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Internationale Luftfahrtausstellung 2002 in Berlin

Teil 2 : Luftfahrzeuge der Deutschen Bundeswehr

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Tornado Die Bundeswehr nutzt die ILA stets zu einer großen Leistungsdemonstration und war auch bei der ILA 2002 mit einer großen Zahl von Luftfahrzeugen aller drei Teilstreitkräfte vertreten. So wurde vom Marinefliegergeschwader 2 aus Eggebek dieser Panavia Tornado in einer sehr eindrucksvollen Solo-Flugvorführung gezeigt.
A 310

A 310

Die Deutsche Luftwaffe verfügt über insgesamt sieben Airbus A 310 Transportflugzeuge. Drei davon gehörten früher der DDR-Fluggesellschaft Interflug und wurden bei der deutschen Wiedervereinigung von der Luftwaffe übernommen. Sie haben nunmehr einen blau-weißen Anstrich und werden bei der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) hauptsächlich als "VIP-Transporter" zur Beförderung von Politikern benutzt. Bei den anderen vier Airbus A 310 der Luftwaffe handelt es sich um ehemalige Lufthansa-Passagiermaschinen, die für ihre militärische Verwendung umgebaut und dabei auch mit einer großen Frachttür vorne links ausgestattet wurden. Diese modifizierten Maschinen mit grauem Anstrich haben die Bezeichnung Airbus A 310 MRT (Multi Role Transporter) und können sehr vielseitig zum Transport sowohl von Soldaten als auch von einer großen Menge Fracht eingesetzt werden. Auch der Einsatz der A 310 MRT als Luftbetankungsflugzeug ist geplant. Der hier bei der ILA 2002 im Static Display zu sehende Airbus A 310 MRT "August Euler" hat eine besonders wichtige Aufgabe: Er ist dauerhaft für den "VUK" ausgerüstet (Verwundeten-, Unfallverletzten- und Krankentransport) und steht für Medizinische Evakuierungseinsätze als sehr gut ausgestattetes fliegendes Lazaret in ständiger Alarmbereitschaft. Dies übrigens auch während der ILA: Nachdem bei einem Terroranschlag in Karatschi/Pakistan 12 Personen aus Frankreich schwer verletzt wurden, startete auf Bitte der französischen Regierung der A 310 MRT-VUK "August Euler" am 8. Mai abends direkt von der ILA in Berlin-Schönefeld und flog nach Pakistan, brachte von dort aus die 12 Verletzten nach Paris, flog von da aus erst noch kurz zur Heimatbasis Köln/Bonn und war schließlich am 10. Mai morgens wieder in Berlin-Schönefeld, wo man diese erstklassige Maschine dann noch für die restliche Zeit der ILA im Static Display bewundern konnte!
Tornado Auch diese vier Tornados in "Echelon"-Formation sind vom Marinefliegergeschwader 2.
Tornado Dieser Panavia Tornado gehört zum Jagdbombergeschwader 32 der Deutschen Luftwaffe und hat seine Heimatbasis auf dem Fliegerhorst Lechfeld in Bayern. Es handelt sich um einen Tornado der Ausführung ECR (Electronic Combat and Reconnaissance, = Elektronische Kampfführung und Aufklärung). Seine Hauptaufgabe ist die Störung und Bekämpfung feindlicher Radaranlagen. Hierzu ist er mit der High-speed Anti-Radiation Missile "HARM" bewaffnet. Zwei dieser HARM-Raketen sind unter dem Rumpf dieses Tornado angebracht. Deutsche Tornado ECR kamen 1999 während des Kosovo-Konflikts zum Kriegseinsatz im Rahmen der NATO-Aktionen gegen Jugoslawien.
Phantom Immer wieder sehr beeindruckend sind die Flugvorführungen mit der altgedienten McDonnell Douglas F-4 F Phantom II. Diese Maschine gehört zum Jagdgeschwader 72 "Westfalen". Heimatbasis ist der Fliegerhorst Rheine-Hopsten.
MiG 29

Stets ein Knüller auf jeder Airshow sind die Flugvorführungen mit der Mikojan Gurewitsch MiG-29 des Jagdgeschwaders 73 "Steinhoff" der Deutschen Luftwaffe, stationiert in Rostock-Laage. Die deutschen MiG-29 wurden bei der Wiedervereinigung aus dem Bestand der Luftstreitkräfte der DDR übernommen. Auf der ILA in Berlin wurde dieses besonders schöne Exemplar mit schwarz-rot-goldenem Sonderanstrich vorgeflogen. Leider werden die deutschen MiG-29 jetzt nach und nach bis zum Jahre 2004 außer Dienst gestellt und verkauft. Hoffen wir, daß wir die MiG-29 des JG 73 bis dahin noch auf etlichen guten Airshows zu sehen bekommen!!!

Challenger

Die Flugbereitschaft BMVg der Deutschen Luftwaffe verfügt über sieben Maschinen des Typs Canadair CL-601 Challenger. Sie werden hauptsächlich für die Beförderung von Politikern im Kurz- und Mittelstreckenbereich eingesetzt und dienen außerdem als Transport- und Verbindungsflugzeug.

