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In
"History" erfahren Sie verblüffende Highlights aus der faszinierenden
Geschichte der Luftfahrt.
Wußten Sie schon...
...dass Otto Lilienthal der erste Serienhersteller für Luftfahrzeuge war? Zugegeben - mit heutigen Flugzeugen war sein "Normalsegelapparat" noch nicht vergleichbar, doch im Jahr 1894 bot dieser einfache, aus Weidenholz und gewachstem Baumwollstoff gebaute Gleiter erstmals die Möglichkeit, sich wie ein Vogel in die Luft zu erheben. Mit einer Spannweite von 6,70 m und einem Gewicht von 20 kg erreichte Lilienthal von seinem 15 Meter hohen "Fliegeberg" in Lichtenfelde bei Berlin immerhin Weiten von 250 m. Eine Verkaufsanzeige mit Bild des fliegenden Lilienthal aus dem Jahr 1895 preist dann das Gleitflugzeug für 500 Mark an. Zitat: Segelapparate zur Uebung des Kunstfluges fertigt die Maschinenfabrik von O. Lilienthal - Berlin S. Köpenickerstrasse 113. Mindestens 9 Exemplare wurden verkauft. Am 9. August 1896 stürzte Lilienthal mit einem Normalsegelapparat aus 15 Metern Höhe ab, am Tag darauf erlag er seinen Verletzungen. Im Jahr 2016 führte das DLR-Institut für Strömungsforschung in Göttingen Untersuchungen zur Unfallursache durch und kam zu dem Schluss, dass die bisherige Anahme, eine Instabilität des Segelapparates, falsch sein dürfte. Tatsächlich wurde Lilienthals Gleiter wohl von einer thermischen Ablösung (damals "Sonnenbö" genannt) erfasst, die einen überzogenen Flugzustand mit anschließendem Strömungsabriss zur Folge hatte. Es gelang Lilienthal nicht, das anschließende Trudeln zu verhindern. Der große Luftfahrtpionier dürfte damit dem ersten Trudelunfall der Luftfahrtgeschichte zum Opfer gefallen sein.
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Lilienthal Normalsegelapparat im deutschen Museum München / Flugwerft Schleißheim
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Wußten Sie schon...
...dass der einsitzige Jagdbomber HF-24 Marut des indischen Herstellers HAL (Hindustan Aeronautics Limites) unter der Regie von keinem Geringeren als dem berühmten deutschen Konstrukteur Kurt Tank entwickelt wurde? Nach dem zweiten Weltkrieg war es Kurt Tank untersagt, seinen Beruf als Flugzeugkonstrukteur in Deutschland auszuüben. So wanderte er zunächst 1947 nach Argentinien aus, wo er im Auftrag der Regierung Peron bis zu dessen Sturz 1955 Flugzeuge und andere Rüstungsprojekte entwarf. 1956 wanderte Tank nach Indien aus und wurde 1959 Chefkonstrukteur bei Hindustan Aircraft (später HAL), wo er mit der HF-24 Marut einen modernen Jagdbomber entwickelte, der Mach 2 erreichen sollte. Aufgrund zu geringer Triebwerksleistung wurden diese Geschwindigkeiten nie erreicht, dennoch wurden bis 1977 129 Serienflugzeuge gebaut, die u. a. auch im Bangladesh-Krieg 1971 zum Einsatz kamen. Eine der wenigen verbliebenen HF-15 Marut (was übersetzt "Windgeist" bedeutet) ist heute als Leihgabe im Flugzeugmuseum Wernigerode ausgestellt.
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Wußten Sie schon...
...dass während des Zweiten Weltkriegs bei den Luftstreitkräften der USA auch ausländische Flugzeugtypen zum Einsatz gekommen sind ?
Es ist ja allgemein bekannt, dass in den USA während des Zweiten Weltkriegs eine enorm hohe Zahl von Militärflugzeugen gebaut worden sind ( über 200.000 Maschinen ! ) Mit diesen Flugzeugen konnten die fliegenden Verbände der amerikanischen Teilstreitkräfte natürlich komplett ausgerüstet werden. Weitgehend bekannt ist ebenfalls die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten damals auch eine große Zahl von Militärflugzeugen aus eigener Produktion an ihre damaligen Verbündeten geliefert haben. So erhielt zum Beispiel die Sowjetunion etwa 15.000 Maschinen aus den USA.
Bei solchen Zahlen ist es ziemlich überraschend, daß die United States Army Air Force ( USAAF ) während des Zweiten Weltkriegs auch eine - allerdings nur vergleichsweise geringe - Zahl von nicht amerikanischen Flugzeugtypen in Dienst gestellt hat. So verwendete die USAAF zum Beispiel Kampfflugzeuge vom britischen Typ Supermarine Spitfire Mk V bei der Operation "Torch" im November 1942 in Nordafrika. Und die in England stationierte 14th Photographic Squadron der USAAF 8th Air Force hat sogar über einen relativ langen Zeitraum ( November 1943 bis April 1945 ) Fotoaufklärer vom Typ Spitfire PR Mk XI für Langstrecken-Aufklärungseinsätze über dem europäischen Festland eingesetzt. Auch von der berühmten zweimotorigen britischen De Havilland Mosquito wurden von der USAAF einige Maschinen als Aufklärer und Wetterbeobachtungsflugzeuge verwendet. Ein weiterer britischer Flugzeugtyp im Dienste der amerikanischen Luftstreitkräfte war die Bristol Beaufighter, von der ab 1943 eine geringe Anzahl von der USAAF als Nachtjäger eingesetzt worden sind.
Aber unter den von der USAAF im Zweiten Weltkrieg eingesetzten ausländischen Flugzeugtypen befanden sich nicht nur ausschließlich britische Maschinen. Mit dem einmotorigen leichten Mehrzweck-Transportflugzeug Noorduyn Norseman war auch ein Flugzeugtyp aus Kanada bei der United States Army Air Force im Einsatz. Ab 1942 bis Kriegsende wurden über 740 Noorduyn Norseman für die amerikanischen Luftstreitkräfte produziert.
Unsere Fotos zeigen ( von oben nach unten ) : Eine Supermarine Spitfire Mk V, eine Supermarine Spitfire PR Mk XI, zwei Fotos einer De Havilland Mosquito, sowie eine Noorduyn Norseman, alle mit den Abzeichen der USAAF versehen. Die Fotos wurden im United States Air Force Museum in Dayton / Ohio aufgenommen.
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Wußten Sie schon...
...dass die noch in der früheren Sowjetunion entwickelte und gebaute Yakovlev Yak-40 das kleinste dreistrahlige Verkehrsflugzeug der Welt ist ?
Anfang der 1960er Jahre suchte man in der Sowjetunion nach einem Nachfolger für die zweimotorigen Propellerflugzeuge vom Typ Lisunov Li-2 ( einem Lizenbau der berühmten amerikanischen Douglas DC-3 ), welche damals noch in großer Zahl als Passagiermaschinen im Einsatz waren. Yakovlev entwickelte hierauf das Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug Yak-40, welches mit Sitzen für normalerweise 27 ( in Engbestuhlung 32 ) Passagiere ausgestattet ist. Sehr ungewöhnlich für ein so kleines Verkehrsflugzeug ist die Ausrüstung der Yak-40 mit drei Düsentriebwerken. Dies erhöht zwar die Leistungsreserven der Maschine für Starts von unbefestigten Flugplätzen mit Graspiste, sorgt aber auch für einen sehr hohen Treibstoffverbrauch. So ist die Yak-40 wie eingangs schon erwähnt auch heute ( 2011 ) noch das kleinste dreistrahlige Verkehrsflugzeug der Welt, da alle anderen Flugzeughersteller Verkehrsmaschinen dieser Größenordnung nur mit zwei Triebwerken ausstatten.
Der erste Prototyp der Yak-40 absolvierte 1966 seinen Erstflug und ab 1968 kamen die Serienmaschinen bei der Aeroflot in den Liniendienst. Bis zur Produktionseinstellung im Jahre 1976 wurden über 1.000 Yak-40 gebaut. Ausser in der Sowjetunion kamen Flugzeuge dieses Typs auch in anderen Ländern des damaligen Ostblocks zum Einsatz. Einige wenige Yak-40 wurden sogar in den Westen exportiert, wo sie aber auf Grund des hohen Treibstoffverbrauchs im Linienflugverkehr nicht wirtschaftlich betrieben werden konnten.
Unsere Fotos zeigen ( von oben nach unten ) eine Yakovlev Yak-40 im Static Display der Internationalen Luftfahrtausstellung 1992 in Berlin-Schönefeld, sowie eine Yak-40 der litauischen Fluggesellschaft "Air Lietuva" ( Air Lithuania ) 1999 auf dem Flughafen Köln / Bonn.
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Wußten Sie schon...
...dass von der als Flugzeughersteller weltberühmt gewordenen Firma Messerschmitt auch mal einige Jahre lang ein Straßenfahrzeug gebaut worden ist ?
In der Nachkriegszeit wurde von dem deutschen Konstrukteur Fritz Fend ein kleines einsitziges Straßenfahrzeug entwickelt, der "Fend Flitzer". Er konnte das Fahrzeug allerdings nicht selbst in größerer Serie produzieren und wandte sich schließlich an die Firma Messerschmitt, die auf Grund des nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend in Deutschland geltenden Flugzeugbauverbots über freie Kapazitäten in den ehemaligen Herstellungswerken verfügte. Willy Messerschmitt ermöglichte Fritz Fend schließlich den Fahrzeugbau in dem ehemaligen Messerschmitt-Flugzeugwerk in Regensburg. Hergestellt wurde dort ein aus dem einsitzigen Fend Flitzer weiterentwickeltes Dreirad-Kleinfahrzeug mit zwei hintereinanderliegenden Sitzen, der "Messerschmitt Kabinenroller". Die Produktion begann im Jahre 1953.
Im Jahre 1957 zog sich die Firma Messerschmitt aus dem Fahrzeugbau zurück. Die Produktion des Kabinenrollers wurde aber weitergeführt. Fritz Fend hatte hierzu mit einem anderen Unternehmer die Firma "Fahrzeug und Maschinenbau Regensburg GmbH" ( kurz "FMR" ) gegründet und die Fertigungsanlagen in Regensburg übernommen. Über die nächsten Jahre sank jedoch die Nachfrage nach diesem Kleinstfahrzeug, so daß die Produktion des Kabinenrollers im Jahre 1964 eingestellt wurde. Von allen Varianten des Messerschmitt bzw. FMR-Kabinenrollers sind insgesamt etwa 67.000 Stück gebaut worden, darunter auch etwa 1.000 Exemplare einer mit vier Rädern ausgestatteten Version.
Die Messerschmitt-Kabinenroller erfreuten sich in Deutschland Mitte der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre einer beträchtlichen Beliebtheit, da sie in der damaligen Wirtschaftswunder-Zeit für den Mobilitätswunsch der Bundesbürger einen finanzierbaren Kompromiss darstellten : Es handelte sich um das ideale Fahrzeug für Leute, die sich einerseits noch kein "richtiges" Auto leisten konnten und denen andererseits ein Motorrad zu klein und unbequem war.
Unsere Fotos zeigen ein Jagdflugzeug vom Typ Messerschmitt Bf 109, welches während des Zweiten Weltkriegs von Messerschmitt in Regensburg in großer Zahl gefertigt worden ist, sowie Aufnahmen von zwei Messerschmitt Kabinenrollern. Zum Ein- und Aussteigen muß die Kabinenhaube des Fahrzeugs nach rechts hochgeklappt werden - ähnlich wie die Cockpithaube einer Bf 109.
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Vor 60 Jahren: Der Jungfernflug der Comet
Am 27. Juli 1949 begann eine neue Ära im Luftverkehr - die de Havilland DH 106 Comet startete als weltweit erstes Passagierflugzeug mit Jettriebwerken in England zum Erstflug.
Als erster einer neuen Epoche hat man es nicht immer leicht. So kam es in den Folgejahren zu einer Serie von tragischen Abstürzen mit zahlreichen Todesopfern, welche sich die Konstrukteure nicht erklären konnten. Ende der vierziger Jahre gab es bereits mehrere Militärtypen mit Strahltriebwerken, jedoch wurde die Comet ähnlich konstruiert wie die Propellerflugzeuge aus jenen Tagen. Durch die wesentlich größere Reisegeschwindigkeit und die höhere Dienstgipfelhöhe wirkten jedoch ungleich stärkere Kräfte auf die Zelle, was schließlich zu den Abstürzen führte.
Als die mit zahlreichen Veränderungen versehe Comet 4 in Dienst gestellt wurde, flogen auch die amerikanischen Muster Boeing 707 und Douglas DC-8 sowie die französische Sud Aviation Caravelle. Auch wenn die letztgenannten kommerziell ungleich erfolgreicher waren als die Comet, so gebührt ihr dennoch ein wichtiger Platz in der Geschichte der zivilen Luftfahrt.
Um eine der historischen Maschinen zu besichtigen, müssen Sie noch nicht einmal nach Großbritannien reisen - auch die Flugausstellung in Hermeskeil besitzt ein Exemplar dieses weltweit ersten Passagierjets. Auch live können Sie die Comet mit etwas Glück noch erleben: Im britischen Bruntingthorpe http://www.bruntingthorpe.com/aircraft-museum.htm wird eine Comet 4 im flugklaren Zustand gehalten und rollt von Zeit zu Zeit recht schnell über die Bahn. Richtig aktiv können Sie die auf der Comet 4 basierende Nimrod Aufklärerflotte der britischen Royal Navy von Zeit zu Zeit auf einer Airshow bewundern. (Stefan Schmoll)
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de Havilland Comet in der Flugausstellung Hermeskeil
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Wußten Sie schon...
...dass auch schon mal bemannte Zieldarstellungsflugzeue eingesetzt worden sind, die nicht etwa ein Schleppziel hinterhergezogen haben, sondern auf die beim Übungsschießen direkt geschossen worden ist ?
Die bekannteste Art des Übungsschießens mit Rohrwaffen auf Luftziele ist der Beschuss von Luftsäcken, die von einem Zieldarstellungs- und Schleppflugzeug an einem langen Seil hinterhergezogen werden. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden von den amerikanischen Luftstreitkräften aber auch bemannte Zieldarstellungsflugzeuge eingesetzt, die keine Schleppziele gezogen haben, sondern tatsächlich selbst das Ziel gewesen sind, auf das zu Übungszwecken geschossen wurde.
Es handelte sich hierbei um speziell für diesen Zweck umgerüstete Jagdflugzeuge vom Typ Bell P-63 Kingcobra mit der neuen Bezeichnung "RP-63". Bei diesen RP-63 Kingcobras waren die Bordwaffen ausgebaut worden und die Flugzeuge hatten zum Schutz vor den Übungsgeschossen eine etwa 680 Kilogramm schwere Duralumin-Panzerung bekommen. Für das Übungsschießen auf diese von einem im Cockpit sitzenden Piloten geflogenen Zieldarstellungsflugzeuge wurde eine spezielle Maschinengewehr-Übungsmunition verwendet, deren Geschosse beim Aufprall auf die RP-63 Maschinen zerplatzt sind, ohne größeren Schaden zu verursachen. Wenn die Übungsmunition das Flugzeug getroffen hatte, dann leucheten an der Maschine farbige Lichter auf, welche an die "Gewinn"-Blinklichter an einem Flipperautomaten erinnerten. Dies führte dazu, daß die etwas über 300 zu RP-63 Zieldarstellungsflugzeugen ausgerüsteten Kingcobras den Spitznamen "Pinball" erhielten, in Anlehnung an die englische Bezeichnung für Flipperautomaten ( "pinball machine" ).
Die auf unseren Fotos zu sehende Maschine vom Typ Bell P-63 E Kingcobra steht im National Museum of the United States Air Force in Dayton / Ohio. Dieses Flugzeug ist zwar eigentlich keine von den zu RP-63 Zieldarstellungsflugzeugen umgerüsteten Maschinen, wurde aber zu Ausstellungszwecken mit dem orangefarbenen Anstrich und den Markierungen einer solchen "Pinball"-Maschine versehen. (HS)
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Wußten Sie schon...
...dass auch schon mal ein zweistrahliges Verkehrsflugzeug produziert worden ist, bei dem die beiden Triebwerke auf Pylonen oberhalb der Tragflächen angebracht waren?
Bei strahlgetriebenen Verkehrsflugzeugen ist es ja normalerweise so, dass die Triebwerke unter den Tragflächen befestigt sind, wie zum Beispiel bei den in großen Stückzahlen gebauten Maschinen vom Typ Boeing 737 oder Airbus A 320. Auch das sich die Triebwerke eines Verkehrsflugzeuges alle am Heck befinden ist durchaus normal, wie zum Beispiel bei dem Canadair Regionaljet oder den Maschinen der McDonnell Douglas DC-9 Serie. Auch die Kombination von zwei Triebwerken unter den Tragflächen und einem Triebwerk am Heck wurde bei in großer Zahl gebauten Düsenjets schon verwendet ( McDonnell Douglas DC-10 und Lockheed TriStar ).
In den sechziger Jahren wurde von der VFW ( = Vereinigte Flugtechnische Werke ) in Deutschland aber mit der VFW 614 auch schon mal ein zweistrahliges Verkehrsflugzeug für bis zu 44 Passagiere entwickelt, bei dem sich die beiden Düsentriebwerke oberhalb der Tragflächen befinden. Mit dieser ungewöhnlichen Triebwerksanordnung sollte bei der Benutzung von unbefestigten Start- und Landebahnen vermieden werden, dass Fremdkörper wie Sand und Steine in die Triebwerke gelangen. Diese Ausrüstung sollte die VFW 614 für den Verkauf in Länder der Dritten Welt interessant machen, wo sich Start- und Landebahnen oft in einem schlechten Zustand befinden und man vor allem in entlegenen Regionen mit derartigen Fremdkörpern, welche besonders von in tiefer Position unter den Tragflächen angebrachten Triebwerken angesaugt werden können, rechnen muss.
Der Erstflug einer VFW 614 fand im Jahre 1971 statt. Die VFW 614 war zwar ein sehr gutes Flugzeug, wurde aber nur in geringer Zahl von Kunden bestellt, so daß die Maschine leider kein wirtschaftlicher Erfolg gewesen ist. Die Produktion wurde daher im Jahre 1977 nach der Fertigstellung von insgesamt nur etwa 20 Maschinen beendet. Flugzeuge vom Typ VFW 614 wurden von drei zivilen Airlines eingesetzt : Der dänischen Cimber Air, sowie den französischen Fluggesellschaften Air Alsace und Touraine Air Transport ( TAT ). Ausserdem befanden sich drei Maschinen vom Typ VFW 614 über einen Zeitraum von 21 Jahren ( 1977 bis 1998 ) bei der Flugbereitschaft BMVg der deutschen Luftwaffe im Dienst.
Unsere Fotos zeigen die einzige VFW 614, die heute ( Stand 2008 ) noch aktiv geflogen wird. Die Maschine wird von dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ( DLR ) als "ATTAS"-Forschungsflugzeug eingesetzt ( ATTAS = Advanced Technologies Testing Aircraft System ). Die Fotos entstanden während der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA 2008 auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. (HS)
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Wußten Sie schon...
...dass die Kampfflugzeuge vom Typ General Dynamics F-111 mit einem besonderen Rettungssystem für die aus zwei Mann bestehende Besatzung ausgerüstet sind ?
Während zweisitzige Kampfjets ja normalerweise mit einem individuellen Schleudersitz für jedes Besatzungsmitglied an Bord ausgestattet sind, ist bei der F-111 ( Spitzname "Aardvark" ) das komplette Cockpit als Rettungskapsel ( "Crew Escape Module" ) ausgelegt.
In der F-111 sitzen Pilot und Waffensystemoffizier nebeneinander. In einem Notfall kann jeder von beiden das Rettungssystem auslösen. Hierbei wird dann das komplette Cockpit mit den beiden Besatzungsmitgliedern an Bord mit starken Raketen vom Rumpf der Maschine nach oben weggeschossen und schwebt dann sicher am Fallschirm zur Erde. Um den Aufprall auf dem Boden noch weiter abzudämpfen verfügt das Crew Escape Module über aufblasbare Unterflur-Luftkissen. Bei einem Rettungsausschuss über dem Meer wird das Crew Escape Module nach der Landung mit aufblasbaren Schwimmkissen über Wasser gehalten und dient als Rettungsinsel. Das Crew Escape Module kann nicht nur während des Fluges, sondern auch bei null Höhe und null Geschwindigkeit ( also unter "Zero-Zero"-Bedingungen ) eingesetzt werden.
Unsere Fotos zeigen Kampfflugzeuge vom Typ General Dynamics F-111 der Royal Australian Air Force, sowie ein F-111 Crew Escape Module, welches im U.S. Air Force Museum in Dayton / Ohio ausgestellt wird. Es wurde am 19. Oktober 1967 als erste solche Rettungskapsel während eines echten Notfalls mit einer F-111 benutzt. Das Auslösen der Rettungskapsel erfolgte in einer Höhe von etwa 8.500 Metern und beide Insassen überlebten die Fallschirmlandung in dem Crew Escape Module unverletzt ! (HS)
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Wußten Sie schon...
...dass im Vietnam-Konflikt die Lockheed Super Constellation auch als fliegende Rundfunkstation verwendet wurde? Bereits seit den frühen 50er Jahren wurde die Constellation unter der Bezeichnung WV-2 bei der US NAVY und als RC-121C bei der US Air Force zur Küstenüberwachung eingesetzt. Diese Einsatzbereiche wurden während des Vietnam-Krieges ausgebaut, zeitweise waren 25 verschiedene Versionen der mit mehr als sechs Tonnen Elektronik vollgepackten Maschinen im Einsatz. 1962 erschien erstmals die EC-121 mit dem drehbaren Radom, das noch heute charakteristisch für die "AWACS"-Flugzeuge ist. Der Einsatz als fliegende Sendestation dürfte jedoch zu den ungewöhnlichsten Verwendungen zählen. Auf diesem Wege konnte das TV- und Radioprogramm des amerikanischen Soldatensenders AFN (American Forces Network) ungestört von feindlichen Einflüssen zuverlässig gesendet werden - von der hoch über Vietnam kreisenden Super Constellation. (GS)
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Wußten Sie schon...
...welche eindrucksvollen militärischen und zivilen fliegerischen Leistungen den deutschen Luftfahrtpionier Gunther Plüschow zunächst im Ersten Weltkrieg und dann später auch noch am Ende der zwanziger Jahre berühmt gemacht haben ? Sehen Sie hierzu unser >>> Special Gunther Plüschow
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Wußten Sie schon...
...dass der Neuseeländische Luftfahrtpionier George Bruce Bolt erstmals Flugzeuge zur Anfertigung von Luftbildfotografien verwendete? Geboren 1893 in Dunedin (NZ), gründete George Bolt 1910 den Canterbury Aero Club, wo er mit weiteren Enthusiasten Gleiter baute. 1912 benutzte er diese frühen Segelflugzeuge für seine ersten Luftaufnahmen. In den folgenden Jahren machte George Bolt mehrfach durch durch fliegerische Höchstleistungen wie einen Langstreckenflug von Auckland nach Wellington in 5:06 Stunden (1918) und einen Höhenrekord (1919). Im selben Jahr war er der erste Postflieger Neuseelands. George Bolt blieb nach Einsätzen als Pilot der RAF und RNZAF im zweiten Weltkrieg zeitlebens der Luftfahrt verbunden. Er starb 1963.
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Wußten Sie schon...
...dass der Airbus A340-600 mit einer Länge von 75,30 m eines der längsten Verkehrsflugzeug der Welt ist? Dabei bietet die Kabine eine nutzbare Länge von knapp 61 Metern. In der Passagierversion finden hier bei Drei-Klassen-Konfiguration 380, in der Zwei-Klasssen-Bestuhlung sogar bis zu 419 Personen Platz. Das maximale Abfluggewicht dieses Passagierjets der Superlative beträgt 380 t. Bis Februar 2007 waren 74 A340-600 ausgeliefert, 121 Maschinen dieses Typs wurden bisher bestellt.
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Wußten Sie schon...
...dass im Zweiten Weltkrieg auf britischer Seite auch ein
Jagdflugzeug zum Einsatz gekommen ist, welches über keinerlei nach vorne gerichtete
Waffen verfügt hat ? >>> Special Boulton
Paul Defiant |
Wußten Sie schon...
...dass bei der berühmten Berliner Luftbrücke
1948 - 1949 auch Flugboote vom Typ Short Sunderland zum Einsatz kamen. Als Landeflächen
dienten die Havel und der Wannsee. Die großen, viermotorigen Maschinen transportierten u.
a. Säcke mit Speisesalz zur Versorgung der eingeschlossenen Berliner Bevölkerung mit dem
wichtigen Mineral. Für diese Güter waren die Sunderland besonders geeignet, da das Salz
bei dem seewasserfesten Flugboot im Gegensatz zu den Landflugzeugen keine Korrosion
verursachte. |
Short Sunderland |
Nachdem im Jahr 2005 das 50-jährige
Bestehen der heute noch bestehenden `Lufthansa´ gefeiert worden ist, sollten wir
den 6. Januar 1926 nicht vergessen. An diesem Tag fand die Gründungsversammlung zur
nationalen Einheitsfluggesellschaft, der `Deutschen Luft Hansa AG´ statt. Die `Junkers
Luftverkehr AG´ und der `Deutsche Aero Lloyd´ gingen in die neue Gesellschaft auf. Das
berühmte Symbol - der aufstrebende schwarze Kranich - übernahm die neue Gesellschaft von
der in die `Aero Lloyd´ aufgegangene `Deutsche Luft-Reederei´. Die Farben Blau und Gelb
waren die Hausfarben der Junkers Luftverkehr sowie der großen Reedereien Hapag und
Norddeutscher Lloyd. Nachdem anläßlich der Leipziger Messe von 28. Februar bis 04. März
ein Flugsonderdienst stattgefunden hat, begann der offizielle Liniendienst der neuen
Gesellschaft am 6. April 1926. Neben den Mitarbeitern übernahm die Deutsche Lufthansa
natürlich auch die Flotten ihrer Vorgängergesellschaften. Und so begann für 165
Flugzeuge von 19 unterschiedlichen Mustern das neue Leben unter dem Kranich. Der
wichtigste Flugzeugtyp war mit 50 Maschinen die berühmte Junkers F13. Aber auch Dornier
Wal Flugboote, Fokker F II sowie entmilitarisierte Doppeldecker von Rumpler , AEG oder LVG
bestimmten die Anfangsjahre der Gesellschaft. |
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Wußten Sie schon...
...dass die Gö 3 "Minimoa" das
erste Leistungssegelflugzeug der Welt war, das in Serie gebaut wurde? In den 20er und 30er
Jahren erlebte der Segelflug eine unglaublich rasante Entwicklung. Innerhalb weniger Jahre
wurden aus stoffbespannten Besenstielkonstruktionen, die gerade für einen Gleitflug von
wenigen Sekunden genügten, die Hochleistungssegler, mit denen Streckenflüge ohne
Zwischenlandung über hunderte Kilometer und Weltrekorde im Dauerflug mit mehr als 55
Stunden geflogen wurden. Als Martin Schempp nach seiner
Rückkehr aus den USA 1935 mit Wolf Hirths Unterstützung in Göppingen seine Firma
Sportflugzeugbau Schempp (ab 1938 Schempp-Hirth) gegründet hatte, wurde, nach der Gö 1
"Wolf" und dem Doppelsitzer Gö 2, aus dem Rekordflugzeug "Moazagotl",
das ein Einzelstück blieb, die in der Spannweite um 3 m verkleinerte "Minimoa"
(=Miniatur Moazagotl) abgeleitet. Alle vier waren Konstruktionen von Wolf Hirth, der dazu
wertvolle Ratschläge von Dr. Friedrich Wenk bekommen hatte. Von Juli 1935 bis August 1939
wurden 110 Stück dieses formschönen Mitteldeckers mit seinem charakteristischen
Knickflügel in Holzbauweise mit sperrholzbeplanktem Rumpf und stoffbespannten Flächen
gebaut. Heute existieren noch drei flugfähige Exemplare. (G. Schmid / K. Kössler) |
Gö 3 Minimoa |
Wußten Sie schon...
...daß die Flugzeugmuster Bf 108, 109 und 110
bei der Luftwaffe bis zum Schluß nur so und nie mit "Me" bezeichnet wurden? Es
gibt keine einzige Dienst- oder Druckvorschrift wie Flugzeughandbuch, Bedienungsanleitung,
Exerzierkarte, Ersatzteilliste usw. bis hin zur letzten Ausführung der Bf 109, der K-14,
welche mit "Me" aufwarten könnte. Der Grund dafür ist in einer internen
Anweisung des damaligen Oberstabsingenieurs Roluf Lucht vom 8. November 1935 zu suchen, in
dem er alle in seinem Bereich (Technisches Amt des RLM, LC II) weisungsgebundenen
Dienststellen aufforderte, "Schriftstücke der Bayerischen Flugzeugwerke, deren
Inhalt die überholte Bezeichnung Me statt Bf aufweist, als nicht angenommen mit einem
entsprechenden Hinweis an die Firma zurückzusenden". Als Begründung für diese
Maßnahme nannte er die Notwendigkeit, eine einheitliche Behandlung der Typenbezeichnungen
der von dieser Firma hergestellten Flugzeugmuster zu gewährleisten. So blieb es bei den
genannten drei Mustern bei Bf, sogar nachdem die BFW im Jahre 1938 in die Messerschmitt AG
umgewandelt worden waren. Die Bezeichnung "Me" wurde erst für alle nach diesem
Zeitpunkt entwickelten Muster verbindlich. Das erste war die Me 210. (Karl Kössler) |
Wußten Sie schon...
...daß die sogenannte RLM-Muster- oder Typenliste
gar nicht von diesem Amt stammt, sondern von ihm lediglich übernommen und fortgeführt
worden ist? Um dem bis dahin herrschenden Wirrwarr bei den Musterbezeichnungen der
Flugzeuge bei den einzelnen Firmen ein Ende zu bereiten, hatten bereits 1929/30 Gespräche
stattgefunden, bei denen wohl das Heereswaffenamt im Reichswehrministerium die treibende
Kraft gewesen ist. Unter Beteiligung einer Reihe weiterer Institutionen, aber auch der
Luftfahrtindustrie, einigte man sich auf den Ersatz der bisher von den Firmen frei
gewählten Bezeichnungen durch nun einheitlich festgelegte nach dem Vorbild der bis dahin
nur von Dornier und Rohrbach verwendeten Firmenkürzel Do bzw. Ro. Alle Firmen hatten in
Zukunft neu entwickelte Muster mit den ersten beiden Buchstaben ihres Firmennamens zu
bezeichnen, zu denen eine nun von einer Zentralstelle zugeteilte mindestens zweistellige
Zahl kam, die stets nur einmal vergeben wurde. Für die Firmenkürzel galt, daß der erste
Buchstabe groß, der zweite aber, unabhängig von der Herkunft, stets klein geschrieben
werden mußte. So war z.B. die Firmenbezeichnung bei Focke-Wulf Fw, die der Bayerischen
Flugzeugwerke Bf. Die niedrigste, bei 10 beginnende Nummernreihe erhielt die Firma Dornier
zugeteilt. Sie ging bis 26. Die ersten, nach dem neuen Verfahren bezeichneten
Flugzeugmuster waren z.B. die Ar 64, Do 10, Fw 44, He 42, Ju 52 und Kl 31, alles
Flugzeuge, die bereits bis zu 3 Jahren vor der Schaffung des RLM (Mai 1933) entstanden und
geflogen sind. (siehe auch Jet & Prop 1/03). (Karl Kössler) |
Wußten Sie schon...
