegantesten
Entwürfen. Zwischen 1936 und 1945 wurden mehr als 100 Exemplare der Minimoa gebaut.
Weltweit existieren nur noch drei flugfähige Exemplare. Die D-8180 einer
Haltergemeinschaft ist hier auf der Hahnweide beheimatet. |
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Der gutmütige Doppelsitzer Specht wurde
Anfang der Fünfziger Jahre von Scheibe Flugzeugbau in Dachau konstruiert. |
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Das ist Hahnweide-Feeling pur. Minimoa und
Fauvel AV22 im Gegenlicht über der Teck. |
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Nicht nur die deutschen Gebrüder Horten
erprobten die Nurflügelsegler. Die französische AV-22 (AV = Aile Volante ) von Charles
Fauvel zeigte auf dem Oldtimertreffen zum wiederholten Male, daß man auch mit
unorthodoxer Bauweise in die Luft gehen kann. |
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Die Raab Doppelraab war eines der letzten
Segelflugzeuge in Deutschland, die noch nach der handwerklichen
Amateurflugzeugbauer-Tradition heraus konstruiert wurde. So wurden viele der etwa 300
produzierten Maschinen direkt bei den Fliegergruppen zusammengesetzt. Das besondere
Konstruktionsmerkmal ist die Sitzanordnung: Der Fluglehrer kniet mehr als er sitzt und
kann dadurch dem Flugschüler buchstäblich über die Schulter schauen. |
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