Die
Luftschlacht um England nimmt nicht nur in der Geschichte sondern auch in der sehr
umfangreichen Sammlung des RAF Museum Hendon einen besonderen Platz ein. So beherbergt
eine eigene Halle eine Reihe sehr seltener Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe und der RAF.
Zudem werden dem interessierten Besucher mittels einer Multimedia-Schau die Ereignisse von
damals interessant dargeboten.
Auch
die Folgen des Luftkrieges für die Zivilbevölkerung ist in verschiedenen Szenen
nachgestellt - mit Puppen in Lebensgröße. Das Fotografieren fällt in der Battle of
Britain Hall nicht ganz leicht, denn natürliches Licht gibt es in dem fensterlosen
Gebäude überhaupt nicht und das Kunstlicht ist nicht besonders hell. Ein Stativ kann
hier gute Dienste leisten.
Die "Battle of Britain Hall"
beherbergt einige ganz besondere Sahnestücke. Hier eine Messerschmitt Bf 109 E-3.
Größter Nachteil der Bf 109 war die geringe Reichweite. So gingen viele Piloten und
Maschinen beim Rückweg aus England im Kanal verloren.
Bereits 1934 wurde die Hawker Hurricane
zur Ablösung der Doppeldecker-Jagdflugzeuge entworfen. In der Luftschlacht um England
wurden durch Hurricane mehr gegnerische Flugzeuge zerstört als durch alle anderen Jäger
und Flak-Geschütze zusammen.
Das aerodynamische Glascockpit einer
Heinkel He-111 H20. Erfolgreich erprobt 1936 bei der "Legion Condor" in Spanien
veraltete dieser Deutsche Bomber zusehens. Trotzdem blieb er bis zum Kriegsende im Einsatz
- unter erheblichen Verlusten.
Die Supermarine Spitfire, hier eine Mk.I
war für die Messerschmitt Bf 109 ein harter Gegner - nicht nur während der Luftschlacht
um England. Die Weiterentwicklungen beider Flugzeuge während des Krieges glichen einem
Kopf-an-Kopf Rennen.
Eines der vielseitigsten und
meistgebauten Deutschen Flugzeuge des zweiten Weltkrieges war die Junkers Ju-88. Das Foto
zeigt eine Ju-88 R-1 , die erfolgreiche Nachtjägerversion mit der Antenne des Nacht-
Zielsuchgerätes FuG 202 "Lichtenstein BC" an der Rumpfspitze.
Ein außergewöhnliches Jagdflugzeug war
die Boulton Paul Defiant 1. Es war wohl das einzige Jagdflugzeug, das keine nach vorn
gerichtete Bewaffnung hatte.
Hinter dem Piloten der Defiant 1 bediente
der Bordschütze einen Drehturm mit Vierlings-MG. In der Tagjagd erlebte dieser
Flugzeugtyp herbe Verluste und wurde deshalb zur Nachtjagd eingesetzt und dort wenig
später von Beaufighters und Mosquitos abgelöst.
Noch ein seltenes Stück: Eine
Messerschmitt Bf 110 G-2. Auch diese Maschine war in der Nachtjagd eingesetzt, was
deutlich an den "Geweihantennen" für das FuG 220 "Lichtenstein SN-2"
zu erkennen ist.
Der berühmte "Stuka": Die Junkers Ju 87 wurde während des zweiten
Weltkrieges als Sturzkampfbomber eingesetzt und trug maßgeblich zum Erfolg der
"Blitzkriege" bei. Diese Ju 87 G-2 ist eines von wenigen weltweit existierenden
Exemplaren.
Zu Beginn des Krieges waren noch vier RAF
Geschwader mit Gloster Gladiator Jagd-Doppeldeckern ausgerüstet. Zwei davon wurden nach
Frankreich verlagert. Diese beiden Geschwader verloren innerhalb von zehn Tagen alle
Maschinen im Kampf gegen Deutsche Jäger.
Unzählige Piloten haben ihre
fliegerische Grundausbildung auf dem berühmten Bücker 131 "Jungmann"
absolviert. In Spanien wurde dieser Typ als CASA E3B in Lizenz gebaut. Hier eine Maschine
in original Spanischer Bemalung.
Der leichte Bomber Bristol
"Blenheim" war die Weiterentwicklung eines Britischen Zivilflugzeuges. Es
existiert auch noch eine flugfähige Maschine, die sich allerdings seit einer Bruchlandung
2003 in Reparatur befindet.
Das meistgebaute italienische
Jagdflugzeug war die Fiat CR42 "Falco". Trotz der veralteten Konstruktion war
die Maschine bis 1943 im Einsatz.
Als Seenot-Rettungsflugzeug fand diese
Supermarine "Seagull V", besser bekannt unter der RAF Bezeichnung
"Walrus" Verwendung. Sie steht in einem derzeit nicht zugänglichen Teil der
Battle of Britain Hall. Das Bild stammt aus unserem Archiv.
In der Battle of Britain Hall sind auch
Szenen nachgestellt, die die Britische Bevölkerung nach einem Deutschen Bombenangriff
darstellen.
Eine andere Szene zeigt eine Britische
Flak-Stellung mit Suchscheinwerfer.