...daß die Etrich "Taube", eines der ersten
erfolgreichen Motorflugzeuge, ihre Flügelform dem Samen einer Pflanze verdankt? Zanonia
Alsomitra Macrocarpa ist die lateinische Bezeichnung eines im südostasiatischen
Raum heimischen tropischen Kürbisgewächses, das sich an Bäumen lianenartig bis zu einer
Höhe von 30 Metern emporrankt. Die Samen dieser Pflanze gleichen einem
"Nurflügel" mit ca. 15 cm Spannweite und weisen eine Gleitzahl von ca. 1:10
auf. Es gelingt den Samen bei Windstille, bis zu 300 Meter weit zu segeln. Das auffallend
stabile Flugverhalten dieser Samen fiel auch Igo Etrich (1879-1967) ins Auge und er ließ
diese Entdeckung erfolgreich in das Tragflächendesign seiner berühmten "Taube"
einfließen. (G. Schmid) |
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Wußten Sie schon...
...daß der erste bemannte Raketen-Senkrechtstart in
Deutschland erfolgte? Lothar Sieber, eigentlich Pilot eines
Kampfzonentransporters Arado 232, wurde im Dezember 1944 als Einflieger zu der Firma
Bachem in Waldsee versetzt, wo er die Erprobung des neuen Raketenjägers Ba 349
"Natter" vorantreiben sollte. Mit der fantastischen Steigleistung von 11.300
m/min sollte die "Natter" als Abfangjäger gegen einfliegende Bomber Verwendung
finden. Am 1. März 1945 erfolgte der einzige bemannte Start einer "Natter" und
zugleich der erste bemannte Raketen-Senkrechtstart der Welt. Nach einer Flugzeit von nur
55 Sekunden, bei der eine Geschwindigkeit von über 1000 km/h erreicht wurde, stürzte die
Natter steil zu Boden. Lothar Sieber verlor hierbei sein Leben. Er geht als einer der
ersten Raumfahrtpioniere und als erstes Opfer der bemannten Raumfahrt in die Geschichte
ein. Von der "Natter" wurden bis Kriegsende 40 Maschinen gebaut, zum Einsatz
kamen sie jedoch nicht mehr. (Torsten Mörke) |
Wußten Sie schon...
...wie
fortschrittlich Flugmotoren bereits im Jahre 1942 waren? Als Beispiel
soll hier der u.a. in der Messerschmitt Bf 109 eingebaute Daimler Benz DB 605 dienen. Die
Firma Daimler Benz ist im Jahre 1926 durch die Fusion der Firmen Daimler und Benz
entstanden. Beide Firmen haben bereits im ersten Weltkrieg reichlich Erfahrung im Bau von
Flugmotoren gesammelt, so wundert es kaum, dass die Zusammenarbeit sehr fortgeschrittene
Motoren hervorbrachte. Der DB 605 ist eine Weiterentwicklung des DB 601 Motors. Es handelt
sich um einen V12 Reihenmotor mit hängenden Zylindern und von 33,9 auf 37,5 Liter
vergrössertem Hubraum. Während die A-Version noch 1475 PS leistete, konnte dieser Wert
schliesslich bis auf 2000 PS gesteigert werden. Diese Leistungen wurden
bereits bei nur 2.800 U/min. und einem Gesamtgewicht von nicht ganz 800 KG (inkl.
Schmierstoff und Kühlwasser) erreicht. Möglich machte dies eine
Benzin-Direkteinspritzung und ein einstufiger Turbolader, Technologien die auch heute noch
aktuell sind. Motoren dieser Baureihe sind häufig in Flugzeugmuseen ausgestellt. Unser
Tipp: Das Luftfahrtmuseum Laatzen/Hannover. Dort können sie die Entwicklung vom DB 601
zum DB 605 an Originalstücken nachverfolgen. Auch ein DB 603 ist vorhanden, allerdings
nur aus einer Bruchbergung stammend. (Torsten Mörke) |
Daimler-Benz
DB 605 |
Wußten Sie schon...
...daß der
deutsche Bomber Arado Ar 234 das erste vierstrahlige Flugzeug der Welt
war? Der noch mit Landekufen ausgestattete Prototyp Ar 234 V-8 mit dem Stammkennzeichen
GK+IY hob am 4. Februar 1944 mit Versuchspilot Ubbo Janssen am Steuer vom Flugplatz
Alt-Lönnewitz zum Erstflug ab. Der von vier BMW 003 Turbinen angetriebene Vorläufer der
späteren C-Serie benötigte zum Rollen am Boden einen dreirädrigen Startwagen, der
sofort nach dem Abheben der Maschine ausgelöst wurde und am Boden zurückblieb. Die
Serienflugzeuge der C-Serie verfügten dann über ein Einziehfahrwerk (Foto). (GS) |
Wußten Sie schon...
...daß eines der
erfolgreichsten Triebwerke, das General Electric J-79 über 17.000 Mal
gebaut wurde? Bereits 1952 wurde bei General Electric von dem Deutschstämmigen Gerhard
Neumann mit der Entwicklung dieses Triebwerks begonnen. Ausgelegt war es als
Einwellen-Hochdruck-Axialturbiene mit 17stufigen Verdichter, dreistufiger Antriebsturbine
und 10 Brennkammern. Für den europäischen Markt wurde das J-79 in Kooperation der
deutschen Firmen BMW Triebwerksbau (heute MTU), der belgischen Firma Fabrique Nationale
sowie der italienischen Firma Fiat Aviazione ab 1970 in Lizenz gebaut. Mehr als 30 Jahre
fand das J-79 Verwendung, unter anderem in berühmten Flugzweugen wie der F-104
Starfighter, F-4 Phantom und der B-58 Hustler. (Torsten Mörke) |
GE J-79 |
Wußten Sie schon...
...daß der
sprichwörtlich Begriff "08/15" aus der Zeit des ersten
Weltkriegs stammt? Bereits im Jahre 1908 wurde bei der Firma Spandau mit der Entwicklung
eines neuen Machinengewehrs begonnen. Diese Entwicklung hat sich noch bis 1915
fortgesetzt, bis das neue Gewehr unter der Bezeichnung "08/15" in die
Serienfertigung ging. Mit über 130.000 gebauten Exemplaren hat sich das Gewehr schnell
zur Standardwaffe gemausert. Im Sprachgebrauch der Soldaten hat sich somit der Name des
Gewehrs für alle alltäglichen und normalen Dinge eingebürgert. Auch nach dem Krieg
hielt man an dieser Redewendung fest. Fast alle Deutschen Flugzeuge aus jener Zeit waren
mit dem "08/15" ausgestattet! (Torsten Mörke) |
08/15 |
Wußten Sie schon... daß die britische de Havilland Mosquito,
eines der herausragendsten Flugzeuge des Zweiten Weltkrieges, eine
Holzkonstruktion war? Die Mosquito wurde als Nachfolger der veralteten Bristol
Blenheim entworfen. Nachdem das Projekt der Mosquito im Jahre 1938 vom britischen Air
Ministry abgelehnt wurde, da die Holzbauweise längst als überholt galt, wurde das
Projekt im Dezember 1939 wieder aufgegriffen. Grund hierfür war die kriegsbedingte
Verknappung an Aluminium. Im November 1940 flog die erste Mosquito und bereits nach kurzer
Zeit bewies die schlanke Holzmaschine mit ihren beiden Rolls Royce Merlin Motoren ihre
enormen Fähigkeiten. Beweglich wie ein Jäger schleppte sie die Bombenlast eines
mittleren Bombers, als Aufklärer flog sie schnell und unerreichbar hoch für feindliche
Jäger und mit Radar ausgestattet fand die schnelle Maschine auch Verwendung als
Nachtjäger. Bis zum Jahr 1945 wurden von der "Notlösung" de Havilland Mosquito
7.781 Stück produziert. |
Wußten Sie schon... daß am Nachmittag des 6. September 1976 die MiG-25
"Foxbat", eines der bestgehüteten Geheimnisse der Sowjets im kalten
Krieg, den Westmächten im wahrsten Sinne des Wortes "als Geschenk in die
Hände fiel"? Viktor Belenko, ein Elite-Pilot der Sowjetischen Luftwaffe,
verließ mit seiner streng geheimen MiG-25 den russischen Luftraum und flog nach Japan, wo
er auf dem City Commercial Airport von Hakodate vor hunderten verblüfften Zuschauern auf
westlichem Territorium landete. Sein Treibstoffvorrat nach der Landung hätte noch eine
Flugzeit von 30 Sekunden zugelassen. Die USA hatten somit die einmalige Gelegenheit, das
zum damaligen Zeitpunkt wohl geheimste Kampfflugzeug des Ostens eingehend zu studieren.
Bis zum Jahre 1975 hatte die erstmals 1967 in Moskau vorgestellte Maschine 18 Weltrekorde
in verschiedenen Disziplinen erflogen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3.000 km/h und
einer Gipfelhöhe von mehr als 36.000 m stellte die als Abfangjäger und Höhenaufklärer
konzipierte Maschine u. a. ein Gegenstück für die amerikanische SR-71
"Blackbird" dar. |
Wußten Sie schon... daß die britische Royal Air Force (RAF) im zweiten
Weltkrieg mehr als 150 Frauen als Überführungspilotinnen einsetzte? Sie
waren die ersten Pilotinnen im britischen Militär. Von 1940 bis 1945 wurden von der Air
Transport Auxiliary Association (ATA) 309.011 Flugzeuge auf dem Luftweg
von den Fabriken zu den RAF Stützpunkten überführt. 147 verschieden
Flugzeugtypen wurden von den Pilotinnen überführt. Die meisten Flugzeuge waren
dabei weder mit Instrumenten noch mit Waffen ausgestattet. Diana Barnato Walker
(unteres Bild) flog als Class IV Pilot 46 verschiedene Bombertypen von der Avro Tutor
über Bristol Blenheim bis zur Vickers Wellington. Außerdem überführte sie 260
Spitfires (50 mehr als jeder andere ATA Pilot). Die Südafrikanerin Jackie
Moggridge erwarb ihre Pilotenlizenz mit 16, ihre Mutter schwindelte ein höheres
Alter vor. 1940 kam sie zur ATA (auch ihr Fluglehrer unterstützte den Schwindel mit dem
Alter). Bis 1945 überführte sie 1.500 Flugzeuge von 86 verschiedenen Typen und damit 200
Maschinen mehr als jeder andere ATA Pilot. Die Liste der Superlative ließe sich unendlich
verlängern. Zweifelsohne haben die mutigen Frauen der ATA maßgeblich zum Erfolg der
Royal Air Force beigetragen. |
Wußten Sie schon... daß während des Zweiten
Weltkrieges in Australien innerhalb von nur fünf Monaten ein komplettes Jagdflugzeug
entwickelt und gebaut wurde? So geschehen 1942, als für Australien die Gefahr einer
japanischen Invasion bestand. Die Royal Australian Air Force hatte damals nur sehr wenige
Kampfflugzeuge und brauchte daher sehr schnell ein modernes leistungsfähiges Jagdflugzeug
um der japanischen Bedrohung begegnen zu können. So wurde bei der Commonwealth
Aircraft Corporation (CAC) innerhalb weniger Wochen auf dem Reißbrett die CAC
Boomerang entworfen. Der Entwurf wurde akzeptiert und innerhalb von 3 Monaten wurde
der erste Prototyp gebaut, er hatte seinen Erstflug am 29. Mai 1942. Um Zeit zu sparen
wurden bei diesem "Panic Fighter" viele Komponenten des Schulflugzeugs CAC
Wirraway verwendet. Bis 1945 wurden 250 Flugzeuge des Typs Boomerang in verschiedenen
Versionen gebaut. Da die Royal Australian Air Force zwischenzeitlich amerikanische und
britische Jagdflugzeuge geliefert bekommen hatte, wurde die Boomerang im Kriegsschauplatz
Pazifik nur selten in ihrer eigentlichen Rolle als Jagdflugzeug eingesetzt, was zu der
kuriosen Tatsache führt, daß die Boomerang als das einzige Jagdflugzeug des Zweiten
Weltkriegs gilt, welches kein feindliches Flugzeug abgeschossen hat. Aber da die Boomerang
ein gut durchdachtes und sehr robustes Flugzeug mit außergewöhnlich guter
Manövrierfähigkeit war, wurde sie gerne und reichlich bei anderen Kampfaufgaben
verwendet und bewährte sich im Kampfeinsatz vor allem als Jagdbomber,
Zielmarkierungsflugzeug und Aufklärer. Das Foto zeigt eine Commonwealth Aircraft
Corporation Boomerang im Royal Australian Air Force Museum Point Cook (www.raafmuseum.com.au) |
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Wußten Sie schon... daß die Tupolew Tu-114 das schnellste
Turboprop-Flugzeug der Welt ist? Als die Tu-114 1957 der Öffentlichkeit
vorgestellt wurde, war sie mit bis zu 220 Sitzplätzen das größte Verkehrsflugzeug der
Welt. Als Weiterentwicklung des 1955 vorgestellten Langstreckenbombers Tu-95 mit dem
NATO-Codename "Bear" erreichte die Tu-114 am 9. April 1960 mit einer Nutzlast
von 25 Tonnen über einen geschlossenen Rundkurs von 5000 km eine durchschnittliche
Geschwindigkeit von 877,21 km/h. In den sechziger Jahren waren 32 Tu-114 die Flaggschiffe
der Fluglinie AEROFLOT. Die Bilder zeigen: Tu-95 "Bear" (oben) und Tu-114
(unten). |
Wußten Sie schon... daß American Airlines die größte Airline
der Welt ist? Mit 974 Flugzeugen bietet die "AA" mehr als dreimal
soviele Maschinen wie die deutsche Lufthansa (303) auf. Aus der Fusion mehrerer kleiner
Fluggesellschaften um die Robertson Aircraft Corporation of Missouri, deren erster
planmäßiger Flug am 15. April 1926 von keinem geringeren als dem berühmten Charles
Lindbergh gesteuert wurde, entstand 1934 das Unternehmen American Airlines. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas/Fort Worth (Texas) beförderte 1999 auf seinem 40
Länder mit 163 Städten (plus 139 US-Ziele der Regionalflugtochter American Eagle)
umfassenden Streckennetz nicht weniger als 84,7 Millionen Passagiere. Jeden Tag starten
die Maschinen der AA und der American Eagle zu mehr als 4.500 Flügen. Über 10.000
Piloten stehen in den Diensten der größten Fluggesellschaft der Welt. |
Wußten Sie schon... daß sich die Firma Aerocar in den
50er Jahren mit der Entwicklung eines "fliegenden Autos"
beschäftigte? Der erste Prototyp wurde im Oktober 1949 fertiggestellt. Das Modell Aerocar
I erhielt die Luftverkehrszulassung am 13. Dezember 1956. Vom Modell Aerocar I wurden
insgesamt fünf Exemplare gebaut. Es folgte das weiterentwickelte Modell III, bei dem
Tragflächen und Rumpfhinterteil im abmontierten Zustand als Anhänger hinter der
(PKW)-Kabine gezogen wurden. Das zweisitzige Modell III absolvierte seinen Erstflug im
Juni 1969. Aerocar-Konstrukteur Taylor arbeitete anschließend noch am Modell IV,
einer viersitzigen Variante das Aerocar, die jedoch aufgrund veränderter
Zulassungsbedingungen und zu hohem Gewicht das Zulassungsverfahren der
US-Luftfahrtbehörde nicht erreichte. |
Wußten Sie schon... daß der Deutsche Gustav Weißkopf
möglicherweise bereits zwei Jahre vor den Gebrüdern Wright den ersten Flug mit
Motorkraft schaffte? Der aus Leutershausen in Franken stammende Gustav Weißkopf
war in die USA ausgewandert, wo er sich "Gustave Whitehead" nannte. In
Bridgeport, Connecticut, soll er nach Aussagen von Zeitzeugen mit seinem selbstgebauten
und selbstgesteuerten "Apparat Nr. 21" 800 Meter weit geflogen sein. Im
Gegensatz zu dem zwei Jahre später folgenden Flug der Gebrüder Wright existiert jedoch
über Weißkopfs Flüge keine Dokumentation. Um Klarheit zu schaffen baute die
"Flughistorische Forschungsgemeinschaft Gustav Weißkopf" in Leutershausen den
Flugapparat Nr. 21 originalgetreu nach. Mit Unterstützung der EADS in Manching wurde das
Fluggerät untersucht und erprobt. Dennoch kann bis heute nicht mit absoluter Gewißheit
bestätigt werden, daß der "Apparat Nr. 21" auch tatsächlich flog. Aber auch
das Gegenteil konnte nicht bewiesen werden und so ist es nach wie vor nicht
auszuschließen daß dem Deutschen Gustav Weißkopf die Ehre für den ersten Motorflug
gebühren könnte. Bilder von oben nach unten: Gustav Weißkopf - der von ihm konstruierte
Motor seines Flugapparates - der Flugapparat Nr. 21. |
Wußten Sie schon... daß der Franzose Louis Blériot am 25. Juli
1909 den Ärmelkanal überflog? Noch zwei weitere Wettbewerber bemühten sich,
den von Lord Northcliffe, dem Eigentümer der Tageszeitung Daily Mail, ausgesetzten Preis
zu erhalten. 1.000 britische Pfund winkten dem Ersten, der den Ärmelkanal mit einem
Flugzeug überfliegen sollte. Neben Louis Blériot mit seinem Eindecker Blériot XI
warteten noch Hubert Latham mit seinem Antoinette-Eindecker und Charles, Herzog von
Lambert mit seinem Wright-Wissant-Doppeldecker an der französischen Kanalküste bei Les
Baraques nahe Calais auf geeignetes Wetter. Latham, der am Morgen des 19. Juli als erster
startete, mußte auf halber Strecke mit Motorschaden notwassern. Louis Blèriot startete
am frühen Morgen des 25. Juli ohne Kompaß auf die 36,5 km lange Strecke über den Kanal
nach Dover. Nach 37 Minuten Flugzeit landete er bei starkem Wind in der Ortschaft
Northfall Meadow. Bei der Landung auf einer abschüssigen Wiese brach der Propeller und
das Fahrwerk wurde beschädigt. Blériot kam mit leichten Blessuren davon. Letham konnte
wegen starken Windes erst zwei Tage später starten und mußte erneut mit Motorschaden
notwassern. Der Herzog von Lambert verzichtete auf seinen Antritt. |
Die Blériot XI. Oben ein Originalfoto, unten eine
Replica |
Wußten Sie schon... daß die legendären "Flying Tigers"
anfangs belächelt und als "disziplinloser Haufen" verspottet wurden? Im
September 1941 begann die American Volunteer Group (A.V.G.) in Rangoon mit dem Training.
Claire L. Chennault, ein pensionierter Major des Air Corps und seit 1937 Berater der
Chinesischen Luftwaffe, hatte den zivilrechtlichen Vertrag mit der A.V.G. vorbereitet und
im Dezember 1941 war es so weit. Die "Flying Tigers", eine bunt
zusammengewürfelte Truppe von etwa 100 Piloten und 200 Mann Bodenpersonal, die keinen
Wert auf korrekte Dienstuniform, militärische Umgangsformen und tägliches Rasieren
legte, begann mit Jagdflugzeugen vom Typ Curtiss P-40B die Japanische Luftwaffe
abzuwehren, die zu dieser Zeit permanente Angriffe auf China und Burma flog. Sieben Monate
später waren alle Zweifler und Spötter eines besseren belehrt. Obwohl die "Flying
Tigers" weder Nachschub an Piloten noch zufriedenstellenden Nachschub an Ersatzteilen
für ihre Maschinen bekamen, beendeten sie im Juli 1942 ihre Mission mit 286
abgeschossenen japanischen Flugzeugen bei 12 eigenen gefallenen bzw. vermissten Piloten.
Die "Flying Tigers" haben ihrem Markenzeichen, den gefletschten Tigerzähnen an
der Nase ihrer Flugzeuge alle Ehre gemacht und gingen in die Geschichtsbücher ein. |
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Wußten Sie schon... daß am 20. November 1980 erstmals
ein bemanntes Solarflugzeug selbständig startete, flog und landete? Dr.
Paul MacCready hatte schon in den Jahren zuvor mit seinen ultraleichten
Muskelkraftflugzeugen "Gossamer Condor" und "Gossamer Albatros" auf
sich aufmerksam gemacht. Dr. MacCready baute also mit dem "Solar
Challenger" ein Flugzeug, das incl. der Pilotin Janice Brown nur 133 kg wog.
Dennoch solle es mit +5/-3 g belastbar sein. 1.628 Solarzellen lieferten die Energie für
den Antrieb. Am 20.11.1980 fand dann in El Mirage (Kalifornien) der Erstflug statt. Der
erste Flug dauerte 2 Minuten und 50 Sekunden. Wenig später wurde bei einem 8 Stunden und
19 Minuten dauernden Flug eine Höhe von 4.358 m erreicht. Am 7. Juli 1981 überquerte
eine von Stephen Ptacek gesteuerte "Solar Challenger" in 5 Stunden und 25
Minuten den Ärmelkanal und erreichte dabei Höhen von bis zu 3.657 m. In den
vergangenen Jahren baute die NASA mit dem "Solar Pathfinder" ein unbemanntes,
ferngesteuertes Forschungsflugzeug, das mit Solarenergie theoretisch über Wochen, Monate
und vielleicht Jahre in der Luft bleiben kann. "Solar Pathfinder" soll sich
dabei in Höhen von über 80.000 ft, das sind ca. 24.000 m bewegen und auch Aufgaben
übernehmen, die derzeit noch von Satelliten bewältigt werden. Die bisherigen Flüge in
Höhen von über 70.000 ft. verliefen vielversprechend. |
Wußten Sie schon... daß die U.S.-NAVY in den 30er Jahren Luftschiffe
als Flugzeugträger benutzte? Es handelte sich dabei um die Luftschiffe USS Akron
und USS Macon. Wie auch die modernen Flugzeugträger der heutigen Zeit sollten die
Luftschiffe an das Krisengebiet heranfliegen und den Jagdflugzeugen eine Start- und
Landeplattform bieten. Technisch wurde dies gelöst durch einen
"Skyhook"-Mechanismus, einen Fanghaken, der über der oberen Tragfläche der
Doppeldecker-Flugzeuge montiert war. Der Pilot lenkte das Flugzeug mit dem Haken in eine
Einhängevorrichtung und anschließend wurde das Flugzeug in seinen "Hangar" im
Bauch des Luftschiffes gezogen. Bei manchen "Trägerflugzeugen wurde sogar das
Fahrwerk entfernt, es war schließlich überflüssig für Flugzeuge, die nie auf einem
Flugplatz landen sollten. Die Ära der Luftschiffe als Flugzeugträger fand allerdings
schnell ein Ende. Die "Akron" ging 1933 in einem Sturm verloren und die
"Macon" stürzte 1935 vor der Küste Kaliforniens in den Pazifik. Beachtenswert
auf dem Bild des F-9 C Jagdflugzeuges ist das Bild auf der Rumpfseite, das den Vergleich
zu Trapezartisten suggeriert. Das Bild in der Mitte zeigt einen Anflug auf die
Einhängevorrichtung der USS Macon, unten ein Bild der USS Macon. |
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Wußten Sie schon... daß der Wright R-4360 der größte
Kolbenmotor war, der in ein Flugzeug eingebaut wurde? Es handelt sich dabei um
einen Vierfach-Sternmotor mit 28 Zylindern und einem Hubraum von 4360 Kubik-Inch, das
entspricht 71,44 Litern!!! Dieses gewaltige Triebwerk produzierte eine Leistung von ca.
3.000 PS und wurde im Prototyp der ab Januar 1945 produzierten Martin AM
"Mauler", einem Flugzeugträgergestützten (Torpedo)Bombers als auch in der FG-1
"Corsair" verwendet. In dem gewaltigen Flugboot "Spruce Goose" von
Howard Hughes wurden sogar 8 (acht) dieser R-4360 Motoren eingebaut. Jeder einzelne wog
ca. 2,5 t und trieb eine große Hamilton Standard Vierblatt-Luftschraube an (Siehe auch
History-Artikel "Spruce Goose") |
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Wußten Sie schon... daß bereits in den zwanziger Jahren
die ersten Wettbewerbe im Streckensegelflug ausgetragen wurden? Beim
ersten Rhönwettbewerb im August 1920 wurden Flugweiten von ca. 400 m erreicht.
Überschattet wurde dieser erste Wettbewerb vom tödlichen Absturz des Piloten Eugen von
Loessl. Genau 24 Jahre zuvor, am 9. August 1896 war der Segelflugpionier Otto Lilienthal
mit seinem Gleiter ebenfalls tödlich verunglückt. Bereits 1922 gelangen Segelflüge von
mehr als einer Stunde Dauer im Hangaufwind. 1925 wurden bereits Strecken von 22 km
erreicht. 1926 geriet Max Kegel unfreiwillig in ein Gewitter und wurde durch die Aufwinde
über 50 km weit getragen - Weltrekord, doch erst 1928 wurde man auf die Nutzbarkeit der
"Thermik" aufmerksam. Heute bestehen die Segelflugzeuge nicht mehr aus mit
Segeltuch bespannten Holzgerippen sondern aus modernen Glas- und Kohlefaserwerkstoffen,
die Laminarprofile und das Design der Maschinen ist mit Computerunterstützung optimiert,
die Nutzung der thermischen Aufwinde ist selbstverständlich geworden und im
November 2000 flog Klaus Ohlmann mit dem hochmodernen Segelflugzeug Stemme S-10
in Südamerika ca. 2.500 km weit. |
Wußten Sie schon... daß von 1941 bis 1945 in der Nähe von Tuskegee/Alabama mehr
als 1300 Militärpiloten ausschließlich schwarzer Hautfarbe trainiert
wurden? Sie wurden die Tuskegee Airmen genannt. 450 schwarze Jagdflieger
unter dem Kommando von Col. Benjamin O. Davis Jr. (er wurde später der erste schwarze Air
Force General) kämpften in ihren P-40, P-39, P-47 und P-51
über Nordafrika, Sizilien und Kontinentaleuropa. Sie flogen 15500 Missionen mit der 12.
Tactical U.S. Army Air Force und den 15. Strategic Army Air Forces. Die deutschen Piloten
fürchteten und achteten die "Schwarzen Vogelmenschen". Die "weißen"
amerikanischen Bomberbesatzungen nannten die Tuskegee Airmen "The Redtail
Angels" denn die Jäger waren am Bug und am Heck rot bemalt. Die Tuskegee Airmen
zerstörten über 400 feindliche Flugzeuge , viele Bahn- und LKW-Transporte und versenkten
einen Zerstörer der deutschen Marine. 66 Airmen verloren ihr Leben, 32 gerieten in
Gefangenschaft. Sie hatten den Auftrag, keinen der zu beschützenden Bomber zu verlieren
und erfüllten diesen. Für Ihre einzigartigen Leistungen wurden sie vielfach
ausgezeichnet und erhielten Achtung und Bewunderung, sowohl von den beschützten
Bomberbesatzungen als auch von der Zivilbevölkerung. |
Wußten Sie schon... daß bereits im Jahre 1931 mit Schwenkflügeln
experimentiert wurde? Im März 1931 flog der "Pterodactyl" des britischen
Flugzeugherstellers Westland. Mit den 4,75 Grad Verstellmöglichkeit sollten
Schwerpunktverschiebungen ausgeglichen werden. Ende des zweiten Weltkrieges stand die
P.1101 von Messerschmidt kurz vor der Flugerprobung, wurde als Kriegsbeute in die USA
verfrachtet und diente dort als Grundlage zur Konstruktion der Bell X-5, dem ersten echten
Schwenkflügel-Flugzeug. Testpilot Skip Ziegler veränderte bei Testflügen im Juni 1951
die Flächenpfeilung von 20 auf 50 Grad. Es dauerte noch viele Jahre bis das komplizierte
Prinzip der Schwenkflügel ausgereift und in der General Dynamics F-111 erstmals zum
Einsatz kam. Einige sehr bekannte Kampfflugzeuge wie die F-14 Tomcat und die Europäische
Panavia Tornado nutzen die Vorteile von Schwenkflügeln: Niedrige Start- und
Landegeschwindigkeit sowie die Erreichbarkeit großer Flughöhen bei großer Spannweite,
andererseits optimale Schnellflugeigenschaften im Tiefflug bei unruhiger Luft. |
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Wußten Sie schon... daß das erste Düsenverkehrsflugzeug, die de
Havilland "Comet" am 27. Juli 1949 zum Erstflug abhob? Mit diesem Tag
begann eine neue und bis heute andauernde Ära in der Beförderung von Passagieren über
weite Entfernungen. Gesteuert wurde die "Comet" bei ihrem Erstflug von dem
früheren Jagdflieger-Ass und Testpiloten John Cunningham. Nach einem knappen Jahr
intensiver Flugerprobungen und einer beachtlichen Anzahl dabei erzielter
Streckenflugrekorde gingen die ersten Bestellungen internationaler Fluglinien ein. Am 2.
Mai 1951 startete eine 36-sitzige "Comet" zum ersten Linienflug von London nach
Johannesburg. Wenig später wurde eine "Comet 2" für 44 Passagiere gebaut, eine
"Comet 3" mit 78 Plätzen wurde geplant. Bis zu diesem Zeitpunkt war die de
Havilland "Comet" konkurrenzlos das einzige Düsenverkehrsflugzeug der Welt. Der
Fall folgte so schnell wie der Aufstieg: Zwei Maschinen stürzten beim Start in Campini
bei Rom und Karachi, Pakistan ab. Dann, genau ein Jahr nach dem Jungfernflug von London
nach Johannesburg, ereignete sich eine weitere Katastrophe. Die Comet "Yoke
Victor" zerbrach in der Luft. Am 15. Januar 1954 zerbrach die "Yoke Peter"
ebenfalls in der Luft. Flugverbot für die ganze Comet-Flotte folgte nachdem am 8. April
1954 die "Yoke Yoke" in die Bucht von Neapel stürzte. Als Unfallursache wurde
Materialermüdung festgestellt, eine damals neue Erkenntnis. Von dieser Erkenntnis
profitierten alle weiteren Flugzeugkonstruktionen - auch die "Comet 4", die noch
viele Jahre unfallfrei flog. |
Wußten Sie schon... daß sich bereits im September 1907 die ersten
bemannten Hubschrauber vom Boden erhoben? Der Bréguet 1 "Gyroplan",
eine kreuzförmige Gitterkonstruktion aus Stahlrohr mit vier paarweise angeordneten
Hubschrauben an jedem Ende wurde von einem Antoinette Benzinmotor mit ca 40-45 PS Leistung
angetrieben. Der "Gyroplan" wurde von den Brüdern Bréguet in Zusammenarbeit
mit Richet erbaut und stieg, bemannt mit einer Person, auf eine Höhe von 1,5 Metern.
Ebenfalls in Frankreich erhob sich zwei Monate später der Fahrradhersteller Paul Cornu
mit seinem Fluggerät vom Boden. Cornu's Fluggerät verfügte über einen 24 PS
Antoinette-Motor, die Kraft wurde über Riemen auf die beiden an Auslegern befestigten
gegenläufigen Rotoren übertragen. Auch Cornu erhob sich bis zu 1,5 m hoch und bis zu 60
Sekunden lang in die Luft - mehrmals sogar mit "Passagieren". |
Wußten Sie schon... daß das Raketenflugzeug Messerschmitt Me 163B
"Komet" seinem Namen oftmals allzu gerecht wurde? 1944/45 wurde dieser
unkonventionelle Nurflügler als Jagdflugzeug zur Reichsverteidigung eingesetzt.
Angetrieben von einem 1600 kp-Schub Walther HWK 109-509A-1 Flüssigkeitsraketenmotor
erreichte die Me 163B in nur 2 1/2 Minuten eine Flughöhe von 9.150 m und eine
Höchstgeschwindigkeit von 955 km/h. Während der Flugdauer von ca. 10 Minuten sollte der
Pilot dann mit Hilfe der zwei 30 mm MK 108 Kanonen alliierte Bomber angreifen und
anschließend im Gleitflug zum Flugplatz zurückkehren. Die Landung erfolgte auf einer
Kufe, das Fahrwerk wurde beim Start abgeworfen. Oftmals schlug die Me 163 dabei jedoch so
stark auf ihren Landeschlitten daß sich Treibstoffreste entzündeten und sie in einem
Feuerball explodierte. Auf diese Weise gingen mehr Me 163 verloren als im Kampfeinsatz.
