1999
National Championship Air RacesZum 36. Mal fanden vom 16. bis 19. September
1999 in Reno/Nevada die National Championship Air Races and Air Show statt. Seit Jahren
weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt, waren auch die 1999er Races wieder ein
absolutes Highlight. In fünf Klassen (Unlimited, AT-6, Formula One, Biplane, Sport Class)
kämpften die schnellsten kolbenmotorgetriebenen Propellermaschinen der Welt um den Sieg.
Nicht am Start war in diesem Jahr die T-28-Klasse.
Nachdem in der Unlimited Class im Vorjahr die Siegserie von Bill Tiger
Destefani auf seiner Mustang #7 Strega von Bruce Lockwood auf seiner
Mustang #4 Dago Red beendet wurde, war diesmal ein spannendes Rennen zu
erwarten. Auch Lyle Shelton´s Legende, die gewaltige Grumman Bear Cat #77 Rare
Bear und Tom Dwelle auf seiner Super Sea Fury #10 Critical Mass
hatten im Training mit hervorragenden Rundenzeiten gezeigt, daß es für Bruce Lockwood
nicht leicht sein würde, den Titel zu verteidigen. So zeigte sich dann im Laufe der viel
Renntage, daß es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Dago Red und Strega, dicht gefolgt von
Critical Mass geben würde. Das Team Rare Bear kämpfte bis zuletzt mit Leistungsproblemen
und verlor so viel Boden. Der vorletzte Tag der Races wurde von einem tragischen Unglück
überschattet. Gary Levitz stürzte mit seiner #38 Miss Ashley 2
ab, nachdem sich beim Umrunden des Pylon 1 das Höhenleitwerk seiner Maschine löste.
Unkontrollierbar schlug die Maschine Augenblicke später auf, für Gary Levitz kam jede
Hilfe zu spät.
Bei den Finalen am Sonntag, den 19. September entbrannte ein spektakulärer Kampf um
die Siegestrophäe. Strega und Dago Red, dicht
gefolgt von Critical Mass, umrundeten den Kurs nahezu Flächenspitze an
Flächenspitze. Das Ziel vor Augen mußten in den letzen Runden Tom Dwelle und Bill
Destefani mit Motorproblemen Mayday erklären und aus dem Rennen
ausschieden. Die 1999er Siegestrophäe ging also an den Vorjahressieger Bruce Lockwood auf
der Mustang Dago Red.
Untermalt wurde das vier Tage dauernde Event von einem abwechslungsreichen Programm.
Die großen Namen der Fliegerei waren in Reno und boten spektakuläre Shows: Wayne Handley
präsentierte Power-Aerobatics mit seiner kraftstrotzenden Turbo Raven, Greg Poe bot
feinsten Kunstflug mit seiner Edge 540, Die Fliegerlegende Bob Hoover, ein WW2-Veteran
brachte das Publikum in Ekstase als er mit seiner Shrike Commander nach einer
16-Punkt-Rolle dicht über dem Stead-Airfield auf 3000 Fuß stieg, die Motoren abstellte
und einen Looping mit anschließender 8-Punkt-Rolle flog um dann wenige Meter über der
Rollbahn die Motoren wieder zu starten. Formationskunstflug vom Feinsten boten dann die
Northern Lights aus Kanada mit ihren Extra 300, das Stolichnaya-Team mit seinen MiG 17 und
die Thunderbirds der US-Airforce mit ihren F-16.
Zusammenfassend kann man sagen, daß die 1999er Air Races in Reno wieder ein absolutes
Highlight der Saison waren, pausenlose Races und Shows von Früh bis Spät ließen
wirklich jeden Fliegereibegeisterten voll auf seine Kosten kommen.