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Obwohl in Europa durchaus
eine ganze Reihe von "Wasserbombern" des Typs Canadair CL-415 im Einsatz sind,
ist dieser Flugzeugtyp bei Airshows ziemlich selten im Flug zu bewundern. Deswegen
gehörten die Feuerlöschvorführungen mit dieser CL-415 zu den absoluten Highlights der
Malta International Airshow 2002! Betreiber dieser Maschine ist die italienische Firma
SOREM, die insgesamt 13 Canadair CL-415-Maschinen im Auftrag des italienischen Zivilschutz
("Protezione Civile") fliegt. Wie jeder weiß, werden gerade die
Mittelmeer-Länder jedes Jahr von schweren Waldbränden heimgesucht, so daß die CL-415
Piloten überall stets alle Hände voll zu tun haben. So haben die Canadairs der SOREM im
Jahre 2000 bei ihren Löscheinsätzen in Italien sage und schreibe insgesamt 130 Millionen
Liter Wasser abgeworfen! Die Wasser-Nutzlast der Canadair CL-415 pro Flug beträgt etwas
über 6000 Liter. Das Wasser bei einem Anflug braucht übrigens nicht auf einen Schlag
abgeworfen zu werden, sondern kann auch in mehreren Schüben abgelassen werden, je nach
dem wie es die Einsatzlage erfordert. So wurde es auch bei der Malta International Airshow
demonstriert. |
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Mehrere militärische
Fallschirmspringerteams zeigten in Malta ihr Können. Hier der Flaggenspringer des
Spanischen Teams, ausgestattet mit einer riesigen Spanischen Fahne. |
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Zu der besonders starken italienischen
Beteiligung an der Malta International Airshow 2002 gehörte auch dieser Agusta-Bell 412
der Guardia di Finanza. |
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Neben den von uns bereits im Static
Display gezeigten Maschinen dieses Typs, waren von der British Aerospace Jetstream T. Mk 2
der Royal Navy auch zwei Flugzeuge im Flugprogramm zu bewundern. |
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Auch die Air Squadron der Armed Forces of
Malta war aktiv am Flugprogramm beteiligt, so zum Beispiel mit der British Aerospace
Bulldog. |
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Hubschrauberfreunde kamen bei der Malta
International Airshow 2002 recht gut auf ihre Kosten, es wurde für sie einiges geboten,
sowohl im Flug als auch im Static Display. So führte die Air Squadron der Armed Forces of
Malta auch zwei ihrer Aérospatiale Alouette II Hubschrauber vor. |
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Auch eines der hervorzuhebenen Highlights
in Malta war die Vorführung des Eurocopter Panther Hubschraubers der französischen
Marine. Der Eurocopter Panther ist eine militärische Version des zivilen Aérospatiale SA
365 N Dauphin und vielen Leuten wahrscheinlich auch eher unter diesem Namen bekannt. |
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Eine besondere Rarität, die das Herz
eines jeden Hubschrauberfans höher schlagen lässt, ist dieser bei der italienischen
Firma Agusta in Lizenz gebaute amphibische Transport- und Rettungshubschrauber Sikorsky
HH-3F. Die Italienische Aeronautica Militare war nämlich der einzige Exportkunde für
diesen Hubschraubertyp, was ihn gerade in Europa zu einem sehr seltenen Anblick macht.
Leider konnte man diesen HH-3F in Malta nur im Static Display bewundern, aber immerhin! |
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Auch von der französischen Marine wurde
der Aérospatiale Lynx Hubschrauber vorgeführt. Der Lynx ist eine französisch-britische
Gemeinschaftsentwicklung und vielen Leuten daher vermutlich eher unter der britischen
Bezeichnung Westland Lynx bekannt. Hier wird gerade ein Besatzungsmitglied
heruntergelassen für eine ganz besondere Seilwinden-Demonstration. |
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Wesentlich öfter bei Airshows zu sehen
ist natürlich der weitverbreitete, sehr bewährte und ausserordentlich vielseitige Sea
King Hubschrauber. Hier ein Sea King der Italienischen Marine bei einer
Rettungsvorführung mit der Seilwinde. |
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Und zwar wurde mit dem Lynx-Hubschrauber
gezeigt, wie man einen auf einer Tragbahre liegenden Patienten mit der Seilwinde aufnimmt.