350 Maschinen dieses Typs wurden bis zur Kapitulation gebaut. |
Me 163 im Luftwaffenmuseum Gatow und auf der ILA 200
Berlin |
Wußten Sie schon... daß am 16. Juli 1948 die erste
Turboprop-Maschine zum Testflug startete? Es war die "Viscount",
entwickelt von Vickers-Armstrong. Die bis dahin verwendeten Kolbenmotoren, bei denen durch
auf und ab bewegende Kolben und Pleuel Vibrationen und Lärm erzeugt werden, wurden bei
der "Viscount" durch eine Rolls Royce "Dart" Turbine ersetzt, in der
sich alle Teile um eine Achse drehten. Turbine und Propeller wurden über ein Getriebe
verbunden. Das gesamte Erprobungsprogramm der ersten Turboprop-Maschine verlief ohne
nennenswerte Zwischenfälle. Am 29. Juli 1950 flog die "Viscount" zum ersten Mal
im Liniendienst. Die Version V.630 bot Platz für 40 Passagiere, es folgte die V.700 mit
53 Plätzen und die Serie endete mit der V.800, die 70 Fluggästen Platz bot. Mit 444
gebauten Exemplaren war die "Viscount" das erste Flugzeug einer neuen
Generation. Bis heute werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf Mittelstrecken
überwiegend Turboprop-Flugzeuge eingesetzt. |
Vickers "Viscount" |
Wußten Sie schon... daß im Dezember 1986 die erste Erdumrundung
in einem Flugzeug ohne Zwischenlandung oder Luftbetankung gelang? Nach
mehrjähriger Vorbereitungszeit war es am Morgen des 14. Dezember 1986 so weit: Zusammen
mit Jeana Yeager startete Dick Rutan von der Edward AirForce Base mit dem VOYAGER
zu ersten Weltumrundung. Beladen mit 3.181,3 kg Kraftstoff hob die zweimotorige Maschine
300m vor dem Ende der 4,57 km langen Startbahn ab. Die trimaranähliche Bauweise wählte
Konstrukteur Burt Rutan, der bekannte Konstrukteur und Bruder des Piloten, um Kabine,
Triebwerke und den großen Treibstoffvorrat möglichst Luftwiderstandsarm unterzubringen.
Aufgrund ihrer kritischen Flugeigenschaften wurde die VOYAGER fast ausschließlich vom
Autopiloten gesteuert, turbulente Zonen wurden umflogen, sie hätten den Absturz der
sensiblen Maschine bedeuten können. Nach 9 Tagen, 3 Minuten und 44 Sekunden landete die
VOYAGER wieder in Edwards, in den Tanks befanden sich noch 48 kg Kraftstoff. Sie hatte
eine Strecke von 40.209 Kilometern zurückgelegt und dabei acht Weltrekorde aufgestellt. |
Rutan VOYAGER:
Spannweite 33,8m Länge 8,9m
Leergewicht 1,02 t
Bauweise: 98% Composit |
Wußten Sie schon... daß die von 1933 bis 1945 gebauten Nurflügel-Flugzeuge
der Brüder Reimar und Walter Horten ihrer Zeit weit voraus waren? Wie schon der
Name sagt, bestehen diese Flugzeuge lediglich aus einem Tragflügel, der in der Mitte
Ausbuchtungen aufweist um den Piloten in liegender Position aufzunehmen. Diese Bauweise
reduziert jeglichen unnötigen Widerstand auf ein absolutes Minimum. Die Horten H VI aus
dem Jahr 1944 galt als das beste Segelflugzeug der Welt. Dieser Nurflügler hatte eine
Spannweite von 24 m und eine Streckung von 32,4. Bei Kriegsende wurde in den Gotha-Werken
Friedrichsroda der Prototyp des zweistrahligen Nurflügel-Kampfflugzeuges Horten H IX V-3
entdeckt, der heute als ein Vorläufer des US-Tarnkappenbombers B-2 "Spirit"
gilt. Im Deutschen Museum München/Außenstelle Flugwerft Schleißheim ist eine
wunderschön restaurierte Horten H IV aus dem Jahre 1943 zu bewundern. Weltweit existieren
noch 6 Horten-Nurflügler. |
Wußten Sie schon... daß bereits am 14. November 1910
erstmals ein Flugzeug auf einem Schiff landete um anschließend wieder zu
starten? Als "Flugzeugträger" diente der mit einer 25 Meter langen und
8,5 Meter breiten Holzrampe auf dem Bug versehene amerikanische Kreuzer USS Birmingham.
Das Flugzeug, ein Curtiss-Doppeldecker mit Druckschraube wurde von dem
Curtiss-Werkspiloten Eugene Ely gesteuert. Wenige Wochen später, am 18.
Januar 1911, flog Ely in der Bucht von San Francisco den Panzerkreuzer USS Pennsylvania
an. Dieser war mit einer größeren Rampe und bereits mit Fangseilen ausgestattet. Sein
Curtiss-Doppeldecker war bereits mit einem Fanghaken ausgestattet. Damit wurde die Ära
der Trägerluftfahrt eingeläutet, die im Pazifikkrieg 1942-1945 eine entscheidende Rolle
spielen sollte. Im weiteren Verlauf entstanden die gigantischen, atomgetriebenen
Superträger unserer Zeit. |
Wußten Sie schon... daß der für für seine futuristischen Arbeiten
bekannte Designer Luigi Colani bereits im Jahr 1968 mit der Planung von
Propeller-Rekordflugzeugen begann? Zur optimierung der Stromlinienform sollte der Pilot
bei allen Entwürfen Colanis eine liegende Position einnehmen, es entstand ein
spindelförmiger Rumpf, der bei den meisten "Colani-Flugzeugen" zwei Motoren
beherbergte, die jeweils Zug- und Druckpropeller antreiben sollten. Auch für die
Propeller Colanis erhielten ein radikal neues Design - es entstanden die sog.
"Zentripetal-Überschallpropeller". Leider wurden von Luigi Colani's
Rekordflugzeugen nur Modelle und Attrappen gefertigt. |
Wußten Sie schon... daß das Jagdflugzeug Lockheed F-104
"Starfighter" trotz seines umstrittenen Rufes 30 Jahre lang
produziert wurde? Nachdem im Korea-Krieg die MiG-15 den amerikanischen F-86 Sabre
große Probleme bereiteten, verlangte die US Air Force nach einem neuen, überlegenen
Jäger. Lockheeds Konstrukteur Kelly Johnson, der schon erfolgreiche Flugzeuge wie die
P-38 "Lightning", Lockheed "Electra" und "Hudson" geplant
hatte, übernahm mit seinem Team 1952 diese Aufgabe. Schon am 4. März 1954 erfolgte der
Erstflug des radikal neuen Flugzeuges. Die Stummelflügel (max. Dicke an der
Flächenwurzel 10 cm!) und das Leitwerk wurden zuvor an Raketen für den
Überschallbereich getestet. Das für die ersten Prototypen verwendete Triebwerk Wright
J-65 erwies sich als zu schwach und wurde durch das stärkere J-79 von General Electric
ersetzt. In der Serienproduktion wurde der Schleudersitz wieder konventionell eingesetzt,
nachdem er bei den Prototypen die Piloten nach unten aus dem Flugzeug katapultieren sollte
um Kollisionen mit dem Leitwerk zu vermeiden. Trotz laufender Verbesserungen verlor die US
Air Force das Interesse an der F-104, woraufhin Lockheed sich auf den außeramerikanischen
Markt konzentrierte. In Kanada, Japan, Deutschland und Italien wurde der
"Starfighter" in Lizenz produziert. Die letzte Maschine lief 1983 vom Band. In
Deutschland wurde die F-104 durch über 200 Abstürze bekannt. Obwohl das Flugzeug als
sehr anspruchsvoll galt, handelte es sich hierbei aber um ein vorwiegend deutsches
Problem. Bei einigen Luftstreitkräften ist der "Starfighter" noch heute im
Einsatz. |
F-104
mit ZLL (Zero Length Launch Startrakete)<
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Wußten Sie schon... daß das "Stealth" (übersetzt:
heimlich, verstohlen) - Flugzeug Lockheed F-117 A "Nighthawk"
bei einer Länge von 20,9m, einer Spannweite von 13,2m und einer Höhe von 3,8m auf
einem Radargerät in der Größe einer Seemöve erscheint? In den späten 70er
Jahren begann Lockheed im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums mit der Entwicklung
eines schwer zu ortenden Kampfflugzeuges. Im Juni 1981 fand der Erstflug des bis heute
wohl unkonventionellsten Flugzeuges statt. Nahezu unsichtbar für das Radar wird die F-117
durch die facettenartige Oberfläche ohne rechte Winkel und Rundungen um die
Radarstrahlung zu zerstreuen und die Verwendung von Composit-Werkstoffen (nur ca. 5% der
Flugzeugkonstruktion bestehen aus Metall) sowie eine Farbmischung, die Radarstrahlen
absorbiert. Zusätzlich sind die beiden Triebwerke schallgedämpft und die Abgasluft wird
gekühlt um die Infrarot-Ortung zu erschweren. 59 Maschinen F-117 wurden gebaut, drei
davon gingen durch Unfälle verloren. |
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Wußten Sie schon... daß die Antonow An-225 "Mrija",
das größte Transportflugzeug der Welt, im Jahre 1989 insgesamt 109 Rekorde aufgestellt
hat? Die gigantische sechsmotorige Maschine war die Attraktion auf dem Pariser Salon der
Luft- und Raumfahrt 1989, wo sie mit der Raumfähre "Buran" auf dem Rücken
erschien. Im Laderaum der An-225 finden 16 Großcontainer oder 80 PKW vom Typ Lada Platz.
Sperrige Frachten von bis zu 70m Länge und 10m Durchmesser werden auf dem Rumpfrücken
transportiert. Einige technische Daten: Spannweite 88,4m, Länge 84m, Höhe 18,1m, max.
Startmasse 600t. Die sechs Lotarew D-18 T Triebwerke produzieren eine Startleistung von
230 kN. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 850 km/h, die Reisegeschwindigkeit 750 km/h.
Maximale Reichweite: 14.500 km. Maximale Reichweite bei voller Beladung: 4.500 km. |
Wußten Sie schon... daß der bis heute ungebrochene Geschwindigkeits- und Höhenweltrekord für
Flugzeuge mit Tragflächen vor über 30 Jahren mit dem amerikanischen Forschungsflugzeug X-15
aufgestellt wurde? am 3. Oktober 1967 wurde von Major William Knight die unglaubliche
Geschwindigkeit von Mach 6,72 erreicht. Am 22. August 1962 hatte der
NASA-Testpilot Joe Walker bereits mit 107.955 Metern den Höhenweltrekord
aufgestellt (Der Weltraum beginnt bei ca. 80 km Höhe!). Ebenso wie die Bell XS-1, mit der
1947 die Schallmauer durchbrochen wurde, war auch die X-15 nicht in der Lage vom Boden aus
selbst zu starten. Deshalb wurde die Maschine unter der Tragfläche einer Boeing B-52 auf
die vorgesehene Starthöhe gebracht. Dort angekommen klinkte der X-15-Pilot aus und
startete das mit flüssigem Sauerstoff und Ammoniak betriebene Raketentriebwerk. Um der
enormen Reibungshitze bei den Flügen mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit zu widerstehen,
war die Oberfläche der X-15 aus einer Chrom-Nickel Legierung gefertigt. Das
Forschungsprogramm "X-15" endete am 24. Oktober 1968 nach 199 Flügen. Mehr
Infos hierzu finden Sie auf der offiziellen NASA-Homepage. |
Wußten Sie schon... , daß das Flugboot HK-1 (später H-4 "Hercules") das
größte jemals gebaute Flugzeug ist? Die gigantische Maschine wurde im zweiten Weltkrieg
von den USA zum Überseetransport von Truppen und Material entwickelt, da auf dem Seeweg
die deutschen U-Boote für schmerzhafte Verluste sorgten. Howard Hughes,
Pilot und großer Förderer der Luftfahrt, plante und baute mit seinem Expertenteam die
HK-1 aus Sperrholz um die Verwendung kriegswichtiger Materialien zu umgehen. Deshalb ist
die HK-1 auch bekannt unter dem inoffiziellen Namen "Spruce Goose"
(Fichtengans). Angetrieben wurde die "Hercules" von 8 (acht!) R-4360
Vierfach-Sternmotoren von je 3.000 PS. Am 2. November 1947 erfolgte der erste und einzige
Flug über die Strecke von einer Meile in einer Flughöhe von max. 70 ft. Das Projekt
wurde anschließend eingestellt obwohl die "Spruce Goose" in Design und Technik
ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus war. Noch heute kann der Prototyp in flugfähigem Zustand
in einem US-Museum bewundert werden. Mehr über die faszinierende Geschichte der
"Spruce Goose" erfahren Sie unter www.sprucegoose.org |
Wußten Sie schon... , daß der erste Schleudersitz ein deutsche
Entwicklung war? Am 13. Januar 1943 katapultierte sich der Versuchspilot der
Firma Argus, Dipl.-Ing. Rudolf Schenk, aus dem noch motorlosen Prototyp V-1 der He 280,
der von einer He 111 geschleppt wurde. Weil sich wegen Vereisung das Schleppseil aus der
Kupplung an Schenks Flugzeug nicht löste, musste er aussteigen. Auch der zweite
Schleudersitzausschuss der Welt fand in Deutschland statt. Am 15.7.1943 musste sich
Flugkapitän Hans-Joachim Pancherz, Erprobungspilot bei Junkers, in Lärz (Rechlin) aus
der Ju 290 SB+QF, Wnr.0156 herausschiessen, nachdem beim Erfliegen der grössten
Geschwindigkeit Teile des Flugzeugs weggeflogen waren. Die erste Serienmaschine mit
eingebautem Schleudersitz war der Nachtjäger Heinkel He 219, aus dem sich während des
zweiten Weltkrieges immerhin 60 Besatzungsmitglieder per Schleudersitz retten konnten.
Entgegen der damaligen Preßluftantriebe sind moderne Schleudersitze von Raketen
getrieben. Diese können sogar am Boden und aus jeder Fluglage benutzt werden. Allein die
Schleudersitze der Firma Martin Baker, einem der führenden Hersteller
dieser Rettungssysteme, haben bis heute etwa 7.000 Menschenleben gerettet. |
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Wußten
Sie schon... , daß bei der Luftbrücke
nach Berlin vom 26. Juni 1948 bis 30. September 1949 von 692 eingesetzten
britischen und amerikanischen Flugzeugen insgesamt 278.228 Einsätze
geflogen wurden? 2,32 Millionen Tonnen an Lebensmitteln, Kohlen und
Heizöl wurden in die Stadt eingeflogen. Der Tagesrekord wurde mit 12.940 Tonnen Nachschub
am 16. April 1949 erreicht. Durch Blockade des Landweges wollte die russische
Besatzungsmacht die Übergabe des britischen, amerikanischen und französischen Sektors
der Stadt Berlin erzwingen. Der Flugverkehr über die drei Luftkorridore wurde von den
Sowjets 733mal gestört, dennoch war die von den USA unter dem Namen "Operation
Vittles" und von Großbritannien unter dem Namen "Plainfare" ein voller
Erfolg. Beim Einsatz für die "Luftbrücke" stürzten 17 Maschinen ab, 18
britische und 31 amerikanische Flieger verloren dabei ihr Leben. |
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Wußten
Sie schon... , daß
die Schallmauer erstmals am 14. Oktober 1947 durchbrochen wurde? Der
Testpilot und spätere General Charles "Chuck" Yeager steuerte
die Bell XS-1 (Experimental Sonic), deren Rumpf aufgrund aerodynamischer
Erkenntnisse einer Maschinengewehrkugel des Kalibers .50 nachempfunden war. Die
Bell XS-1 wurde unter dem Bauch einer umgebauten B-29 auf eine Höhe von 6.100 Meter
gebracht und dort ausgeklinkt, anschließend zündete Yeager nacheinander die vier
Brennkammern des mit Alkohol und flüssigem Sauerstoff betriebenen Raketentriebwerkes.
Wenige Augenblicke später war er dann der erste Mensch, der mit Mach 1,07
schneller als der Schall flog. "Ich ging auf 42.000 Fuß Höhe in den
Geradeausflug über. Mein Treibstoffvorrat lag bei 30%, darum schaltete ich mein
Raketentriebwerk Nummer drei ein und erreichte sofort Mach 0,96. Dann stellte ich fest,
daß die Maschine mit zunehmender Geschwindigkeit immer ruhiger flog. Plötzlich begann
die Nadel des Mach-Anzeigers unruhig zu werden. Sie ging bis Mach 0,965 hoch und ging dann
bis über den Anschlag hinaus... Wir flogen schneller als der Schall. Die Maschine lag
traumhaft ruhig in der Luft; Ich hätte ein Glas Wasser ins Cockpit stellen können und
kein Tropfen wäre verschüttet worden." berichtete Yeager, nach seiner
Rückkehr vom ersten Überschallflug in der Geschichte der Luftfahrt. NASA-Bericht |
Wußten Sie schon... , daß bereits am 27.Juni 1923 die erste
Luftbetankung erfolgte? Zwei leichte Bomber vom Typ De Havilland DH-4B des US
Army Service starteten vom Rockwell Field bei San Diego, die "Tanker-Maschine"
geflogen von den Leutnants Virgil Hine und Frank Seifert, die zu betankende vom Piloten
Captain Lowell Smith und dem Lt. John Richter. Nachdem der 12 Meter lange Schlauch vom
"Tanker" herabgelassen war, näherte sich Cpt. Smith langsam von unten, Lt.
Richter griff das Ende und steckte es zur Betankung in den Tankstutzen. Danach wurde der
Schlauch an einem Seil zurückgezogen. Erst in den 50er Jahren wieder aufgegriffen wird
die Luftbetankung, natürlich deutlich verbessert, heute als Selbstverständlichkeit
praktiziert. |
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Wußten Sie schon... , daß R. A. "Bob" Hoover, die große
amerikanische Airshow-Legende in 50 Jahren mehr als 300 verschiedene Flugzeugtypen flog,
darunter auch die Supermarine Spitfire, die Focke Wulf FW 190, die Me 109, die Me 163...?
Bob war Jagdflieger im 2. Weltkrieg, nach seiner Flucht aus deutscher Gefangenschaft in
einer FW 190 trug er als Testpilot in den USA maßgeblich zur Entwicklung der
Düsenflugzeuge bei. Im Alter von 77 Jahren bot Bob Hoover bei den Reno Air Races 1999
noch immer atemberaubenden Kunstflug mit seiner Rockwell "Shrike Commander" dar.
Auf mehr als 2000 Airshows weltweit begeisterte er im Laufe seines Fliegerlebens das
Publikum. Chuck Yeager, der Pilot, der mit der Bell X-1 erstmals die Schallmauer
durchbrach, sagte: "Bob Hoover ist der größte Pilot, den ich je sah". Zu
Hoovers Freunden zählten Flieger-Größen wie Orville Wright, Eddie Rickenbacker, Charles
Lindbergh, Jaqueline Cochran, Neil Armstrong, Yuri Gagarin, Johannes "Macky"
Steinhoff u.v.m. Bob Hoover wurde ausgezeichnet mit der Lindbergh Medal, dem Kitty Hawk
Award, dem Distinguished Flying Cross, der Soldier's Medal. Er ist Mitglied der National
Hall of Fame, der Society of Experimental Test Pilots, der Aerobatic Hall of Fame. Sehr zu
empfehlen: Seine Autobiographie "Forever Flying". |
Wußten Sie schon... , daß der Hubschrauber MIL Mi-26 der größte in
Serie gefertigte Hubschrauber der Welt ist? Die technischen Daten erscheinen unglaublich:
Erstflug am 14.12.1977, Rumpflänge 33,73m, Höhe 8,05m, Rotordurchmesser 32m, 8
Rotorblätter am Hauptrotor, 5 am Heckrotor, Leistung 2x11.400 PS, Höchstgeschwindigkeit
295 km/h, Gewicht leer 28,2t, Max.-Gewicht 56t (bis zu 85 Passagiere), Reichweite 800 km
mit 12.000 Litern Kerosin, Autopilot, Stabilisierungsanlage für Schwebeflug, beheizte
Rotorblätter, Cockpitscheiben und Turbineneinlässe. Zuletzt machte der Mi-26
durch die Bergung eines im Permafrost-Bodens Sibiriens eingeschlossenen Mammuts auf sich
aufmerksam. |
Wußten Sie schon... , daß die Amerikanerin Jaqueline Cochran (1906-1980) mehr
Geschwindigkeits-, Strecken- und Höhenweltrekorde aufstellte als jeder andere Pilot seit
Anbeginn der Fliegerei? Ihren Pilotenschein erwarb Jaqueline Cochran im Jahre 1932 nach
nur 3 Wochen Ausbildung. Als erste Frau gewann sie 1935 das Bendix Transcontinental Air
Race und 1938 die Bendix Competition. 1941 überführte sie einen Bomber nach England und
bildete dort als RAF-Captain im weiteren Verlauf des 2. Weltkrieges 1.200 weibliche
Piloten für Transportflugzeuge aus. Als erste Frau durchbrach Jaqueline Cochran die
Schallmauer in einer F-86, 1953 setzte sie Geschwindigkeitsweltrekorde über 15, 100 und
500 Kilometer. 1961 stellte sie einen Höhenweltrekord von 55.253 Fuß und drei Jahre
später im Alter von 58 Jahren den Geschwindigkeitsweltrekord für Frauen mit 1.429 mph
(über Mach 2) in einer F-104 G "Starfighter" auf. 1971 wurde Jaqueline Cochran
in die National Women's Hall of Fame der USA aufgenommen. |
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Wußten Sie schon... , daß der Geschwindigkeitsweltrekord für kolbenmotorgetriebene
Propellerflugzeuge am 21.08.1989 von Lyle Shelton (USA) mit seiner modifizierten
Grumman F8F-2 Bearcat "Rare Bear" mit sagenhaften 850,263 km/h
aufgestellt wurde? Das entspricht der Reisegeschwindigkeit eines modernen Airliners! "Rare Bear" ist noch heute bei den jährlich
stattfindenden Reno Air Races zu bewundern. |
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Wußten Sie schon... , daß der vom Italiener Francesco Agello auf der Macci MC.72 am
23.10.1934 mit 709,209 km/h aufgestellte Geschwindigkeitsweltrekord
für kolbengetriebene Wasserflugzeuge bis zum heutigen Tage ungebrochen ist? |
Wußten
Sie schon... , daß die Gründerin des
größten deutschen Erotikversandes, Beate Uhse, im 2. Weltkrieg als
Überführungspilotin neben einer Vielzahl an verschiedenen Flugzeugmustern auch die Focke-Wulf
FW 190 flog? Beim Einmarsch der Alliierten konnte sie noch am 22.4.1945 von Gatow
aus mit Sohn, Kindermädchen und weiteren 4 Personen mit der Siebel Fh 104 SG+GD zunächst
nach Barth und von dort am 30.4.über Travemünde nach Leck und schliesslich nach
Flensburg flüchten. Beate Uhse war bis zu ihrem Tod im Juli 2001aktive Privatpilotin. |
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Wußten Sie schon... daß der Deutsche Flugzeugkonstrukteur Dr. Alexander Lippisch
(1894-1976) bereits in den dreißiger Jahren Nurflügelflugzeuge
entwarf? Fasziniert von Motorflug-Demonstrationen der Gebr. Wright 1908 in Berlin begann
Dr. Alexander Lippisch nach seiner Rückkehr vom Infanteriedienst im ersten Weltkrieg 1918
als Konstrukteur bei den Zeppelin-Dornier-Werken in Lindau. Noch im selben Jahr führte er
erste Windkanalversuche mit von ihm entwickelten Tragflügeln durch. Aufgrund der
Beschränkungen durch den Versailler Vertrag konstruierte er ab 1921 Segelflugzeuge,
darunter die Weltrekordflugzeuge "Wien", "Fafnir" und "Sao
Paulo". 1939 konstruierte Dr. Lippisch das legendäre Raketenflugzeug Me 163
"Komet", mit dem Testpilot Heini Dittmar 1941 Geschwindigkeiten bis zu 1.004
km/h erflog. In der Luftfahrtforschungsanstalt Wien entwarf Dr. Lippisch
Nurflügel-Flugzeuge für die Deutsche Luftwaffe, die jedoch die Flugerprobung nicht mehr
erreichten. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wanderte Dr. Lippisch in die USA aus wo er
noch viele Jahre an Konstruktionen von Flugzeugen, VTOL- und Groundeffekt-Projekten
arbeitete. Eines seiner bekanntesten Nachkriegsprojekte war das erste Delta-Kampfflugzeug
der USA, die Convair F-102 "Delta Dagger". |
Lippisch- Konstruktionen Me 163 und F-102 Delta Dagger |
Wußten Sie schon... daß der Airbus A300-600ST "Beluga" den größten
Frachtraum aller weltweit im Einsatz befindlichen Frachtflugzeuge besitzt? Im September
1992 begann die Konstruktion des wegen seiner unkonventionellen, walähnlichen Rumpfform
"Beluga" getauften Transporters. An der Planung beteiligt waren neben den
französischen Firmen Latécoere, Sogerma-Socea Rochefort, Hurel Dubois und Socata auch
die spanischen Airbus-Partner Casa und die DASA-Tochter Elbe Flugzeugwerke in Dresden. Mit
dem Jungfernflug am 13.9.1994 begann die Flugerprobung. Inzwischen befinden sich vier
"Beluga" im Dienst. Zum Beladen des A300-600ST wird die Rumpfnase hochgeklappt,
wodurch sich eine Beladeöffnung von ca 100 qm Durchmesser ergibt. Dahinter steht dann
eine hohle Rumpfröhre zur Verfügung, die eine Länge von 37,7 m und einen Durchmesser
von 7,40 m bietet. Eine neue Serie Großtransporter mit der Bezeichnung A340-600STE
befindet sich in Planung, der Laderaum dieses neuen "Beluga" soll mehr als 56 m
bei einem Durchmesser von 9,60 m betragen. |
Beluga bei der ILA 2000 in Berlin |
Wußten Sie schon... daß die erste große Revolution im Flugmotorenbau der Umlaufmotor
war? In den ersten Jahren des Motorfluges kamen vorwiegend umgebaute Automotoren zur
Verwendung, die viel zu schwer und zu unzuverlässig waren. Eine völlig neue Idee
verwirklichten 1907 die Brüder Laurent und Gustav Seguin mit ihrem
Umlaufmotor. Kurze Zeit später waren die "Gnôme"-Motoren
weltberühmt. Es waren leichte, luftgekühlte Sternmotoren, die sich - umgekehrt wie man
es bis dato kannte - um ihre fest montierte Kurbelwelle drehten. Der Propeller war
praktisch nicht wie bisher an der Kurbelwelle befestigt sondern am Motor. Die Laufruhe war
durch den Schwungrad-Effekt des 7-Zylinder-Sternmotors hervorragend und der zuverlässige
Motor leistete 70-80 PS. Im Vergleich zu den wassergekühlten Motoren der früheren Jahre
erreichte er die dreifache Leistung pro kg Motorgewicht. Aber die neuen Motoren hatten
auch Nachteile. der Öl- und Benzinverbrauch war hoch und die Masse des Motors
beeinträchtigte durch die Kreiselwirkung stark die Flugeigenschaften. Dieses Problem
wurde durch die feste Montage des Motors behoben, der Propeller saß wieder auf der
Kurbelwelle. Der "Sternmotor" wurde dann viele Jahrzehnte erfolgreich im
Flugzeugbau verwendet. |
Wußten Sie schon... daß der russische Konstrukteur Vladimir S. Vakhmistrov bereits im
Jahr 1930 "Parasite-Fighter"-Projekte verfolgte? "Parasite
Fighter", am "Mutterflugzeug" mitgeführte Jagdflugzeuge, sollten bei
Bedrohung durch gegnerische Jagdflugzeuge vom Trägerflugzeug abgekoppelt werden um dieses
zu beschützen. Vakhmistrovs erste Entwicklung, die Z-1, bestand aus einem zweimotorigen
Tupolev TB-1 Bomber, der auf jeder Tragfläche einen Tupolev I-4 Jäger trug. Der Copilot
des Bombers konnte die beiden Jäger zeitgleich vom Mutterflugzeug tennen. Am 3. Dezember
1931 fand der erfolgreiche Erstflug dieser Konstruktion statt. Im September 1933 flog die
Z-2, bestehend aus einem viermotorigen TB-3 Bomber, zwei I-5 Jägern auf den Tragflächen
und einem I-5 über dem Rumpf. Den Höhepunkt dieser Parasite-Fighter-Serie stellte 1935
die Aviamatka, eine TB-3/AM-34 dar. Sie trug je eine I-16 auf den Tragflächen und
je eine I-5 darunter. Im Flug senkte die TB-3 ein Trapez und nahm damit einen I-Z Jäger
auf. Alle 5 Jäger wurden im Ernstfall gleichzeitig gelöst. Es wurde ein Geschwader von 6
Bomber-Jäger-Kombinationen aufgebaut. Zum Einsatz gelangte das Geschwader nur einmal als
es 1941 die Donaubrücke Negru Voda in Rumänien bombardierte. |
Z-1 'Samolet Zvena'
Aviamatka |
Wußten Sie schon... daß bereits 14 Jahre nach dem ersten bemannten Motorflug die ersten
Fernlenkwaffen entwickelt wurden? Die Firmen Sparry und Delco bauten 1915
einen "fliegenden Torpedo" in Doppeldecker- Bauweise.
Angetrieben von einem 40 PS Motor wurde das unbemannte Flugzeug mit 130 kg Sprengstoff
beladen dann von einem einfachen Kreiselgerät und mit Hilfe eines Aneroid-Barometers auf
Kurs gehalten. Der von Charles Kettering konstruierte "Bug"
flog zwar beeindrucken, die Treffgenauigkeit ließ jedoch eher zu wünschen übrig. 1917
baute der Brite Geoffrey de Havilland ein ferngesteuertes Hochdecker-Flugzeug zum Tragen
von Bomben, doch auch dieses Projekt setzte sich nach mehreren Fehlschlägen nicht durch.
Erfolgreicher verliefen 1927 die Erprobungen des Larynx-Eindeckers, der mit 110 kg
Bombenlast eine Reichweite von fast 500 km hatte. Dennoch wurden nur 12 Exemplare gebaut.
