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Australian
International Airshow 2003
( Air Venture-Mann vor Ort : Hartmut Seidel )
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"From the Wright
Brothers to the right stuff" war in diesem Jahr das Motto der
Australian International Airshow, denn es gibt 2003 ein ganz besonderes Jubiläum zu
feiern: 100 Jahre Motorflug! Und so hat die Organisation AirShows DownUnder, eine
Abteilung der Aerospace Australia Limited, alle Hebel in Bewegung gesetzt um dem Publikum
auf dem Avalon Airport, etwa 50 Kilometer südwestlich von Melbourne im Australischen
Bundesstaat Victoria eine große Zahl hochinteressanter Flugzeugtypen zu zeigen, die alle
wichtigen Flugzeugentwicklungen in den letzten hundert Jahren repräsentieren. Und so
wurde eine große Zahl von hochkarätigen Luftfahrzeugen für die Airshow engagiert: Von
Doppeldeckern und Dreideckern des Ersten Weltkriegs bis zu den legendären Warbirds des
Zweiten Weltkriegs und von den frühen Militär-Jets des Korea-Kriegs bis zu den Mach 2
Jets der heutigen Zeit, sowie von den berühmten Dakotas bis hin zu den heutigen Jumbo
Jets war alles vor Ort zu sehen! Und natürlich waren auch militärische wie zivile
Hubschrauber und alte wie neue Sport- und Reiseflugzeuge in großer Zahl vertreten. Diese
Bemühungen waren ein voller Erfolg und eine riesige Zahl von flugbegeisterten Besuchern
konnte bei fast duchgehend gutem Wetter ein umfangreiches Static Display und ein
erstklassiges Flugprogramm genießen! Die alle zwei Jahre stattfindene Australian
International Airshow ist übrigens nicht nur die größte Airshow des Landes sondern auch
eine der größten öffentlichen Veranstaltungen in ganz Australien überhaupt und ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Bundesstaat Victoria! Die Airshow dauert insgesamt 6
Tage. Da die Australian International Airshow auch eine wichtige Luftfahrt-Verkaufsmesse
ist, sind die ersten drei Tage der Airshow (in diesem Jahr 11. bis 13. Februar) sogenannte
"Trade days", an denen nur Fachbesucher Zutritt haben. Die Tatsache, daß im
Rahmen der International Aerospace Expo auf dem Gelände 441 ausstellende Unternehmen
vertreten waren, von denen 190 aus dem Ausland kamen, zeigt den hohen Stellenwert dieser
Verkaufsmesse. Ab Freitag dem 14. Februar um 14 Uhr begannen dann die öffentlichen Tage
("Public days") der Airshow und die Tore öffneten sich für die riesige Zahl
flugbegeisterter Zuschauer, denen von Freitagnachmittag an, sowie ganztags am Samstag und
Sonntag dem 15. und 16. Februar jeweils ein 6 Stunden langes Super-Flugprogramm geboten
wurde. Das von der Firma Boeing gesponsorte Freitagsflugprogramm wurde übrigens nach
Einbruch der Dunkelheit mit dem "Friday Night Alight" Nachtprogramm gekrönt,
welches mit vielen pyrotechnischen Effekten, darunter vor allem mit der gewaltigen
"Wall of Fire", wirklich und wahrhaftig die Nacht erhellt hat!
Genießen Sie nun unseren hier beginnenden siebenteiligen Bericht mit 140 Fotos über die
große Australian International Airshow 2003 |
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Für besonders rasante Jet-Action bei den
Flugvorführungen auf der Australian International Airshow 2003 sorgte Ricardo Traven, der
Senior Experimental Test Pilot der Firma Boeing, mit der Boeing F/A-18 F Super Hornet. Bei
der Maschine handelt es sich um eine größere und verbesserte Weiterentwickung des
berühmten McDonnell Douglas F/A-18 Hornet Grundmodells. Der auffälligste Unterschied
zwischen den beiden Ausführungen sind die rechteckigen Triebwerkslufteinläufe bei der
Super Hornet, während die alten Hornets runde Lufteinläufe haben. Die Super Hornets sind
die neuesten und fortschrittlichsten Jäger und Jagdbomber der U.S. Navy. Die Version
F/A-18 E ist ein Einsitzer, die bei der Airshow vorgeflogene Version F/A-18 F ist
zweisitzig. Die Super Hornet hat zwei Turbofan-Triebwerke vom Typ General Electric
F-414-400. Die Maschine kann mit einer sehr vielseitigen Bewaffnung bis zu einem Gewicht
von 8.000 Kilogramm beladen werden. Während der Airshow wurde die Super Hornet mit einer
Beispiel-Waffenlast von 1.400 Kilogramm gezeigt, die auf den Fotos gut zu sehen ist. Es
handelt sich um zwei Luft-Luft-Raketen vom Typ AIM-9 "Sidewinder", zwei
Luft-Luft-Raketen vom Typ AIM-120 "AMRAAM" (=Advanced Medium-Range Air-to-Air
Missile), zwei AGM-154 A Joint Standoff Weapons und außerdem noch um zwei Zusatztanks.
