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"Freedom to Fly
Forever"
The
40th annual National Championship Air Races and Air Show 2003 in Reno/Nevada
- ein Report von
Gerhard Schmid -
Zwei
Jahre nachdem die Races in Folge der terroristischen Anschläge auf die USA gecancelt
wurden, erlebte etwa eine Viertelmillion Besucher der schnellsten Rennveranstaltung der
Welt unter dem Motto "Free to Fly Forever" ein unvergessliche Spektakel. Für
einen Eintrittspreis von 60 $ standen vier Tage Airshow und Rennspektakel unter der
heißen Sonne der Wüste Nevada auf dem Programm. Und wer noch einmal 95 $ drauflegte,
konnte in den Pits auf Tuchfühlung mit den Rennflugzeugen und deren Piloten und Teams
gehen. Das lohnt sich allemal, denn was man in den Boxen zu sehen bekommt, spielt sich
normalerweise vor verschlossenen Hangartoren ab. Hier werden Motoren gewechselt, Flugzeuge
auf Hochglanz poliert, Piloten und Crews fachsimpeln über technische Probleme - und der
Besucher ist mittendrin. Und obwohl diese gewaltige Veranstaltung ganze drei Tage dauert,
stellt man am letzten Tag fest, daß man noch immer nicht alles gesehen hat. Zu viele
Buden, zu viele Flugzeuge im Static Display, da hilft nur eines: Früher anreisen ;-) |
Die Rennkurse:
Offenbar haben sich die Bewohner des östlich des Rennkurses gelegenen Lemmon Valley mit
ihren Beschwerden zurückgehalten, denn die Rennkurse wurden gegenüber den Vorjahren kaum
verändert. Wie gewohnt flogen die Teilnehmer der sechs Rennklassen auch in diesem Jahr
wieder um vier Rennkurse, die von knapp 3,2 Meilen (Formula One Class) bis knapp 8,5
Meilen (Unlimited Class) lang sind. Grund für die verschiedenen Streckenlängen sind die
gravierenden Geschwindigkeitsunterschiede, die von ca. 200 mph bis über 500 mph reichen. |
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Die Regeln: Fly Low! Fly Fast! Turn Left! Das sind die drei Grundregeln. Das Regelwerk
ist insgesamt sehr kompliziert, ähnlich wie beim Fußball steigen die schnellsten auf,
die langsamsten ab. Überholvorgänge müssen immer auf der Außenbahn erfolgen, damit der
Überholende das langsamere Flugzeug immer im Blickfeld hat. Sie wollen die Regeln genau
wissen? Fragen Sie uns. |
Das Preisgeld:
Erstmals in der Geschichte der Reno Air Races wurde die Summe von 1 Million $ Preisgeld
überschritten. Noch vor sieben Jahren lagen die Preisgelder aller Klassen bei zusammen
500.000 $. Den größten Teil des Preisgeldes bekommen die Sieger der Unlimited Class. Das
ist fair, denn die Warbirds haben auch die höchsten Unterhaltskosten. |
Die
Teilnehmer: Wer wissen möchte wie es hinter den Kulissen
aussieht, der sollte sich auf jeden Fall einen "Pit Pass" kaufen. Mit diesem
Ticket kann der Besucher auch den Boxenbereich betreten und aus nächster Nähe betrachten
wie die Crews zwischen den Rennen an den Flugzeugen basteln. Vor allem die
hochgezüchteten Motoren der Unlimited Class sind sehr empfindlich und wartungsintensiv.
Neben den nahezu serienmäßigen Maschien in der "Unlimited Bronce" fliegen in
der "Silber" und "Gold" Klasse richtig "aufgemotzte"
Warbirds. Während beispielsweise ein originaler Mustang-Motor vom Typ Rolls Royce Merlin
ca. 1.490 PS leistet, wird bei den Spitzenteams von 4.000+ PS gemunkelt. Ausgereizt bis
zum Liimit sind viele der Rennmaschinen und wer die Augen offen hält, trifft in den
Boxengassen auch die Piloten dieser schnellsten kolbengetriebenen Propellermaschinen der
Welt. Schnell kommt man ins Gespräch und lernt dabei Testpiloten, Astronauten,
Millionäre, Ärzte, Rechtsanwälte, Rentner, ehemalige Kampfflieger und Flugkapitäne
kennen. |
Die Airshow:
Auch in den Pausen zwischen den Rennen bleibt der Luftraum am
Stead Airport nicht ungenutzt. Für jeden ist etwas dabei, ob Kunstflug, Dragsterrennnen,
Wingwalking, Bodenakrobatik oder Militärjets, keine Minute bleibt ungenutzt. Selbst am
Abend, wenn der offizielle Teil beendet ist, kehrt am Stead Airport noch lange keine Ruhe
ein. Jetzt sind Test- und Funflüge an der Reihe. Erst wenn es dunkel wird, werden die
letzten Maschinen zur Nachtruhe gebracht. |
Vorschau / Teil 1 / Teil 2 / Teil 3 / Teil 4 / Teil 5 / Teil 6
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Vier Tage Airshow und kein Tröpfchen
Regen - beste Bedingungen für das Mega-Event. |
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Per Hand werden die Racer der Formula One
Class zum Start geschoben. |
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Vier Versuche - kein Bewerber überstand
den Crashtest. Jeden Tag wurde von einem CH-47 Helikopter ein Auto aus luftiger Höhe
abgeworfen. |
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Spannend sind immer wieder die Rennen in
der AT-6 Klasse. Hier gibt es die geringsten Leistungsunterschiede. |
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Ungleicher Kampf: Albatros im Dogfight
gegen Jet Provost. |
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Duell Ost gegen West in der
Königsklasse: eine Jak-3 wird außen von einer P-51 Mustang überholt. |
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Kent Pietsch sorgte wieder für
Aufregung. Seine Bodenakrobatik ist einzigartig und nicht zur Nachahmung empfohlen. |
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Das Comeback des Jahres: Dank vieler
helfender Hände und großzügiger Sponsoren kehrte die Reno Racing Legende "Rare
Bear" zurück. Und wie.... |
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Die Doppeldecker-Klasse startet zum
Rennen. Im Hintergrund der berühmte Home-Pylon. |
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Auch die Rolls Royce Heritage Trophy
wurde wieder ausgetragen. Hier der Gewinner, eine F-4U "Corsair". |
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Im Handumdrehen wieder transportbereit
ist dieser Renn-Doppeldecker. |
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Abendlicher "Angriff" auf den
Stead Airport: Eine B-25 "Mitchell" im Tiefflug. |
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Ungleiche Teilnehmer: In der Sports Class
darf alles fliegen was in Serie gebaut wird. |
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Nicht nur Propeller gab es zu sehen -
auch der Jet-Fan kam auf seine Kosten. Hier eine Fairchild A-10. |
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Die Geschwindigkeiten in der Sports Class
reichen bereits an das Niveau einer serienmäßigen Mustang. |
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