Als erster in Massenproduktion hergestellter und verwendeter "Marschflugkörper"
gilt die Deutsche Fieseler Fi 103 (V-1). Im Dezember 1942 hatte die
"V-1" ihren Erstflug. Mehr als 20.000 dieser fliegenden Bomben wurden von
1944-45 gegen Ziele in England eingesetzt und versetzten die Bevölkerung in Angst und
Schrecken. |
Fieseler Fi 103 (V-1) |
Wußten Sie schon... daß die BRD bei der Entwicklung senkrechtstartender Flugzeuge (VTOL) über
viele Jahre Technologieführer war? Neben vielen Studien gab es auch einige Entwicklungen,
die bis zur Flugerprobung gelangten. Heute im Deutschen Museum München, Außenstelle
Schleißheim zu bewundern ist die Dornier Do-31, deren Entwicklung 1959
begann. Als Transportflugzeug sollte diese Maschine 3,6t Last mit bis zu 800 km/h
befördern. Zwei Marschtriebwerke sorgten mit Schwenkdüsen für Auf- und Vortrieb, bei
Start und Landung kamen zusätzlich acht in Gondeln an den Flügelspitzen untergebrachte
Hubtriebwerke zum Einsatz. Die beiden Prototypen absolvierten nach ihren Erstflügen im
Jahr 1967 jeweils mehr als 100 Flugstunden, beim Aerosalon in Paris 1969 war sie die
Sensation. Ebenso wie der VTOL-Jäger VJ 101 (Gemeinschaftsprojekt
Messerschmitt, Heinkel, Bölkow), der ebenfalls die Flugerprobung erreichte und mehrere
Weltbestleistungen erflog, wurde das Projekt Do-31 nicht fortgeführt. Auch sämtliche mit
dieser neuen Technologie entstandene Planungen von zivilen VTOL-Verkehrsflugzeugen
mit mehr als 100 Sitzplätzen wurden in diesem Zuge im Keim erstickt. |
Im Deutschen
Museum- DO-31 (oben) und VJ-101 |
Wußten Sie schon... daß die "Le Grand" des berühmten Russischen
Flugzeugkonstrukteurs Igor Sikorsky das erste viermotorige
Passagierflugzeug war? Sikorsky hatte die Idee zum Bau eines für die damalige Zeit
gigantischen Flugzeuges im Jahr 1911 und mit Unterstützung der Russischen Regierung
entstand der viermotorige Doppeldecker "Le Grand" (der Große). Entgegen aller
Warnungen - damals glaubte man, daß ein Pilot im Freien sitzen müsse um Geschwindigkeit
und Fluglage kontrollieren zu können - hatte Sikorsky's gigantischer Doppeldecker eine
völlig geschlossene Piloten- und Passagier-Kabine aus unzerbrechlichem Glas. Mit einer
Spannweite von 28 m, einer Länge von 19 m und einem Gewicht von 4,1t war die "Le
Grand" das größte Flugzeug ihrer Zeit. Ihre vier Argus-Motoren mit je 100 PS
verhalfen ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h. Der Erstflug erfolgte am 13.
Mai 1913. |
Wußten Sie schon... daß der 1882 in Marseille geborene Henry Fabre das erste Wasserflugzeug
baute? Da Henry Fabre einer Reeder-Familie angehörte, nutzte er seine finanzielle
Unabhängigkeit um aerodynamische Probleme zu studieren. Nach einer erfolglosen
Wasserflugzeug-Konstruktion im Jahr 1909 gelang Fabre mit seinem zweiten Entwurf, der
"Hydravion", im März 1910 der erste Flug mit einem Wasserflugzeug. Ohne jemals
zu vor geflogen zu sein, weder als Pilot, noch als Passagier, steuerte Fabre die
"Hydravion" beim zweiten Startversuch über eine Strecke von 500m und landete
sicher. Wie viele Flugzeuge der Pionierzeit war Fabres Maschine eine
"Entenflügel"-Konstruktion und flog mit dem Leitwerk voran. Angetrieben wurde
es von einer ebenfalls neuen Motorenentwicklung, dem Sternmotor. |
Wußten Sie schon... daß im Jahr 1981 einer der spektakulärsten Fluchtversuche
aus der DDR mit einem Eigenbauflugzeug geplant war? DOWA 81
lautet die Bezeichnung des von Dr.-Ing. Gerhard F. Wagner konstruierten Flugzeuges, das
seine fünfköpfige Familie über die Grenze in die BRD tragen sollte. Einen Tag vor dem
geplanten Start wurde die Familie Wagner vom Staatssicherheitsdienst der DDR verhaftet und
wegen "Vorbereitung zum ungesetzlichen Grenzübertritt im schweren Fall" zu
erheblichen Freiheitsstrafen verurteilt. Ein Jahr nach Haftantritt erwirkten
östereichische Politiker die Abschiebung nach Westdeutschland. Gutachter bestätigten der
Konstruktion die Flugtauglichkeit, ein Testflug erfolgte jedoch nicht. Zum Transport
zerlegbar maß das längste Bauteil 4 Meter. Zwei MZ-Motorradmotoren mit je 19 PS sollten
das Flugzeug mit 580 kg Abfluggewicht antreiben. Zu bewundern ist die DOWA 81 im Deutschen
Museum, München. |
Die
DOWA 81:
Spannweite 9m, Länge 5,85m, Leergewicht 240 kg, Vmin
90 km/h, Vmax 210 km/h |
Wußten Sie schon... daß die Focke-Wulf FW 190, das unumstritten beste
Jagdflugzeug Deutschlands im 2. Weltkrieg, im Reichsluftfahrtministerium (RLM) fast als Fehlschlag
abgelegt wurde? Der neue BMW 801 Motor war so störanfällig daß das technische Amt des
RLM sich vom Projekt FW 190 schon abwenden wollte, als Reichsmarschall Hermann Göring auf
die Weiterentwicklung und Fertigung bestand. Nach mehr als einem Jahr und unzähligen
Verbesserungen erreichten im Mai 1941 die ersten Serienmaschinen das JG 26 unter Adolf
Galland. In der Folge entstanden viele Weiterentwicklungen für verschiedenste
Einsatzzwecke, die markantesten waren dabei wohl die FW 190 D-Serie (Langnase) mit Jumo
213 Motor und die Ta 152 mit DB 603 Motor. Unser Leser Jörg
Grumbach stellte uns diese einzigartigen Fotos einer Maschine der A-Serie zur Verfügung.
Es handelt sich dabei vermutlich um eine seltene JaBoRei-Ausführung mit Sandabscheider
(evtl. Serie A3 bis A6). Über Hinweise aus dem Kreis unserer Leser würden wir uns sehr
freuen. |
Wußten Sie schon... daß der rumänische Kostrukteur Henri Coanda bereits im
Jahr 1910 das erste Flugzeug mit Düsenantrieb baute? 1887 als Sohn eines
Generals in Bukarest geboren, absolvierte der schon seit frühester Jugend
luftfahrtbegeisterte Henri Coanda die Hochschule für Mathematik und wurde Professor für
das Ingenieur- und Artilleriewesen in Bukarest. Eine besondere Herausforderung stellte
für Coanda der Antrieb eines Flugzeuges mittels Rückstoß dar. Nachdem er bereits 1905
ein Flugmodell mit Raketenantrieb getestet hatte, präsentierte er dem staunenden Publikum
de Aerosalon in Paris das erste Flugzeug mit Mantelschraube. Im Gegensatz zu den modernen
Strahlturbinen wurde bei Coanda's Flugzeug eine ummantelte Vielblattluftschraube von einem
50 PS Kolbenmotor angetrieben. Auch in weiteren Details war Coanda's Flugzeug seiner Zeit
voraus, so war es bereits als Anderthalbdecker ausgelegt und hatte sperrholzbeplankte
Tragflächen. Henri Coanda machte durch viele weitere bahnbrechende Erfindungen auf sich
aufmerksam, er starb im Jahr 1972. |
Wußten Sie schon... daß die Blohm & Voss BV 141 wohl das ungewöhnlichste
Flugzeug war, das von der Deutschen Luftwaffe im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde? Ziel
der Konstrukteure um Dr.-Ing. Richard Vogt bei Blohm & Voss war es, der Besatzung eine
möglichst uneingeschränkte Sicht nach allen Richtungen zu ermöglichen. Dies entsprach
einer Forderung des Reichsluftfahrtministeriums aus dem Jahr 1937. Zumindest was die Sicht
voraus und zur rechten Seite betrifft, scheint dies auch gelungen. Trotz ihrer seltsamen
Erscheinung zeigte die Maschine während der Flugerprobung überraschend gute
Flugeigenschaften. Dennoch lehnte das RLM die Konstruktion ab, da man der Asymmetrie doch
nicht recht traute und ausserdem die Motorisierung mit Bramo 323 bzw. BMW 132 wohl zu
schwach war. Die folgende Erprobung mit dem wesentlich stärkeren BMW 801 in einer fast
vollständig neu konstruierten Zelle ergab neue Schwierigkeiten und die Notwendigkeit von
Verstärkungen. Nach dem Bau von insgesamt 26 Maschinen, davon 3 V-Flugzeuge, 5 A-0 und 18
B-0 Flugzeugen wurde die Entwicklung abgebrochen. Die vorhandenen Flugzeuge wurden bei
Erprobungsstellen, Schulen und Aufklärungsverbänden aufgebraucht. (Siehe auch
Artikelserie in Jet & Prop 5/03 sowie 1bis 3/04) |
Wußten Sie schon... daß die größte von einem Segelflugzeug erreichte Flughöhe bei über
14.000 Metern liegt? Das ist höher als die Flugflächen, auf denen üblicherweise
Airliner verkehren!!! Wie gelangt ein Segelflugzeug in diese Höhen? Möglich wird das
Erreichen solcher Höhen durch Ausnutzung von "Föhnwellen". Dabei handelt es
sich um eine Luftströmung über den Alpen (auch in anderen Gebirgen zu beobachten), die
"Welle" ist der Umweg, den der Luftstrom über das Hindernis Gebirge nehmen
muß. Diese "Welle", oftmals in Form einer Linsenwolke (Altocumulus
Lenticularis) zu erkennen, trägt das Segelflugzeug nach oben. In der Höhe herrschen
dabei Windgeschwindigkeiten von z. T. mehr als 200 km/h und Temperaturen von -50 Grad
Celsius und weniger. Zwingend notwendig für den Piloten ist bei solchen Flügen die
Zuführung von Sauerstoff, denn der Luftdruck und damit auch der Sauerstoffanteil in der
Luft beträgt bereits in 11.000 Metern Höhe nur noch 25%. Bilder:
Altocumulus Lenticularis (Linsenwolke) und Föhnflug in der Abenddämmerung. |
Wußten Sie schon... daß am 31. Mai 1931 der erste planmäßige Flugverkehr in China
aufgenommen wurde? Nachdem bereits seit Mitte des Jahres 1926 die frisch gegründete
Deutsche Lufthansa mit der Erkundung des Luftweges Europa-China begann, wurde am 19.
September 1930 die Deutsch-Chinesische Luftverkehrsgesellschaft EURASIA gegründet, an der
die Lufthansa mit einem Drittel beteiligt war. Der damalige Vertrag sah vor, daß die 4
Flugzeuge vom Typ Junkers F 13 und W 33 sowie die Besatzungen von der DLH in die
Partnerschaft eingebracht werden. Die 2.500 km langen Strecke Schanghai- Nanking-
Tsinanfu- Peking- Linsi- Mandschuli war dann die erste regelmäßig beflogene Linie. Dem
ersten Piloten, Siegfried Graf Schack von Wittenau, stand für diesen Flug anfangs
lediglich eine 20 Jahre alte Landkarte im Maßstab 1:1 Mio zur Verfügung. Neben dem
fliegerischen Abenteuer war mit dieser Verbindung zugleich die erste Allianz der Lufthansa
entstanden. Bild unten: Pilot Flugkapt. Johannes Rathje war mit seiner Ju 52 in unwegsamem
Gelände notgelandet. Hunderte von Kulis bauten daraufhin mit primitivsten Werkzeugen eine
schmale Startbahn in den Hang, auf der dann das Flugzeug wieder starten konnte. |
Wußten Sie schon... daß von dem berühmten Transportflugzeug Lockheed C-130 Hercules
auch eine "Gunship"-Version gebaut wurde? Unter den weit über
2.100 gebauten "Hercules"-Maschinen befinden sich auch einige Dutzende der Typen
AC-130A, E und U. Es handelt sich dabei um schwer gepanzerte und mit seitlichen
Geschützständen stark bewaffnete Maschinen, die ausgesuchte Ziele in einer Kreisbahn
umfliegen und dabei beschießen. Erstmals umgesetzt wurde diese Idee bereits mit dem
Vorgänger der C-130, der C-47 Dakota. Capt. Ron Terry modifizierte 1963/64 eine C-47 mit
drei Kanonen SUU-11A/A, die seitlich in der Ladeluke und den Fenstern angebracht waren. Ab
1964 flog dieses erste, auf den Namen "Spooky" (Geist) genannte Gunship nachts
Angriffe auf Ziele in Vietnam. Weitere 46 Gunships vom Typ AC-47D sollten folgen. Später
wurden diese Maschinen durch die AC-130 "Gunships" abgelöst, die noch heute im
Dienst der US-Luftwaffe sind. Die Bilder rechts zeigen die AC-47 "Spooky"
(oben) und eine moderne AC-130 Gunship (unten). |
Wußten Sie schon... daß im Februar 1919 die erste regelmäßig beflogene
Passagier-Luftverkehrslinie der Welt in Deutschland eingerichtet wurde? Die im
Jahr 1917 von der AEG gegründete "Deutsche Luft Reederei" (DLR) flog ab Februar
1919 mit einmotorigen AEG- und LVG Doppeldeckern täglich Post (oberes Bild) und
Passagiere zwischen Berlin und Weimar. Im März des selben Jahres eröffnete Junkers eine
Verbindung zwischen Weimar und Dessau, Rumpler-Luftverkehr flog von Augsburg über
München und Nürnberg nach Berlin. Bis Ende 1919 entstand in Deutschland ein dichtes
Inlands-Flugnetz. Aufgrund der offenen Bauweise der Flugzeuge wurden die Passagiere mit
Pelzkombinationen, Fliegerbrille und Fliegerhaube ausgerüstet.
"Notlandungen" auf der grünen Wiese waren an der Tagesordnung und mehr als drei
Passagiere fanden in einem Flugzeug nicht Platz. Erst mit Erscheinen des ersten
Verkehrsflugzeuges, der Junkers F 13 (unteres Bild) änderte sich dies... |
Wußten Sie schon... daß der erste Bombenabwurf aus einem Flugzeug bereits 1670,
mehr als 200 Jahre vor dem ersten bemannten Motorflug, von dem Pater Francesco de
Lana-Terzi vorhergesehen wurde? Er schrieb von einem "fliegenden Schiff, aus dem
Bomben auf feindliche Stellungen geworfen werden konnten..." Am 1. November
1911 wurde diese Vision Wirklichkeit: Während des Türkisch-Italienischen
Konfliktes warf Leutnant Giulio Gavotti, Führer der aus 9 Flugzeugen und 11 Piloten
bestehenden italienischen "Luftflotte" aus seinem Flugzeug vier
2-kg-"Cipelli-Granaten" auf feindliche Truppen in Libyen ab und hinterließ
einen verstörten Gegner. Die türkische Presse schrieb darüber: "Dieser Krieg hat
gezeigt, daß daß das Flugzeug ein schreckliches Mittel zur Zerstörung ist. Die neue
Waffe wird Strategie und Technik revolutionieren." Während zu Beginn des ersten
Weltkrieges Flugzeuge vorwiegend zu Aufklärungszwecken eingesetzt wurden und die Piloten
lediglich Pistolen zur Selbstverteidigung im Falle einer Notlandung trugen, wurde ab 1915
damit begonnen Bombenflugzeuge zu bauen und schon nach kurzer Zeit waren riesige drei- und
viermotorige Flugzeuge entstanden, die Bombenlasten von bis zu 1.800 kg über große
Entfernungen tragen konnten. Bilder: Erste Bombenabwürfe erfolgten per Hand, ein
großer Gotha-Bomber aus dem Jahre 1917. |
Wußten Sie schon... daß Ernst Udet, der berühmte Kunstflieger, auch
selbst Flugzeuge baute? Nachdem Udet im ersten Weltkrieg an der Seite des
"Roten Barons" Manfred von Richthofen zum Jagdflieger-Ass mit 62 Luftsiegen
und Träger des berühmten Ordens "Pour-le-Mérite" wurde, mußte er von
1918 bis 1922 aufgrund des Versailler Vertrages auf seine geliebte Fliegerei weitgehend
verzichten. Obwohl der Flugzeugbau in Deutschland weitgehend verboten war, gründete er
1922 in München die Firma "Udet-Flugzeugbau", die schliesslich sogar ein
viermotoriges Verkehrsflugzeug, die U 11 "Condor" hervorbrachte. Mit der Udet U
12 "Flamingo" stellte sich 1925 der erste bescheidene Erfolg ein. Dennoch ging
die Firma ein Jahr später in den "Bayerischen Flugzeugwerken" auf. In dieser
Zeit durften auch wieder Flugveranstaltungen stattfinden. Udet, von der Last seiner Firma
befreit, konnte sich nun mit seinem "Flamingo" ganz dem Kunstflug widmen, was
ihm internationalen Ruhm verschaffte. An der Seite von Leni Riefenstahl
drehte er berühmte Filme, wie "Die weiße Hölle vom Piz Palü" (1927),
"Stürme über dem Mont Blanc" (1930) und "SOS Eisberg" (1933).
Obgleich selbst politisch uninteressiert, wurde er von den Nationalsozialisten zuerst für
Propagandazwecke benutzt, 1936 dann zum Inspekteur der Jagd- und Sturzkampfflieger
gemacht, anschliessend mit der Leitung des Technischen Amts betraut und 1939 schließlich
zum "Generalluftzeugmeister" ernannt. Mit diesem Amt völlig überfordert, wurde
Udet u. a. die Verantwortung für die Rückschläge bei der Luftschlacht um England
zugeschoben. Am 17. November 1941 beging der inzwischen stark psychisch angegriffene und
alkoholabhängige Ernst Udet schließlich Selbstmord. |
Wußten Sie schon... daß es von dem legendären amerikanischen Jagdflugzeug North American
P-51 Mustang auch eine zweimotorige Version mit Doppelrumpf gab? Die in großer Zahl
sehr erfolgreich eingesetzte P-51 Mustang ist ja sehr bekannt und berühmt, aber die
wenigsten wissen daß man auf der Standard-Mustang basierend ein Doppelrumpfflugzeug
entwickelt hat. Die Idee hierzu kam 1943 auf, man wollte die Reichweite der bewährten
Mustang bei Langstreckeneinsätzen vor allem angesichts der Entfernungen auf dem
Pazifischen Kriegsschauplatz erhöhen. Außerdem sollte der Pilot von einem zweiten
Besatzungsmitglied (Navigator) unterstützt und entlastet werden. So wurden zwei stark
modifizierte Mustang-Rümpfe sowohl durch ein gemeinsames mittleres Haupttragflächenteil
als auch durch ein gemeinsames Höhenleitwerksteil verbunden. Der Pilot saß im Cockpit
des linken Rumpfes, der Navigator im Cockpit des rechten Rumpfes. Jeder Rumpf hatte ein
Triebwerk, die Propeller der beiden Triebwerke drehten nach innen, also gegeneinander.
Einsatzzweck der so entstandenen North American P-82 Twin Mustang war Langstrecken-
Begleitjäger, Allwetterjäger und Nachtjäger. In der Nachtjägerversion befand sich im
rechten Cockpit ein Radarbeobachter, das Radar war in einem Zusatzbehälter unter dem
Tragflächenverbindungsstück zwischen den beiden Rümpfen untergebracht. Der Erstflug
einer Twin Mustang war im Jahre 1945, die P-82 kam im Zweiten Weltkrieg allerdings nicht
mehr zum Kampfeinsatz. Es wurden aber 250 Twin Mustangs nach Kriegsende gebaut und in
Dienst gestellt. Die Bezeichnung P-82 wurde 1948 in F-82 geändert. Twin Mustangs wurden
schließlich im Koreakrieg eingesetzt. Am 27. Juni 1950 erfolgte mit einer Twin Mustang
der allererste amerikanische Luftsieg im Koreakrieg (Abschuß eines Yakovlev
Kampfflugzeugs der Nordkoreaner). Die Twin Mustangs hatten übrigens nicht die
Packard-Merlin Triebwerke der Mustang Standardversion sondern waren mit Allison
Triebwerken ausgerüstet. Die Fotos zeigen die einzige noch flugfähige North American
P-82 Twin Mustang die es noch gibt. Sie gehört der Confederate Air Force (seit 2002
Commemorative Air Force) und wurde von mir fotografiert bei der Confederate Air Force
Airshow im Oktober 1998 auf dem Flughafen Midland/Odessa in Texas/USA . Beachten Sie ,
daß sich unter jedem Rumpf ein Hauptfahrwerksrad befindet. |
|
Wußten
Sie schon...
daß die RAK 1 des
Konstrukteurs Julius "Uss" Hatry das erste
Raketenflugzeug der Welt war? Am 17.09.1929 startet die Opel-Sander RAK 1 mit
Fritz von Opel, dem Sohn des Großindustriellen am Steuer, am Flugplatz Frankfurt. Kurz
zuvor hatte Hatry von Opels Drängen nachgegeben und die RAK 1 verkauft. Obwohl dieses
erste Raketenflugzeug sein Werk war, kam er nie zu der Ehre, die ihm gebührte. Julius
Hatry starb am 7. November 2000 im Alter von 93 Jahren. |
Wußten
Sie schon...
daß die erste Airshow in der Geschichte
der Luftfahrt 1909 im französischen Reims veranstaltet wurde? Die 8-tägige
Veranstaltung mit dem Namen "Grande Semaine d'Aviation de la Champagne",
später als "Reimser Flugwoche" bekannt geworden, wurde von der
Stadt Reims und den ortsansässigen Winzern finanziert. 38 wagemutige Piloten, unter ihnen
Berühmtheiten wie Henri Farman, Glenn Curtiss und Louis Blériot, reisten mit ihren
Flugzeugen aus den USA, England und Frankreich in die Champagne um dort den mit 25.000
Franc dotierten Gordon-Bennett-Cup zu gewinnen. Dieses erste Luftrennen, bei dem die
Teilnehmer zwei Runden um einen 6-Meilen-Kurs fliegen mußten, war der Höhepunkt dieser
ersten Flugschau der Welt. Außerdem wurden verschiedene Wettbewerbe in den Disziplinen
Geschwindigkeit, Streckenflug, Gipfelhöhe sowie Anzahl an transportierten Passagieren
ausgetragen. Etwa eine halbe Million begeisterte Besucher verfolgten eine vom 22.-29.
August 1909 atemberaubende Rekorde ebenso wie häufige Abstürze bei der "Reimser
Flugwoche". |
Wußten
Sie schon...
daß unter den 14.533
hergestellten Hawker "Hurricanes" nicht weniger als 800 "Sea
Hurricanes" waren? Berühmt wurde der erste Eindecker-Jäger Großbritanniens durch
die Luftschlacht um England, eine der größten Luftschlachten des zweiten Weltkrieges.
Die "Sea Hurricane", im Volksmund auch "Hurricat" genannt, wurde auf
Churchills Befehl ab 1941 gebaut um Englische Geleitzüge vor angreifenden Deutschen
FW-200C "Condor" Bombern zu schützen. Die Maschinen wurden von C.A.M.-Schiffen
(Catapult Aircraft Merchantmen) gestartet, konnten nach ihrem Einsatz jedoch nicht wieder
zum Schiff zurückkehren. Der Pilot mußte versuchen, bis zum nächsten Land zu gelangen
oder in der Nähe des Geleitzuges wassern um dann an Bord genommen zu werden. Bis 1943
leisteten die "Sea Hurricane" den Geleitzügen in Ostsee und Mittelmeer
wertvolle Dienste. Die einzige noch flugfähige Maschine dieses Typs gehört der Shuttleworth Collection in England. |
Wußten
Sie schon...
daß der Royal Aero Club
of the United Kingdom der erste Aero-Club der Welt war? Im Jahr
1901 unternahmen drei wohlhabende "Motoristen", Frank Hedges Butler, seine
Tochter Vera und Charles Rolls eine Tour mit ihren Automobilen. Die Tour wurde
unterbrochen als der Renault von Vera Butler Feuer fing. Als Ersatz für die gescheiterte
Auto-Tour organisierte die junge Lady nun schnell eine Ballonfahrt und bei einem Glas
Champagner im Ballonkorb beschlossen die drei unverzüglich einen Aero-Club zu gründen.
Das war vor 100 Jahren! Da ja eine Frau Mitbegründerin des Clubs war, konnten auch Frauen
dem Club beitreten, für diese Zeit eine Besonderheit. Bis zum Jahre 1909 begnügte man
sich mit Ballonfahren, dann kam die erste Motormaschine auf den vom Club präparierten Flugplatz Muswell Manor nahe Leysdown auf der Insel Sheppey. Charles Rolls
und die Brüder Short, Ballonmacher des Clubs, erwarben eine Lizend der Gebrüder Wright
aus den USA und so entstand 1909 die weltweit erste Serienproduktion für Motorflugzeuge
in Leysdown. 1910 erhielt der Club den Zusatz "Royal", zu diesem Zeitpunkt
zählte man bereits mehr als 1000 Mitglieder. Viele weitere Aero-Clubs entstanden in
England und der ganzen Welt, ebensoviele wurden wieder geschlossen, der Royal Aero Club of
the United Kingdom und seine weltweiten Tochterclubs existieren noch heute, Schirmherrin
ist Queen Elizabeth II persönlich und Präsident ist seine Königliche Hoheit, der Duke
of York. Besuchen Sie die Website
... |
Wußten
Sie schon...
daß die McDonnell XF-85
"Goblin" bis heute der kleinste je gebaute Düsenjäger
ist? Der sog. "Parasite Fighter" wurde konstruiert um im Bombenschacht der
mächtigen B-36 Bomber als ständig verfügbarer Abwehrjäger mitgeführt zu werden. Zur
Abwehr von Angreifern wäre die "Goblin" an einem Trapez aus dem Bauch der B-36
gefahren worden, nach der maximalen Flugdauer von 30 Min. sollte sie dann zum
"Mutterflugzeug" zurückkehren um am Trapez wieder in den Schacht gezogen zu
werden. Das winzige, mit klappbaren Tragflächen ausgestattete Flugzeug hatte eine
Spannweite von ca. 6,40 m und eine Länge von ca. 4,50 m. Ausgeklinkt aus dem Bauch einer
B-29 ereichte die XF-85 bei Testflügen im Jahr 1948 Geschwindigkeiten von max. 650 mph.
Zwei Prototypen wurden gebaut bevor Ende 1949 das Programm zugunsten der wohl
vielversprechenderen Luftbetankung beendet wurde. |
XF-85
"Goblin" |
Dilbert
Groundloop der bekannteste Pilot der US NAVY im zweiten Weltkrieg war? Einige
Wochen nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbour wurde von Capt.
Austin Doyle, USN and Lt. Cdr. Robert Osborn, USNR der wohl bekannteste Pilot der US NAVY
geschaffen. Dilbert war eine Comicfigur, die auf humorvolle Art und Weise
die Piloten auf alltägliche Gefahren im Einsatz aufmerksam machen sollte. Es schien als
hätte jeder Pilot in seiner Laufbahn eine Phase - irgendwo zwischen 300 und 800
Flugstunden - in der er alles wußte, alles konnte und man ihm nichts neues mehr
beibringen konnte. Zumindest glaubte er das. Einer dieser unfehlbaren Piloten war Dilbert.
Und Dilbert war ständig in der Klemme. Ob beim Startcheck oder in der Luft, Dilberts
Leben hing immer an einem seidenen Faden. Spoiler war der Cousin von
Dilbert und gehörte dem Bodenpersonal an. Wehe dem Pilot, der von Spoiler eingewiesen
wurde. Mit vereinten Kräften richteten die beiden Comichelden jede Menge Schaden an und
halfen mit ihrer "Vorbildfunktion", so manchen Schaden zu vermeiden. |
Wußten
Sie schon...
daß viele Kampfpiloten des
ersten Weltkrieges nach Beendigung der Feindselikeiten ihren Lebensunterhalt mit
Flugvorführungen verdienten? Für wenig Geld waren nach dem Krieg die ausgemusterten
Flugzeuge zu erwerben. So führten die ehemaligen Militärpiloten dann Kunstflug und
Flugzeugrennen vor und boten aufregende Mitflüge für zahlendes Publikum an. "Barnstormer"
wurden die waghalsigen Flieger genannt, die auf Farmen der USA ihr Können zum Besten
gaben und dabei auch schon mal Scheunen durchflogen, deren Tore wenig größer als die
Doppeldecker waren. "Flying Circus", fliegende Zirkustruppen
zogen durch die Lande und versetzten die Zuschauer mit Wingwalking und anderen
atemberaubenden Stunds in Staunen. Viele Piloten verloren bei den immer spektakuläreren
Shows ihr Leben. Mit dem "Air Mail Act of 1926" wurden erstmals
Sicherheitsstandards und -tests für Maschinen, Piloten und Luftraum eingeführt, die Zeit
der Barnstormer und Flying Circus ging zu Ende. Heute erinnern Kunstflugteams wie die
"Blue Angels" (obere Bilder) und Stuntpiloten wie Eddie Andreini am
Steuer und Anders Brandi auf, zwischen und unter den Tragflächen (unteres
Bild), die auf allen Kontinenten bei Airshows zu bewundern sind, an die wagemutigen
Barnstormer der 20er Jahre. TIP: Achten Sie im Fernsehprogramm
auf den Klassiker "Tollkühne Flieger" mit Robert Redford, der das Leben der
Barnstormer beschreibt... |
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Wußten
Sie schon...
daß es auch in Schweden während des Zweiten Weltkriegs ein
Notentwicklungsprogramm für Kampfflugzeuge gab? Das neutrale Schweden hatte zu Anfang des
Krieges eine große Zahl von Kampfflugzeugen in den USA bestellt, darunter zum Beispiel
120 Jäger des Typs Seversky P-35. Doch im Oktober 1940 belegte die US-Regierung Schweden
mit einem Exportembargo für Kampfflugzeuge. Bis zu diesem Zeitpunkt waren zum Beispiel
von den bestellten P-35 erst die Hälfte nach Schweden ausgeliefert worden, die anderen
Maschinen dieses Typs wurden von den amerikanischen Luftstreitkräften beschlagnahmt, sie
trugen zu diesem Zeitpunkt zum Teil bereits schwedische Abzeichen! Da Schweden zur
Verteidigung seiner Neutralität dringend ein modernes Kampfflugzeug brauchte wurde die Flygförvaltningens
Verkstad (= FFVS) eingerichtet und ein Konstruktionsteam unter der Leitung von Bo
Lundberg damit beauftragt, ein möglichst einfach herzustellendes einsitziges
Kampfflugzeug zu konstruieren, welches komplett von der Schwedischen Industrie produziert
werden konnte, um nicht von ausländischen Lieferungen abhängig zu sein. Lundberg und
sein Team konstruierten daraufhin die FFVS J 22, von welcher der erste Prototyp am
21. September 1942 geflogen wurde. Diese Neukonstruktion erwies sich als absolut gelungen
und erfüllte die gestellten Erwartungen. Deshalb wurde der Serienbau der J 22 in Auftrag
gegeben und von 1943 bis 1946 wurden insgesamt 198 Flugzeuge dieses Typs an die
Schwedische Luftwaffe ausgeliefert. Die FFVS J 22 war leicht zu bedienen und erbrachte
gute Leistungen, weswegen sie sich bei den schwedischen Piloten großer Beliebtheit
erfreute! |
Eine FFVS J 22 auf dem schwedischen Fliegerhorst Ljungbyhed am 25.8.1996
anläßlich der dortigen großen Airshow zum 70. Geburtstag der Schwedischen Luftwaffe . |
Wußten
Sie schon...
daß am 1. Januar 1914 der erste planmäßige Linienflug der Welt
stattfand? St. Petersburg-Tampa Airboat Line hieß die frisch gegründete
Fluggesellschaft und Tony Jannus war der Pilot, der die erste Linienmaschine, ein
doppelsitziges Benoist Modell 14 -Flugboot steuerte. Von St. Petersburg (Florida) Downtown
aus wurden Ziele wie Egmont Key, Pass-a-Grille, Clearwater andere Küstenstädte
angeflogen. 22 Minuten dauerte der erste Passagierflug, das Flugboot flog dabei in einer
Höhe von 1,5 bis 5 Metern über dem Wasser. Der erste Linienpassagier erlebte dann auch
gleich die erste Verspätung - Pilot Tony Jannus mußte wegen technischer Probleme eine
Zwischenlandung in der Bucht von St. Petersburg einlegen. Das One-Way-Ticket im
regelmäßigen Liniendienst zwischen St. Petersburg und Tampa kostete US $5, Rundflüge
waren von $10-20 zu erhalten. |
Wußten
Sie schon...
daß Glen H.Curtiss der
erste Fabrikant für Flugzeuge war? Glen H. Curtiss, geboren 1878, baute schon
als 20jähriger innovative Verbrennungsmotoren für Motorräder und stellte 1907 mit einem
Motorrad mit 8-Zylinder-Motor einen Geschwindigkeitsweltrekord auf. 1906 versuchte er, die
Gebrüder Wright von Curtiss-Motoren als Antriebsquelle zu überzeugen. 1908 trat Curtiss
in die noch junge Experimental Aircraft Association (EAA) ein, die sich mit dem Bau
von Flugzeugen befasste. Im selben Jahr gewann ein Flugzeug der EAA, die "June
Bug", angetrieben von einem Curtiss-Motor und gesteuert von Glen H. Curtiss selbst,
die Scientific American Trophy für den ersten Flug über eine Distanz von einem
Kilometer.1909 gewann Curtiss in Reims (Frankreich) den Gordon Bennett Cup mit einer
Geschwindigkeit von 46,5 mph. Im selben Jahr wurde das erste Privatflugzeug aus Curtiss'
Fertigung verkauft. 1910 startete das erste Flugboot der Welt - eine Curtiss. Eine
Curtiss-Maschine war es auch, die 1911 erstmals auf einem "Flugzeugträger"
landete und startete. Von 1914 -1918 wurden bei Curtiss 6000 "Jenny" Trainer
gebaut. 1919 war es ein Curtiss NC-4 Flugboot, das als erstes Flugboot den Atlantik
überquerte. Auch nach seinem Tod im Jahr 1930 blieben Curtiss-Flugzeuge noch lange ein
Begriff, wie z. B. die C-46 Commando oder die P-40 Warhawk. |
Wußten
Sie schon...
daß die Messerschmitt
Me 321 das größte und schwerste Segelflugzeug der Welt war? 1940 als
Lastensegler konstruiert flog die Me 321 "Gigant" erstmals im März 1941. Eine
Junkers Ju 90 oder drei Messerschmitt Bf 110 waren notwendig um den riesigen Segler mit
seiner Spannweite von 55,24 m in die Luft zu bekommen. Immerhin hatte der
"Gigant" mehr als 18 t Leergewicht und konnte zusätzlich 22 t Ladung aufnehmen.
