In Fairford waren für Sie Gerhard Schmid
und Philip Preindl
Üblicherweise
sind Warbirds beim RIAT eher die Ausnahme, der Schwerpunkt dieser Veranstaltung lag in der
Vergangenheit auf modernen und noch im Einsatz befindliche Militärflugzeugen. In diesem
Jahr war alles anders. Wohl aufgrund der Kostensituation waren deutlich weniger Maschinen
des ehemaligen Ostblockes anwesend. Oldtimer hingegen gibt es in England noch in großen
Mengen. Außerdem konnten die Warbirds mit einem Jubiläum aufwarten - vor 60 Jahren
begann die Stationierung der 8. US-Luftflotte, der "Mighty Eighth" in England.
Zwei gute Gründe um das ausgedünnte Jet-Programm zu ergänzen und so kamen auch die
Warbird-Fans unter den RIAT-Besuchern auf ihre Kosten...
Heritage Flights wie diese Formation
einer F-15 zusammen mit einer P-51D Mustang und einer P-47D Thunderbolt symbolisieren den
Fortschritt eines halben Jahrhunderts.
B-17G Flying Fortress "Sally B"
mit der P-47D "No Guts - No Glory", was so viel heißt wie "Kein Schneid -
Kein Ruhm".
Was hier leicht aussieht stellt an die
Piloten höchste Anforderungen. Formationsflug mit derartigen Leistungsunterschieden setzt
viel Training voraus.
"Sally B" und ihre Beschützer
sind übrigens auch jedes Jahr in Duxford bei der Airshow "The Flying Legends"
zu sehen. Den Bericht dazu finden Sie unter >>>Report
P-47D Thunderbolt (oben) und P-51D
Mustang Zwei einzigartige und bei den Gegnern gefürchtete Jagdflugzeuge des Zweiten
Weltkrieges in enger Formation.
Mit ausgefahrenem Fahrwerk und 10 Grad
Klappen schwebt die Fliegende Festung zur Landung ein.
Deutlich unterscheidet sich die filigrane
Mustang mit ihrem 1.720 PS starken Packard Merlin Reihenmotor von der massigen Thunderbolt
mit ihrem R-2800 Doppelsternmotor, der bis zu 2.800 PS Maximalleistung abgab.
Noch größer als die ohnehin schon
mächtige Boeing B-17 ist der schwere Britische Bomber Avro Lancaster B.1 der Battle of
Britain Memorial Flight.
Die P-47 trägt an den Tragflächen sowie
am hinteren Rumpf die "Invasionsstreifen". Diese auffallende Kennzeichnung
diente der leichteren Freund-Feind Unterscheidung bei der Invasion der Alliierten ab 1944.
Eine solch wunderbare Aufnahme läßt
fast vergessen daß die Lancaster-Bomber jahrelang Nacht für Nacht tausende Tonnen Bomben
auf Deutschland warfen.
Die P-51D "Miss Helen" gehört
Robert Lamplough und ist stationiert in North Weald, Essex.
Die Lancaster im Vorbeiflug mit
geöffnetem Bombenschacht. 6.350 kg Bomben wurden im Normalfall geladen, einzelne
Maschinen wurden zur Aufnahme der 10 t schweren "Grand Slam" Bombe umgerüstet.
Nach der Landung - "Miss Helen"
rollt mit ausgefahrenen Landeklappen aus.
Eher selten dürfte diese Konstellation
im Krieg gewesen sein. Die Britischen Bomber flogen nachts, die Jäger am Tage. Hier eine
Hwker Hurricane (unten) und eine Supermarine Spitfire.
8.800 kg Abfluggewicht und dennoch
erreicht die massige "No Guts - No Glory" eine Höchstgeschwindigkeit von 690
km/h.
Im Static Display von den Massen umringt
- schließlich existiert neben dieser Lancaster nur noch eine weitere Flugfähige Maschine
in Kanada. Im Cockpit hier ein ehemaliger Lancaster-Pilot.
Die Boeing B-17G Flying Fortress zusammen
mit den Begleitjägern von einst.
Weltweit die einzige flugfähige Maschine
ihres Typs ist diese Bristol Blenheim. Mk.IV. Von 1939 bis 1944 war dieser Typ als
mittelschwerer Bomber im Einsatz.
Fazit: Regelmäßige RIAT-Besucher haben schon
bessere Zeiten erlebt. Die Pausen zwischen den Flying Displays waren zum Teil unangenehm
lange, Ostblock-Maschinen gab es nur in kleiner Anzahl zu sehen und im Flying Display war
auch nur Altbekanntes geboten. Als Ausnahme darf das Angebot der Kunstflug-Teams genannt
werden - so viele erstklassige Formationen gibt es wohl nur beim RIAT zu sehen. Nach wie
vor ist das RIAT die größte Militär-Airshow Europas und für den Airshow-Fan sicher ein
absolutes Highlight. Bleibt zu hoffen daß es im nächsten Jahr wieder MiGs und Suchois
und Tupolews zu sehen gibt ohne daß das Publikum auf die beliebten Warbirds verzichten
muß.