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Im Flugprogramm der Warbirds over Wanaka
Airshow 2002 wurde am Samstag auch eine sehr interessante Formation mit 18
Zivilhubschraubern gebildet. Einer der daran beteiligten Hubschrauber war dieser nunmehr
zivil zugelassene Aerospatiale Gazelle, der aber noch den vollen Anstrich seines früheren
Besitzers, des "Sharks"-Helkikopterdisplayteams der britischen Royal Navy,
trägt. Beachten Sie das Hai-Abzeichen (englisch Shark=Hai) über dem voll ummantelten
"Fenestron"-Heckrotor des Hubschraubers! |
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Hier startet das Red Checkers Aerobatic
Team der Royal New Zealand Air Force in voller Formation zu einer exzellenten
Flugvorführung. |
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Auch dieser MBB/Kawasaki BK 117
Rettungshubschrauber hat sich in die Formation von 18 Hubschraubern eingereiht. |
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Das Red Checkers Aerobatic Team zeigte
dem Publikum absolut erstklassigen Formationskunstflug. Das Team wird gebildet mit
Ausbildungsflugzeugen der Central Flying School (CFS) der Royal New Zealand Air Force. Die
Piloten des Teams sind sehr erfahrene Fluglehrer in der CFS sowie in der Pilot Training
Squadron (PTS). |
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Dieser Hubschrauber vom Typ Hughes 500 D
war ebenso an der großen Formation beteiligt. Außerdem war dieser Hughes 500 D während
des ganzen Airshow-Wochenendes auf dem Wanaka Airport als Kamerahubschrauber für
Filmaufnahmen im Einsatz. Man beachte, daß alle Türen ausgebaut wurden! |
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Das neueste Luftfahrzeug im Dienste der
Neuseeländischen Streitkräfte ist der aus den USA stammende schiffsgestützte Kaman
SH-2G Super Seasprite Hubschrauber, von dem ab August 2001 fünf Stück an die
Neuseeländische Marine geliefert wurden. Es handelt sich um einen ebenso gutaussehenden
wie auch ausserordentlich vielseitigen und leistungsfähigen Hubschrauber. Für die
Bekämpfung feindlicher Schiffe und U-Boote kann er mit einem großen Spektrum an Waffen
wie zum Beispiel Raketen und U-Jagd-Torpedos ausgerüstet werden. Außerdem wird er für
die Seenotrettung verwendet und ist hierzu mit einer Seilwinde ausgerüstet . Ebenso kann
man die Super Seasprites auch für Transportaufgaben heranziehen. Wie gut sich dieser
Hubschraubertyp im aktiven Dienst bewährt hat sieht man an der Tatsache, daß der
Prototyp des Grundmodells Kaman Seasprite bereits 1959 geflogen ist! Seit dem gab es
mehrere Weiterentwicklungen, der SH-2G Super Seasprite ist das neueste Modell.Die weitaus
meisten Seasprites wurden von der United States Navy in Dienst gestellt. Exportiert wird
dieser Hubschraubertyp aber erst seit relativ kurzer Zeit, wobei Neuseeland einer der
neuesten Kunden ist. Da in Europa bis jetzt gar keine Seasprites fliegen sind die sehr
guten Seasprite-Vorführungen der Neuseeländischen Marine für den europäischen Besucher
natürlich ein absoluter Knüller! |
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Zum Programm der Red Checkers gehört
auch das sehr eindrucksvolle Spiegelflug-Manöver! |
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Das Red Checkers Aerobatic Team fliegt
mit fünf Maschinen des in Neuseeland gebauten Flugzeugtyps Aerospace Airtrainer CT-4 E.
