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Museen in und um London

von Gerhard Schmid

London hat für den Fliegerfan wirklich viel zu bieten. Bereits vor längerer Zeit hatten wir ja umfangreich über das RAF Museum in Hendon sowie über das Imperial War Museum in Duxford berichtet. Aber auch die drei nachfolgend beschriebenen Ausstellungen sollten Sie bei Ihrem nächsten London-Besuch nicht außer Acht lassen...

Imperial War Museum London

Die Weltkriege sind das Kernthema des Imperial War Museum. Um dies zu unterstreichen wird der Besucher schon vor dem Eingang in das historische Museumsgebäude von dem gigantischen Geschützturm eines Britischen Schlachtschiffes begrüßt. Sehr anschaulich wird in diesem Museum auch das Leben auf den Schlachtfeldern des ersten Weltkrieges dargestellt. Uniformen und Ausrüstungsgegenstände sind in unzähligen Vitrinen zu betrachten. Einen großen Bereich nimmt auch die sehr empfehlenswerte Holocaust-Ausstellung ein, die das Leben der Juden im dritten Reich und die erste Industrielle Massenvernichtung von Menschen eindrucksvoll dokumentiert. Zum Imperial War Museum gehören auch einige Außenstellen, so die mit ca. 180 Exponaten äußerst umfangreiche Flugzeugausstellung am historischen Airfield Duxford, die Cabinet War Rooms, dem Regierungssitz Winston Churchills während der Bombardierungen Londons und die HMS Belfast, ein Kreuzer, der an der Versenkung des Deutschen Schlachtschiffes Scharnhorst und der Invasien in der Normandie maßgeblich beteiligt war. Der Eintritt zum Imperial War Museum ist frei.

Lageplan
Imperial War Museum 
Lambeth Road 
London SE1 6HZ
telephone: 020 7416 5320
www.iwm.org.uk
Fighter Eine Glaskuppel macht den zentralen Bereich des Museums angenehm hell. Hier hängen die berühmtesten Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkrieges: Focke Wulf FW 190, North American P-51D Mustang und Supermarine Spitfire Mk.I.
Imperial War Museum Der Eingangsbereich des Imperial War Museum. Den Mittelpunkt der gepflegten Gartenanlage vor dem historischen Museumsbau bildet ein mächtiges Geschütz eines Britischen Schlachtschiffes.
V-1 Die Fieseler Fi 103, besser bekannt unter der Bezeichnung V-1 war im zweiten Weltkrieg tausendfach auf London abgeschossen worden.
Sopwith Camel Die Sopwith Camel kam 1916 zum Fronteinsatz und sollte einer der besten Jäger des ersten Weltkrieges werden. 5.490 Maschinen wurden gebaut. Darunter auch Schlachtflugzeuge, Trägerflugzeuge und doppelsitzige Trainer.
Salamander Nur 116 Maschinen der Heinkel He 162 Salamander wurden gebaut. Ab Februar 1945 an die Front geliefert konnte der leichte, aus nicht kriegswichtigen Materialien gebaute Jäger auf das Geschehen keinen Einfluß mehr nehmen.
Me 110 Dies sind die Überbleibsel eines der spektakulärsten Vorfälle des zweiten Weltkrieges. Der Daimler-Benz Motor und das dahinter stehende Rumpfstück gehörten zu der Me 110, mit der Rudolf Hess am 11. Mai 1941 nach England flog.
Lancaster Nose-Art einer Avro Lancaster. Die hier ausgestellte Cockpit-Section dieses schweren Bombers aus dem zweiten Weltkrieg läßt einen genauen Einblick in den Arbeitsplatz der Cockpit-Besatzung zu.
HMS Belfast In der Themse, direkt an der Tower Bridge, liegt der Kreuzer HMS Belfast vor Anker. Das Schiff kann komplett besichtigt werden.
HMS Belfast Auch wenn die HMS Belfast auf den ersten Blick nicht allzu groß wirkt - für die Besichtigung sollte man sich genügend Zeit einplanen. Im Jahr 2002 kostete der Eintritt 4,80 Pfund.
Science Museum London

Das Wissenschaftsmuseum in London widmet sich neben vielen anderen Themen rund um die Wissenschaft auch der Luftfahrt. Der Querschnitt durch die Jahrhundertelange Geschichte des Menschheitstraumes vom Fliegen führt von ersten Theorien über Ballone und Gleitapparate bis zu Flugzeugen und -teilen von heute. Im Gebäude befindet sich zusätzlich ein IMAX-Kino. Wie bei allen staatlichen Museen in Großbritannien ist auch im Science-Museum der Eintritt frei.

Lageplan
The Science Museum General Enquiries:
Exhibition Road +44 (0)870 870 4771
South Kensington Fax Line:
London +44 (0)20 7942 4302
SW7 2DD www.sciencemuseum.org.uk
Motoren Es gibt wenige Orte an denen eine solch umfangreiche Sammlung an Flugzeugmotoren aller Art zu finden ist. In Hochregalen lagern hier auch seltenste Triebwerke. Sehr schön kann bei dieser üppigen Ausstellung die Entwicklung von recht einfachen Motoren der Anfänge über die komplexen Triebwerke im 2. Weltkrieg bis zu den modernen Strahlturbinen verfolgt werden.
Galerie Leider ist der Ausstellungsbereich recht dunkel was das Fotografieren zum Glücksspiel macht. Einige seltene Maschinen wie z. B. ein Supermarine-Rennflugzeug mit Schwimmern, das um die berühmte Schneider-Trophy flog und als Vorläufer der Spitfire gilt, sind hier zu sehen.
BMW 801 Das Triebwerk der berühmten Focke Wulf FW 190. Der BMW 801, ein 14 Zylinder Doppelsternmotor, der in der A-Serie verwendet wurde, ist hier mit Teilen der originalen Motorverkleidung zu sehen.
de Havilland Aircraft Heritage Center / Mosquito Aircraft Museum

