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Die ersten Hubschrauber im Dienst bei der
finnischen Luftwaffe waren vom sowjetischen Typ Mil Mi-1. Von 1960 bis 1968 wurden
insgesamt sieben solcher Hubschrauber in Finnland eingesetzt, vier davon in der Luftwaffe,
die restlichen drei beim finnischen Grenzschutz. Sechs dieser Hubschrauber wurden in Polen
unter der Bezeichnung PZL SM-1 in Lizenz gebaut, nur eine Maschine war ein in der
Sowjetunion gebautes Originalexemplar. Dieser Original-Mil Mi-1 ist hier im
Zentralfinnischen Luftfahrtmusem zu sehen und kam aus einem ganz besonderen Anlass nach
Finnland : Er wurde von dem sowjetischen Regierungschef Nikita Chruschtschow dem
finnischen Präsidenten Urho Kekkonen zu dessem sechzigsten Geburtstag am 3. September
1960 geschenkt ! Der Mi-1 wurde dann anschließend bis 1968 beim finnischen Grenzschutz
eingesetzt. |
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Bei der "Tiira" handelt es sich um
ein Eigenbauflugzeug der ganz besonderen Art : Es wurde im Jahre 1973 von dem Finnen Raimo
Päätalo konstruiert und zusammengebaut. Das außergewöhnliche hierbei ist die Tatsache,
daß Herr Päätalo zwar schon im Modellflugzeugbau aktiv war, aber ansonsten keinerlei
Ausbildung oder Erfahrung im Luftfahrzeugbau hatte und auch keine Pilotenlizenz besaß.
Infolge dessen hatte er auch keine behördliche Genehmigung zum Flugzeugbau. Er tat es
aber trotzdem und setzte seine Tiira aus einer Vielzahl verschiedener Materialien
zusammen, welche er bei sich zu Hause gefunden hatte ! Unter anderem verwendete er
Möbelbauteile. Als Antrieb diente ein Volkswagen-Automotor mit 50 PS. Das Flugzeug hat
keine Instrumente ! Trotz dieser ziemlich ungünstigen Voraussetzungen schaffte es Herr
Päätalo tatsächlich mit seiner Tiira zu fliegen, wie gesagt ohne das er selbst
irgendwelche Flugerfahrung gehabt hat. Im Jahre 1977, nachdem Raimo Päätalo bis dahin
ungefähr 70 Flugstunden mit der Tiira geflogen war, erfuhren die zuständigen finnischen
Behörden von seinen unerlaubten Aktivitäten und haben die Tiira "gegroundet".
Im Jahre 1982 kam die Tiira dann ins Zentralfinnische Luftfahrtmuseum. |
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Von 1961 bis 1979 befanden sich bei der Suomen
Ilmavoimat drei Hubschrauber vom russischen Typ Mil Mi-4 im Dienst. Sie wurden für eine
Vielzahl von Transportaufgaben und auch als Rettungshubschrauber eingesetzt. |
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Zu den sehr interessanten Ausstellungsstücken
des Zentralfinnischen Luftfahrtmuseums gehören auch eine Vielzahl von Modellflugzeugen.
Einige Modelle sind im Rahmen von sehr schönen und detailgetreuen Dioramen zu sehen.
Diese im Jahre 1944 angesiedelte Modellszene zeigt Justierungsarbeiten an den Bordwaffen
einer Messerschmitt Bf 109 G der Suomen Ilmavoimat. |
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Der Mil Mi-4 Hubschrauber wird von einem 1.700
PS starken 14-Zylinder Doppelsternmotor vom Typ Schwetzow Ash 82 angetrieben. Triebwerke
dieses Typs wurden bereits während des Zweiten Weltkriegs verwendet und kamen zum
Beispiel auch in dem Jagdflugzeug Lawotschkin LA-5 und dem Bomber Tupolev Tu-2 zum Einsatz
! |
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Ein weiteres sehr schönes Modelldioram zeigt
eine Dornier Do-17 Z der finnischen Luftwaffe in einem Hangar. Nachdem im Jahre 1941 in
der deutschen Luftwaffe damit begonnen wurde die Do-17 von den Frontverbänden abzuziehen,
hat der deutsche Reichsmarschall Hermann Göring der Suomen Ilmavoimat 15 Dornier Do-17 Z
geschenkt. In Finnland wurden die letzten Do-17 Z erst 1948 ausgemustert. |
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Als Gründungstag der finnischen Luftwaffe
gilt der 6. März 1918. An diesem Tag erhielten die finnischen Streitkräfte ihr erstes
Flugzeug. Es handelte sich dabei um eine Maschine vom Typ Thulin D, ein in Schweden
gefertigter Lizenzbau des französischen Flugzeugtyps Morane-Saulnier L. Die Maschine war
ein Geschenk des schwedischen Grafen Eric von Rosen, dessen persönliches Zeichen ein
blaues Hakenkreuz war. Da das Flugzeug bei der Ankunft in Finnland noch mit den blauen
Hakenkreuzen des Grafen von Rosen gekennzeichnet war, wurde dieses blaue Hakenkreuz damals
zum offiziellen Abzeichen der finnischen Luftwaffe gemacht. In diesem Zusammenhang ist es
