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Classic Fighters Marlborough 2005

Omaka Aerodrome, Blenheim, Neuseeland

- ein Bericht von Stefan Schmoll und Hartmut Seidel -

 

 

CF_NZ_2005.jpg (38036 Byte)
Fokker Bei der Classic Fighters Airshow 2005 wurde den Zuschauern ein ausserordentlich vielseitiges und actionreiches Flugprogramm geboten. Es wurden sowohl etliche moderne Maschinen als auch viele historische Originalflugzeuge gezeigt. Der besondere Reiz gerade von dieser hervorragenden Airshow auf dem Omaka Aerodrome am Rande der kleinen Stadt Blenheim in Neuseeland besteht aber vor allem in der großen Zahl von Flugvorführungen mit maßstabgetreuen Replicas von Flugzeugen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. So waren zum Beispiel nicht weniger als fünf Nachbauten des berühmten Fokker Dreideckers im Flug zu sehen !
Fokker Während der Classic Fighters Airshow 2005 waren alle fünf Fokker Dreidecker-Replicas auch zusammen im Formationsflug zu sehen. Von den etwas über 300 im Ersten Weltkrieg gebauten Fokker Dreidecker-Originalmaschinen ist übrigens, soweit bekannt, leider kein einziges Exemplar bis heute erhalten geblieben.
Fokker Bei dem Anstrich der Fokker Dreidecker-Replicas legte man großen Wert auf Authenzität. Dieser Fokker Dreidecker-Nachbau hat den originalgetreuen Anstrich einer Maschine dieses Typs bekommen, wie sie von dem deutschen Jagdflieger Friedrich Kempf im Ersten Weltkrieg verwendet wurde. Leutnant Kempf hatte in großen Buchstaben seinen Namen auf der oberen Tragfläche stehen. Auf der mittleren Tragfläche befand sich die Aufschrift "Kennscht mi noch ?".
Fokker Die Fokker Dreidecker-Replicas waren im Flugprogramm auch bei sehr actionreichen "Dogfight"- Luftkampfvorführungen zu sehen. Sie spielten außerdem eine wichtige Rolle beim "Great War Scenario". Dort flogen sie Erdkampf-Einsätze im Rahmen einer großen Gefechtsdemonstration aus der Endphase des Ersten Weltkriegs. Mehr hierzu sehen Sie im Teil 2 unseres Berichts über die Classic Fighters Airshow 2005 !
Fokker Das zentrale Thema der Classic Fighters Airshow 2005 war Frankreich. So wurden bei den Vorführungen bevorzugt Luftgefechte und auch Bodenkämpfe nachgestellt, die in Frankreich stattgefunden haben. Außerdem wurde auf dem Airshowgelände ein richtiges "Klein-Frankreich" nachgebaut, inklusive eines ziemlich großen Eiffelturms, der hier rechts hinter diesem Fokker Dreidecker-Replica zu sehen ist.
Pfalz Mit diesem Nachbau einer Maschine vom Typ Pfalz D. III war bei der Classic Fighters Airshow 2005 ein weiteres interessantes Replica eines deutschen Jagdflugzeugs aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen. Die Originalmaschinen vom Typ Pfalz D. III kamen ab 1917 zum Einsatz. Dieses Replica einer Pfalz D. III wurde im Jahre 1966 gebaut und war in dem hervorragenden Fliegerfilm "The Blue Max" zu sehen, dessen Handlung im Ersten Weltkrieg spielt.
Fokker Die offizielle Typenbezeichnung des Fokker Dreideckers lautete "Fokker Dr. 1", wobei das "Dr." die Abkürzung für "Dreidecker" ist. Die Originalmaschinen dieses Typs wurden von Juni 1917 bis Mai 1918 gebaut. Diese Replica-Maschine hier bekam den Anstrich eines Fokker Dreideckers, der von Leutnant Hans Müller geflogen wurde.
Pfalz Der Pfalz D. III Nachbau befindet sich seit 1999 in Neuseeland. Die Maschine gehört dem neuseeländischen Filmregisseur Peter Jackson, der durch seine drei "Herr der Ringe"-Filme weltberühmt geworden ist.
Fokker Leider konnten die fünf Fokker Dreidecker-Replicas nicht mit den 110 PS starken 9-Zylinder "Oberursel"-Umlaufmotoren ausgestattet werden, die während des Ersten Weltkriegs in den Originalmaschinen verwendet wurden. Diese Maschine hier und drei weitere der Fokker Dreidecker-Nachbauten bekamen 165 PS starke "Warner Scarab"-Sternmotoren.
Pfalz Während der Classic Fighters Airshow 2005 wurde der Pfalz D. III Nachbau von Stuart Tantrum geflogen, in dessen Firma Antique Aeroworks in Neuseeland die Maschine im Auftrag von Peter Jackson in den letzten fünf Jahren erst einmal gründlich restauriert und wieder flugfähig gemacht worden ist. Der Pfalz D. III Nachbau ist seit 1970 nicht mehr geflogen worden und war nach dem Abschluß der Restaurierungsabeiten nur wenige Wochen vor der Classic Fighters Airshow 2005 zum ersten Mal seit 35 Jahren wieder in der Luft.
Fokker Dieser Fokker Dreidecker-Nachbau trägt den Anstrich der Maschine von Leutnant Hans Kirschstein. Die großen schwarz-weißen Streifen auf dem Flugzeug sollten feindliche Piloten beim zielen verwirren.