Der Airtrainer sieht zwar etwas behäbig aus, aber er ist voll kunstflugtauglich! |
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Bei der Warbirds over Wanaka Airshow gab
es nicht nur ganz neue sondern auch alte Hubschraubertypen zu bewundern, wie zum Beispiel
diesen Bell 47. |
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Eine weitere sehr schöne Vorführung der
Royal New Zealand Air Force war der Vorflug des sehr berühmten Seefernaufklärers und
U-Boot-Jägers Lockheed P-3 Orion. Neben den Überwachungs- und Kampfaufgaben hat die
Orion vor allem noch den sehr wichtigen Auftrag der Seenotrettung im Rahmen von
SAR-Einsätzen (=Search and Rescue, Such- und Rettungseinsätze). So können im
Waffenschacht der Orion nicht nur Bomben und Torpedos mitgeführt werden, sondern auch
zwei Rettungsflöße die für im Wasser treibene Schiffbrüchige abgeworfen werden
können. Bei dem hier auch zu sehenden Anflug mit ausgefahrenem Fahrwerk handelt es sich
übrigens nur um einen Scheinanflug. Wie bei der Boeing 727 ist auch für die Lockheed
Orion die Landebahn des Wanaka Airport zu kurz, Start- und Landeplatz der Orion war daher
ebenfalls der Flughafen von Christchurch. |
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Das ausgesprochen schöne Abzeichen der
Royal New Zealand Air Force zeigt den berühmten Neuseeländischen Kiwi-Vogel in einem
blauen Kreis. |
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Das Transportgeschwader der Royal New
Zealand Air Force, die No. 40 Squadron, zeigte im Flugprogramm außerordentlich
eindrucksvolle Vorführungen mit der Boeing 727 und der Lockheed C-130 Hercules. |
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Auch diese Beechcraft Super King Air
steht im Dienst der Royal New Zealand Air Force. |
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Ein weiterer absoluter Knüller im
Flugprogramm der Warbirds over Wanaka Airshow 2002 war die äußerst rasante Vorführung
der großen Boeing 727. Dieser nunmehr ziemlich betagte Flugzeugtyp ist als
weitverbreitetes Verkehrsflugzeug wohlbekannt, aber es werden nur wenige Boeing 727
militärisch verwendet. Die Royal New Zealand Air Force hat zwei Maschinen der
kombinierten Passagier- und Frachtversion Boeing 727-100 C im Jahre 1981 von der
amerikanischen United Airlines gekauft. Diese Version verfügt über ein e große
Frachttür und ist daher sehr vielseitig einsetzbar, sowohl für den Passagiertransport
als auch für den Materialtransport. Die absolut erstklassige Boeing 727 Flugvorführung
in Wanaka enthielt auch sehr tiefe Vorbeiflüge, sowohl im Langsamflug als auch mit hoher
Geschwindigkeit. Mit so einem großen Flugzeug bekommt man das in dieser Form bei Airshows
nur sehr selten geboten! Die Landebahn des Wanaka Airport ist übrigens für die Boeing
727 zu kurz, die Maschine musste daher für ihre Vorführungen im etwa 400 Kilometer
entfernten Christchurch starten und anschließend auch dort wieder landen. |
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Der Mann mit der roten Mütze in diesem
Dodge-Fahrzeug von den Warhorses at Wanaka ist Sir Tim Wallis, ein Neuseeländischer
Geschäftsmann und leidenschaftlicher Flieger, der die Warbirds over Wanaka Airshow ins
Leben gerufen hat. Die Idee auf dem Wanaka Airport eine Airshow zu organisieren kam ihm im
Jahre 1987 und wurde schon 1988 in die Tat umgesetzt. Es war auf Anhieb ein großer
Erfolg! Seitdem findet Warbirds over Wanaka alle zwei Jahre immer zur Osterzeit statt und
hat sich im Laufe der Zeit zur größten Warbird-Airshow auf der südlichen Erdhalbkugel
