Im
Dezember 2003 wurde mit der "Milestones of Flight" die dritte und jüngste Halle
des RAF Museum Hendon eröffnet. Getreu diesem Leitmotiv finden sich in dieser, im
Gegensatz zu den beiden älteren Hallen sehr hellen Ausstellung, Flugzeuge, die Geschichte
geschrieben haben. Dabei ist die Typenvielfalt keineswegs auf Englische oder Alliierte
Maschinen beschränkt.
Von
den ersten Luftsprüngen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bis zum modernen
Eurofighter (Mockup) wird in der "Milestones of Flight" Ausstellung
eindrucksvoll die Geschichte der Luftfahrt dokumentiert. Um die gesamte Sammlung des RAF
Museum Hendon in Ruhe betrachten zu können, sollte auf jeden Fall ein ganzer Tag
eingeplant werden.
Wer seinen Rundgang auf der Galerie
beginnt, wird von einem freundlichen Piloten in einer Bleriot XI begrüßt. Dieses
Flugzeug war der erste zuverlässige und vielseitig verwendbare Eindecker in einer Zeit,
die von Doppeldeckern dominiert wurde.
Von der Galerie aus gesehen links dreht
sich auf einer Plattform eines der jüngsten Ausstellungsstücke - eine P-51D Mustang.
Robert Charles Tullius hat dem Museum diese wunderschöne und noch flugfähige Maschine
zur Verfügung gestellt.
Zehn Jahre war die Messerschmitt Bf 109
im Einsatz. Von ersten Kampfeinsätzen mit der Legion Condor in Spanien bis zum Ende des
zweiten Weltkrieges erlebte dieses außergewöhnliche Jagdflugzeug eine unglaubliche
Leistungssteigerung.
So sieht
das erfolgreiche Ergebnis der Flugzeugentwicklung der 30er Jahre aus: Das kräftigste
verfügbare Triebwerk in der schnittigsten verfügbaren Zelle...
Als die Motorenlieferung für die
Kawasaki Ki.61 ausfiel, setzte man in die bereits gefertigten Zellen statt des Ha.140
Reihenmotors den verfügbaren Ha. 112-II Doppelsternmotor ein.
Das so entstandene Jagdflugzeug Ki.100 war also eine Notlösung und gilt doch
als eines der besten Jagdflugzeuge der Japanischen Landluftstreitkräfte. Die in Hendon
ausgestelte Maschine ist das einzige verbliebene Exemplar dieses Typs weltweit.
Die Entwicklung des ersten
einsatzfähigen Turbinenjägers war ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Deutschland und
England. Es war die Messerschmitt Me-262, die 1944 als erstes Düsenflugzeug zum Einsatz
kam.
Im ersten Weltkrieg wurde das Flugzeug
als Waffe entdeckt und weiterentwickelt. Eines der erfolgreichesten und mit mehr als 5000
Exemplaren meistgebauten Jagdflugzeuge dieser Zeit war die Sopwith "Camel". Bei
manchen Luftwaffen war sie bis 1928 im Einsatz.
Das Jumo 004 Strahltriebwerk aus der
Me-262. Die Standzeit der ersten Turbinen war mit ca. 20 Betriebsstunden nicht gerade
üppig bemessen. Die Stahllegierungen der Turbinenschaufeln waren den thermischen
Belastungen nicht gewachsen.
Während die alliierten Flugzeuge im
ersten Weltkrieg aus Holz gebaut waren, bestand die Deutsche Fokker D.VII aus einem
leinwandbespannten Stahlgerüst. Nach dem Krieg war es das einzige Kriegsgerät, das in
vollem Umfang von den Siegermächten übernommen wurde.
Lange Zeit kostete dieses Flugzeug die
Deutsche Luftwaffenführung viele Nerven... Die aus Sperrholz gebaute De Havilland
"Mosquito" flog so schnell und hoch, daß sie für Deutsche Jäger nahezu
unerreichbar war.
Der Hawker "Hart" war ein
vielseitig einsetzbarer Doppeldecker der späten 20er Jahre. Als Bomber war mit seiner
Stromlinienform schneller als die meisten Jagdflugzeuge dieser Zeit.
Im mittleren Osten und in Indien kamen Harts auch zum Kriegseinsatz. Zur
rückwärtigen Verteidigung hatte dieses Flugzeug einen Bordschützen.
Als erster einsatzfähiger und in Serie
produzierter Helikopter der Alliierten gilt der Sikorsky R-4 Hoverfly. Obwohl stark
untermotorisiert war er schon bald unverzichtbar. Erstmals flog der R-4 im Januar 1942.
Ein großes Problem für Flugzeuge sind
zerstörte Start- und Landebahnen. Schon früh nahmen sich Ingenieure vieler Nationan
dieser Problematik an. Der bekannteste und noch immer im Einsatz befindliche
Senkrechtstarter ist der BAe GR.3 "Harrier".
Zwischen den Weltkriegen entwickelte sich
die Luftfahrt recht schnell - die De Havilland "Gipsy Moth" wurde dabei zu einem
Meilenstein der Luftfahrt weil sie das erste richtig preisgünstige Leichtflugzeug war-
was sowohl dem Militär als auch den Aero-Clubs zu Gute kam.
Dies ist einer der letzten
Kolbenmotor-Jäger. Die auffallende gelb-schwarze Bemalung der Unterseite dieser Hawker
"Tempest V" stammt aus der Nachkriegszeit - die Maschine war als Zielschlepper
im Einsatz.
Aus jeder Sicht eine gelungene
Erweiterung einer bereits zuvor außergewöhnlichen Luftfahrtsammlung - die
"Milestones of Flight" Halle des RAF Museum Hendon.
Überall im Museum sind Info-Terminals
verteilt. Mittels einfacher Touch-Screen Bedienung lassen sich Infos zu allen
ausgestellten Flugzeugen abrufen.