Eurofighter

Eurofighter

Der Eurofighter Typhoon wird der Nachfolger der MiG-29 beim Jagdgeschwader 73. Außerdem soll der Eurofighter in den nächsten Jahren auch die Phantom bei der Deutschen Luftwaffe ablösen. Dieser Eurofighter-Prototyp hier hat seine Basis auf dem Flugerprobungszentrum der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) in Manching. Auf der ILA 2002 wurde der Eurofighter von den Testpiloten Chris Worning und Maurizio Cheli sehr eindrucksvoll vorgeführt. Wie der Name schon sagt ist der Eurofighter Typhoon, der übrigens auch als Eurofighter 2000 bekannt ist, eine Europäische Gemeinschaftsentwicklung. Von den Herstellerländern Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien wurden bis jetzt zusammen 620 Maschinen bestellt. Die Deutsche Luftwaffe soll insgesamt 180 Eurofighter bekommen. Die Eurofighter-Serienproduktion hat bereits begonnen und wenn alles planmäßig verläuft, wird das Jagdgeschwader 73 als erstes Deutsches Luftwaffengeschwader seine ersten Eurofighter-Einsatzmaschinen im nächsten Jahr erhalten.
Cougar Auch die Hubschrauber vom Typ Eurocopter AS. 532 Cougar werden bei der Flugbereitschaft BMVg hauptsächlich zur Beförderung von Politikern eingesetzt. Die Cougar-Hubschrauber sind den meisten Leuten vermutlich bekannter unter der Zivilbezeichnung AS. 332 Super Puma.
Bo-105 Die Heeresflieger der Bundeswehr verfügen über eine große Zahl von Hubschraubern des hier in Deutschland konstruierten und gebauten Typs MBB Bo-105. Es werden zwei Versionen verwendet: Der mit sechs Raketen bewaffnete Panzerabwehrhubschrauber (PAH) und der hier zu sehende Verbindungshubschrauber (VBH).
Transall Die Transall C-160 ist das vielseitige und robuste Arbeitspferd der Deutschen Luftwaffe. Die Transall-Maschinen werden von der Luftwaffe weltweit eingesetzt und erlangten vor allem bei einer Vielzahl von humanitären Einsätzen große Berühmtheit. Die bei der ILA 2002 vorgeführte Transall hier gehört zum Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf. Die Transall-Flugzeuge der Luftwaffe sind mittlerweile alle über 30 Jahre alt und werden auch noch etliche Jahre im Einsatz bleiben, weil das geplante Nachfolgemuster, der sogenannte "Militär-Airbus" A 400 M bis jetzt nur als Modell existiert und nicht vor 2008 einsatzbereit sein wird.
UH-1D Hier demonstriert ein Bell UH-1 D Hubschrauber der Heeresflieger das Absetzen von Soldaten im "fast roping" Verfahren, dem schnellen Abseilen im Schwebeflug.
Fallschirmjäger

Fallschirmjäger

Die Transall wurde bei der ILA 2002 auch zum Absetzen eines Trupps von 30 Fallschirmjägern eingesetzt. Der Massenabsprung erfolgte im Automatik-Verfahren, das heißt die Fallschirme werden gleich beim Absprung aus dem Flugzeug automatisch geöffnet. Da also die Fallschirme bei diesem Absprungverfahren nicht erst im freien Fall geöffnet werden müssen erlaubt dies einen Absprung aus relativ geringer Höhe. Ich bin übrigens ein großer Fan von Flugzeug-Triebwerksound jeder Art. Daher ist es für mich natürlich schade, daß die Transall im Flug ein außerordentlich leises Flugzeug ist. Beim Absetzen der Fallschirmjäger kann man die Transall fast gar nicht hören. Aber beim rollen auf dem Boden entwickeln die beiden starken Rolls-Royce Tyne Turboproptriebwerke der Transall einen so wunderbaren Sound, daß einem davon warm ums Herz werden kann!
CH-53 Der Transporthubschrauber Sikorsky CH-53 G ist das Schwerlast-Arbeitspferd der Heeresflieger der Bundeswehr. Die CH-53 G wurden ab Anfang der siebziger Jahre bei der Bundeswehr in Dienst gestellt. Sie haben sich bei einer Vielzahl von Aufgaben sehr gut bewährt und werden trotz ihres hohen Alters auch noch etliche Jahre im Einsatz bleiben. Im Laderaum des CH-53 G können bis zu 36 voll ausgerüstete Soldaten transportiert werden.
CH-53 Besonders gut geeignet ist der Sikorsky CH-53 G auch zum Transport von schweren Außenlasten. Hier zeigen die Heeresflieger den Außenlasttransport eines Geländefahrzeugs mit der Bundeswehr-Bezeichnung "Wolf".
CH-53 Ein besonders wichtiger Einsatzschwerpunkt der Sikorsky CH-53 G Hubschrauber der Bundeswehr sind Hilfseinsätze bei Katastrophenfällen. Bei der ILA 2002 wurde in diesem Zusammenhang zum Beispiel auch der Transport von Sandsäcken mit einem Gesamtgewicht von 5 Tonnen im Außenlastnetz gezeigt, wie er gerade wieder in jüngster Zeit bei der Hochwasserbekämpfung notwendig war!
CH-53 Die Sikorsky CH-53 G Vorführungen bei der ILA wurden mit zwei Maschinen der Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg durchgeführt. Hier zu sehen die 5000 Liter Außenlast-Wasserbehälter, mit denen sie Waldbrand-Löscheinsätze demonstriert haben. Löscheinsätze mit diesen Behältern sind sehr effektiv, sie können an Seen und Flüssen im Schwebeflug innerhalb von 15 Sekunden wieder aufgefüllt werden! Diese Löschbehälter werden übrigens "Smokeys" genannt, vermutlich weil das Ablassen des Wassers daraus von weitem wie eine weiße Rauchwolke aussieht.

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