Gut zu sehen ist auch die Möglichkeit, die Tragflächen an den Enden hochzuklappen, was beim Einsatz auf Flugzeugträgern sehr platzsparend
im Hangardeck ist. |
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Ein ganz besonderer Leckerbissen des
Flugprogramms der Australian International Airshow 2003 waren wieder die äußerst
rasanten Flugvorführungen mit dem schweren Jagdbomber General Dynamics F-111 ! Die No. 1
Squadron und die No. 6 Squadron der Royal Australian Air Force sind mit F-111
ausgerüstet. Beide Squadrons zusammen bilden die 82 Wing (Geschwader) der Air Combat
Group der Royal Australian Air Force und sind auf der RAAF Basis Amberley in Queensland
stationiert. Bei den Vorführungen wurde mit der F-111 auch jeweils ein kompletter Looping
geflogen ! Eine enorme Leistung für diese über 20 Meter lange Maschine mit einem
Leergewicht von mehr als 20.000 Kilogramm ! Die F-111 ist mit Schwenkflügeln
ausgestattet. Auf den Fotos ist gut zu sehen die Flügelstellung nach vorne (16 Grad) für
den Langsamflug und die Flügelschwenkung nach hinten (72 Grad) für den
Hochgeschwindigkeitsflug. Der Höhepunkt der F-111 Flugvorführungen ist das "dump
and burn" Manöver. Wie der Name schon andeutet ( dump and burn = abwerfen und
verbrennen ) wird hierbei Treibstoff in die heißen Triebwerksabgase hinter dem Flugzeug
abgelassen, wodurch ein etwa 30 Meter langer äußerst eindrucksvoller Feuerschweif
entsteht. |
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Hervorragende Flugvorführungen mit der
McDonnell Douglas (jetzt Boeing) F-15 Eagle zeigte Captain Lendy Renegar, der Demo Pilot
des F-15 West Coast Demo Team des U.S. Air Force Air Combat Command. Besonders
eindrucksvoll ist die Vorführung der F-15 Hochgeschwindigkeits-Steigleistung. Hierbei
fliegt Captain Renegar mit hoher Geschwindigkeit an und zieht dann die F-15 sehr steil
nach oben zu einem äußerst rasanten Steigflug auf eine Höhe von mehreren tausend
Metern, wobei er mit der Maschine während des fast senkrechten Steigflugs auch noch 14
Rollen dreht! |
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Die F-111 kann bei ihren Einsätzen eine
vielseitige Waffenlast von bis zu 14 Tonnen tragen ! Für Hochgeschwindigkeitsangriffe im
Tiefflug kann die F-111 zum Beispiel mit etlichen "High Drag" Bomben vom Typ Mk
82 "Snakeye" beladen werden. Bei der Snakeye handelt es sich um eine
Verzögerungsbombe. Das heißt nach dem Abwurf öffnen sich bei der Bombe sofort die im
Foto gut zu sehenden "Bremsklappen". Das verringert die Fallgeschwindigkeit der
Bombe und verhindert beim Tiefflugangriff, daß das Flugzeug bei der Explosion der selbst
abgeworfenen Bomben beschädigt wird. |
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Während Captain Renegar gerade das
äußerste aus seiner F-15 herausholt, wird seine erstklassige Flugvorführung von Master
Sergeant Marquis Salley kommentiert, dem Team Chief des F-15 West Coast Demo Team. |
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Bei den F-111 Flugvorführungen konnte
man riesige Flammen nicht nur bei dem "dump and burn" Manöver sehen. An den
Publikumstagen der Airshow flog die F-111 im Rahmen ihrer Flugvorführungen jeweils auch
einen simulierten Luftangriff, zu dem auf dem Boden die gewaltige "Wall of Fire"
gezündet wurde!!!!! |
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Ein weiterer amerikanischer Teilnehmer
bei den Flugvorführungen der Australian International Airshow 2003 war die General
Dynamics (jetzt Lockheed Martin) F-16 Fighting Falcon des Pacific Air Forces F-16
Demonstration Team. Vorgeflogen wurde die F-16 von Major Larry "Cowboy" James
aus Houston/Texas. |
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