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47th National Championship Air Races and Air Show

Reno, September 2010

- von Gerhard Schmid -

Mehr noch als alle anderen Airshows in den USA ähneln die berühmten Reno Air Races einem großen Volksfest. Fünf Tage lang heizen die Moderatoren Frank Kingston Smith, Steve Stavrikakis und Danny Clishman das Publikum an, stets im spannenden Dialog und mit vielen informativen Stories über Flugzeuge, Piloten und Teams.

Wie schon in den vergangen Jahren wird in den Klassen Biplanes, Formula 1, Sport, T-6, Jet und Unlimited um den Rundkurs geflogen, der je nach Rennklasse zwischen 3,17 und 8,43 Meilen lang ist. Die schnellsten Runden werden inzwischen von den Jets geflogen. Deutlich über 500 mph erreichen hier die Schnellsten der Klasse. Als Exoten sind neben den üblichen L-29 und L-39 in diesem Jahr eine DeHavilland Vampire und eine Jet Provost vertreten. Mit Heather Penney, der Tochter des mehrmaligen Unlimited Champion John Penney, fliegt zum zweiten Mal in der Geschichte der Jet Class eine Pilotin um die Pylons - nach Mary Dilda, die 2003 sogar das Jet Class Gold Race für sich entscheiden konnte. Die Umgebung eines Jet-Cockpits ist für Heather Penney allerdings nicht Neues. Den Ritt auf dem Düsenstrahl erlebt sie schon seit Jahren - als F-16 Pilotin bei der US Air Force.

Zwischen den Rennen wird die übliche Unterhaltung geboten. In diesem Jahr gibt es neben Kunstflugdarbietungen von Greg Poe, Michael Goulian, Kent Pietsch und David Martin auch die berühmte kanadische Formation "The Canadian Forces Snowbirds" mit ihren neun Canadair CT-114 Tutor zu sehen.

Nicht ermittelt werden konnte der diesjährige Unlimited Champion. Dabei ware das Starterfeld im Unlimited Gold mit zehn Flugzeugen ungewöhnlich groß. Ebenfalls groß wäre sicher die Anzahl der Überhol- und Überrundungsmanöver gewesen, denn das Teilnehmerfeld war höchst ungleich. Vorjahressieger Steven Hinton im Cockpit von Strega hat im Vortagesrennen bereits eine Runde mit mehr als 500 mph geflogen während Lady Jo mit Rob Patterson am Steuerknüppel als Sieger des Unlimited Silver nur 342 mph schnell war, mit dieser Platzierung aber dennoch ins finale Gold Race aufsteigen konnte. Wie dem auch sei - böige Winde mit Geschwindigkeiten von mehr als 30 mph haben die alles überwachende FAA dazu bewogen, das Unlimited Gold Race zu canceln. Man darf also spekulieren, wie das Endergebnis wohl ausgesehen haben könnte...

Nachfolgend ein paar erste Eindrücke von den National Championship Air Races and Air Show 2010, umfangreiche Berichte folgen in Kürze.

Unlimited #7 "Strega" - Vorjahressieger Steve Hinton Junior bei einem Testlauf auf dem Vorfeld. Wäre er mit Tiger Destefanis legendärer Mustang 2010 zum zweiten Mal Unlimited Champion geworden?
Beech hat Konkurrenz bekommen. Mit Lear hat ein weiterer Hersteller schneller Businessjets einen Part der Reno Races übernommen - als Pace Plane der Jet Class diente ein LR-45.
Der Ghost ist da! Jommy Leeward hat es endlich geschafft, seinen legendären Unlimited Racer "Galopping Ghost" nach Reno zu bringen. Wie schnell er wirklich ist, werden wir erst im nächsten Jahr erfahren.
Immer aufregend sind die Biplane Races. Hier kann man beim Kampf um die Plätze besonders häufig dichte Gruppierungen beobachten.

Eine weitere Sensation war die erstmalige Teilnahme einer deutschen FW 190. Die Maschine aus der Flug Werk Serie sorgte bei den Fans für große Begeisterung.

Kent Pietsch ist in den USA längst eine Airshow-Legende. Seine bodennahe Performance mit der 1942 gebauten Interstate Cadet sorgt stets für große Aufregung.
Dieses Mal flog die FW 190 leider nur auf den letzten Plätzen mit, mit dem richtigen Propeller aus dem Hause Mühlbauer wäre sicher einiges mehr drin gewesen...
Ein spektakuläres Mayday erlebte Kevin Eldredge. Nach dem Verlust des Propellers brachte er seine NXT "Relentless" im Gleitflug sicher zu Boden.
George Giboney flog am Sonntag beim Finalen Super Sport Race dicht hinter dem Führenden Mike Dacey. Nach einem Mayday und einer mißglückten Notlandung blieb er zum Glück unverletzt. Die Thundermustang "Rapid Travel" #75 ist dagegen Schrott.
Die Jets sind inzwischen deutlich meh als 500 mph schnell und werden dominiert von den L-29 Delfin aus dem Hause Aero Vodochody.
Alles beim Alten - die Texans und Harvards der T-6 Class fliegen laut schmetternd gemütlich um den Kurs und bieten für Fotografen und Zuschauer spannende Überholmanöver.
Hier der Blick vom Pylon 2 in Richtung Süden auf den Stead Airport. Wieviele Racer sind auf dem Bild zu sehen...?
Zum siebten Mal flog Tom Aberle als Erster über die Ziellinie. Mit seinem stark modifizierten Mong Doppeldecker knackte er diesmal die 250 mph.
Früh aufstehen muss, wer die Formula One Rennen sehen möchte. Später am Tag wird die Luft zu turbulent für die kleinen und leichten Racer. Auch in dieser kleinsten Klasse werden inzwischen schon 250 mph erreicht.
Nach Feierabend geht man dann zum angenehmen Teil über. So starten hier zwei Mustangs mit Passagieren zum Rundflug - 800 $ für 20 Minuten...
Nein, der Mann wirft sich nicht aus Glaubensgründen auf den Boden. Obwohl manche von uns zwei P-38 und zwei F-7F durchaus anbetungswürdig finden... oder?
Jaaaa... genau das ist es, weshalb einige von uns die weite Reise, die heiße Sonne und Diskussionen mit der daheimgebliebenen Familie auf sich nehmen...
Auch der grimmige Sensenmann hat hier seinen Auftritt, doch tut er ausnahmsweise nur Gutes.
Hier geht's weiter zu >>>Teil 1
 

 

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