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Bei der Classic Fighters Airshow 2005
wurde den Zuschauern ein ausserordentlich vielseitiges und actionreiches Flugprogramm
geboten. Es wurden sowohl etliche moderne Maschinen als auch viele historische
Originalflugzeuge gezeigt. Der besondere Reiz gerade von dieser hervorragenden Airshow auf
dem Omaka Aerodrome am Rande der kleinen Stadt Blenheim in Neuseeland besteht aber vor
allem in der großen Zahl von Flugvorführungen mit maßstabgetreuen Replicas von
Flugzeugen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. So waren zum Beispiel nicht weniger als
fünf Nachbauten des berühmten Fokker Dreideckers im Flug zu sehen ! |
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Während der Classic Fighters Airshow
2005 waren alle fünf Fokker Dreidecker-Replicas auch zusammen im Formationsflug zu sehen.
Von den etwas über 300 im Ersten Weltkrieg gebauten Fokker Dreidecker-Originalmaschinen
ist übrigens, soweit bekannt, leider kein einziges Exemplar bis heute erhalten geblieben. |
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Bei dem Anstrich der Fokker
Dreidecker-Replicas legte man großen Wert auf Authenzität. Dieser Fokker
Dreidecker-Nachbau hat den originalgetreuen Anstrich einer Maschine dieses Typs bekommen,
wie sie von dem deutschen Jagdflieger Friedrich Kempf im Ersten Weltkrieg verwendet wurde.
Leutnant Kempf hatte in großen Buchstaben seinen Namen auf der oberen Tragfläche stehen.
Auf der mittleren Tragfläche befand sich die Aufschrift "Kennscht mi noch ?". |
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Die Fokker Dreidecker-Replicas waren im
Flugprogramm auch bei sehr actionreichen "Dogfight"- Luftkampfvorführungen zu
sehen. Sie spielten außerdem eine wichtige Rolle beim "Great War Scenario".
Dort flogen sie Erdkampf-Einsätze im Rahmen einer großen Gefechtsdemonstration aus der
Endphase des Ersten Weltkriegs. Mehr hierzu sehen Sie im Teil 2 unseres Berichts über die
Classic Fighters Airshow 2005 ! |
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Das zentrale Thema der Classic Fighters
Airshow 2005 war Frankreich. So wurden bei den Vorführungen bevorzugt Luftgefechte und
auch Bodenkämpfe nachgestellt, die in Frankreich stattgefunden haben. Außerdem wurde auf
dem Airshowgelände ein richtiges "Klein-Frankreich" nachgebaut, inklusive eines
ziemlich großen Eiffelturms, der hier rechts hinter diesem Fokker Dreidecker-Replica zu
sehen ist. |
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Mit diesem Nachbau einer Maschine vom Typ
Pfalz D. III war bei der Classic Fighters Airshow 2005 ein weiteres interessantes Replica
eines deutschen Jagdflugzeugs aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen. Die Originalmaschinen vom
Typ Pfalz D. III kamen ab 1917 zum Einsatz. Dieses Replica einer Pfalz D. III wurde im
Jahre 1966 gebaut und war in dem hervorragenden Fliegerfilm "The Blue Max" zu
sehen, dessen Handlung im Ersten Weltkrieg spielt. |
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Die offizielle Typenbezeichnung des
Fokker Dreideckers lautete "Fokker Dr. 1", wobei das "Dr." die
Abkürzung für "Dreidecker" ist. Die Originalmaschinen dieses Typs wurden von
Juni 1917 bis Mai 1918 gebaut. Diese Replica-Maschine hier bekam den Anstrich eines Fokker
Dreideckers, der von Leutnant Hans Müller geflogen wurde. |
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Der Pfalz D. III Nachbau befindet sich
seit 1999 in Neuseeland. Die Maschine gehört dem neuseeländischen Filmregisseur Peter
Jackson, der durch seine drei "Herr der Ringe"-Filme weltberühmt geworden ist. |
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Leider konnten die fünf Fokker
Dreidecker-Replicas nicht mit den 110 PS starken 9-Zylinder
"Oberursel"-Umlaufmotoren ausgestattet werden, die während des Ersten
Weltkriegs in den Originalmaschinen verwendet wurden. Diese Maschine hier und drei weitere
der Fokker Dreidecker-Nachbauten bekamen 165 PS starke "Warner
Scarab"-Sternmotoren. |
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Während der Classic Fighters Airshow
2005 wurde der Pfalz D. III Nachbau von Stuart Tantrum geflogen, in dessen Firma Antique
Aeroworks in Neuseeland die Maschine im Auftrag von Peter Jackson in den letzten fünf
Jahren erst einmal gründlich restauriert und wieder flugfähig gemacht worden ist. Der
Pfalz D. III Nachbau ist seit 1970 nicht mehr geflogen worden und war nach dem Abschluß
der Restaurierungsabeiten nur wenige Wochen vor der Classic Fighters Airshow 2005 zum
ersten Mal seit 35 Jahren wieder in der Luft. |
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Dieser Fokker Dreidecker-Nachbau trägt
den Anstrich der Maschine von Leutnant Hans Kirschstein. Die großen schwarz-weißen
Streifen auf dem Flugzeug sollten feindliche Piloten beim zielen verwirren. |
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Die Originalflugzeuge vom Typ Pfalz D.