Nördlich von London befindet sich in Salesbury Hall das kleine aber feine Museum, das die Geschichte einer der bekanntesten Flugzeugbaufirmen erzählt. Hier, wo die legendäre "Mosquito" auf der Wiese hinter den Werkshallen zu ihrem Erstflug startete, wird von ehrenamtlichen Enthusiasten ein großes Stück Luftfahrtgeschichte am Leben erhalten. Der Museumsrundgang erzählt auf seinem Weg durch mehrere historische Gebäude die Story von Sir Geoffrey de Havilland und seinen berühmten Flugzeugen. Immer hilfsbereit und zuvorkommend stehen die Mitarbeiter des Museums dem interessierten Besucher zur Verfügung und der Museumsshop bietet reichlich Fachliteratur, Souvenirs und Snacks. Für meine persönliche Führung bedanke ich mich herzlich bei Mr. John Strick und Mr. Ron Eyre. Many thanks!

dehavmus_logo.jpg (10994 Byte)
Anfahrt Salisbury Hall - London Colney - Hertfordshire - AL2 1EX. Tel./Fax: 01727 826400

www.dehavillandmuseum.co.uk

Horsa Spartanisch aber für ein Segelflugzeug ausreichend präsentiert sich das Horsa-Cockpit. Zwei Piloten und bis zu 25 voll ausgerüstete Soldaten befanden sich an Bord der Horsas. Als Schleppflugzeug diente z. B. die Handley Page "Halifax".
Engines Der Beginn des Rundganges führt entlang eines "Zeitstrahles" durch eine Bildergalerie zur Triebwerkshalle. Hier sind die Produkte der de Havilland Engine Co. ausgestellt.
Sea Venom Der Rundgang führ vorbei an dieser DH.112 "Sea Venom", die am 1. August 1957 an die Royal Navy ausgeliefert wurde. Als Trägerflugzeug war sie auf der HMS Albion stationiert.
Vampire Einer der ersten Jets größerer Stückzahl war die DH.115 "Vampire". 24 Luftwaffen flogen dieses erstmals 1950 in Farnborough vorgestellte Flugzeug. Diese Vampire T.11 mit der Kennung XJ772 ist ein Geschenk der Royal Norwegian Air Force.
Freigelände An einigen Flugzeugen im Außenbereich sind Gerüste angebracht, die dem Besucher einen Blick in das Cockpit ermöglichen.
Vampire Im Cockpit der "Vampire" sitzen Lehrer und Schüler in engem Schulterschluß. Bei der T.11 handelt es sich um eine Trainerversion.
Dove Sechs Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fand der Erstflug der DH.104 "Dove" statt. Die elfsitzige,   zweimotorige Ganzmetall-Konstruktion ist heute leider nur noch selten am Himmel zu sehen.
Autogiro Der Autogiro Cierva C.24 flog erstmals 1931. Ohne eigenen Antrieb wird der Hauptrotor durch die Vorwärtsbewegung in Drehung versetzt. G-ABLM ist eine Dauerleihgabe des Science Museum London.
Heron Als größere Version der zweimotorigen "Dove" fanden in der viermotorigen DH.114 "Heron" bis zu 17 Passagiere Platz. Herons wurden vielfach als VIP-Flugzeuge königlicher Familien oder als Vermessungsflugzeuge eingesetzt.
Mosquito Die DH.98 "Mosquito" ist das berühmte Multi-Role-Flugzeug, das der Reichsluftwaffe so große Kopfschmerzen bereitete. Kaum zu glauben daß dieses schnelle Flugzeug völlig aus Sperrholz gebaut wurde.
Comet Wohl eines der elegantesten Flugzeuge aller Zeiten dürfte die DH.88 "Comet" sein. Hier entsteht ein Nachbau dieses seltenen zweimotorigen Rennflugzeuges der Dreißiger Jahre.
Tiger Moth Fast jeder kennt die DH.82a "Tiger Moth". Seinen Erstflug erlebte dieser Trainer 1931. Insgesamt 9.231 Maschinen leisteten den Ausbildungseinheiten vieler Nationen bis in die 50er Jahr treue Dienste.
Comet Ein Blick in das Cockpit der entstehenden DH.88. Nur das Nötigste ist vorhanden.
Mosquito W4050 - der Prototyp der DH.98 Mosquito. Übrigens de einzige noch existierende Prototyp eines Kampfflugzeuges des Zweiten Weltkrieges überhaupt. Der Erstflug erfolgte am 25. November 1940 auf einer Wiese hinter dem Hangar.
Cometsimulator Die de Havilland "Comet" war der erste Airliner der Jet-Ära. Aufgrund einiger Abstürze war dieses sehr fortschrittliche Flugzeug mit einem zweifelhaften Ruf behaftet. Hier das Innenleben eines Comet 4 Flugsimulators.
Horsa In den dreißiger Jahren übernahm de Havilland die Airspeed Company und damit auch den Lastensegler AS.58 "Horsa". Bei den Invasionen in Sizilien 1943 und der Normandie 1944 waren viele hundert Horsas im Einsatz. Hier der vordere Rumpfteil.
 

 

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