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Oshkosh 2013

- von Stefan Schmoll -

Showtime

Oshkosh ist einfach einmalig - egal in welcher Beziehung. Im letzten Teil gibt es noch einen "bunten Strauß" an Eindrücken, die das weltgrößte Fliegertreffen passend beschreiben. Es gab amerikanischen Patriotismus, unglaublich spektakuläre Showeinlagen, ein tolles Rahmenprogramm und wahnsinnig viele nette Leute, die die Woche einfach unvergesslich gemacht haben.

Vom 28.07. bis 03.08 2014 ist es wieder soweit - das weltgrößte Fliegertreffen http://www.airventure.org/ geht erneut an den Start.

Paul Poberezny, der Gründer der EAA, starb am 22.08.2013.

http://www.eaa.org/paul/

Die tägliche Airshow begann standesgemäß mit Fallschirmspringern, der amerikanische Flagge und der Nationalhymne.

Die Besucher aus aller Welt hatten im internationalen Zelt einen guten Anlaufpunkt. Peter Raab ist seit viele Jahren als Volunteer der EAA in Oshkosh dabei und kann besonders den "Neulingen" der Veranstaltung gute Tipps geben. Kaum zu glauben, aber auf dem riesigen Gelände habe ich tatsächlich gleich mehrfach Fliegerfreunde aus Deutschland zufällig getroffen.

Kermit Weeks ist nicht nur einer der bekanntesten Flugzeugsammler der Welt http://www.fantasyofflight.com/ , sondern auch Buchautor. In Oshkosh signierte er seine beiden schön gezeichneten Kinderbücher.

DAS war der Wahnsinn: Ein heller Strich im Gras war die Grenze zwischen Zuschauerbereich und Flightline. Man stelle sich vor, das würde man hier in Deutschland ausprobieren!

In Oshkosh hält man sich einfach an die Regeln. Man hört auf die Ordner, tritt nicht über die Grenze, wirft seinen Müll in die Mülleimer und fasst keine Flugzeuge an. Das Leben auf einer Airshow kann so schön und entspannt sein - da frage ich mich schon, warum das hier in Deutschland oft nicht funktioniert.

Melissa Pemberton in ihrer Edge und Skip Stewart mit seiner "Prometheus" (diese war im früheren Leben eine Pitts Special) zeigten eine Darbietung der Extraklasse: Loopings wurden in gefühlten Fünf Metern Höhe abgefangen, es gab Flugzeuglimbo über der Hauptbahn und seeehr enge Formationen.

Das Team Aeroshell zeigte mit ihren vier North-American T-6 einen großartigen Formationsflug. Auch während der beiden Nachtflugshows begeisterten die Piloten das Publikum. Besonders zum 75.Geburtstag dieses weltberühmten Trainers passte die Staffel perfekt nach Oshkosh http://www.naat.net/

Greg Shelton als Pilot begeisterte mit seiner Wingwalkerin Ashley Battles in der sehr patriotischen Super Stearman. Auf dem Gelände waren zahlreiche Stearman verteilt, aber so ein schönes Exemplar stach dann doch heraus.

Zu den Besonderheiten von Oshkosh gehören die riesigen Staffeln. Nicht selten waren mehr als 70 Maschinen gleichzeitig in der Luft. Da kreuzen sich die Trainerformationen - hier ein Teil der Beech T-34 Formation - am Himmel, während dicht über der Bahn Warbirds im Dutzend drüber fegen.

Auch die mächtigen North-American T-28 sorgten für eine Gänsehaut. Rund 20 Trojans waren in Oshkosh anwesend. Knapp 2000 dieser Trainer wurden zwischen 1950 und 1957 in den Vereinigten Staaten gebaut und in zahlreichen Ländern eingesetzt.

Es las sich recht langweilig im Programm: 11 Kitflugzeuge machen auf Formationsflug...