III wurden von einem 160 PS starken Mercedes Reihenmotor angetrieben. Der Pfalz D. III
Nachbau ist dagegen mit einem 130 PS starken "Gipsy Major" Motor ausgestattet,
welcher auch bei den berühmten De Havilland Tiger Moth-Doppeldeckern verwendet wird. |
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Mit einem besonders interessanten
Anstrich ist dieser Fokker Dreidecker-Nachbau versehen : Denn diese Maschine trägt den
Anstrich des Flugzeugs von Oberleutnant Robert Greim, der im Ersten Weltkrieg insgesamt 28
Luftsiege errungen hat. Er wurde mit dem Orden "Pour le Mérite" ausgezeichnet
und erhielt am 23. Oktober 1918 auch den bayerischen "Max-Joseph-Orden". Diese
bayerische Auszeichnung brachte ihm die Erhebung in den Adelsstand mit dem Namen
"Ritter von Greim", unter dem er später wesentlich bekannter geworden ist.
Während des Zweiten Weltkriegs stieg Ritter von Greim bis zum Generalfeldmarschall auf.
Nach der Absetzung von Hermann Göring kurz vor dem Kriegsende 1945 wurde Ritter von Greim
noch für wenige Tage Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe. |
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Eigentlich ist man es gewohnt, daß von
Flugzeugtypen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs nur solche Maschinen nachgebaut werden,
die damals in großen Stückzahlen produziert und eingesetzt wurden. Deswegen ist dieses
Replica eines deutschen Jagdflugzeugs vom Typ Halberstadt D. IV eine Ausnahme, denn von
den Originalmaschinen dieses Typs wurden nur drei Exemplare gebaut ! |
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Ohne jeden Zweifel der berühmteste
Jagdflieger des Ersten Weltkriegs überhaupt ist natürlich Manfred von Richthofen, besser
bekannt als der "Rote Baron". Das bekannteste Flugzeug von Manfred von
Richthofen ist sein legendärer komplett rot angestrichener Fokker Dreidecker, in dem er
am 21. April 1918 tödlich abgeschossen wurde. Weniger bekannt ist die Tatsache, daß
Manfred von Richthofen die meisten seiner insgesamt 80 Luftsiege mit anderen Flugzeugtypen
erreicht hat, sowie daß nicht alle von ihm geflogenen Fokker Dreidecker komplett rot
angestrichen waren. Dieser Fokker Dreidecker-Nachbau hier zum Beispiel trägt den
grün-roten Anstrich einer Maschine dieses Typs, in der Manfred von Richthofen seine
Luftsiege Nummer 64, 65 und 66 errungen hat. |
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Die Halberstadt D. IV war eine
Weiterentwicklung der seit 1916 im Einsatz befindlichen Jagdflugzeuge vom Typ Halberstadt
D. II und der etwas später in Dienst gestellten Halberstadt D. III. Diese beiden
Flugzeugtypen waren zwar einerseits robust und wendig, galten aber andererseits als
untermotorisiert und mit nur einem Maschinengewehr als zu schwach bewaffnet. |
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Während der Classic Fighters Airshow
2005 wurde der Fokker Dreidecker mit dem grün-roten Anstrich von John Lanham geflogen,
der bei Airshows schon so oft den "Roten Baron" Manfred von Richthofen
dargestellt hat, daß er von befreundeten Piloten mittlerweile den Spitznamen "Baron
von Lanheim" bekommen hat. |
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Mit der Halberstadt D. IV wurde im Jahre
1917 versucht, eine verbesserte Variante der Halberstadt D. II und D. III Maschinen
herauszubringen. Die Halberstadt D. IV wurde mit einem leistungsfähigeren Motor
ausgestattet und war mit zwei Maschinengewehren auch stärker bewaffnet. Die Testflüge
mit der Halberstadt D. IV verliefen aber nicht zufriedenstellend, da die D. IV trotz
größerer Motorleistung immer noch zu langsam war. Somit ging die Halberstadt D. IV nicht
in die Serienproduktion und es blieb wie schon erwähnt bei nur drei gebauten
Versuchsmaschinen. |
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Während vier der fünf Fokker
Dreidecker-Replicas mit den 165 PS starken "Warner Scarab" Sternmotoren
ausgestattet sind, hat der hier noch mal links im Bild zu sehende fünfte Fokker
Dreidecker-Nachbau mit dem grün-roten Anstrich einen 220 PS starken Continental W-670
Sternmotor. |
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Besonders lobend erwähnen möchten wir
in unserem Bericht die sehr gute Werbung, die von den Ladenbesitzern in der Stadt Blenheim
für die Airshow auf dem Omaka Aerodrome gemacht wurde ! So waren in den Geschäften in
Blenheim überall Hinweise auf die Classic Fighters Airshow am Wochenende des 25., 26. und
27. März 2005 zu sehen. Sehr viele Geschäftsleute hatten im Rahmen ihrer Werbung für
diese hervorragende Airshow sogar auffällige Modellflugzeuge in ihre Schaufenster
gestellt. Besonders gut gefiel uns hierbei dieses Großmodell eines Fokker Dreideckers mit
dem berühmten "Red Baron"-Anstrich. Mit der großen französischen Fahne hinter
dem Modell wurde in diesem Schaufenster auch noch mal das Airshow-Thema
"Frankreich" hervorgehoben. |
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