Speziell für den Schlepp der Me 321 wurde dann die Heinkel He 111 Z entwickelt, eine
fünfmotorige aus zwei durch ein Mittelstück verbundene He 111 Maschinen entstandene
Schleppmaschine. Später entstand aus dem Lastensegler Me 321 der Transporter Me 323 mit
sechs Motoren von jeweils 1.180 PS. |
Wußten
Sie schon...
daß sich am 1. August 1954 die Convair
XFY-1 "Pogo", der erste "Tailsitter"-Senkrechtstarter in die
Lüfte erhob? In Anlehnung an deutsche Senkrechtstarter-Entwürfe aus der Endphase des
zweiten Weltkrieges forderte die US-NAVY im August 1950 die Entwicklung eines
VTOL-Senkrechtstartflugzeuges, das auf dem Leitwerk starten und landen sowie im Normalflug
die Eigenschaften eines normalen Flächenflugzeuges aufweisen sollte. Die XFY-1 von
Convair entsprach den Vorstellungen der NAVY am ehesten und führte (nach mehr als 300
Fesselflügen in einem Luftschiffhangar auf dem Moffett Field in Kalifornien) am 1. August
1954 den ersten freien Senkrechtflug. Am 11. August des selben Jahres folgte dann die
erste vollständige Transition (Übergang vom Senkrechtflug in den Normalflug und
zurück). Im Juni 1955 wurden die Tailsitter-Projekte zugunsten der aufkommenden
Strahlflugzeuge eingestellt. |
Wußten
Sie schon...
daß der erste bemannte
Motorflug in Europa von Alberto Santos-Dumont durchgeführt wurde? Schon im Jahr
1901 erregte der Luftfahrt-Pionier Aufsehen als er mit einem spindelfürmigen, von einem
Verbrennungsmotor angetrieben Ballon den Eiffelturm umflog. Im Oktober 1906,
drei Jahre nachdem den Gebrüdern Wright in Kitty Hawk (USA) der erste offizielle
Motorflug in der Geschichte der Menschheit gelang, erhob sich der am 20. Juli 1873 in
Brasilien geborene und 1891 nach Paris ausgewanderte Santos-Dumont mit seiner "14bis"
in die Lüfte. Angetrieben von einem 24 PS leistenden Motor überwand das einem
Kastendrachen ähnelnde, unlenkbare Fluggerat mit einem Ballonkorb als
"Pilotenkanzel" in 21 Sekunden eine Strecke von 220 Metern. Damit erhielt Santos
Dumont ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Franc, das vom Französischen Aero Club für den
ersten Motorflug ausgesetzt war. Schockiert von der Verwendung von Flugzeugen als Waffe im
ersten Weltkrieg und mit starken Depressionen durch Zukunftsangst suchte Alberto Santos
Dumont am 23. Juli 1932 den Freitod. |
Wußten
Sie schon...
daß die Schweizer
Luftwaffe durch ein Volksbegehren und eine anschließende Spendenaktion entstand?
Die Schweizer Offiziersgesellschaft rief entgegen der Vorbehalte der Behörden (die
Topographie der Schweiz sei ungeeignet für die Fliegerei) zu dieser Aktion auf.
Aufgrund des überwältigenden Erfolges der Initiative erteilte die Eidgenossenschaft am
31. Juli 1914 den Befehl zum Aufbau einer Fliegertruppe. Bereits am 1. August rückten
neun freiwillige Piloten, teilweise mit eigenen Maschinen und Mechanikern ein. Aus acht
Flugzeugen sechs verschiedener Typen setzte sich die "Flotte" bei der Gründung
zusammen. Ihre Feuertaufe erlebte die Schweizer Luftwaffe erst im Juni 1940 als sie
siegreich aus einem Luftkampf mit zahlen- und ausrüstungsmäßig überlegenen Deutschan
Jägern herausgeht. Seither standen der Eidgenössischen Luftwaffe stets moderne Flugzeuge
zur Verfügung, auf Europäischer Ebene gilt sie als Spitzentruppe. Eine Kuriosität ist
dabei wohl die Tatsache daß die helvetische Luftwaffe nach dem "Milizsystem"
organisiert ist. 1999 waren 70% der Piloten für Mirage IIIS Und F-5E Tiger Zivilpiloten,
die jährlich bei einem mehrwöchigen Training ihre Kenntnisse auffrischen. |
Hawker Hunter der Fliegerstaffel 15 in
Jubiläumslackierung beim RIAT 2001 in England. |
Wußten
Sie schon...
daß die berühmte Douglas
DC-3 das erfolgreichste und langlebigste Transportflugzeug aller Zeiten ist?
Bekannt wurde diese unsterbliche Maschine unter anderem mit den Namen C-53
"Skytrooper" und C-47 "Skytrain". Bereits vier Jahre nach ihrem
Jungfernflug, den die DC-3 am 17.Dezember 1935 absolvierte, wurde sie von 30 großen
Fluggesellschaften eingesetzt und erbrachte weltweit 90 % aller Verkehrsflugleistungen.
Während von der zivilen DC-3 nur knapp über 400 Stück gebaut wurden, erreichte die
Produktion der militärischen Versionen 10.123 Maschinen. Dazu wurden nochmals etwa 2.700
Flugzeuge in der Sowjetunion unter Lizenz mit der Bezeichnung Lisunov Li-2 gebaut. Wohl
kaum ein Flugzeug in der Geschichte der Luftfahrt wurde derart vielseitig eingesetzt:
Ziviles Passagier- und Transportflugzeug, militärischer Güter- und Truppentransporter,
Absetzflugzeug für Fallschirmjäger, Schleppflugzeug für Lastensegler, Erdkampfflugzeug,
elektronischer Aufklärer... Auch bei der Luftbrücke von Berlin kam die unverwüstliche
DC-3 zu Ehren. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde von der Firma Convoy eine Umrüstung auf
Propellerturbinen statt der ursprünglichen Kolbenmotoren angeboten. Mitte der 90er Jahre
waren noch über 400 DC-3 und C-47 in 44 Nationen im Einsatz. |
Douglas C-47 bei der Australian Int. Airshow 2001 |
Wußten
Sie schon...
daß der französische
Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry einen großen Teil seines Lebens
als Pilot verbrachte? Am 29. Juni 1900 geboren, träumte er schon als Kind, wie Ikarus zu
fliegen. Er war 12 Jahre alt als er von den Brüdern Wroblewski-Salvez in ihrem
selbstgebauten Eindecker mitgenommen wurde. 1921 erhielt "Tonio" sein
Pilotenabzeichen. In Le Bourget fabrizierte er wenig später den ersten seiner zahlreichen
Abstürze. Nachdem er 1926 die Erlaubnis zum Führen von Handelsflugzeugen erhielt, bekam
er eine Stelle bei der Fluggesellschaft Latécoère, die unter ihrem Direktor Didier
Daurat Luftfahrtgeschichte schrieb. Zusammen mit seinen späteren Freunden Jean Mermoz,
Henri Guillaumet und vielen anderen wagemutigen Piloten half Saint Exupéry beim Aufbau
von Luftpost-Linien in Europa, Nordafrika und Südamerika. 1929 schrieb er seinen ersten
Roman "Südkurier". Wenig später folgte "Nachtflug", der von MGM 1933
mit Clark Gable und anderen Stars verfilmt wurde. Weitere bekannte Bücher folgten. 1943,
er nahm als Aufklärer-Pilot am zweiten Weltkrieg teil, verfasste Saint Exupéry sein wohl
bekanntestes Werk "Der kleine Prinz". Am Ende dieses Buches
sagt der kleine Prinz: "Es wird aussehen als wäre ich tot, und das wird nicht
wahr sein". Antoine de Saint Exupéry wurde bei einem Aufklärungsflug
am 31. Juli 1944 mit einer Lockheed P-38 Lightning nahe der Ile de Riou abgeschossen,
wo von einem Fischer im Jahr 1998 die Armbanduhr des Schriftstellers gefunden wurde.
Die Überreste seines Flugzeugs wurden zwei Jahre später entdeckt und 2003 geborgen.
Ein Jahr später stand zweifelsfrei fest, dass es die von Saint Exupery geflogene P-38 war.
Abgeschossen wurde er von dem deutschen Jagdflieger und späteren ZDF Sportberichterstatter Horst Rippert,
der 1944 der Jagdgruppe 200 angehörte. Die Überreste der P-38 sind im Museum Le Bourget ausgestellt. |
Wußten Sie schon...
daß das Englische
Jagdflieger-As Douglas Bader trotz zweier Beinprothesen zu einem der erfolgreichsten Jagdflieger der Royal Air Force im zweiten Weltkrieg wurde? Nachdem er bei einem Flugunfall Anfang der 30er Jahre beide Beine verloren hatte, schien seine fliegerische Laufbahn beendet. Nach hartnäckigem Kampf konnte Douglas Bader in den Diensten der RAF bleiben und 1939, acht Jahre später, flog er erstmals wieder solo mit einer Avro Tutor. Seine Fliegerischen Fähigkeiten konnte er 1940 während der Luftschlacht um England unter Beweis stellen. Douglas Bader erzielte 23 Luftsiege. Am 9. August 1941 wurde Bader über Frankreich abgeschossen und verlor dabei eine Beinprothese als diese im Flugzeug klemmte. Später, mit Erlaubnis von Hermann Göring, wurde in einer Sondermission eine Ersatzprothese von einem englischen Bomber abgeworfen. Bader unternahm einige Fluchtversuche und wurde schließlich im Schloß Colditz bei Leipzig, einem Hochsicherheits-Internierungslager für Offiziere untergebracht, wo er 1945 von US-Truppen befreit wurde. Nach dem Krieg verbrachte er viel Zeit mit dem Besuch von Krankenhäusern und brachte vielen Kriegsversehrten ihren Lebenswillen zurück. Im Jahr 1976 wurde er für seine Verdienste von Queen Elizabeth zum Ritter geschlagen. Sir Douglas Bader starb 1982. Bilder
rechts: Douglas Bader (4. v. rechts) und eine Hawker Hurricane mit den Kennzeichen von
Douglas Bader. |
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Wußten Sie schon... daß die berühmte North American P-51
"Mustang", eines der berühmtesten Jagdflugzeuge aller Zeiten, in
weniger als 120 Tagen vom Reißbrett in die Luft kam? 1940 stand die Englische
Royal Air Force einem übermächtigen Angreifer gegenüber - der Deutschen Luftwaffe. Es
bestand großer Bedarf an neuen Jagdflugzeugen und so vereinbarte die britische
Beschaffungskommission mit der Amerikanischen Firma North American Aviation (NAA) die
Entwicklung eines flugfähigen Prototypen nach den britischen Spezifikationen in nur 120
Tagen. Unter der Leitung der NAA Chefdesigner Raymond Rice und Edgar Schmued wurde der
Prototyp drei Tage früher als gefordert, also 117 Tage nach Auftragserteilung
fertiggestellt. Zu ihrer legendären Überlegenheit fand die P-51 allerdings erst nachdem
der ursprünglich eingebaute, in größeren Flughöhen sehr leistungsschwache, Allison
V-1710-39 Motor durch den Rolls Royce Merlin ersetzt wurde. Mit diesem Zeitpunkt begann
der Siegeszug dieses schnellen, wendigen und mit enormer Reichweite ausgestatteten
Jagdflugzeuges. Im weiteren Verlauf des zweiten Weltkrieges wurden dann bei NAA 14.819
P-51 gebaut, weitere 200 in Australischer Lizenz. In Zentral- und Südamerika war sie noch
bis in die 70er Jahre im aktiven Einsatz, heute ist die "Mustang" Höhepunkt und
Publikumsliebling bei Airshows in aller Welt. |
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Wußten Sie schon... daß die Briten John Alcock und Arthur Whitten
Brown am 14./15. Juni 1919 erstmals nonstop mit dem Flugzeug den
Atlantik überquerten? Bereits im Jahr 1913 setzte die Tageszeitung
"Daily Mail" 10.000 Britische Pfund für den ersten Überflug des atlantischen
Ozeans aus. Wenig später brach der erste Weltkrieg aus und deshalb wurden erstmals im
Jahr 1919 Versuche unternommen, diese Herausforderung anzunehmen. Aufgrund der
günstigeren Winde entschied man sich für die Überquerung von West nach Ost. Nachdem
drei Wochen zuvor zwei andere Teams gescheitert waren, war es für Alcock und Whitten
Brown am 14.Juni so weit. Mit 3.910 l Kraftstoff hob die Vimy mühsam ab. Navigiert wurde
mit Hilfe der Gestirne und einem optischen Abdriftmesser. Manchmal flogen sie dicht über
dem Wasser, dann wieder bis zu 3.350 m hoch. Funk und Gegensprechanlage fielen aus, der
Geschwindigkeitsmesser fror ein, wodurch sie einmal ins Trudeln gerieten und 18 m über
dem Meer abfangen konnten. Brown mußte mehrmals auf die Tragflächen klettern um die
Motoren zu enteisen. Nach 16 Stunden und 27 Minuten und 3.186 km Flugstrecke landeten John
Alcock und Arthur Whitten Brown in Irland. |
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Wußten Sie schon... daß die Antonow An-2 der größte einmotorige
Doppeldecker der Welt ist? Obwohl die Ära der Doppeldecker bereits vor dem
zweiten Weltkrieg zu Ende ging, startete die von Oleg Antonow entwickelte An-2 erst am 31.
August 1947 zu ihrem Jungfernflug. Die nahezu vollständig aus Metall gebaute Maschine ist
genau betrachtet ein Eineinhalbdecker mit stromlinienförmigen Doppel-T-Streben und
doppelter Drahtverspannung zwischen den Tragflächen. Ausgelegt als echtes
Allzweckflugzeug fand die mehr als 18.000 mal gebaute An-2 militärische als auch zivile
Verwendung. Die "Tante Anna", wie sie seit ihrem regelmäßigen Erscheinen bei
Airshows liebevoll genannt wird, hat eine Spannweite von 18,10 m und ein max.
Abfluggewicht von 5,5 t. Für den nötigen Vortrieb sorgt ein 1000 PS starker
Neunzylinder-Sternmotor Schwetsow Ash-62IR, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 258 km/h. |
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Wußten Sie schon... daß die MiG-21 "Fishbed" der
meistgebaute Jet ist? Im Jahre 1953 forderte der Kreml nach einem Nachfolger für
die erfolgreichen MiG-15, MiG-17 und MiG-19. Mach 2 und 20.000 m Einsatzhöhe sollten
erreicht werden. Das Konstruktionsbüro von Artjom Iwanowitsch Mikojan und Michail
Jossipowitsch Gurewitsch erhielt den Auftrag. Prototypen wurden ab Februar 1955 mit
Pfeil- und Deltaflügeln getestet, zufriedenstellend wurden die Tests allerdings erst,
nachdem das Mikulin-AM-9-Triebwerk durch das stärkere AM-11 ersetzt wurde. 1959 begann in
Gorki die Serienfertigung der MiG-21und damit das größte Produktionsprogramm für ein
Strahlflugzeug überhaupt. Inklusive der etwa 2.400 ohne Lizenz in China produzierten
Nachbauten verließen rund 13.400 MiG-21 die Werke in Gorki, Moskau,
Tbilissi, Vodochody (Tschechien) und Nasik (Indien). Die Indische Lizenzproduktion lief
bis 1987. Über 50 Luftstreitkräfte flogen die MiG-21 und noch heute werden
Modernisierungsprogramme verschiedener Hersteller angeboten um die MiG-21 technisch auf
dem aktuellen Stand zu halten. |
Rumänische MiG-21 beim RIAT 2001 in England |
Wußten Sie schon...
daß der Prototyp der Messerschmitt Bf 109
bei seinem Erstflug im September 1935 von einem Englischen Rolls Royce Kestrel
Motor angetrieben wurde? Ein Triebwerk Deutscher Fabrikation wurde mit dem Jumo
210A dann in die Prototypen V2 und V3 eingebaut. Erst gegen Ende 1938 wurde in der
Vorserienmaschine Bf 109E-0 erstmals ein Daimler-Benz 601A Motor eingebaut, der erst in
der G-Serie durch den DB 605 ersetzt wurde. Letzteres Triebwerk blieb dann unter
ständigen Modifizierungen bis zuletzt in der Me 109K-14 im Einsatz. Nach dem Krieg wurde
die Me 109 in Spanien unter der Bezeichnung Hispano Aviation HA-1109 und HA-1112 Buchón
weitergebaut - diesmal mit dem Motor, der noch kurz zuvor in den Flugzeugen des Alliierten
Gegners eingebaut war - dem Rolls Royce Merlin. Bilder: Me 109 G6 mit DB 605 (oben)
und HA-1112 Mit RR Merlin |
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Wußten Sie schon...
daß es auch einen Schottischen Flugzeughersteller gab?
Bereits im Jahre 1935 wurde auf dem Flughafen Prestwick, ca. 50 Kilometer von der
bekannten Schottischen Großstadt Glasgow entfernt, die Firma Scottish Aviation Ltd.
gegründet. Bekannte Produkte der Firma sind das kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute
einmotorige STOL-Flugzeug Scottish Aviation Pioneer und die im Jahre 1955 erstmals
geflogene zweimotorige Scottish Aviation Twin Pioneer. Bei der Twin Pioneer handelt es
sich um ein robustes und vielseitig verwendbares Transportflugzeug das ebenfalls über
sehr gute Kurzstart- und Landeeigenschaften verfügt (= STOL, Short Take-off and
Landing). Neben diesen Eigenentwicklungen produzierte die Firma Scottish Aviation auch
Flugzeugtypen anderer Hersteller. So übernahm Scottish Aviation nach dem Zusammenbruch
der britischen Firma Handley Page im Jahre 1970 zum Beispiel 1972 die Produktionsrechte an
der Handley Page HP. 137, die dann später unter der Bezeichnung Jetstream weltbekannt
wurde. Ebenfalls 1970 wurde die Firm Beagle Aircraft aufgelöst, worauf Scottish Aviation
die Produktion des von Beagle entwickelten einmotorigen Schulflugzeugs Bulldog übernommen
hat. Im Jahre 1977 schließlich wurde Scottish Aviation ein Teil des British Aerospace
Konzerns und arbeitete nunmehr als British Aerospace Scottish Division. Deswegen sind
Maschinen wie die Jetstream und die Bulldog auch eher unter dem Herstellernamen British
Aerospace bekannt. Die Produktion der Bulldog wurde schließlich 1982 eingestellt. Was die
Jetstream betrifft so waren deren Verkaufszahlen zunächst noch gering geblieben, aber ab
Ende der 70er Jahre wurde eine deutlich verbesserte Version dieser Maschine
entwickelt und deren Serienproduktion begann 1982 unter dem heute noch sehr bekannten
Namen British Aerospace Jetstream 31.Es handelt sich um ein Zubringerflugzeug
("Commuter") für bis zu 19 Passagiere und wurde in dieser Ausführung ein
großer Verkaufserfolg. Später wurde auch noch eine vergrößerte Version der Maschine
entwickelt: Die British Aerospace Jetstream 41. |
Diese Aufnahmen einer Scottish Aviation Twin Pioneer
entstanden 1999 in Duxford. Die Maschine hat den Anstrich der Empire Test Pilots School
und gehört der Air Atlantique Historic Flight. |
Wußten Sie schon...
daß am 23. Juni 1931 der erste Flug rund um den
Globus stattfand? der Amerikaner Wiley Post, Angestellter Privatpilot des
Ölmagnaten F. C. Hall, umrundeten die Erdkugel mit der Lockheed 5C Vega "Winnie
Mae" in der Zeit von 8 Tagen, 15 Stunden und 51 Minuten. Navigiert wurde die Route,
die von New York über Neufundland, England, Deutschland, Rußland, Alaska zurück auf das
Roosevelt Field bei New York führte, von dem Tasmanier Harold Gatty. Gatty war der Leiter
einer Navigationsschule. Die Umbauten der Lockheed Vega beschränkten sich auch eine
größere Treibstoffkapazität und komfortablere Sitze für Post und Getty. Um sich gegen
vorzeitige Ermüdung zu schützen, schlief Post schon Monate vor dem Flug zu
unregelmäßigen Zeiten. Der Rekordflug verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Lediglich beim Start nach der Zwischenlandung in Alaska geriet die "Winnie Mae"
in tiefen Flugsand. Die Propellerspitzen wurden dabei verbogen. Mit Hilfe einer Zange,
einem Hammer mit abgebrochenem Stiel und einem runden Stein richtete der handwerklich
geschickte Post die Propellerblätter um den Heimflug anzutreten. Zwei Jahre später
wiederholte Post diese Leistung im Alleinflug und verbesserte die Reisedauer auf 7 Tage,
18 Stunden und 49 Minuten. Die Winnie Mae ist heute im Smithsonian Nat. Air and Space
Museum in Washington ausgestellt. |
Wußten Sie schon...
daß "Jebediah´s
Flugzeug" welches in dem mit vielen futuristischen Fortbewegungsmitteln
ausgestatteten Endzeit-Film "Mad Max III" zu sehen ist, trotz des völlig
ungewöhnlichen Aussehens keine Sonderanfertigung für den Film war, sondern daß es sich
um ein serienmäßig produziertes Flugzeug handelt? Die sehr "knubbelig"
wirkende Maschine in Anderthalbdecker-Bauweise passt zwar gut in die Szenerie der Mad
Max-Filme, aber es handelt sich tatsächlich um ein Landwirtschafts-Sprühflugzeug vom Typ
Transavia Airtruk. Überraschenderweise ist dieses "futuristische" Flugzeug
sogar eine ziemlich alte Konstruktion: Es wurde Ende der fünfziger Jahre von Luigi
Pellarini in Neuseeland konstruiert und flog zum erstenmal im Jahre 1960, damals noch als
"Airtruck" mit "ck". Die Maschine wurde in den folgenden Jahren noch
etwas umkonstruiert und die Produktion schließlich von der Firma Transavia in Australien
übernommen. Die erste dort gebaute Maschine flog im Jahre 1965 und bekam die offizielle
Bezeichnung Transavia PL-12 Airtruk (das "truk" dabei jetzt nur noch mit
"k"). Die Transavia Airtruk ist eine ausgesprochen gelungene Konstruktion und
die Maschinen dieses Typs haben sich im Einsatz als Sprüflugzeuge für die Landwirtschaft
hervorragend bewährt. Die Maschine hat auf Grund ihrer ungewöhnlichen Bauweise zwei
große Vorteile: Zum einen gibt es im hinteren Rumpfteil eine kleine Kabine, in der bei
den Überführungsflügen zu den Sprüheinsätzen auch zwei Mann Bodenpersonal mitgenommen
werden können. Zum anderen die Leitwerksanordnung: Zwei freitragende Ausleger mit je
einem kompletten T-Leitwerk ohne hintere Verbindung zueinander machen es möglich, daß
ein Lastwagen im Rückwärtsgang zwischen den beiden Leitwerksauslegern bis zum Rumpf
heranfahren kann, um dort für die Sprühflüge die Chemikalien leichter auffüllen zu
können. Die Airtruk kann übrigens 900 Liter Chemikalien aufnehmen. Die Transavia Airtruk
blieb bis 1993 in Produktion und es wurden über 100 Maschinen gebaut, darunter auch die
verbesserte Version Skyfarmer. Es gab auch noch eine Mehrzweckversion dieses Flugzeugs, in
der man anstelle der Chemikaliensprühausrüstung zum Beispiel Sitze für bis zu 5
Passagiere einbauen konnte. Die Fotos zeigen eine Transavia Airtruk, die sich in der sehr
interessanten Flugzeugabteilung des Museum of Transport and Technology (MOTAT) in
Auckland/Neuseeland befindet sowie "Jebediah's Plane" aus "Mad Max
III". |
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Wußten Sie schon...
daß nicht nur die Außenhaut der Lockheed SR-71
Blackbird bei einem Flug enormen Belastungen ausgesetzt ist, sondern auch die
Piloten? Bei einer Gipfelhöhe von 26.000 m operiert der Blackbird am Rande der
Atmosphäre. Daher tragen Pilot und RSO einen Druckanzug, der später in der gleichen Form
in der U-2 sowie bei den ersten Space Shuttle Einsätzen eingesetzt wurde. Zur
Vorbereitung eines Fluges gehört eine spezielle Ernährung um die Darmtätigkeit
herabzusetzen. Außerdem werden noch aufputschende Medikamente verabreicht um Müdigkeit
und Muskelkrämpfen vorzubeugen. Um den Körper von Stickstoff zu befreien wird kurz vor
dem Start - je nach Bedarf bis zu einer Stunde - reiner Sauerstoff inhaliert. Der
Stickstoff sammelt sich ansonsten in den Gelenken und verursacht starke Schmerzen. Bei
Tauchern ist dieses Phänomen auch unter der Bezeichnug "Bends" bekannt. Diese
gesamte Prozedur wird Ärztlich überwacht. Auf dem Weg zur Lookheed trägt die Besatzung
(wie die Astronauten) dann auch oft leichte Klimaanlagen bei sich. Ansonsten wären die
entstehenden Temperaturen in dem geschlossenen Druckanzug nicht zu ertragen. |
Wußten Sie schon...
daß das erste Deutsche Flugzeug mit Strahltriebwerk die Heinkel
He 178 war? Bereits seit 1933 arbeiteten der Physiker Pabst von Ohain und sein
Assistent Hahn an der Entwicklung eines Strahltriebwerkes. Da Heinkel ein Flugzeug mit
diesem neuen Antrieb plante, wurden die beiden Forscher nach Rostock geholt um dort in
einer Geheimabteilung ein Strahltriebwerk zu bauen. Es dauerte bis 1937, dann lief die
erste Turbie - allerdings noch mit Wasserstoffgas. Am 24. August 1939 flog dann erstmals
das eigens für diesen Zweck entwickelte Forschungsflugzeug Heinkel He 178 mit Testpilot
Erich Warsitz am Steuer in Rostock-Marienehe. Das Projekt He 178 wurde in Eigeninitiative
ohne Wissen und Hilfe der Nationalsozialistischen Regierung realisiert. |
Wußten
Sie schon... daß am 12. Dezember vor
87 Jahren das erste freitragende Ganzmetallflugzeug der Welt, die Junkers
J 1 ihren Erstflug hatte? Schon als junger Ingenieur hatte der am 3. Februar 1859 geborene
Hugo Junkers sein Interesse an der Luftfahrt gefunden, sein erstes
Patent, der "Gleitflieger mit zur Aufnahme von nicht Auftrieb erzeugenden Teilen
dienenden Hohlkörpern" meldete er im Jahre 1909 an. Von 1913 bis 1915 arbeitete
Junkers an dem freitragenden Ganzmetall-Eindecker J 1, der jedoch von der Fliegertruppe
aufgrund seines hohen Gewichtes abgelehnt wurde. Vier Jahre später, am 15.06.1919
erfolgte der Erstflug der Junkers F 13, die bis 1930 gebaut wurde und als Vorfahre der
modernen Verkehrsflugzeuge gilt. Hugo Junkers war seiner Zeit weit voraus, denn die
meisten Flugzeughersteller hielten noch bis weit in die 30er Jahre an verspannten
Doppeldeckerkonstruktionen fest. Am 3. Februar 1935 starb Prof. Hugo Junkers in München. |
Wußten Sie schon...
daß das erfolgreiche und bekannte U-Boot-Jagdflugzeug
Lockheed P-3 "Orion" von der wenig erfolgreichen Zivilmaschine Lockheed
L-188 abstammt? Als einzige US-Konstruktion mit Propellerturbinen absolvierte die L-188 am
6. Dezember 1957 ihren Jungfernflug. Die Indienststellung erfolgte im Januar 1959. Im
selben Jahr verunglückten mehrere "Electra", als Ursache wurden
Schwingungserscheinungen der Tragflächen festgestellt. Nach Verstärkung der Tragflächen
und Motorgondeln wurde die "Electra" ab 1961 wieder in Dienst gestellt, 170
Maschinen wurden gefertig und in 5 Nationen geflogen, doch die Jet-Konkurrenz bescherte
der "Electra" ein frühes Ende. Gleichzeitig wurde mit leichten Veränderungen
die P-3 "Orion" als Nachfolger der P-2 "Neptune" gebaut. Die
"Orion" flog erstmals im August 1958 und stellt eine leicht verkürzte, mit
Elektronik vollgepackte Ableitung aus der "Electra" dar. Mindstens 731 P-3
"Orion" wurden seither bei Lockheed gebaut, weitere Maschinen entstanden u. a.
in Japanischem Lizenzbau. Die P-3 wurde gebaut als See-Aufklärer und U-Boot-Jäger, als
Wetteraufklärer, als Forschungsflugzeug für ozeanische Untersuchungen, als
VIP-Transporter, als Frachter, Patrouillen-Flugzeug und Spürflugzeug für
Drogenbekämpfung. Derzeit stehen die meisten Orions noch erfolgreich im Einsatz und sind
auf vielen Airshows zu bewundern. |
P-3
Orion |
Wußten Sie schon...
daß der Französische Flugzeughersteller Dassault
bereits 1918 gegründet wurde? Marcel Bloch baute 1918 sein erstes Flugzeug ehe er nach
seiner Heirat auf die Produktion von Möbeln umstellte. Als in den 30er Jahren die
Luftfahrtindustrie große Schritte nach vorn machte, begann Bloch wieder mit dem
Flugzeugbau und produzierte mit der MB-210 ein Wasserflugzeug und mit den MB-150 bis 157
einen Jäger. Die Deutschen Besatzer schickten Marcel Bloch 1940 in ein KZ während sein
Bruder Paul in der Restistance unter dem Decknamen "Charles Dassault" wirkte.