Aber das http://www.teamaerodynamix.com/ überzeugte das Publikum. Mit kleinen RV-Kitflugzeugen kann man tatsächlich eine ganz große Show hinlegen - und die Piloten mussten sich wirklich nicht hinter den "großen Jungs" auf Ihren Warbirds verstecken.
Das absolute Highlight waren aber die riesigen T-6 Staffeln zum 75. Geburtstag der weltweit eingesetzten Trainer. Rund zwei Dutzend zeichneten auch eine riesige "75" an den Himmel - leider war die Zahl zu groß für mein Objektiv.
Vom Pioneer Airport des EAA-Museums starteten drei Bell 47 Helicopter zu fünfminütigen Flügen über das weiträumige Gelände - eine großartige Erfahrung und eine wunderbare Möglichkeit, sich einen perfekten Überblick über das riesige Areal zu verschaffen.

Der Pioneer Airport gehört zum http://www.airventuremuseum.org/ und ist auch abseits des Luftfahrttreffens ein lohnendes Ziel für Luftfahrtenthusiasten. Wir berichten später noch ausführlich über dieses Museum.

75 USD für einen Rundflug in einer Ford Trimotor aus den zwanziger Jahren - ein beeindruckendes Erlebnis. Die beiden historischen Maschinen waren während der ganzen Woche im Dauereinsatz. Die vordere gehört zum EAA Museum und fliegt regelmäßig auch außerhalb des Airventure-Meetings.
Ein winziger Ausschnitt des Geländes. Im Vordergrund liegt ein Teil der Warbird Alley. Links schließt sich auf beiden Seiten der Querbahn einer der Flugzeugparkplätze für die Besucherflugzeuge an. Auch hier finden sich zahlreiche seltene und sehenswerte Maschinen.
Die Firma http://greenwing.aero/ stellte in Oshkosh erstmals den Espyder vor. Diese Ultraleichtflugzeuge fliegen mit einem Elektromotor und könnten die Antriebstechnik in Teilbereichen der Luftfahrt zukünftig revolutionieren.
"Greg Koontz & the Alabama Boys" zeigten, was man alles mit einer leicht motorisierten Piper Cub anstellen kann. Und man kann mit einer Piper Cub noch viel mehr spannende Sachen machen als "nur" auf einem Pick-Up landen.

Der ganz normale Wahnsinn ? Mustangs im Dutzend warten auf die Startfreigabe ? während die Bomber zur Formation starten. In Europa bietet lediglich die Flying-Legends Show im britischen Duxford ein ähnliches Gänsehautpotenzial.

In Oshkosh kann es aber passieren, dass auch Morgens um 7:30 Uhr schon mal eine Mustangstaffel zum Training oder zu Fotoflügen rausgeht.
Einfach eine schöne Paarung - Matt Younkin's Beech 18 und eine der Aeroshell Harvards über der Bahn.

Auch am Boden gab es mächtig "WUMMS?." Der http://flashfirejettruck.com/ bot ja schon eine geniale Show. Aber gepaart mit einem Rennen Truck vs. Flieger war es noch mal eine Steigerung für das verwöhnte Publikum in Oshkosh.

Der Fliegerfreund dürfte allerdings die ausgefahrene Bremsklappe unter der Short Tucano erkennen.

30.000 Flugstunden hat die 65-jährige Julie Clark in mehr als 40 Jahren absolviert - sie ist eine der beliebtesten Airshowpiloten in den Vereinigten Staaten.

Und sie kann während eines Loopings live aus dem Cockpit ihrer polierten Beech T-34 darüber philosophieren, wie großartig die amerikanische Nation ist. Für europäische Ohren ist das etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Amerikaner stehen nun mal drauf.

Jeden Abend gab es Konzerte auf der Bühne der Main-Plaza. Darunter war auch die weltberühmte Band Chicago. Mein persönliches Highlight aber waren die "Blues-Brothers" - die sogar mit ihrem Bluesmobil angereist sind.

Und an zwei Abenden war auch dann noch nicht Schluß.

?denn dann war die Nachtflugshow angesagt. Rund zwei Stunden Airshowacts im Dunkeln mit großem Abschlußfeuerwerk ? und als Höhepunkt des Höhepunktes die sicher größte Feuerwand überhaupt http://www.youtube.com/watch?v=0pSIEzKNYVY Und zwar die bei Sekunde 52 des Videos?

Hier geht's weiter zu >>>Teil 6
 

 

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