enwickelt und einen weltweit erstklassigen Ruf erworben! Es begann 1988 mit 14.000
Zuschauern, jetzt 2002 waren 85.000 Zuschauer aus Neuseeland und der ganzen Welt vor Ort
und bekamen eine Spitzen-Airshow der Superlative geboten. Auf dem Wanaka Airport ist auch
das New Zealand Fighter Pilots Museum ansässig (www.nzfpm.co.nz),
in dem sich die Flugzeuge der Alpine Fighter Collection von Sir Tim Wallis befinden. Alle
diese Maschinen sind flugfähig und gehören zu den Hauptattraktionen der Airshow,
wie in diesem Großbericht schon zu sehen war. Wenn sich die Maschinen nicht gerade im
Airshow-Einsatz befinden, dann können diese wunderschönen Flugzeuge ganzjährig in dem
Museum bewundert werden. |
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Im Gegensatz zur Boeing 727 sind
Flugvorführungen mit der legendären Lockheed C-130 Hercules auf internationalen Airshows
sehr häufig zu bewundern. Aber es macht immer wieder Spaß die Leistungsfähigkeit der
Hercules zu sehen und den wunderschönen Sound ihrer vier starken Turboprop-Triebwerke zu
hören. Für die unverwüstliche Hercules ist Start- und Landung auch auf der relativ
kurzen Piste von Wanaka selbstverständlich kein Problem. Die Royal New Zealand Air Force
verfügt über insgesamt fünf Lockheed C-130 Hercules. Diese Maschine hier mit dem
Kennzeichen "04" sieht zwar nagelneu aus, ist aber bereits 34 Jahre alt. Und die
Tatsache, daß die Hercules-Transporter schon in den fünfziger Jahren entwickelt wurden
und übrigens auch heute immer noch gebaut werden zeigt, daß der Einsatz dieses extrem
robusten Flugzeugtyps überall auf der Welt unverzichtbar ist! Auch die Royal New Zealand
Air Force setzt ihre Hercules-Flotte weltweit ein, so zum Beispiel im Golfkrieg von 1991,
im Kosovo und in Osttimor, sowie bei den UN-Einsätzen in Ruanda und Somalia. Während der
Warbirds over Wanaka Airshow diente diese Hercules übrigens auch als Absetzmaschine für
das Neuseeländische "Kiwi Blue" Fallschirmspringerteam. |
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Warbirds over Wanaka
Fazit :
Die Warbirds over Wanaka Airshow bietet dem flugbegeisterten Zuschauer eine große Zahl
von erstklassigen und sehr vielseitigen Flugvorführungen. Einen ganz besonderen Reiz
bietet gerade dem ausländischen Besucher die Tatsache , daß man in Wanaka absolute
Raritäten im Flug bewundern kann, die man zum Beispiel in Europa gar nicht oder nur sehr
selten zu sehen bekommt (so zum Beispiel die vier Polikarpovs und auch der Kaman SH-2G
Super Seasprite). Es wird auch gerade an einer weiteren aussergewöhnlichen Rarität
gearbeitet: Der Restaurierung einer alten russischen Lavochkin La-9. Die Maschine sollte
eigentlich schon in diesem Jahr an der Airshow teilnehmen, wurde aber leider nicht
rechtzeitig fertig. Aber wenn alles gutgeht dürfte die Lavochkin La-9 eines der
Highlights der nächsten Warbirds over Wanaka Airshow werden. Wie man sieht kann man in
Neuseeland vorzüglich einen sehr guten Airshowbesuch mit einem Erholungsurlaub in
atemberaubend schöner Natur und auch dem Besuch von interessanten Städten verbinden.
Jeder Flugzeug- und Airshowfan sollte daher für seinen Neuseelandbesuch den Termin der
nächsten Warbirds over Wanaka Airshow vormerken: Ostern , den 9., 10. und 11. April 2004.
Nähere Informationen gibt es auch bei www.warbirdsoverwanaka.com
. Wer im Rahmen seiner Neuseelandreise auch in die Stadt Christchurch kommt, sollte dort
übrigens unbedingt auch das sehr interessante Royal New Zealand Air Force Museum (Air
Force World) besuchen. Informationen bei : www.afw.co.nz
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