wichtig zu erwähnen, daß das Hakenkreuz ein bereits seit prähistorischer Zeit in vielen
Teilen der Welt verbreitetes Symbol ist und hierbei unterschiedliche Bedeutungen hat. In
nordischen Ländern sollte das Hakenkreuz zum Beispiel oftmals den Hammer des Donnergottes
Thor symbolisieren. Das Hakenkreuz der finnischen Luftwaffe hat also nichts mit dem
Hakenkreuz als Symbol des Nationalsozialismus in Deutschland zu tun ! Trotzdem hat man
sich in Finnland verständlicherweise dazu entschlossen, in den Jahren 1944 bis 1945 als
neues Abzeichen der finnischen Luftwaffe die weiß-blau-weiße Kokarde einzuführen, wie
sie auf dem unteren Foto im Hintergrund auf der Iljuschin IL-28 mit dem Kennzeichen
"NH-4" zu sehen ist und auch heute noch verwendet wird. Die Original-Thulin
D-Maschine von 1918 ist übrigens leider nicht erhalten geblieben. Bei der hier im
Zentralfinnischen Luftfahrtmuseum zu sehenden Thulin D handelt es sich um einen
originalgetreuen Nachbau dieses Flugzeugs. |
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Dieses Modelldioram zeigt eine Winterszene im
Jahre 1943. Das Flugzeug ist eine russische Lawotschkin LaGG-3, von der sich drei
Maschinen bei der Suomen Ilmavoimat im Einsatz befunden haben. Es handelte sich dabei um
erbeutete Flugzeuge, die in Finnland bruchgelandet sind und von den Mechanikern der
finnischen Luftstreitkräfte wieder instand gesetzt wurden. |
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Das Zentralfinnische Luftfahrtmusem verfügt
auch über eine sehr eindrucksvolle Sammlung von Flugzeugtriebwerken. Darunter befinden
sich auch Warbird-Triebwerke wie zum Beispiel dieser 1420 PS starke 12-Zylinder-V-Motor
vom Typ Junkers Jumo 211 J. Das Triebwerk stammt von einer Junkers Ju 88, von der im Jahre
1943 die finnische Luftwaffe 24 Maschinen gekauft hat. |
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Besonders interessant für alle Besucher des
Zentralfinnischen Luftfahrtmuseums ist die Möglichkeit, sich auch einmal in das Cockpit
eines Düsenjägers hineinzusetzen. Zu diesem Zweck wurden zwei verschiedene Cockpits
aufgebaut. Hier zu sehen ist das Cockpit einer Mikojan Gurewitsch MiG-21. |
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Das absolute Prachtstück der
Triebwerkssammlung im Zentralfinnischen Luftfahrtmuseum ist dieses gigantische russische
Kuznetsov NK-12 M Turboproptriebwerk, welches eine Leistung von 15.000 PS ( ! ) hat und
zwei gegenläufige Vierblattpropeller mit einem Durchmesser von jeweils 5,60 antreibt. Das
Triebwerk stammt von einer Tupolev Tu-20, welche mit insgesamt vier solchen Triebwerken
ausgerüstet ist. Die riesiege Tupolev Tu-20 ist vermutlich besser bekannt unter dem
NATO-Codenamen "Bear". |
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Die Möglichkeit sich in Jet-Cockpits
hineinzusetzen wurde von uns vom AirVenture-Team natürlich umgehend wahrgenommen ! Hier
hat AirVenture-Mann Hartmut Seidel in dem MiG-21 Cockpit Platz genommen. |
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Zu den Ausstellungstücken im
Zentralfinnischen Luftfahrtmuseum gehört auch eine Sammlung von Uniformen,
Fliegeroveralls, Pilotenhelmen und vieles mehr ! |
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Auch in das Cockpit einer Saab Draken kann man
sich hineinsetzen. Hier ist AirVenture-Mann Gerhard Schmid in dem Saab Draken-Cockpit zu
sehen. |
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Im Zentralfinnischen Luftfahrtmuseum wird auch
eine große Zahl von technischen Geräten aus dem Luftfahrtbereich ausgestellt. Hier ein
deutsches Radar aus dem Zweiten Weltkrieg vom Typ "FuMG 39 Würzburg Dora TD".
Die Abkürzung "FuMG" steht für "Funkmessgerät", welches im Zweiten
Weltkrieg die deutsche Bezeichnung für Radargeräte war. In den Jahren 1943 und 1944
erhielt Finnland insgesamt 8 Würzburg Dora-Radargeräte, welche den finnischen Codenamen
"Irja" erhielten. |
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Blick durch die Frontscheibe des Saab
Draken-Cockpits. |
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Diese De Havilland DH 60X Moth ist eine von
insgesamt 21 Moth-Maschinen, die von dem staatlichen finnischen Flugzeughersteller Valtion
Lentokonetehdas in Lizenz hergestellt wurden. Die Maschine wurde 1929 gebaut. Das Flugzeug
gehört seit 1982 zur Sammlung des Zentralfinnischen Luftfahrtmuseums. |
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