Diese Art der Seilwinden-Bergung wird angewendet, wenn ein erkrankter oder verletzter
Patient von einem Schiff mit hohen und sperrigen Aufbauten evakuiert werden muß, wo es
nicht ausreichend Platz für eine Landung gibt. |
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Einen weiteren italienischen Sea King
konnte man im Static Display aus der Nähe bewundern. Auch die Sea Kings in Diensten der
Italienischen Marine wurden bei der Firma Agusta in Lizenz gebaut. So ist die genau
Bezeichnung dieses Hubschraubers hier: Agusta-Sikorsky SH-3D Sea King. |
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Die Malta International Airshow findet
auf Maltas Internationalem Flughafen statt, dem Luqa Airport. Dort muß an den
Airshowtagen selbstverständlich auch der normale Linienflugverkehr weitergeführt werden.
Aus Sicherheitsgründen gibt es dann natürlich zwischen den einzelnen Flugvorführungen
mit Jets Pausen für den zivilen Flugverkehr. Bei Hubschraubervorführungen ist dies nicht
unbedingt nötig, da die sehr beweglichen Hubschrauber ja deutlich weniger Platz für ihre
Demonstrationen benötigen. So gelang es AirVenture Mitarbeiter Philip Preindl auf diesem
hervorragenden Foto beides gleichzeitig zu zeigen: Die Lynx-Vorführung im Vordergrund mit
einer startenden Zivilmaschine im Hintergrund! |
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Zusätzlich zu Hubschraubern der Marke
Sikorsky hat die italienische Firma Agusta auch eine große Zahl von Bell-Hubschraubern in
Lizenz gebaut. So zum Beispiel auch etliche Maschinen des hier zu sehenden Typs
Agusta-Bell 212 für die Italienischen Heeresflieger. |
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Während der Airshowpausen für den
Linienflugverkehr konnte der an Zivilflugzeugen interessierte Zuschauer auch so manche
interessante Passagiermaschine starten sehen. So zum Beispiel diesen Airbus A 330 der
Fluggesellschaft "Emirates". |
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Fazit: Die Malta International Airshow
2002 war eine schöne und sehr sehenswerte Veranstaltung. Wie schon erwähnt gab es zwar
einige sehr bedauerliche Absagen von Flugzeugen und Displayteams, die eigentlich ganz
besondere Highlights des Flugprogramms werden sollten. Doch die fehlende Teilnahme
beispielsweise der Libyschen Luftstreitkräfte und eines Saudi-Arabischen Kunstflugteams
dürfte ihre Ursache wohl in der aktuellen weltpolitischen Lage haben, während andere
kurzfristige Absagen, zum Beispiel die der Spitfire, technische Gründe hatten. Aber es
wurde dem interessierten Zuschauer trotzdem eine Menge geboten. Immerhin hatten wir vom
AirVenture Team genug Material für einen Report mit insgesamt 105 Fotos! Die schiere
Größe dieser Airshow ist schon erstaunlich für so ein kleines Land wie Malta. Man bekam
Highlights geboten, die man nicht alle Tage sieht, wie beispielsweise die
Löschvorführungen mit der Canadair CL-415 aus Italien. Die F-16 hat man zwar schon oft
gesehen, aber F-16 Vorführungen mit reichlichem Ausstoß von Flares waren in der Form
auch für weitgereiste Airshowbesucher wie uns neu! Hubschrauberfreunde bekamen den noch
sehr neuen EH 101 Merlin zu sehen. Auch den Eurocopter Panther bekommt man nicht alle Tage
im Flug geboten. Der extrem seltene Sikorsky HH-3F war vor Ort, wenn leider auch nur im
Static Display. Hier wäre für das nächste Mal auch eine Flugvorführung zu wünschen!
Die immer wieder sehenswerten Red Arrows krönten das Flugprogramm bei strahlendblauem
Himmel, den man an beiden Airshowtagen genießen konnte. Und gutes Wetter war ja dieses
Jahr leider ein besonders seltenes Naturereignis, wie gerade wir von AirVenture bei
verschiedenen anderen Airshows die besonders leidige Erfahrung gemacht haben. Historisches
Fluggerät war in Malta allerdings praktisch gar nicht zu sehen. Hier wäre zu wünschen,
daß die Veranstalter in Zukunft auch einige hochkarätige Warbirds aus dem Zweiten
Weltkrieg für die Airshow verpflichten. Ein Besuch der Malta International Airshow ist
auf jeden Fall empfehlenswert, besoders für den Fan von modernem Fluggerät. Ein ganz
besonderer Vorteil der Malta International Airshow ist natürlich die Tatsache, daß man
auf Malta den Besuch einer guten Airshow sehr gut mit einem anschließenden erholsamen
Familienurlaub auf dieser schönen Mittelmeerinsel verbinden kann! Die nächste Malta
International Airshow ist geplant für den 27. und 28. September 2003 ( www.mas.org.mt und www.maltairshow.com ).
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