Pfalz Die Originalflugzeuge vom Typ Pfalz D. III wurden von einem 160 PS starken Mercedes Reihenmotor angetrieben. Der Pfalz D. III Nachbau ist dagegen mit einem 130 PS starken "Gipsy Major" Motor ausgestattet, welcher auch bei den berühmten De Havilland Tiger Moth-Doppeldeckern verwendet wird.
Fokker Mit einem besonders interessanten Anstrich ist dieser Fokker Dreidecker-Nachbau versehen : Denn diese Maschine trägt den Anstrich des Flugzeugs von Oberleutnant Robert Greim, der im Ersten Weltkrieg insgesamt 28 Luftsiege errungen hat. Er wurde mit dem Orden "Pour le Mérite" ausgezeichnet und erhielt am 23. Oktober 1918 auch den bayerischen "Max-Joseph-Orden". Diese bayerische Auszeichnung brachte ihm die Erhebung in den Adelsstand mit dem Namen "Ritter von Greim", unter dem er später wesentlich bekannter geworden ist. Während des Zweiten Weltkriegs stieg Ritter von Greim bis zum Generalfeldmarschall auf. Nach der Absetzung von Hermann Göring kurz vor dem Kriegsende 1945 wurde Ritter von Greim noch für wenige Tage Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe.
Halberstadt Eigentlich ist man es gewohnt, daß von Flugzeugtypen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs nur solche Maschinen nachgebaut werden, die damals in großen Stückzahlen produziert und eingesetzt wurden. Deswegen ist dieses Replica eines deutschen Jagdflugzeugs vom Typ Halberstadt D. IV eine Ausnahme, denn von den Originalmaschinen dieses Typs wurden nur drei Exemplare gebaut !
Fokker Ohne jeden Zweifel der berühmteste Jagdflieger des Ersten Weltkriegs überhaupt ist natürlich Manfred von Richthofen, besser bekannt als der "Rote Baron". Das bekannteste Flugzeug von Manfred von Richthofen ist sein legendärer komplett rot angestrichener Fokker Dreidecker, in dem er am 21. April 1918 tödlich abgeschossen wurde. Weniger bekannt ist die Tatsache, daß Manfred von Richthofen die meisten seiner insgesamt 80 Luftsiege mit anderen Flugzeugtypen erreicht hat, sowie daß nicht alle von ihm geflogenen Fokker Dreidecker komplett rot angestrichen waren. Dieser Fokker Dreidecker-Nachbau hier zum Beispiel trägt den grün-roten Anstrich einer Maschine dieses Typs, in der Manfred von Richthofen seine Luftsiege Nummer 64, 65 und 66 errungen hat.
Halberstadt Die Halberstadt D. IV war eine Weiterentwicklung der seit 1916 im Einsatz befindlichen Jagdflugzeuge vom Typ Halberstadt D. II und der etwas später in Dienst gestellten Halberstadt D. III. Diese beiden Flugzeugtypen waren zwar einerseits robust und wendig, galten aber andererseits als untermotorisiert und mit nur einem Maschinengewehr als zu schwach bewaffnet.
Fokker Während der Classic Fighters Airshow 2005 wurde der Fokker Dreidecker mit dem grün-roten Anstrich von John Lanham geflogen, der bei Airshows schon so oft den "Roten Baron" Manfred von Richthofen dargestellt hat, daß er von befreundeten Piloten mittlerweile den Spitznamen "Baron von Lanheim" bekommen hat.
Halberstadt Mit der Halberstadt D. IV wurde im Jahre 1917 versucht, eine verbesserte Variante der Halberstadt D. II und D. III Maschinen herauszubringen. Die Halberstadt D. IV wurde mit einem leistungsfähigeren Motor ausgestattet und war mit zwei Maschinengewehren auch stärker bewaffnet. Die Testflüge mit der Halberstadt D. IV verliefen aber nicht zufriedenstellend, da die D. IV trotz größerer Motorleistung immer noch zu langsam war. Somit ging die Halberstadt D. IV nicht in die Serienproduktion und es blieb wie schon erwähnt bei nur drei gebauten Versuchsmaschinen.
Fokker Während vier der fünf Fokker Dreidecker-Replicas mit den 165 PS starken "Warner Scarab" Sternmotoren ausgestattet sind, hat der hier noch mal links im Bild zu sehende fünfte Fokker Dreidecker-Nachbau mit dem grün-roten Anstrich einen 220 PS starken Continental W-670 Sternmotor.
Modell Besonders lobend erwähnen möchten wir in unserem Bericht die sehr gute Werbung, die von den Ladenbesitzern in der Stadt Blenheim für die Airshow auf dem Omaka Aerodrome gemacht wurde ! So waren in den Geschäften in Blenheim überall Hinweise auf die Classic Fighters Airshow am Wochenende des 25., 26. und 27. März 2005 zu sehen. Sehr viele Geschäftsleute hatten im Rahmen ihrer Werbung für diese hervorragende Airshow sogar auffällige Modellflugzeuge in ihre Schaufenster gestellt. Besonders gut gefiel uns hierbei dieses Großmodell eines Fokker Dreideckers mit dem berühmten "Red Baron"-Anstrich. Mit der großen französischen Fahne hinter dem Modell wurde in diesem Schaufenster auch noch mal das Airshow-Thema "Frankreich" hervorgehoben.

Hier geht's weiter zu >>>Teil 2

 

 

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