"Dassault" bedeutet so viel wie "Angriffspanzer" und nach Beendigung
des Krieges übernahm Marcel Bloch, aus dem KZ befreit, den Namen Dassault. Wenig später
begann die Firma Dassault mit der Hilfe einiger Deutscher Ingenieure wieder mit dem
Flugzeugbau, fasste jedoch im Jet-Zeitalter nur langsam Fuß. Das erste Französische
Strahlflugzeug war die "Ouragan" auf der Basis des Rolls Royce 9 Triebwerkes. Es
folgte die bekannte Mystere, die auch exportiert wurde. 1961 schließlich wurde die
Etendard 4M bei der Marine eingeführt und unter großen Veränderungen bis zur
Super-Etendard weiterentwickelt. Bekannt wurde dieses Flugzeug durch den Einsatz im
Falkland-Krieg, wo 1982 vier Argentinische Super Etendards mit Exocet-Raketen zwei
britische Schiffe versenkten. Während auch die von Dassault entwickelten und weltweit
exportierten Mirage-Serien langsam in die Jahre kommen, wird Dassaults neueste
Entwicklung, die "Rafale" als Nachfolger präsentiert. Für die zivile Luftfahrt
wurde die bekannte Falcon-Serie gebaut. |
Mirage 2000
und Rafale |
Wußten Sie schon...
daß die Handley Page H.P.42 der größte
jemals gebaute Doppeldecker war? Auf eine Anforderung der Britischen Fluglinie Imperial
Airways baute der Flugzeugkonstruktuer Frederick Handley Page 1928 einen riesigen
Doppeldecker zur Beförderung von bis zu 38 Passagieren auf Europäischen Strecken und
eine Version für 24 Passagiere für die Indien- und Südafrika-Linien. Vier Sternmotoren
mit je 490 PS brachten das gigantische Ganzmetall-Flugzeug mit einer Spannweite von 39,62
m und einem Abfluggewicht von fast 13 t auf eine Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h. Bei
einer Reisegeschwindigkeit von 153 - 169 km/h war die H.P.24 für damalige Verhältnisse
ein komfortabler Airliner. Es wurden 8 Maschinen gebaut, die in den 10 Jahren bis zu ihrer
Ausmusterung 1939 mehr als 100.000 Fluggäste über 16 Millionen Flugkilometer unfallfrei
beförderten. |
Wußten
Sie schon... daß Verkehrsflugzeuge
der Zukunft durch eine rauhe Außenhaut weniger Treibstoff verbrauchen? Bereits seit 1996
fliegt ein Airbus A-340 der Cathay Pacific mit einer versuchsweise zu 30% mit künstlicher
"Haifischhaut" beklebten Oberfläche. Intensive Forschungen führten zu der
Erkenntnis daß die Rillendurchzogene Haifischhaut weniger Strömungswiderstand bietet als
eine völlig glatte Oberfläche. Der Cathay-Jet erbrachte den Beweis in der Praxis: Die
Treibstoffersparnis beträgt ca. 1%. Bei einem Interkontinentalflug verbraucht ein A-320
oder A-340 so ca. 2,4 t weniger Kerosin als normal. Eine Flugzeugoberfläche kann bis zu
70% überklebt werden, was eine Treibstoffersparnis von bis zu 3% ergeben kann. |
Wußten Sie schon...
daß auch die Luftwaffe des Deutschen Reiches über einen
viermotorigen Langstreckenbomber verfügte? Die Heinkel He 177 "Greif" war die
Antwort auf den vom RLM 1938 geforderten schweren Bomber mit großer Reichweite. Das
Fluggewicht lag mit 31 t sogar um 6 t über dem der berühmten B-17 "Flying
Fortress". Die eigentlich sehr fortschrittliche Konstruktion, die bereits im Jahr
1939 ihren Jungfernflug absolvierte, war bei den Piloten dennoch nicht beliebt.
"Brennender Sarg" oder "Reichsfeuerzeug" wurde die Maschine genannt
weil allzu oft die in Tandemanordnung eingebauten und jeweils auf eine große Luftschraube
wirkenden DB 601 (später DB-605) Motoren überhitzten und das Flugzeug in Brand setzten.
Von den über 1000 gebauten Maschinen gingen letztlich auch mehr durch diese Ursache als
durch Feindeinwirkung verloren. |
Wußten Sie schon...
daß es ein aufblasbares Flugzeug gibt?
Über 300 Testflüge absolvierte der von Andreas Reinhard erdachte Technologieträger
"Stingray" der Schweizer Firma Prospective Concepts AG in den Jahren 1995 bis
2000. Die Ähnlichkeit mit seinem Namensgeber, dem Stachelrochen ist nicht zufällig,
vielmehr handelt es sich dabei um die ideale aerodynamische Formgebung. Gerade einmal 80
kg schwer ist der aufblasbare Flügel des "Stingray" bei einer Spannweite von
13m, einer Länge von 9,40m und einer Flügeldicke von 2,20m. Wesentliche Vorteile der
Idee des aufblasbaren Flügels liegen neben dem geringen Gewicht auch in der Steuerung
durch Druckluftgesteuerte Profilveränderung. Sicherheit wird auch beim
"Stingray" groß geschrieben - ein bis zu 20x20 Quadratzentimeter großes Loch
kann durch das an Bord befindliche Gebläse ausgeglichen werden. Bis zu 14 Personen soll
ein für die Zukunft angedachter "Stingray" mit Dieselantrieb befördern. Als
Werkstoff für die "selbsttragenden pneumatischen Strukturen" dienen hochmoderne
Fasermaterialien, die unter Zugbelastung die zehnfache Festigkeit von Stahl aufweisen. |
Wußten Sie schon...
daß der Hiller XROE-1 "Rotorcycle" der
kleinste manntragende Hubschrauber war? Zusammengeklappt in einem Behälter unter
einem Flugzeugflügel oder auf einem Autodach transportierbar und in wenigen Minuten zu
einem Ein-Mann-Helikopter aufzubauen - das war die Idee, die dem wohl kleinsten
flugfähigen Hubschrauber der Welt voranging. In der Zeit des kalten Krieges sollte der
XROE-1 dem hinter feindlichen Linien abgeschossenen oder notgelandeten Piloten ein
Rettungsgerät zum Erreichen der eigenen Linien sein. Am 10. Januar 1957, drei Jahre
nachdem die Firma Hiller Helicopters von der US NAVY den Auftrag zur Entwicklung eines
solchen Fluggerätes erhielt, erhob sich der erste Prototyp, angetrieben von eim 40 PS
Motor, erfolgreich in die Lüfte. 12 Rotorcycles wurden gebaut, davon zehn in Lizenz bei
der Englischen Firma Saunders Roe. Der Rotorcycle wurde niemals militärisch eingesetzt.
Heute befinden sich 5 Maschinen im Besitz von Museen, ein weiterer XROE-1 befindet sich in
Privathand. |
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Wußten Sie schon...
daß die Deutsche Luftwaffe im zweiten Weltkrieg ihre
Jagdflieger zum Teil auf französischen Flugzeugen schulte? Die Devoitine D.520 war als
einmotoriges und einsitziges Jagdflugzeug konzipiert und flog erstmals im Oktober 1938.
Bis September 1938 wurden verschieden Flugversuche sowie Versuche mit unterschiedlicher
Bewaffnung durchgeführt bevor die Auslieferung an die französische Luftwaffe Ende 1939
begann. Bis zur französischen Kapitulation hatten 437 D.520 die Fabrikhallen in Toulouse
verlassen. Die "Vichy-Luftwaffe" flog die D.520 gegen die Allierten in
Nordafrika. 265 Maschinen wurden nach der Invasion der Alliierten in Nordafrika von der
Deutschen Luftwaffe übernommen, die Jagdgeschwader 101 in Pau, 103 in Zeltweg und 105 in
Chartres wurden ganz bzw. teilweise mit dieser Maschine, die schnell für ihre
großartigen Flugleistungen bekannt wurde, ausgerüstet. |
Wußten Sie schon...
daß die XB-70 "Valkyrie" das größte
Experimental-Flugzeug war? In den frühen 60er Jahren baute der
Flugzeughersteller North American zwei Prototypen dieses Mach 3+ Flugzeuges, das in
Flughöhen von über 20.000m Bomben tragen sollte. Eingebunden in das Supersonic Transport
Program (SST) war auch das NASA Flight Research Center in Dryden. Am 21. September 1964
erfolgte der erfolgreiche Erstflug dieses großen Deltaflüglers, der die Boeing B-52
ablösen sollte. Sechs General Electric YJ93-3 Turbojet Triebwerke mit je
etwa 30.000 pound Schubkraft trieben die 58m lange "Valkyrie" mit ihrer
Spannweite von 32m an. Die Flügelspitzen wurden beim Erreichen höherer Geschwindigkeiten
zur Verbesserung der Richtungsstabilität nach unten geklappt. Es stellte sich heraus daß
die XB-70 bei Mach 3 in Flughöhen über 20.000m auf ihrer eigenen Stoßwelle glitt. Einer
der Prototypen (62-0001) stürzte am 14.10.1965 nach Kollision mit einem Fotoflugzeug ab.
Das 1,3 Mrd teure Forschungsprogramm wurde nicht weitergeführt. Bilder: NASA |
Wußten Sie schon...
daß der bekannte Schwedische Autohersteller SAAB
1937 als Flugzeugbauer für nationale Militärflugzeuge in Lingköping gegründet wurde?
Der Firmenname SAAB ist dabei keineswegs ein Wort aus der Schwedischen Sprache, wie oft
vermutet wird, sondern es handelt sich dabei um die Anfangsbuchstaben der Worte Svenska
Aeroplan Aktiebolaget. Nachdem
anfänglich Deutsche und US-Amerikanische Flugzeuge in Lizenz hergestellt wurden, begann
SAAB zu Beginn der 40er Jahre mit dem Bau erster Eigenentwicklungen, wie dem Jagdflugzeug
SAAB-21 oder dem Verkehrsflugzeug SAAB-90. Seit 1947 werden bei SAAB PKW, seit Übernahme
der Fa. Scania auch LKWs gebaut, doch auch der Luftfahrt blieb die Firma treu. Zu den
aktuellen Flugzeugmodellen zählen der Militärjet "Gripen" sowie das
Verkehrsflugzeug "SAAB 2000". |
Saab Gripen |
Wußten Sie schon...
daß unter den kuriosen Entwicklungen der Luftfahrt auch ein
"Fliegender Panzer" zu finden ist? Oleg Antonow entwarf dieses unkonventionelle
Fluggerät um Luftlandeoperationen mit einem leichten Panzer zu ermöglichen. So wurde der
5,8 t schwere Panzer T-60 schlichtweg mit einer für diesen Zweck entworfenen
Doppeldeckerkonstruktion von 2 t Gewicht verbunden und mit den Steuerorganen ausgestattet.
Die Panzerfahrer sollten in einer kurzen Einweisung das "Segelfliegen" mit dem
KT (Krylaty Tank) erlernen. Noch während der erfolgreichen Flugerprobung im Spätsommer
1942 wurde das Projekt eingestellt - die Triebwerke Schleppflugzeuge überhitzten und das
gesamte Konzept wurde als zu aufwendig und zu anspruchsvoll für die Panzerfahrer
erachtet. |
Wußten Sie schon...
daß American Airlines 1981 als erste
Fluggesellschaft ein Bonusmeilen-System ins Leben rief? Das
AAdvantage-Programm, das AA-Chef Robert Crandall und seine Manager zur Kundenbindung
erdachten, ist im Laufe der vergangenen 21 Jahre zur weltweit härtesten Marketingwährung
geworden. Meilensammeln gilt heute als "Volkssport" und kaum eine Airline kann
sich den Verzicht auf ein Meilen-Programm leisten. Derzeit nehmen rund 80 Millionen
Fluggäste an einem oder mehreren der 120 Programme teil. Auf etwa 8,5 Billionen Meilen
summieren sich derzeit die gesammelten Guthaben, damit könnte z. B. ein Lufthansa-Kunde
42 Millionen Mal ein "Round the World" Ticket einlösen. Zwischenzeitlich bieten
viele Meilen-Programme nicht nur das Meilensammel über Partnerunternehmen wie z. B.
Autovermietungen oder Hotelketten, sondern auch das Einlösen der Gutschriften gegen
Sachprämien an. |
das Experimentalflugzeug De Havilland
DH.108 als erstes Strahlflugzeug die Schallmauer durchbrach? Das
Britische Air Ministry erteilte den Auftrag um die Eigenschaften von Pfeilflügeln und
Nurflügel-Konstruktionen in verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen zu erforschen. Der
erste Prototyp, TG 283, eine Kombination des DH. 100 Vampire-Rumpfes mit Pfeilflügeln,
startete am 15. Mai 1946, die Flugeigenschaften wurden von den Testpiloten als unangenehm
bezeichnet. Am 1. Mai 1950 stürzte der erste, für niedrige Geschwindigkeiten entwickelte
Prototyp ab. TG 306, der zweite Prototyp, wurde für höhere Geschwindigkeiten gebaut und
flog erstmals im Juni '46. Er erreichte knapp 1000 km/h, stürzte jedoch am 27.9. 1946 ab.
Der dritte Prototyp, VW 120, durchbrach am 9. September 1948 mit dem Piloten John Derry am
Steuer im Sturzflug die Schallmauer. Am 15.2.1950 wurde auch die dritte DH.108 durch
Absturz zerstört. |
Wußten Sie schon...
daß Hanns Klemm, der berühmte Leichtflugzeug-Konstrukteur,
eigentlich Baudirigent für Hoch- und Tiefbau bei der Kaiserlichen Werft Danzig war? Am 4.
April 1885 in Stuttgart geboren, kam Hanns Klemm im Jahre 1917 erstmals in der
Zeppelin/Dornier-Versuchsabteilung mit der Luftfahrt in Berührung. Nach kurzer
Zwischenstation als Statiker bei den Hansa-Brandenburgischen Flugzeugwerken in Briest
wurde Klemm 1918 Chefkonstrukteur beim neu gegründeten Daimler Flugzeugbau. Seine
Entwicklungen L11 und L14 kamen jedoch nicht mehr in Serie. Das 1919 gebaute
Leichtflugzeug L15 mit einem 8,1 PS Motorradmotor machte beim Start Bruch. 1923 erreichte
Klemm mit der L15A, angetrieben von einem 12,5 PS Harley-Davidson Motorradmotor den ersten
großen Erfolg. Zum Internationalen Durchbruch gelangte Hanns Klemm's Leichtflugzeug-Idee
mit der L20 mit 20 PS Mercedes Flugmotor. Am 15. Dezember 1926 wurde die Firma Klemm
Flugzeugbau gegründet. Ab 1933 sollte die Fa. Klemm Militärflugzeuge bauen, doch blieb
er dem Sportflugzeugbau treu. Sein Partner Fritz Siebel übernahm den Militärflugzeugbau.
Bis 1939 entwickelte Klemm mehr als 20 Leichtflugzeuge, überwiegend Tiefdecker in der von
ihm entwickelten Schalenkonstruktion. Ab 1943 standen die Klemm Werke unter
Zwangsverwaltung und produzierten Me 163 Jäger. Nach dem zweiten Weltkrieg baute Klemm
zusammen mit Ludwig Bölkow die dreisitzige Kl107 und knüpfte damit an seine Erfolge aus
der Vorkriegszeit an. Hanns Klemm starbn am 30. April 1961. Bilder
von oben: Hanns Klemm, Kl15, Kl32 |
Wußten Sie schon...
daß der US-Amerikanische Flugzeughersteller Cessna in
den vergangenen 75 Jahren mehr als 190.000
(einhundertneunzigtausend!!!) Flugzeuge ausgeliefert hat? Bereits im Jahr 1911
baute der Firmengründer Clyde Cessna sein erstes Flugzeug, einen Eindecker. Am 7.
September 1927 erfolgte dann die offizielle Gründung der Cessna Aircraft Company. Seither
ist die Flugzeugfirma Cessna aus der Luftfahrt nicht mehr wegzudenken, tausende
Privatpiloten haben ihre Lizenz auf den gutmütigen Cessna "Skyhawk" erworben,
die 1956 auf den Markt kam und bis heute produziert wird. Mehr als die Hälfte aller heute
weltweit in Betrieb befindlichen Flugzeuge entstanden in den Hallen von Cessna. Neben den
jedermann bekannten einmotorigen Maschinen wurden über 24.000 zweimotorige Maschinen
gebaut. Allein die Produktion der berühmten "Citation"-Jets hat inzwischen die
Marke von 3.500 übersprungen. Zum 75jährigen Jubiläum der Firma Cessna wird in Kürze
auch unter "News" ein Artikel erscheinen. |
Wußten Sie schon...
daß von der V-1, dem ersten
Marschflugkörper, der im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde, eine bemannte
Version existierte? Ursprünglich war die Fi-103 eine unbemannte
Flugbombe, die von einer Startrampe gestartet wurde und angetrieben von einem
Puls-Triebwerk mit einer Marschgeschwindigkeit von ca. 650 km/h, gesteuert von einem
Kreiselkompass, auf ihr Ziel zuflog. Die japanischen "Kamikaze-Angriffe" waren
in Deutschland noch gänzlich unbekannt, als ein kleiner Kreis von Fliegern im August 1943
die Idee der bemannten V-1 ausarbeitete. Durch gezielte Angriffe bemannter Flugbomben
sollten die Alliierten an schmerzhaften Punkten wie Elektrizitätswerken,
Produktionsstätten, Kraftwerke etc. empfindlich getroffen werden. Dies wiederum sollte
die Basis für Verhandlungen um ein Ende des Krieges ohne bedingungslose Kapitulation zu
erwirken. Eine treibende Kraft bei diesem Projekt war die bekannte Fliegerin Hanna
Reitsch, die auch versuchte, führende Militärs bis hin zu Hitler von dieser Idee zu
überzeugen. Trotz kategorischer Ablehnung derartiger Einsätze durch die Führung wurden
Flugerprobungen mit der V-1 "Reichenberg" und der Me
328, einer zweiten Flugbomben-Konstruktion, durchgeführt. Die Invasion der
Alliierten kam einem Einsatz zuvor. |
Wußten Sie schon...
daß der Flugzeughersteller Heinkel mit der He
100 ein Jagdflugzeug parallel zur Messerschmitt Me 109 entwickelte? Der Erstflug
der He 100 erfolgte am 22. Januar 1938. Im September 1935 hatte die Me 109 erfolgreich
ihren Jungfernflug durchgeführt. Obgleich die He 100 mehrere Geschwindigkeitsrekorde
vorweisen konnte (746,606 km/h am 30.03.1939) und mit aerodynamischen Finessen wie z. B.
Oberflächenkühlung (Kondensationskühlung über Wärmetauscher direkt unter der
Flugzeugbeplankung) ausgestattet war, gelang es der Ernst Heinkel AG Heinkel nicht, den
Großauftrag für den Bau eines einsitzigen Jagdflugzeuges zu erhalten. Von den gebauten
Prototypen und Vorserien-Maschinen wurden sieben an die Sowjetunion verkauft, drei He 100
D-0 gingen nach Japan und 12 Maschinen wurden wurden mit eingebauter Bewaffnung als
Werksschutz-Jagdflugzeuge bei den Rostocker Heinkel-Fabriken verwendet, wo sie von
Werkspiloten geflogen wurden (siehe Bild). |
Wußten Sie schon...
daß die weltbekannte Flugpionierin Hanna Reitsch
der erste weibliche Flugkapitän der Welt war? Geboren im Jahr 1912 in
Hirschberg/Schlesien erwarb Hanna Reitsch bereits 1932 die Scheine für Segel- und
Motorflug, ursprünglich mit dem Ziel "fliegende Ärztin" in Afrika zu werden.
Ihr Talent wurde schon bald von dem Flugpionier Wolf Hirth, dem großen Deutschen
Segelflieger und Konstrukteur, entdeckt. Bereits 1934, im Alter von 22 Jahren, war Hanna
Reitsch Inhaberin des Verkehrspilotenscheines und nahm als Forschungs- und Testpilotin an
Segelflug-Expeditionsreisen nach Skandinavien, Südamerika und Afrika teil. 1937
überquerte sie als erste Frau im Segelflugzeug die Alpen und im selben Jahr erfolgte ihre
Ernennung zum Flugkapitän. Die Augen der Welt waren auf Hanna Reitsch gerichtet als sie
1938 in der Berliner Deutschlandhalle den weltweit ersten Hubschrauber-Hallenflug mit dem
Focke-Wulf FW 61 vorführte und wenig später auch verschiedene Hubschrauber-Weltrekorde
aufstellte. Als Testpilotin im dritten Reich flog sie Raketenflugzeuge, Puls-Jets und
sogar eine bemannte Version der V-1 und erhielt neben unzähligen Auszeichnungen als
einzige Frau das EK1. Nach dem Krieg und ihrer 1 1/2 jährigen Gefangenschaft setzte sie
ihre Erfolgsserie in der Zivilluftfahrt fort und stellte noch ein Jahr vor ihrem Tod einen
Frauen-Segelflug-Weltrekord mit einer Strecke von 715 km auf. Hanna Reitsch starb 1979,
ihre bewegte Lebensgeschichte verfasste sie in 4 Büchern. |
Wußten Sie schon...
daß das unorthodox erscheinende Doppelrumpf-Flugboot
Savoia-Marchetti S-55 bereits ein Jahr nach seinem Erstflug 1925 nicht
weniger als 14 Weltrekorde für Geschwindigkeit, Höhe, Entfernung und
Nutzlast aufstellen konnte? Die bei der Planung, die im Jahr 1923 begann, vorgesehene
Motorisierung mit zwei 295 kw-Motoren in Tandemanordnung wurde bereits kurz nach Beginn
der Flugerprobung durch zwei 370 kw-Motoren ersetzt. Ab 1930 wurden dann 2x 515 kw bzw. 2x
590 kw verwendet. Im Jahr 1930 überquerte dann ein Geschwader von 12 Maschinen den
Atlantik von Rom nach Rio de Janeiro. In der Zivilversion konnten bei solchen
Streckenflügen in jedem der beiden Rumpfkörper 6 Personen Platz finden. 24 Maschinen
dieses Typs flogen 1933 von Italien über den Nordatlantik in die USA um die
Weltausstellung 1933 in Chicago zu besuchen. |
Wußten Sie schon...
daß die Junkers Ju 86 das erste
Verkehrsflugzeug der Welt war, das von Dieselmotoren angetrieben wurde? Nachdem der
geniale Flugzeugkonstrukteur Hugo Junkers mit seinen Wellblechflugzeugen F 13, W 33 und Ju
52 die Verkehrsluftfahrt revolutioniert hatte, mußte er unter politischem Druck 1934 aus
seiner Firma aussscheiden. Die Junkers Flugzeugwerke wurden vom Staat übernommen. Wenig
später entstanden mit den Schnellverkehrsflugzeugen Ju 160 und Ju 86 die ersten
Glattblech- Maschinen. Die Ju 86 war mit zwei Sechszylinder-Doppelkolben-Dieselmotoren vom
Typ Junkers Jumo 205 ausgestattet. In einer mit Druckkabine ausgestatteten militärischen
Ausführung, der Ju 86 P und später Ju 86 R, allerdings angetrieben von Motoren Jumo 207,
wurde sie als Höhenaufklärer eingesetzt und war in ihrer Arbeitshöhe von über 12.000 m
lange Zeit weder für feindliche Jäger, noch für Flugabwehrkanonen erreichbar.
(G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß am 1. April 1915 der erste Luftsieg eines
Jagdflugzeuges erzielt wurde? Nachdem im ersten Jahr des ersten Weltkrieges die
wenigen Flugzeuge beider Seiten vorwiegend zu Aufklärungszwecken verwendet wurden,
eröffnete der Franzose Roland Garros am 1. April 1915 eine neue Dimension des
Luftkrieges. Auf der Rumpfoberseite seines Morane-Saulnier Eindeckers hatte Garros ein
nach vorne schiessendes Maschinengewehr befestigt. Es war noch nicht mit der Luftschraube
synchronisiert, weshalb der Propeller Metallbeschläge gegen auftreffende Projektile
besaß. So schoß er einen deutschen Aufklärer ab. Zwei weitere Luftsiege erzielte er
innerhalb der folgenden zwei Wochen. Doch dann musste er auf deutscher Seite notlanden.
Seine Konstruktion war damit bekannt, liess sich aber nicht auf deutsche Verhältnisse
übertragen. Stattdessen brachte eine in Deutschland gleich an zwei Stellen gemachte
Erfindung Abhilfe, die so genannte Synchronisierung. Sofort wurden Fokker-Jagdflugzeuge
damit ausgerüstet. Vom Motor gesteuert wurde der Abzug der Bordwaffen nur dann
freigegeben, wenn sich kein Propellerblatt vor dem Lauf oder den Läufen befand. Am 1.
Juli, 3 Monate nach Garros erstem Luftsieg, errang der deutsche Pilot Leutnant Kurt
Wintgens mit einer Fokker M5K MG, auch als E I bezeichnet, den ersten Abschuß für die
deutsche Seite. Einen Monat später gelang dies dem Leutnant Max Immelmann. Die
Jagdfliegerei war geboren. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß die Flotte der ersten Fluglinie der Welt
aus Zeppelin-Luftschiffen bestand? Für den Grafen Zeppelin gab es
keine Zweifel daran, daß sich die Luftschiffe als Transportmittel durchsetzen würden.
Viele Rückschläge folgten auf den ersten erfolgreichen Flug eines Zeppelin-Luftschiffes
am 2. Juli 1900. Am 16. November 1909 wurde mit der Deutschen
Luftschiffahrt-Aktiengesellschaft "DELAG" die erste Luftfahrtgesellschaft der
Welt gegründet. Viele deutsche Großstädte bemühen sich um einen
"Luftschiffhafen". Das erste Luftschiff der DELAG ist die LZ 7
"Deutschland", die erstmals zahlende Passagiere auf der Strecke
Düsseldorf-Frankfurt-Baden-Baden befördert. 1911 kommt das neue Luftschiff LZ 10
"Schwaben" - und mit ihm erstmals der Service eines Stewards, der sich um das
leibliche Wohl der Passagiere bemüht. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges
beförderten die Luftschiffe der DELAG 27.773 Passagiere über 273.600 Kilometer ohne
jeglichen Personenschaden. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß die Boeing 777 das größte
zweistrahlige Linienflugzeug der Welt ist? Allein die Durchmesser der mächtigen
Triebwerke entsprechen dem gesamten Rumpfdurchmesser einer Boeing 737. Mit der Entwicklung
dieses riesigen Flugzeuges von 1990 bis 1994 haben die Ingeniere jedoch noch mehr
Superlative realisiert. So wurden zur Planung 2.200 Computer-Terminals eingesetzt, an
denen 238 Designer-Teams arbeiteten. Die Terminals waren über 8 Zentralrechner vernetzt.
In der Fly-by-Wire-gesteuerten Boeing 777 selbst arbeiten insgesamt 1.800 Computer, sieben
Millionen Computercodes mußten eingegeben werden bevor der Erstflug am 12. Juni 1994
erfolgen konnte. Die B 777 ist aus einer neuartigen Aluminium-Lithium-Legierung in
Verbindung mit Verbundwerkstoffen gefertigt. Die Tragflächen haben die hochwertigste
Aerodynamik aller zivilen Unterschallflugzeuge. Und sogar bei der Feierlichkeit zum ersten
Roll-out gab es Superlative: Am 9. April 1994 wurden im Stundenrhythmus 15 Feiern für die
50.000 Menschen durchgeführt, die an Entwicklung und Bau der B777 mitgewirkt haben. (G.
Schmid) |
Boeing 777 |
Wußten Sie schon...
daß der amerikanische Bomber Convair B-58
"Hustler" von 1960-63 nicht weniger als 19 offizielle Weltrekorde
aufstellte? Angeregt durch die Deltaflügel-Versuche des Deutschen Flugzeugkonstrukteurs
Lippisch begann man bei Convair 1954 mit dem Bau der vierstrahligen XB-58. Die
dreiköpfige Besatzung (Pilot, Navigator und Abwehr) sollte mit zweifacher
Schallgeschwindigkeit Atombomben über weite Entfernungen transportieren können ohne
dabei durch Abfangjäger erreichbar zu sein. Bombe und Kraftstoff befanden sich in einem
Pod unter dem Rumpf, der zur schnelleren Rückkehr nach dem Einsatz abgeworfen werden
konnte. Obwohl der Erstflug bereits am 1. Januar 1956 erfolgte, zögerte das SAC
(Strategic Air Command) mehr als drei Jahre mit der Bestellung. Am 1. August 1960 wurde
die erste Serienmaschine ausgeliefert. Weniger als 10 Jahre später, im Januar 1970, wurde
die letzte Maschine zur Davis Monthan AFB überführt und außer Dienst gestellt. Die
"Hustler" war das erste Flugzeug, das schneller als Mach 2 flog. Am 10.5.1961
erhielt sie den Blériot-Preis für eine Geschwindigkeit von über 2000 km/h über mind.
30 Minuten. 1962 erhielt sie den Bendix-Preis für die schnellste Überquerung der USA von
West nach Ost in 2:58 h und zurück in 2:16 h. Im selben Jahr wurden auch zwei
Höhenweltrekorde erzielt: Über 26.000 m mit 2t und 5t Nutzlast. Im Oktober 1963 flog
eine B-58 in 8 1/2 Stunden 13.000 km von Tokyo nach London. Die Bauweise der
"Hustler" bestand zu großen Teilen aus der damals neuen "Honigwaben"-
Konstruktion. Damit wurde die Maschine leicht, stabil und konnte den 400 Grad Celsius
widerstehen, die bei Mach 2 entstehen. (G. Schmid) |
B-58 "Hustler" im Lone Star Flight Museum in Galveston, Texas. |
Wußten Sie schon...
daß sich in
diesem Jahr der Flug über den Atlantik von Hermann Köhl, Günther Freiherr von
Hünefeld und Major James Fitzmaurice, in einer Junkers W 33 "Bremen",
zum 75. Mal jährt? Kaum ein Jahr nach Lindberghs Flug von New York nach Paris gelang
diese nicht weniger spektakuläre Pioniertat einer deutsch-irischen Besatzung mit der W 33
"Bremen". Sie starteten am 12. April 1928 um 5.38 Uhr vom Militärflugplatz in
Baldonnell bei Dublin in Irland um nach 36 Stunden auf der Insel Greenly Island wieder zu
landen. Ihr Landeplatz Greenly Island ist eine kleine Insel zwischen Labrador und
Neufundland, ca. 1800 Kilometer nordöstlich vom eigentlichen Zielort New York entfernt.
Dennoch haben Köhl, Fitzmaurice und von Hünefeld ihr Ziel erreicht: Die erste
Ost-West-Überquerung des Atlantiks ist gelungen. Die Junkers W 33 "Bremen" hat
derzeit ihren Platz im Terminal des Bremer Flughafens. Dort ist sie noch bis 2004 zu
besichtigen. Dannach kehrt sie wieder ins Henry Ford Museum bei Detroit zurück.
