Royal
International Air Tattoo 2003 in Fairford
AirVenture-Team vor Ort : Gerhard Schmid,
Hartmut Seidel und Philip Preindl
Am 19.
und 20. Juli 2003 fand auf dem Royal Air Force Fliegerhorst Fairford in der Grafschaft
Gloucestershire in England wieder das Royal International Air Tattoo statt, die größte
militärische Airshow der Welt. Das jährlich stattfindende RIAT hat sich im Laufe der
Jahre bei Flugzeugfans einen legendären Ruf erworben, denn normalerweise bekommt man
nirgendwo sonst auf der Welt eine so große Zahl von Militärmaschinen aus so vielen
verschiedenen Nationen an einem Ort zu sehen. Und normalerweise befinden sich unter diesen
Maschinen sowohl im Static Display als auch im Flugprogramm viele Raritäten, die man nur
sehr selten mal auf einer Airshow zu Gesicht bekommt.
Eigentlich hätte das auch 2003 wieder so sein sollen.
Geplant war es das beste RIAT zu veranstalten, welches es je gegeben hat! Doch im März
und April 2003 kam es zum Krieg gegen den Irak und im Rahmen dieser Operation "Iraqi
Freedom" diente der Fliegerhorst Fairford als wichtige Einsatzbasis. Insgesamt 17
Boeing B-52 Stratofortress Bomber der U.S. Air Force wurden in Fairford stationiert und
flogen von dort aus insgesamt 120 Einsätze gegen den Irak. Während dieser Zeit wusste
natürlich niemand wie lange dieser Krieg dauern würde und wie lange die Basis Fairford
für die Kampfeinsätze gebraucht wird und somit als Veranstaltungsort für eine Airshow
ausfällt.
Da unter diesen Voraussetzungen auch nicht mehr klar war
wie viele Luftstreitkräfte sich mit welchen Flugzeugen an der Airshow überhaupt
beteiligen können fehlte es den Veranstaltern des RIAT für längere Zeit
verständlicherweise an jeglicher Planungssicherheit. Nach dem Ende der Kampfhandlungen
gegen den Irak kam dann schließlich die für den Airshowfan erlösende Meldung, daß das
Royal International Air Tattoo 2003 definitiv stattfindet. Allerdings mussten jetzt als
Folge des Krieges leider Abstriche bei den Vorführungen gemacht werden. So musste zum
Beispiel infolge des umfangreichen Einsatzes der Britischen Streitkräfte im Irak eine im
Rahmen des RIAT geplante Sondervorführung der Britischen Armee namens "Defence
2003" für dieses Jahr abgesagt und auf das RIAT 2004 verschoben werden.
Die kriegsbedingten Einschränkungen wirkten sich leider
auf die gesamten Flugvorführungen aus. So gab es zwar an beiden Tagen immer noch ein
jeweils acht Stunden langes Flugprogramm mit vielen internationalen Gästen zu sehen, aber
gezeigt wurden meistens nur ziemlich alltägliche Maschinen: Tornado, F-16, Jaguar,
Harrier, Hercules, Hawk, Saab Gripen, MiG-29, B-1 Lancer usw... alle zwar sehr gekonnt
vorgeflogen, aber eben alles Maschinen die man als "alter Hase" unter den
Airshowbesuchern schon kennt. Es fehlten diesmal einfach die richtigen Knüller im
Flugprogramm. Diese fand man dafür um so mehr im Static Display: Mirage III, Mirage IV,
Piaggio P 166, Agusta A 129, Dassault Rafale, Grumman Hawkeye, Lockheed U-2, Douglas
DC-4.... alles Maschinen bei denen man sich fragt, warum sie nur auf dem Boden herumstehen
und nicht auch im Flugprogramm zu sehen sind und dort unter Beweis stellen, daß das Royal
International Air Tattoo eigentlich DER absolute Hit unter den Europäischen Airshows ist!
So war das RIAT 2003 trotz der über 400 Maschinen vor Ort
eine eher durchschnittliche Airshow. Wie Sie in unserem nun beginnenden Report sehen
können gab es beim RIAT 2003 zwar immer noch genug Material für einen mehrteiligen
Großbericht, aber trotzdem bleibt zu hoffen, das uns im nächsten Jahr nicht wieder
irgend ein Krieg oder eine Krise dazwischenkommt und das Royal International Air Tattoo
2004 wieder in seiner sonst üblichen sehr guten Qualität stattfindet !!!
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