(N. Graf) |
|
Wußten Sie schon...
daß der längste Linienflug der Welt für
nur drei Passagiere unternommen wurde? Während des zweiten Weltkrieges bot die
Australische Fluggesellschaft Qantas in ihrem Flugplan die Strecke Perth (Australien) -
Colombo (Sri Lanka, damals Ceylon) an. Die fünf für diese Route eingesetzten
Consolidated PBY "Catalina" Flugboote konnten jeweils drei Fluggäste
transportieren. Weniger aufgrund der langen Strecke als mehr bedingt durch die
gemächliche Reisegeschwindigkeit der Catalinas mußten sich die Passagiere für diese
Reise 24 Stunden Zeit einplanen. (G. Schmid) |
Consolidated
PBY "Catalina" |
Wußten Sie schon...
daß bereits 1954 das
erste VTOL-Experimentalflugzeug, die Bell 65 ATV (Air Test Vehicle), erfolgreich
den Übergang von Vertikal- auf Horizontalflug und wieder zurück durchführte? Seit 1952
arbeitete Bell an der Idee eines Düsenjägers, der durch schwenkbare Triebwerke an den
Flächenenden senkrecht starten und landen sollte. 1953 wurde mit dem Projekt ATV der Bau
eines billigen Testgerätes zur Erforschung der schwierigen Übergangsphasen
Vertikal-Horizontal-Vertikal beschlossen. Acht Monate später war unter Verwendung einer
gestutzen Cessna 170 -Tragfläche, eines Schweizer Segelflugzeugrumpfes, den Landekufen
eines Bell 47 Helikopters und zwei kleinen, schwenkbaren Turbinen an den Rumpfseiten sowie
einer Turbine für den Vortrieb ein recht eigenartiges Flugzeug entstanden. Für die
Stabilität im Schwebeflug waren am Heck und an den Flügelspitzen kleine Rückstoßdüsen
angebracht. Bis 1955 erfolgten zahlreiche Testflüge dieses ersten erfolgreichen
Hybrid-Flugzeuges. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß der Engländer Horatio Phillips im Jahr 1907 mit einer
der kuriosesten Konstruktionen der Luftfahrtgeschichte, seinem "Gitterdraht-Apparat",
tatsächlich geflogen ist? Bereits 1884 hatte Phillips ein Patent für ein modernes,
dünnes Tragflächenprofil angemeldet. Versuche mit "Jalousien-Flugzeugen"
unternahm er bereits 1893 und 1904. Der erste manntragende Flug erfolgte dann 1907 in
Streatham (England), wobei Horatio Phillips mit seinem außergewöhnlichen Fluggerät
tatsächlich eine Distanz von 150 Metern überwand. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß sich der erste Zusammenstoß zweier Verkehrsflugzeuge in
der Luft bereits im Jahr 1922 ereignete? In Zeiten ohne Flugflächen und GPS orientierten
sich die Piloten der ersten Linienflugzeuge im Sichtflug am Verlauf von Straßen. So
stießen eine französische Farman "Goliath" (oberes Bild) und eine britische De
Havilland D.H. 18 (unteres Bild) über Nordfrankreich zusammen als beide Piloten bei
schlechter Sicht auf Gegenkurs einer Straße folgten. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß es unter den mächtigen Kolbenmotoren der 30er und
40er-Jahre-Flugzeuge auch einen 24-Zylinder-H-Motor gab? Der Napier
Sabre wurde von D. Napier Mitte der 30er Jahre entwickelt, als im Rahmen der
Aufrüstungsmaßnahmen vieler Nationen die Forderungen nach leistungsstarken Flugmotoren
immer lauter wurden. 1939 war der Motor reif für die Serienfertigung und 1940 wurden die
ersten Flugzeuge (Hawker Typhoon und Tempest) mit dem Sabre IIA ausgerüstet. Probleme in
der Serienfertigung sorgten jedoch für viele Störungen der komplizierten Triebwerke. Der
auf dem Bild zu sehende Sabre III wurde in der Blackburn Firebrand verwendet. Er leistete
2.250 PS bei 4.000 U/min. Das Gewicht des Motors betrug mehr als mancher heutige
Kleinwagen auf die Waage bringt - 1.066 Kilogramm!!! (G. Schmid) |
Napier Sabre III |
Wußten Sie schon...
daß sich vor den Triebwerken das Europäischen
Transportflugzeuges "Transall" die größten Propeller der Welt
drehen? 5,49 Meter messen die mächtigen Vierblatt-Luftschrauben im
Durchmesser, angetrieben werden sie von 2 Rolls-Royce Tyne Mk 22 Turbinen mit je 4.549 kW.
Seinen Erstflug erlebte der Transporter mit dem Namen Transall (eine Wortschöpfung aus
den Begriffen "Transporter-Allianz") am 25.02.1963, die 89 derzeit bei der
Deutschen Bundeswehr im Einsatz befindlichen Maschinen werde noch bis zur Einführung des
Airbus A-400M ihren Dienst verrichten. (G. Schmid) |
|
Wußten Sie schon...
daß das Rennflugzeug Dayton-Wright RB das erste
Flugzeug mit einziehbarem Fahrgestell war? Für den "James Gordon Bennett
Aviation Cup" im Jahr 1920 hatten die USA drei Maschinen gemeldet. Eine davon war die
futuristische Dayton-Wright RB. Obwohl die Maschine bereits nach einer Runde wegen
mysteriöser mechanischer Schäden aufgeben mußte, beeindruckte sie doch mit
futuristischen Konstruktionsmerkmalen. So war die RB als freitragender Hochdecker mit
geschlossenem Cockpit gebaut, die Tragflächen waren aus sperrholzbeplanktem Balsaholz
gebaut und ließen sich im vorderen und hinteren Drittel absenken um die Profilwölbung
zur Auftriebserhöhung zu verstärken (40 Jahre später beim F-104 Starfighter wieder zu
sehen). Die revolutionärste Neuerung dürfte aber das Einziehfahrwerk gewesen sein, das
vom Pilot mittels Handkurbel in ca. 12-20 Sekunden vollständig in die Rumpfseiten
eingezogen wurde. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 265 km/h wäre die RB sicher
ein vielversprechender Anwärter auf den Sieg gewesen. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß auch in Frankreich in den 50er Jahren ein
vielversprechendes Verkehrsflugzeug entwickelt wurde? Aufgrund einer Ausschreibung
entwickelte die Firma S.N.C.A. du Sud-Est (Sud Aviation) das Verkehrsflugzeug SE
210 "Caravelle". Rumpfbug und Führerraum wurden dabei von der englischen De Havilland "Comet" übernommen. Am 27. Mai 1955 begann die Flugerprobung des ersten Prototyps, der mit modernen Rolls Royce Avon Strahltriebwerken eine Reisegeschwindigkeit von 830 km/h in 9000m Höhe erreichte. Die Anbringung der Triebwerke zu beiden Seiten des Rumpfhecks war zum damaligen Zeitpunkt vollkommen neu. Auch beim Ausfall eines Triebwerkes blieb so die Richtungsstabilität erhalten, sogar Start und Landung war mit nur einem Triebwerk möglich. Die letzte Version "Caravelle 12" bot Platz für 140 Passagiere. Insgesamt wurden 280 Maschinen gebaut und von 17 Airlines eingesetzt bis 1973 die Produktion eingestellt wurde. Obwohl die "Caravelle" technisch einen großen Fortschritt darstellte, war sie für den Hersteller kein großer Erfolg. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß die Dornier Do 27 das erste Flugzeug
aus deutscher Produktion nach dem zweiten Weltkrieg war? Von 1945 bis 1955 war Deutschland
Entwicklung und Bau von Flugzeugen untersagt. Ein Jahr später - Am 17. Oktober 1956
startete auf dem Werksflugplatz der Firma in Oberpfaffenhofen der Prototyp der Do 27 mit
Chefpilot Heinrich Schäfer am Steuer zu seinem Erstflug. Bis 1967 wurden mehr als 600 der
4-6 sitzigen Maschinen gebaut, allein 428 davon wurden von der Bundeswehr bestellt. Mit
ihren hervorragenden Kurzstart- und Landeeigenschaften fand die vielseitige Do 27 nicht
nur in Deutschland, sondern in allen Teilen der Welt Verwendung als Verbindungs-,
Beobachtungs- , Ambulanz-, Rettungs-, Schul-, Reise-, Vermessungs-, Land-, und
Fortwirtschaftsflugzeug. Außerdem ist die Do 27 bis heute ein beliebtes Schleppflugzeug
von Segelflugzeugen oder von Transparenten. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß nach dem ersten offiziell anerkannten Motorflug der
Geschichte, den die Orville und Wilbur Wright am 17. Dezember 1903 unternahmen, bis zur
wirklichen Akzeptanz des Motorflugzeuges noch fast fünf Jahre
verstrichen? Obwohl die Wrights sofor an eine militärische Nutzung des Flugzeuges
dachten, zeigte sich das amerikanische eher desinteressiert. Die britische Regierung, mit
der man ebenfalls in Kontakt getreten war, verlangte eine genaue Besichtigung und
Flugvorführungen, ohne jedoch einen Auftrag in Aussicht zu stellen. Deprimiert von dieser
Entwicklung stellten die Wrights alle Flüge ein und zogen sich aus der Öffentlichkeit
zurück. 1907 startete Wilbur Wright einen Versuch, den "Flyer" auf dem
Europäischen Markt anzubieten - auch hier stieß er auf wenig Interesse. Erst im Februar
1908 war das amerikanische Militär zu einer Demonstration bereit und bereits einen Monat
später wurde man sich über eine Lizenzproduktion des "Flyer" in Frankreich
einig. Wie schnell die Entwicklung anschließend voranschritt, ist wohl am deutlichste
daran zu erkennen, daß bereits ein Jahr später, vom 22.-28. August 1909 im
französischen Reims die erste Luftfahrtschau mit Flugzeugrennen stattfand.
(G. Schmid) |
Wußten
Sie schon... daß die Heinkel
He 280 das erste zweistrahlige Flugzeug der Welt war? BMW und Junkers hatten
schon Anfang 1939 erfolgreich Strahlturbinen entwickelt und es wurden vom technischen Amt
Entwicklungsaufträge für Strahlflugzeuge an Heinkel und Messerschmitt vergeben. Die He
280 war in einigen Punkten ihrem Konkurrenzprodukt, der Messerschmitt Me 262 voraus. So
erfolgte der Erstflug der He 280 V1 bereits am 2. April 1941, sie verfügte von Beginn an
über ein Bugradfahrwerk und als erstes Flugzeug überhaupt einen Schleudersitz. Dieser
rettete dann auch am 13. Januar 1942 dem Versuchspiloten Dipl.-Ing. Rudolf Schenk das
Leben. Neun Versuchsmuster der He 280 wurden gebaut, die Entscheidung zur Serienfertigung
fiel dann auf die Me 262. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß Junkers F 13 das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug
der Welt war? Nachdem in den ersten 15 Jahren der motorisierten Luftfahrt die
Flugzeuge meist stoffbespannte Stahlrohr- und Holzkonstruktionen waren, betrat Hugo
Junkers mit der radikalen Neuentwicklung der F 13 Neuland. Die komplett aus Duraluminium
gefertigte und zusammengenietete Fachwerkkonstruktion wurde beplankt mit Wellblech aus dem
selben Material, was die F 13 robust, klimabeständig, reparaturfreundlich und langlebig
machte. Im Juni 1919 erfolgte der Erstflug der F
13. Nach mehreren Rekordflügen ist die F 13 ab 1920 eine tragende Säule beim Aufbau der
ersten Passagier- und Frachtfluglinien. Bis 1932 werden 330 Maschinen in 60 Versionen
gebaut. Die F 13 wurde das am meisten eingesetzte Verkehrsflugzeug ihrer Zeit. Ein
Exemplar ist im Deutschen Museum in München zu bewundern. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß die Baroness Raymonde De Laroche
(1886-1919) die erste Frau war, die eine Pilotenlizenz erhielt? Während
eines Abendessens wurde sie von dem Piloten Charles Voisin auf die Idee gebracht, das
Steuern eines Flugzeuges zu erlernen. Voisin selbst übernahm die Ausbildung der Baroness
in Chalons. Am 8. März 1910 erhielt sie als erste Frau der Welt eine Pilotenlizenz. Noch
im selben Jahr nahm sie als einzige weibliche Pilotin am Air Meet in Reims statt, wo sie
jedoch bei einem Flugunfall schwer verletzt wurde. Nach ihrer Genesung erhielt sie den
Femina-Cup für die Absolvierung eines Vier-Stunden-Dauerfluges. 1919 stellte die Baroness
den Höhenrekord für Frauen mit einer Flughöhe von 15.700 ft. auf. Im Sommer 1919
stürzte die Baroness Raymonde De Laroche als Copilotin bei einem Testflug mit einem neuen
Flugzeugmodell tödlich ab. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß das gigantische zehnmotorige Flugboot Saunders-Roe
"Princess" als Langstrecken-Verkehrsflugzeug vorgesehen war? Die
Konstruktionsarbeiten begannen bereits im Jahr 1943. Zu dieser Zeit ging man noch davon
aus daß Flugboote am besten für die langen Interkontinentalflüge geeignet wären. Die
Princess hatte gigantische Ausmaße: Bei einer Spannweite von 66,90 m und einer Länge von
45,11 m brachte es die Maschine auf ein Gesamtgewicht von mehr als 149 Tonnen!!! Fast
66.000 Liter Treibstoff ermöglichten eine Reichweite von 8.480 Kilometer. Die zehn
Turboprop-Triebwerke verliehen dem Flugboot dabei eine Reisegeschwindigkeit von 580 km/h.
Drei Prototypen wurden gebaut, doch nur eine Maschine flog tatsächlich am 22.8.1952.
Wenig später wurden alle drei Maschinen am Strand von Calshot in England auf den Strand
gesetzt und später verschrottet. Es gab keine Verwendung für die Giganten, denn
inzwischen hatten sich die Landflugzeuge endgültig durchgesetzt. (G.
Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß die Ära der Luftschiffe nach dem
Hindenburg-Unglück noch lange nicht beendet war? Die US-NAVY setzte bis in die sechziger
Jahre Luftschiffe ein. 1915 unterzeichnete die NAVY den Vertrag für ihr erstes
Luftschiff. Fast 50 Jahre lang sollten die Giganten der Lüfte im Dienst bleiben. Die
Luftschiffe der K-Serie wurden ab 1931 gebaut. Im Gegensatz zu den
Zeppelin-Starrluftschiffen handelt es sich bei den US-Modellen um mit unbrennbarem Helium
gefüllte Pralluftschiffe ohne Gerüst, sogenannte "Blimps". 135 Exemplare des
"K-Ship" sollten in den folgenden Jahren produziert werden. Allein von 1942 bis
1945 flogen die K-Ships insgesamt 41.000 Einsätze und spielten eine bedeutende Rolle beim
Seekrieg im Atlantik. Dabei waren sie im Seenot-Rettungseinsatz ebenso erfolgreich wie als
Eskorte für Konvois. Drei deutsche U-Boote wurden nachweislich von K-Ships versenkt, an
einer weiteren Versenkung waren die Luftschiffe beteiligt. Die rechts abgebildete Gondel
gehört zu K-47 und ist im National Museum of Naval Aviation in Pensacola, Florida zu
bewundern. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß am 21. Oktober 1973 der Welt erster Motorsegler
mit Elektroantrieb seinen Erstflug hatte? Die Firma HB Flugtechnik wurde 1971 in
Haid bei Linz/Donau in Österreich gegründet. Der vom Firmengründer Ing. Heino
Brditschka entwickelte Motorsegler HB-3, eine unkonventionelle Konstruktion
mit Motor hinter dem Cockpit und Propeller hinter der Tragfläche im oberen
Leitwerksträger war eines der ersten Produkte der noch jungen Unternehmung. Der
üblicherweise verwendete Verbrennungsmotor wurde durch einen Bosch-Gleichstrommotor mit
einer Leistung von 13 PS ersetzt. VARTA Nickel-Cadmium Batterien mit einem Gesamtgewicht
von 125 kg waren als "Kraftstoff" an Bord. Der Versuch war erfolgreich, der
erste Elektromotorsegler MB-E1 ging zwar nicht in Serie, stellte jedoch unter Beweis, daß
der Flug mit Elekroantrieb möglich ist. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß es basierend
auf dem sehr bekannten britischen leichten Passagier- und Transportflugzeug De Havilland
D.H. 104 Dove auch ein dreimotoriges Flugzeug gab? Die zweimotorige D.H. 104 befand sich
von 1946 an 20 Jahre lang in der Serienproduktion. Es wurden über 540 Maschinen gebaut
und auf der ganzen Welt eingesetzt, was für einen hohen Bekanntheitsgrad dieses
Flugzeugtyps sorgte. Und die größere viermotorige Weiterentwicklung der De Havilland
Dove, die De Havilland D.H. 114 Heron, ist ebenfalls vielen Leuten ein Begriff. Von der
Heron wurden 148 Maschinen gebaut und ebenfalls weltweit sehr weitverbreitet eingesetzt.
Aber kaum bekannt ist die Tatsache, daß es basierend auf der sehr beliebten und
zuverlässigen De Havilland Dove auch ein in Australien gebautes dreimotoriges Flugzeug
gab. Es handelt sich hierbei um die De Havilland Australia DHA-3 Drover, die zwischen 1949
und 1953 produziert wurde. Während die zweimotorige D.H. 104 mit einem Bugradfahrwerk
ausgestattet war, machte es bei der Drover der in der Nase des Flugzeugs eingebaute dritte
Motor nötig, daß die Drover mit Heckradfahrwerk gebaut wurde. Ein wichtiger Kunde für
diesen Flugzeugtyp war der berühmte Royal Flying Doctor Service of Australia, der
insgesamt 6 Drover verwendet hat. Gerade im Einsatz beim Flying Doctor Service haben sich
die Drover auch gut bewährt. Da aber von der Drover insgesamt nur 20 Maschinen gebaut
wurden und es - bis auf eine Fluggesellschaft auf den Fiji-Inseln - keine Exportkunden
gab, sind die Drover-Flugzeuge zumindest außerhalb Australiens leider kaum bekannt
geworden. Bilder: oben eine D.H. 104 in Duxford, darunter zwei Fotos einer De
Havilland Australia DHA-3 Drover, aufgenommen bei der Australian International Airshow
2003. Das Flugzeug ist flugfähig und wurde während der Airshow auch vorgeflogen!
(H. Seidel) |
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Wußten Sie schon...
daß die Boeing 307 "Stratoliner"
das erste Verkehrsflugzeug mit Druckkabine und Klimaanlage war? Zur Überwachung der damit
verbundenen technischen Systeme sowie der Motoren wurde beim Modell 307 erstmals die
Cockpitcrew um einen Flugingenieur erweitert. Unter diesen Voraussetzungen konnte der
"Stratoliner" mit 33 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord in
Flughöhen bis 20.000 ft. schlechtes Wetter überfliegen. Es wurden nur 10 Maschinen
gebaut ehe der zweite Weltkrieg ausbrach. Eine Maschine wurde von dem berühmten Howard
Hughes als Privatflugzeug erworben, später an einen texanischen Milionär verkauft, der
das Flugzeug zu einem Hausboot umbauen ließ. Noch heute liegt das Hausboot "Cosmic
Muffin" in Fort Lauderdale vor Anker. Fünf weitere Maschinen wurden zu C-75
Transportern für die Air Force umgebaut. Das letzte verbliebene flugfähige Exemplar
wurde am 28. März 2002 bei einer Notwasserung in Seattle, USA beschädigt.
(G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß bereits 1962 ein Strahltriebwerk mit
Kunststoff-Triebwerksschaufeln gebaut wurde? Mit dem RB.162 baute der britische
Hersteller Rolls Royce eine Strahlturbine, die ausschließlich zur Verwendung als
Hubtriebwerk in Senkrechtstart-Flugzeugen gedacht war. Der Transporter Dornier Do-31 sowie
das Kampfflugzeug VAK-191B waren mit diesem Triebwerk ausgerüstet. Zu Gunsten eines
niedrigen Gewichtes bestanden Verdichtergehäuse und Verdichterleitschaufeln aus
Glasfaser-Kunststoff. Da die beiden vorgenannten Flugzeuge nicht in Serie hergestellt
wurden, bestand auch kein weiterer Bedarf für dieses fortschrittliche
Leichtbau-Triebwerk. (T. Fedor) |
RB.162 Triebwerk |
Wußten Sie schon...
daß am 15. Mai 1930 erstmals Stewardessen
einen Passagierflug begleiteten? Es war die Firma "Boeing Air Transport", die
zur Betreuung der damals noch sehr häufig "luftkranken" Passagiere
Flugbegleiterinnen einsetzte. Aus diesem Grunde wurden nur ausgebildete Krankenschwestern
für diesen neu entstandenen Beruf ausgewählt. Die Deutsche Lufthansa war nach der
Swissair und der KLM die dritte Europäische Fluglinie, die Stewardessen zur Betreuung der
Passagiere einstellte. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß das kleine Doppelrumpf-Flugzeug Fouga
"Gemeaux" das erste Flugzeug war, das mit "Fan"-Triebwerken flog? Im
Januar 1952 erhob sich die ungewöhnliche "Gemeaux" mit Hilfe von zwei kleinen
Turboméca "Piméné" Triebwerken von je 100 kp Schub in die Luft. Schon Anfang
der dreißiger Jahre hatten berühmte Konstrukteure wie Pabst von Ohain und Frank Whittle
über das Prinzip des Strahltriebwerkes nachgedacht. Seit 1941 wurde in Deutschland,
England und den USA auch an der Umsetzung dieser Technologie gearbeitet. Bis zu den ersten
erfolgreichen Flügen mit "Fan"-Turbinen vergingen dann aber doch noch mehr als
zehn Jahre. Im Gegensatz zum herkömmlichen Strahltriebwerk wird beim Fan-Triebwerk durch
die überschüssige Energie der Gasturbine ein ganz vorne am Triebwerk angebrachtes
Lüfterrad angetrieben, das einen starken Luftstrom erzeugt. Dieser wird wiederum
innerhalb einer Ummantelung des Triebwerks (>Mantelstromtriebwerk) zum hinteren Ende
des Triebwerks geführt wird und wirkt dort als zusätzlicher Schub. Alle modernen
"Turbofan"-Triebwerke arbeiten nach diesem Prinzip. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß es auch schon mal einen Doppeldecker mit
Düsenantrieb gab, der sich sogar in der Serienproduktion befand? Um die legendäre
Antonov An-2 in der Rolle als Sprühflugzeug für die Landwirtschaft abzulösen begann der
Polnische Flugzeughersteller PZL im Jahre 1971 mit der Entwicklung der PZL-Mielec M-15
Belphegor. Der erste Prototyp dieses Agrarflugzeugs flog im Jahre 1973. Die M-15 Belphegor
ist eine äußerst ungewöhnliche Konstruktion, nämlich ein großer Doppeldecker mit 22
Meter Spannweite der oberen Tragfläche und angetrieben durch ein Düsentriebwerk vom Typ
Iwtschenko AI-25 mit 1.500 kp Schub. Die M-15 hat ein starres Fahrwerk. Hinter dem Piloten
gibt es noch eine Kabine für 2 Mann Bodenpersonal, die bei den Überführungsflügen zu
den Sprüheinsätzen mitgenommen werden können. Das merkwürdige Aussehen dieses
Jet-Doppeldeckers wird noch verstärkt durch die doppelten Leitwerksträger bei denen die
Seitenflossen am oberen Rand durch das Höhenleitwerk verbunden sind. Sehr ungewöhnlich
auch die Anordnung der Sprühmitteltanks: Die beiden stromlinienförmigen
Chemikalienbehälter befinden sich zwischen den Doppeldecker-Tragflächen und dienen damit
gleichzeitig auch als Flügelverstrebungen! Beide Chemikalienbehälter haben zusammen ein
Fassungsvermögen von über 2.200 kg, dies ist eine für ein Agrar-Sprühflugzeug
ungewöhnlich hohe Nutzlast! Die Serienproduktion der PZL-Mielec M-15 Belphegor begann
Ende der siebziger Jahre. Es war eigentlich geplant etwa 3.000 Maschinen dieses Typs
herzustellen, da vor allem die damalige Sowjetunion einen großen Bedarf angemeldet hatte.
Aber leider hat sich die Belphegor im aktiven Dienst als zu unwirtschaftlich erwiesen, so
daß die Produktion bereits im Jahre 1981 wieder eingestellt wurde, nachdem nur etwas
über 100 Maschinen hergestellt worden waren (Schade!). (H. Seidel) |
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Wußten Sie schon...
daß 1909 der erste deutsche Motorflugplatz in
Johannisthal-Adlershof eröffnete? Er wurde innerhalb kurzer Zeit international
bekannt. Johannisthal wurde zum modernsten europäischen Flugplatz mit Unterkünften,
Produktionshallen, Fliegerschulen, vielen namhaften Konstrukteuren und bekannten Fliegern.
Am 30. November 1909 gewann hier Hans Grade den "Lanz-Preis
der Lüfte" und 40 000 Reichsmark. Die reine Flugzeit für den Lanz-Preis betrug 2
Minuten und 43 Sekunden. Während nur einer Woche besuchten 200.000 Menschen den Flugplatz
um 36 Maschinen, davon 24 Zweidecker zu erleben. Zur Internationalen Flugwoche 1910 fand
der erste Motorflug über Berlin statt. 1911 zählte man an einem einzigen Tag sogar
600.000 Schaulustige, die schon ab 2 Uhr in der Nacht begannen ein für damalige
Verhältnisse unglaubliches Verkehrschaos zu erzeugen, um sich an einer Luftfahrschau zu
begeistern. In Johannisthal befand sich das größte Produktionszentrum für
Kriegsflugzeuge für den 1. Weltkrieg. Nach dem Krieg verlor der Flugplatz seine
Bedeutung. Heute entsteht um das einstige Fluggelände der Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA), ein High-Tech Zentrum mit fast 4.500
Arbeitsplätzen. Bilder: Anthony Fokker führt 1914 seinen Eindecker in Johannisthal
vor (oben), Hans Grade gewann den Lanz-Preis der Lüfte (unten). (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß das gegen Ende der 40er Jahre entwickelte Englische
Marine-Flugzeug Fairey "Gannet" zwar optisch einmotorig
erscheint, tatsächlich aber von zwei Propellerturbinen angetrieben wird? Im Rumpf der
dickbauchigen Flugzeuges befindet sich das 2400 PS starke Armstrong-Siddeley "Double
Mamba"-Triebwerk, das aus zwei nebeneinander montierten
"Mamba"-Propellerturbinen besteht, die über Getriebe auf jeweils einen der
beiden hintereinander angeordneten Propeller wirken. Diese geniale Konstruktion
ermöglicht das Abstellen eines der beiden Triebwerke zur Kraftstoffersparnis im Reiseflug
ohne daß dadurch ein assymetrisches Schubverhalten entsteht, das man von zweimotorigen
Flugzeugen in herkömmlicher Bauweise mit je einem Motor an jeder Tragfläche kennt. Die
Fairey "Gannet" wurde übrigens auch von der Deutschen Bundesmarine eingesetzt.
(G. Schmid) |
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Wußten
Sie schon... daß in
Nordamerikanischen Großstädten bei Nacht "fliegende Streifenwagen"
auf Ganovenjagd gehen? Die Abteilung für Luftunterstützung der Polizei von Los Angeles
zählt zu den ältesten und meist beschäftigten Einheiten ihrer Art. 75 Piloten
und Einsatzleiter, durchwegs erfahrene Polizeibeamte, lassen mit ihren 19
Helikoptern Verbrechern nur wenig Chancen zum Entkommen. Mit extrem starken
Scheinwerfern verfolgen sie flüchtende Verbrecher bis diese sich vom Bodenpersonal der
jeweiligen Polizei möglichst widerstandslos festnehmen lassen. Die neueste Überwachungstechnologie an Bord der fliegenden Streifenwagen
besteht aus integrierten, hochauflösenden Infrarot- und Videokameras, die den Beamten
gestatten, auch durch Mauern zu "schauen". Der Job ist nicht ungefährlich, denn
bei Nacht sind Hindernisse wie Stromkabel oder Antennen nur schwer auszumachen. Dennoch
hat sich die Überlegenheit dieser Straßenunabhängigen Art der Verfolgung Krimineller
seit Jahren mehr und mehr bewährt. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß am 24. Dezember 1944 der erste
Strahlbomber-Angriff der Welt erfolgte? Hauptmann Diether Lukesch, Kapitän der
9.Staffel des KG 76, startete an diesem Tag um 10:14 Uhr mit weiteren 8 Flugzeugen vom Typ
Arado Ar 234 B und flog mit hoher Geschwindigkeit auf das Ziel, die Stadt Lüttich in
Belgien zu. 35 Minuten nach dem Start warfen die Strahlbomber ihre Bombenlast von je 500
kg auf Lüttich ab. Eine Fabrik und die umliegenden Werksanlagen wurden dabei beschädigt.
Unbehelligt kehrten alle Bomber wieder zurück. Gegnerische Jagdflugzeuge waren nur bei
Start und Landung eine Gefahr für die Ar 243 "Blitz", im Horizontalflug war sie
schneller als alle Gegner. Von den 210 bis Kriegsende gebauten Maschinen kam etwa die
Hälfte zum Einsatz. Die ersten Ar 234 hatte ein Abwurffahrwerk und landeten auf
Kufen. Spätere Versionen hatten ein
Einziehfahrwerk. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß es bereits
1970 ein deutsch/italienisches VSTOL-Kampfflugzeug gab? Die VFW VAK 191 entstand
aufgrund einer Ausschreibung der NATO im Jahre 1961. Senkrechtstarter bieten aus
militärischer Sicht den Vorteil, ohne große, leicht zerstörbare Start- und Landebahnen
auszukommen. Im Vergleich zu Hubschraubern besitzen sie außerdem eine erheblich größere
Reichweite und Fluggeschwindigkeit. Die VAK 191 besaß schon eine starke Ähnlichkeit mit
dem Harrier der RAF. Das Schub - Hubtriebwerk RB 193-12 besaß 4 Schwenkdüsen die
innerhalb einer Sekunde über einen Bereich von 100 Grad drehbar waren. Der Senkrechtstart
wurde bei der VAK 191 allerdings noch durch 2 zusätzliche Hubtriebwerke RB 162-81 F
08 unterstützt. Davon saß eines im Heck kurz vor dem Seitenleitwerk, das andere direkt
hinter dem Cockpit. Zur praktischen Erprobung der Schwebeflugsteuerung erfolgte der Bau
eines Schwebegestells SG 1262. Die ersten Schwebeflüge wurden als Fesselflug
durchgeführt. Erstmalig 1966 fand der erste Freiflug mit dem SG 1262 statt, 1968 eine
beeindruckende Vorführung auf der Luftfahrtschau in Hannover. Drei Jahre später, am
10. September 1971, erfolgte der erste Senkrechtstart des Prototyps V1. Etwa ein Jahr
später wurde das deutsche Senkrechtstarterprogramm eingestellt. (T. Fedor)
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Wußten Sie schon...
daß das berühmteste Jagdflugzeug der
Britischen Royal Air Force, die Supermarine Spitfire, aus einem Wasserflugzeug entwickelt
wurde? Die Supermarine S6B, designed von Reginald Mitchell, war 1931 das schnellste
Flugzeug der Welt und erreichte mit ihrem 2.530 PS starken Rolls Royce R V-12 Motor die
damals unglaubliche Geschwindigkeit von 656 km/h. Reginald Mitchell war es dann auch, der
die Erkenntnisse aus der schnellen S6B bei der Entwicklung der Spitfire nutzte. Die
aerodynamisch günstige Form des Rumpfes und die widerstandsarmen elliptischen
Tragflächen sind der S6B sehr ähnlich. Das Bild zeigt die originale Supermarine S6B
(links unten) und eine Spitfire Mk.Ia (im Hintergrund rechts), beide Maschinen sowie die
Schneider-Trophy sind im Science Museum London zu bewundern. (G. Schmid) |
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Wußten Sie schon...
daß vor 75 Jahren, genau am 21. Oktober 1929, das berühmte 12-motorige Flugboot Dornier
Do-X mit unglaublichen 169 Personen an Bord zu einem Demonstrationsflug abhob?
Nach diesem für viele Jahre geltenden Weltrekord brach das Flugboot zu Flügen rund um
den Erdball auf, wo es überall begeistert empfangen worden ist. Leider für die damalige
Zeit zu groß, wurde die Do-X kein wirtschaftlicher Erfolg. Außer der berühmten D-1929
wurden lediglich zwei weitere Exemplare für Italien hergestellt: Die `Umberto Maddalena´
I-REDI und `Allessandro Guidoni´. Beide Maschinen gingen in den Kriegswirren verloren.
Für die D-1929 wurde ein passendes Heim gefunden: Es war das größte Austellungsstück
der berühmten Berliner Luftfahrtsammlung...leider um dort durch einem Bombenangriff
zerstört zu werden. Wegen seiner Größe konnte es natürlich nicht ausgelagert werden.
(Stefan Schmoll) |
Wußten Sie schon...
daß der Zeppelin LZ 129
"Hindenburg" bei der Katastrophe vom 6. Mai 1937 nicht durch einen
Anschlag sondern durch statische Aufladung Feuer fing? Der letzte Abschnitt der Reise nach
Lakehurst führte durch einen Luftraum mit Gewitteraktivitäten. Hierbei wurde der
Zeppelin statisch aufgeladen. Als das Luftschiff in Lakehurst den Landemast berührte,
entzündete sich durch die elektrische Entladung die hochgradig brennbare Außenfarbe der
"Hindenburg". Die mit dem brennbaren Wasserstoffgas gefüllten Zellen fingen
erst einige Augenblicke später Feuer. Alles in allem spielte sich die Katastrophe wie im
Zeitraffer ab. Nach nur 30 Sekunden lagen von dem einst stolzen Luftschiff nur noch
glühende Gerippeteile am Boden. 36 Menschen fanden dabei den Tod. (GS) |
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Wußten Sie schon...
daß lange vor der Erfindung des
Fernsehapparates die "Himmelsschreiber" ihre Werbebotschaften
für tausende Menschen sichtbar machten? Major J. C. Savage, ein englischer Pilot des
ersten Weltkrieges, mußte sich, wie viele seiner Pilotenkameraden, nach dem Ende des
Krieges ernsthafte Gedanken über seine Zukunft machen. Den Himmel als Werbefläche zu
nutzen war seine Idee und schnell hatte er Verträge mit namhaften Großfirmen
geschlossen. Seine aus Militärbeständen erworbene S.E.5A hatte er mit zwei langen
Auspuffrohren modifiziert, die sich unter dem Leitwerk vereinten. In dieses Rohrsystem
wurde Öl eingespritzt, das zusammen mit dem heißen Abgas einen weißen Rauch bildete.
Bei ruhiger Luft blieb die an den Himmel geschrieben Schrift bis zu zehn Minuten lesbar.
Das Flugzeug ist heute im Science Museum in London ausgestellt. (GS) |
Wußten Sie schon...
daß Charles A. Lindbergh
(1902-1974) seine Pilotenlaufbahn als Barnstormer-Pilot begann? 1922
schrieb sich Lindbergh bei einer Flugschule in Lincoln, Nebraska (USA) ein. Er liebte das
Abenteuer und den Nervenkitzel und nahm in dieser Zeit nicht nur Flugstunden sondern übte
sich auch in Wingwalking und Fallschirmspringen. Ein Jahr später kaufte Lindbergh aus
Armeebeständen einen Curtiss "Jenny" Doppeldecker und zog damit als
Schausteller-Pilot durch die USA bevor er 1924 in die U. S. Army Flying School eintrat.
Zwei Jahre später war er der erste Postflieger Chicago,
Illinois, and St, Louis, Missouri. In Chicago wurde Lindbergh dann auch auf den Preis von
25.000 US$ aufmerksam, den der Hotelbesitzer Raymond Orteig für die erste Überquerung
des Atlantik ausgeschrieben hatte. Der ehrgeizige Lindbergh nahm die Herausforderung
an..... (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß Erich Weisz (später Erik Weiss) -
besser bekannt als Harry Houdini der Entfesselungskünstler, auch als Luftfahrtpionier
bezeichnet werden kann? Während einer Tournee in Deutschland kaufte er sich einen Voisin
Doppeldecker, die ersten Probeflüge fanden im Dezember 1909 in Hamburg statt.
Auf der Überfahrt zur nächsten Tournee in Australien befand sich auch der Doppeldecker
an Bord des Schiffes. Houdini nutzte ihn als Werbung für seine Shows, Flugvorführungen
wurden öffentlich angekündigt und fanden breiten Zulauf. Waren es doch die ersten
motorisierten gesteuerten Flüge auf dem australischen Kontinent.
Am 31. März 1910 stellte er dann in Diggers Rest den 17. Flugrekord der Geschichte auf.
Nach dem Start legte er eine Strecke von 6 Meilen innerhalb von 7min und 37 Sekunden
zurück. Die Flughöhe betrug dabei 100 ft (ca. 30 m). Das war auch zugleich sein letzter
Flug, vermutlich war es ihm nicht mehr gefährlich genug. |
Wußten Sie schon...
daß das erste Strahlverkehrsflugzeug in
Nordamerika nicht von den bekannten US-Amerikanischen Flugzeugherstellern Boeing, Douglas
oder Convair gebaut wurde? Es war die Firma Avro Canada, die schon 1946 am Entwurf eines
Airliners mit Strahlturbinen arbeitete und am 10. August 1949, zwei Wochen nach dem
Erstflug der britischen De Havilland "Comet" mit dem Erstflug der Avro
C-102 "Jetliner" die Fachwelt in Staunen versetzte. Obwohl die
Versuchsflüge ohne Zwischenfälle absolviert wurden, stoppte Avro Canada den Bau des
50-sitzigen Airliners noch bevor die Serienfertigung begonnen hatte. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß im September 1939 der erste Luftangriff
der britischen Royal Air Force auf die deutsche Flotte in Wilhelmshaven stattfand?
Geflogen wurde der Einsatz mit zweimotorigen, mittelschweren Bombern vom Typ Bristol
Blenheim. Dieser bereits seit 1936 gebaute Flugzeugtyp war es auch, der erstmals
im zweiten Weltkrieg ein Bordradar zur Früherkennung feindlicher Flugzeuge mit sich
führte. (G. Schmid) |
Bristol Blenheim |
Wußten Sie schon...
daß das berühmte Jagdflugzeug North
American P-51 "Mustang" von nicht weniger als 55 Luftwaffen der Welt eingesetzt
wurde? Auf eine Ausschreibung im Jahr 1940 hin begann man bei North American mit der
Entwicklung eines neuen Jägers, der mit einem "Standardpiloten" von 1,78m
Größe und 75 kg Gewicht Höchstleistungen erzielen sollte. Knapp vier Monate später
flog der Prototyp der P-51 Mustang. Dieser neue Propellerjäger sollte nicht nur den
Verlauf des zweiten Weltkrieges maßgeblich beeinflussen, sondern weit in das Zeitalter
der Düsenjäger im Einsatz bleiben. So befanden sich in der Schweiz noch bis 1957 mehr
als 100 Maschinen im Dienst. Diesem Umstand ist es wohl auch zu verdanken, daß sich von
den einst mehr als 15.000 gebauten Exemplaren heute noch 154 in flugfähigem Zustand
befinden. (G. Schmid) |
P-51D "Mustang" |
Wußten Sie schon...
daß der bekannte US-Amerikanische
Motorradhersteller Harley-Davidson auch ein Flugzeugtriebwerk gebaut hat?
Der Zweizylinder-V-Motorradmotor "Harley Davidson 24 FE" aus dem Jahr 1924
erbrachte aus einem Liter Hubraum eine Leistung von ca. 15 PS. Das war genug für das 1926
gebaute Eigenbauflugzeug "Karhu 1" (Bär) der finnischen Brüder Niilo, Valto
und Uuno Karhumäki. Die Bilder rechts zeigen den Motor 24 FE sowie Niilo Karhumäki mit
dem Flugzeug "Karhu 1". (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß William T. Piper
(1881-1970), einer der erfolgreichsten Hersteller von Kleinflugzeugen, in seinem ganzen
Leben nur ein einziges Mal in einem Flugzeug mitflog? Dieses Erlebnis, das im Jahr 1928
stattfand, beschrieb der Vater von 5 Kindern als "laut und unbequem". Außerdem
machte er deutlich, daß er von dieser "unsicheren Art der Fortbewegung" nicht
viel halte. Wenige Jahre später hatte sich seine Firma mit Schul- und Sportflugzeugen wie
der Piper J-2 bis J-5 "Cub", der L-4 "Grasshopper" und
Nachkriegsflugzeugen wie der PA-18 "Super Cub" oder der seit 1960 in Produktion
befindlichen PA-28 in der Geschichte der Luftfahrt einen festen Platz erobert. (G. Schmid) |
Wußten
Sie schon... daß die
Russin Valentina Stepanovna Gryzodubova (1910-1993) die einzige Pilotin
war, die im zweiten Weltkrieg ein komplett aus Männern bestehendes Flieger-Regiment
befehligte. 1942 wurde die Ausnahmepilotin zur Kommandeurin des 101.
Langstreckenregimentes ernannt. Das Bild zeigt Valentina Gryzodubova im Cockpit. (G.
Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß der deutsche
Flugzeugführerschein mit der Nr.1 am 1. Februar 1910 ausgestellt wurde? Als am
28. Juli 1908 in Kiel die erste offizielle Flugvorführung Deutschlands stattfand, war August
Euler unter den Besuchern. Der am 20. November 1868 geborene Fahrrad- und
Automobilfabrikant war sofort Feuer und Flamme für die Fliegerei, und das obwohl der
einzige bei dieser Veranstaltung vom Dänen C.H. Ellehammer gezeigte Flug nur über eine
Distanz von 47 Metern führte. Die Prüfung zum Luftfahrerschein für
Doppeldecker legte Gustav Euler dann am 31.12.1909 auf dem Flugplatz Darmstadt mit seinem
eigenen Flugzeug ab. Da es noch keine entsprechende Behörde für Motorflieger gab, wurde die Prüfung vom Deutschen Luftschifferverband, einem Mitglied der
Fédération Aeronautique Internationle (FAI), abgenommen. Den Flugzeugführerschein mit
der Nr.2 erhielt übrigens Hans Grade, der am selben Tag wie Euler, jedoch in
Johannisthal, auf seinem Eindecker die Prüfung abgelegt hatte. |
Wußten Sie schon...
daß die Republic XF-84H
das erste Propellerflugzeug werden sollte, das schneller als der Schall fliegt? Die F-84 "Thunderjet"
und "Thunderstreak" Jets wurden zwischen 1946 und 1957 zwar weit über 7.000mal gebaut,
litten jedoch stark unter den damals noch recht leistungsschwachen Strahlturbinen.
Mit der XF-84H kam 1955 eine ganz ungewöhnliche Version der F-84 in die Flugerprobung.
Das Strahltriebwerk war durch zwei Allison T38 Turbinen ersetzt worden, die über ein
Getriebe einen großen Propeller mit breiten Blättern antrieben. Ziel dieser Konstruktion war es,
die starken Beschleunigungs- und Steigwerte des Propellerantriebes mit der hohen Geschwindigkeit
eines Düsenjägers zu verbinden. Es wurden jedoch nur zwei Prototypen gebaut.
Das Flugzeug erreichte nie die erhofften Leistungen, dafür einen zweifelhaften Rekord:
Die XF-84H "Thunderscreech" war nach einstimmiger Meinung aller am Projekt beteiligten Personen
unumstritten das lauteste Flugzeug, das je gebaut wurde. (G. Schmid) |
XF-84H |
Wußten Sie schon...
daß das größte ferngesteuerte
Flugzeug eine originale Boeing 720 war? 1982 beschlossen NASA
und FAA den größten Crashtest in der Luftfahrtgeschichte. Ein ausgemustertes
Verkehrsflugzeug sollte Informationen liefern, die man bis zu diesem Zeitpunkt nur im
Rahmen der Unfallforschung erahnen konnte. Die Boeing 720 wurde mit 350 Sensoren
ausgestattet, Cockpit und Kabine wurden mit Dummies besetzt und die Tanks befüllte man zu
Versuchszwecken mit einem Kerosingemisch, das bei einem Crash schwer entflammbar sein
sollte. Am 1. Dezember 1984 war es dann so weit - nach 14 bemannten Testflügen startete
die Boeing 720 per Fernsteuerung auf dem Dryden Testgelände der NASA. 9 Minuten nach dem
Start erfolgte die ferngesteuerte Bruchlandung. Das schwer entflammbare Kerosin erwies
sich als untauglich, es entzündete sich ebenso schnell wie normaler Treibstoff. Sehr
wertvoll für die Forschung waren hingegen die von den Sensoren übermittelten Daten und
die Bilder der installierten Kameras. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß die Propeller aus den
Anfängen der motorisierten Luftfahrt noch starke Ähnlichkeit mit Schiffsschrauben
hatten? Da man ja noch keinerlei Erfahrung mit dem Element Luft hatte, übernahm man für
die ersten motorisierten Luftschiffe Mitte des 19. Jahrhunderts einfach die Erkenntnisse
aus der Seefahrt. Diese frühen Propeller hatten allerdings einen sehr schlechten
Wirkungsgrad. Schnell begann man mit der Verbesserung der Luftschrauben. Als sich zu
Beginn des 20. Jahrhunderts die motorisierte Luftfahrt immer schneller entwickelte, fanden
auch die Propeller immer mehr zu ihrer heutigen Form. Das Bild zeigt einige Schritte aus
der Evolution des Propellers. (G. Schmid) |
Propeller im Zeppelinmuseum
Friedrichshafen |
Wußten Sie schon...
daß die Wirbelschleppen
hinter startenden und landenden Flugzeugen noch minutenlang eine unsichtbare Gefahr für
nachfolgende Luftfahrzeuge darstellen? An den Tragflächenenden findet ein Druckausgleich
zwischen der Unterseite (hier herrscht Überdruck) und der Oberseite (hier herrscht
Unterdruck) statt. Hierbei ensteht ein rotierender Wirbel, der nur durch Rauch oder
Kondensation sichtbar wird. Bei Start und Landung verursachen die Landeklappen noch
zusätzlich starke Verwirbelungen. Bei großen Flugzeugen wie der der Boeing 747 erreichen
diese unsichtbaren Wirbel die Stärke eines Tornados - wenn auch nur für kurze Zeit und
auf begrenztem Raum. Verschiedene Abstürze kleiner und großer Flugzeuge sind durch
Wirbelschleppen verursacht worden. Zur Sicherheit werden Flugzeuge deshalb
"gestaffelt", eine von der Flugzeuggröße abhängige Wartezeit zwischen den
Starts und Landungen verhindert diese gefährliche Begegnung mit den unsichtbaren Böen.
(G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß der Wagner "Rotorcar",
eine Mischung aus Auto und Hubschrauber, 1964 tatsächlich flog? Das unkonventionelle
Land-/Luftfahrzeug hatte für den Flug einen luftgekühlten 4 Zylinder Umlaufmotor, der
zwei über einander angeordnete und sich gegenläufig drehende Zweiblatt-Rotoren antrieb.
Ein Drehmomentausgleich war damit nicht erforderlich. Der Entwurf des ganzen Fahrzeugs
stammte vom Chefkonstrukteur der Fa. Wagner in Friedrichshafen, dem u.a. auch durch das
kunstflugtaugliche Segelflugzeug Lo 100 bekannt gewordenen Ing. Alfred Vogt. Für
die Fahrt auf der Straße kam ein Motor aus dem damals bekannten "Goggomobil"
zur Verwendung. Der Experimentalhubschrauber "Rotorcar" konnte seine
Flugerprobung erfolgreich absolvieren, wurde jedoch nie in Serie gebaut. Heute ist der
Prototyp im Hubschraubermuseum Bückeburg zu bewundern.
(G. Schmid) |
Wagner "Rotorcar" |
Wußten Sie schon...
daß die Northrop P-61 "Black
Widow" das erste Flugzeug war, das ausschließlich für die Verwendung als
Nachtjäger gebaut wurde? Die Bombenangriffe bei Tag wurden im Laufe des zweiten
Weltkrieges sowohl für die Alliierten als auch für die Achsenmächte immer
verlustreicher. Als man damit begann, die Angriffe in die Nacht zu verlegen, waren neue
Strategien zur Abwehr der Bomber erforderlich. Während England und auch Deutschland
bereits vorhandene Kampfflugzeuge auf die Nachtjagd umrüstete, beschloß man in den USA
neue Wege zu gehen. 1941 begann Northrop deshalb mit der Projektierung eines speziellen
Nachtjägers für drei Mann Besatzung - einen Piloten, einen Funkmeßoperateur und einen
Bordschützen/Funker, der die gewaltige Bewaffnung von 4 MGs Cal. 12,7 mm und 4 Kanonen
Cal. 2 cm bediente. Von 1942 bis 1944 wurden schließlich 707 Stück des schweren
Nachtjägers gebaut, die unter anderem auch als Verbindungsflugzeuge und Aufklärer
Verwendung fanden. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß der Deutsche Hans Derschmidt
im Jahr 1967 den wohl kleinsten manntragenden Tragschrauber gebaut hat?
Das nur 35 Kilogramm leichte Gestell schnallte sich Hans Derschmidt wie einen Fallschirm
auf den Rücken. Der Tragschrauber wurde aus hochwertigen Materialien gefertigt, so zum
Beispiel stammten die Blätter des Hauptrotors mit einem Durchmesser 5,10 m von Bölkow.
Die erfolgreiche Flugerprobung erfolgte im Hangaufwind der Alpen. Das einzige gefertigte
Exemplar des Tragschraubers ist heute im Hubschraubermuseum Bückeburg zu sehen >>>Tipps-Hubschraubermuseum. (G. Schmid) |
|
Wußten Sie schon...
daß das größte Verkehrsflugzeug der
beginnenden 30er Jahre, die Junkers G 38, sogar Passagiersitze in den Tragflächen
hatte? Mit einer Flügeldicke von zwei Metern an der Flächenwurzel war genügend Platz
für zwei exklusive Kabinen, die den Passagieren einen einmaligen Panoramablick in
Flugrichtung gestatteten. D-2000 war das Kennzeichen des gigantischen viermotorigen
Flugzeuges, das am 6. November 1929 seinen Erstflug mit dem Chefpiloten Wilhelm Zimmermann
am Steuer absolvierte. Von der "Deutsche Luft Hansa AG" wurde die
G 38 auf internationalen Strecken eingesetzt. Während der erste Prototyp zuerst 13, nach
einigen Umbauten dann für 30 Passagiere Platz bot, konnte die zweite gebaute G 38
(D-2500) bis zu 34 Passagiere befördern. Es wurden lediglich zwei Maschinen gebaut.
Während die D-2000 am 26. Mai 1936 mit der neuen Kennung D-AZUR zu Bruch ging, flog die
D-2500 (später D-APIS) im Krieg als Militärtransporter, ehe sie 1941 in Athen durch
Bomben zerstört wurde. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß es fliegende Flugzeugträger
gab? Gegen Ende des ersten Weltkrieges hatten Deutschland, Großbritannien und die USA
Versuche durchgeführt, bei denen Luftschiffe als Transportmittel für Flugzeuge dienten.
Während für Deutschland nach dem Krieg die Luftfahrt vorläufig nicht gestattet war,
fanden in den USA und England immer wieder sporadische Versuche statt - mit mäßigem
Erfolg. Ab 1931 erfolgte dann die erfolgreiche Umsetzung in der Praxis: Die speziell für
diesen Zweck von der Goodyear Zeppelin-Corporation gebauten US-Luftschiffe
"Macon" und "Akron" sollten die ersten Exemplare einer Flotte von
Flugzeugträgern der Lüfte sein. Curtiss baute das Jagdflugzeug F9C
"Sparrowhawk" - speziell für den Einsatz auf diesen Luftschiffen. Mit einem
über den Tragflächen montierten Fanghaken klinkte sich die "Sparrowhawk" am
Trapez des Luftschiffes ein und wurde dann in den Luftschiffrumpf aufgenommen. Einen
wirklichen Einsatz erlebten aber auch diese fliegenden Flugzeugträger nicht. Die
"Akron" stürzte am 3. April 1933 während eines Sturmes ab. Knapp zwei Jahre
später, am 12. Februar 1935, wurde auch die "Macon" mitsamt ihren vier
"Sparrowhawks" als verschollen gemeldet. (G. Schmid) |
Ein Modell
der "Macon"
"Sparrowhawk" am Fanghaken. |
Wußten Sie schon...
daß Geraldine Mock im
Frühjahr 1964 als erste Frau die Erde im Alleinflug umrundete? "Spirit of
Columbus" wurde die gebrauchte, lediglich mit zusätzlichen Treibstofftanks und
Überlebensausrüstung ausgerüstete Cessna 180 getauft, mit der "Jerrie" Mock
am 19, März 1964 um 9:31 auf die Reise machte. 29 Tage, 11 Stunden und 59 Minuten nachdem
sie vom Airport in Columbus, Ohio gestartet war, kehrte sie wohlbehalten wieder zum
Columbus Airport zurück. Hinter ihr lagen 37.172 Kilometer, die sie mit einem von der FAI
anerkannten Geschwindigkeitsrekord für Flugzeuge mit einem Abfluggewicht von weniger als
1.750 kg zurückgelegt hatte. Geraldine Mock wurde von Präsident Lyndon B. Johnson für
ihre Leistung ausgezeichnet. Sie flog die "Spirit of Columbus" nie wieder. Das
Flugzeug ist heute im Smithsonian National Air and Space Museum ausgestellt. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß am 7. September 1909 der erste Flugplatz der U.S. Army in
College Park, Maryland, eröffnet wurde? Als Orville und Wilbur Wright im Dezember 1903 ihre ersten erfolgreichen
Motorflüge absolvierten, war das Interesse des Militärs an dem neuartigen Fluggerät
nicht groß. Noch im Januar 1905, mehr als ein Jahr nach den ersten Flügen, lehnte der
amerikanische Kongress finanzielle Mittel für die Weiterentwicklung des Flugzeugbaues ab.
Eine weitere Absage war die Anwort auf die erneute Bitte um Fördermittel im Oktober 1905.
Erst 1908 erwarb das U. S. Militär für 25.000 US$ eine Wright Flugmaschine. Trotz eines
Zwischenfalles am 17. September 1908 bei einem Demonstrationsflug, bei dem ein Leutnant
der Army sein Leben verlor, hatte das Militär den Wert des Flugzeuges erkannt. (Gerhard
Schmid). |
Eine flugfähige 3/4 Replica das Wright
"Flyer". Der Flyer war das erste Flugzeug der U.S. Army |
Wußten Sie schon...
daß am 12. März 1946 der erste
Hubschrauber für die Zivilluftfahrt zugelassen wurde? Acht Jahre nachdem Hanna
Reitsch in der Berliner Deutschlandhalle die erstaunlichen Möglichkeiten des
Hubschraubers öffentlich vorgeführt hatte, war es die amerikanische Bell 47, die als
erster Drehflügler die zivile Luftfahrt bereicherte. Mit der Entwicklung des "Modell
47" hatte man bei der Bell Helicopter Company bereits in den 30er Jahren begonnen.
Der Prototyp wurde 1945 fertiggestellt. Es war eine sehr übersichtliche, zweisitzige
Konstruktion, gerade einmal 750 kg leicht und angetrieben von einem luftgekühlten
Lycoming Motor. Berühmt wurde die Bell 47 durch ihren Einsatz im Korea-Krieg, wo die
Maschine beim frontnahen Verwundetentransport unverzichtbar wurde. Bis 1973 wurde die Bell
47 über 6.000 Mal in einer Vielzahl verschiedener Varianten gebaut. (G. Schmid) |
Bell 47 im Hubschraubermuseum Bückeburg |
Wußten Sie schon...
daß moderne Jagdflugzeuge wie F-16 oder
Eurofighter aerodynamisch instabil sind? Von den Anfängen der Luftfahrt
bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten alle Flächenflugzeuge eines
gemeinsam - sie waren aerodynamisch stabil. Wenn der Pilot keine Steuerimpulse gab flogen
sie eigenstabil geradeaus, wenn der Antrieb ausfiel konnten sie vom Piloten im
kontrollierten Gleitflug zur Landung gebracht werden. Bei modernen Militärjets ist das
anders. Auf Eigenstabilität wird zu Gunsten der Manövrierfähigkeit verzichtet. Ohne
ständige Steuerimpulse ist mit einem solchen Flugzeug ein Flug nur schwer möglich.
Computer kontrollieren Höhen-, Seiten- und Querruder und halten das instabile Flugzeug
damit in der gewünschten Fluglage. Zur Sicherheit ist diese Steuerung mit Backup-Systemen
abgesichert. Fallen all diese Systeme aus, so ist eine Kontrolle des Flugzeuges für den
Piloten nur noch sehr schwer möglich. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß am 28. November 1995 die erste
vollständig computergesteuerte Landung eines Verkehrsflugzeuges durchgeführt
wurde? Es war eine McDonnell Douglas MD-11. Der Vorläufer dieses Airliners, die Douglas
DC-10, hatte ihren Erstflug am 29. August 1970. Die Piloten der DC-10 erhielten damals
noch Unterstützung durch einen Flugingenieur, der die Piloten bei der Überwachung der
vielen technischen Vorgänge unterstützte. Im Laufe der Jahre hielt der Computer Einzug
in der Luftfahrt und als Nachfolgemodell der DC-10 war die MD-11 mit modernster
Computertechnik ausgestattet. Der Flugingenieur wurde durch Computer ersetzt und - wie die
erste vollständig computergesteuerte Landung bewiesen hatte - auch die Piloten könnten
im Ernstfall ersetzt werden. Die vollautomatische Landung wurde nach dem Anschlag vom 11.
September als mögliche Lösung für den Fall einer Flugzeugentführung diskutiert, jedoch
wurden diese Systeme bisher nicht in Verkehrsflugzeuge eingebaut. (G. Schmid) |
MD-11im Landeanflug auf den Flughafen Zürich-Kloten |
Wußten Sie schon...
daß bis 1973 bei allen
Linienfluggesellschaften der Welt nur männliche Piloten im Einsatz waren? Emily
Howell Warner bekam am 29. Januar 1973 als erste Frau eine Anstellung als Pilotin
im Liniendienst der US-Amerikanischen Fluggesellschaft Frontier Airlines - nachdem sie
sich fünf Jahre lang hartnäckig beworben hatte. Drei Jahre nach ihrem Dienstantritt bei
Frontier wurde sie - ebenfalls der erste weibliche - Flugkapitän. Die Entscheidung für
eine berufliche Karriere als Berufspilotin traf Emily Howell Warner bei ihrem ersten Flug
im Alter von 17 Jahren. Bis zu ihrer Pensionierung erreichte Emily Howell Warner eine
Flugzeit von mehr als 21.000 Stunden. Im Jahr 2001 wurde sie in die Women's Hall of Fame
in Seneca Falls, New York aufgenommen, ihre Kapitänsuniform ist im Smithsonian Institut
ausgestellt. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß im Oktober 1928 vom U. S. Army Air Corps
das erste "Gesamtrettungssystem" für Flugzeuge entwickelt
wurde? Was heute in der Klasse der Ultraleichtflugzeuge Vorschrift ist, wurde schon vor
mehr als 75 Jahren getestet - ein großer Fallschirm, der ein Flugzeug samt Passagieren
sicher zur Erde bringen soll falls ein kontrollierter Flug mit sicherer Landung nicht mehr
möglich ist und ein Absturz droht. Das Bild zeigt den Prototyp eines
Gesamtrettungssystemes für Segelflugzeuge. (G. Schmid) |
Rettungssystem |
Wußten Sie schon...
daß der erste Flug in das
"Auge" eines Hurricanes zur Erforschung dieser gewaltigen
nordatlantischen Wirbelstürme am 14. September 1944 durchgeführt wurde? U.S. Col. Floyd B. Wood, Major Harry Wexler, und Lt. Frank Record flogen mit
einer Douglas A-20 "Havoc" erfolgreich in das Innere eines der gefährlichsten
Stürme der Welt und kehrten unversehrt mit einer Fülle wertvoller Meßdaten wieder
zurück. Die weltweit einzige flugfähige A-20 "Havoc" können Sie übrigens im
Lone Star Flight Museum in Galveston/Texas bewundern >>>Tipps
. (G. Schmid) |
A-20 "Havoc" |
Wußten Sie schon...
daß es Versuche mit einem
Überschall-Wasserflugzeug gab? In der Geschichte der Luftfahrt spielten die
Wasserflugzeuge immer eine große Rolle. Ihre Unabhängigkeit von befestigten Flugplätzen
war ein unschätzbarer Vorteil - insbesondere für das Militär. Die XF2Y-1
"Sea Dart" war die Antwort auf einen Auftrag des U.S. Navy's
Bureau of Aeronautics an die Firma Convair
zur Entwicklung eines einsitzigen Überschall-Jägers mit "Wasserskiern". Im
Gegensatz zu den bisherigen Wasserflugzeugen verfügte die "Sea Dart" nicht
über Schwimmkörper. Der Auftrieb und das Gleiten auf dem Wasser enstand wie bei einem
Wasserski-Fahrer erst durch die Vorwärtsbewegung. Am 3. August 1954 durchbrach die
"Sea Dart" mit Convair-Cheftestpilot E. D. "Sam" Shannon am Steuer die
Schallmauer. Fünf Prototypen der "Sea Dart" wurden gebaut, drei davon wurden in
der Flugerprobung eingesetzt. Das Projekt wurde eingestellt, da die U.S. NAVY keinen
Bedarf für diese Maschine sah und auch keine weiteren finanziellen Mittel freigab. (G.
Schmid) |
XF2Y-1 "Sea Dart" |
Wußten Sie schon...
daß das Aufklärungs- und
U-Boot-Bekämpfungsflugzeug Bréguet 1150 "Atlantic" das einzige
weltweit im Einsatz befindliche Flugzeug dieser Art ist, das speziell für diesen
Einsatzzweck entworfen und gebaut wurde? Lesen Sie hier unser >>>Special Bréguet
"Atlantic" |
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Wußten Sie schon...
daß die ersten Blindflüge
bereits Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre durchgeführt wurden? Lt. Jimmy
Doolittle hatte am 24. September 1929 die Möglichkeit des Blindfluges unter
Beweis gestellt als er am Mitchell Field in Long Island, New York, startete, einen 15
Meilen langen Kurs abflug und anschließend sicher landete - ohne Sicht aus dem Cockpit.
Seine Instrumente waren: künstlicher Horizont. Höhenmesser, Varioneter und Kompass. Für
alle Fälle saß bei diesem Flug Lt. Benjamin Kelsey als Sicherheitspilot im vorderen
Cockpit. Major Albert F. Hegenberger vom U.S. Army Air Corps führte am
9. Mai 1932 den ersten "Solo-Instrumentenflug" durch. Auf der U.S. Army Air
Corps Base Patterson Field (heute Wright-Patterson AFB) in Dayton, Ohio, startete der
gelernte Luftfahrtingenieur mit einer Douglas BT-2 ohne jegliche Sicht nach draußen und
landete fünf Minuten später wieder sicher. Die ersten Schritte zur Allwettertauglichkeit
des Flugzeuges waren damit eingeleitet worden. (G. Schmid) |
Wußten Sie schon...
daß Ross Perot Jr. und Jay Coburn 1982 erstmals einen Flug
rund um die Erde in einem Helikopter unternahmen? "Spirit of Texas"
hieß der modifizierte Hubschrauber vom Typ Bell Long Ranger 206, mit dem die beiden
Piloten am 1. September 1982 in Fort Worth, Texas, starteten. 29 Tage, 3 Stunden, 8
Minuten und 13 Sekunden später erreichten die Abenteurer wieder das heimatliche Fort
Worth. Die Gesamtflugzeit betrug 246,5 Stunden, die Durchschnittsgeschwindigkeit 117 mph.
(G. Schmid) |
Bell Long Ranger |
Wußten Sie schon...
daß der Motor des Wright Flyer bei einem
Gewicht von 91 kg ganze 12 PS leistete? Es gab zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts noch
keine speziellen Flugmotore und herkömmliche Automotoren waren viel zu schwer. Also
konstruierten die Brüder Wright selbst einen wassergekühlten Vierzylinder Flugmotor für
ihren "Flyer" Im Dezember 1903 gelang so der offiziell erste Motorflug. In
hundert Jahren hat sich viel verändert. Moderne Flugmotoren erreichen bei geringerem
Gewicht ein vielfaches an Leistung - bei enormer Zuverlässigkeit. Die Turbine Allison
250-C20 zum Beispiel leistet bei einem Gewicht von weniger als 80 kg bis zu 420 PS. Sie
wird hauptsächlich in Hubschraubern wie z. B. Jet Ranger, OH58, AS355, BO 105 und A109
verwendet, aber auch als Propellerturbine für Flächenflugzeuge. (G. Schmid) |
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