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Wie schon erwähnt sind in der Air
Power-Halle des U.S. Air Force Museums neben den vielen amerikanischen Maschinen auch
etliche Warbirds von anderen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Nationen zu sehen. Besonders
eindrucksvoll ist vor allem die Sammlung von deutschen Flugzeugen. Eine ausserordentliche
Rarität ist hierbei diese Maschine vom Typ Junkers Ju 88. Es wurden insgesamt etwa 15.000
Junkers Ju 88 gebaut, von denen aber leider nur extrem wenige Originalmaschinen bis heute
erhalten geblieben sind. |
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Zu den absoluten Prachtstücken in der
Flugzeugsammlung des U.S. Air Force Museums in Dayton / Ohio gehört dieser Düsenjäger
vom Typ Messerschmitt Me 262. Bei den Flugzeugen des Typs Me 262 handelt es sich um die
ersten in den Kriegseinsatz gekommenen düsengetriebenen Jagdflugzeuge der Welt
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Der Flugzeugtyp Junkers Ju 88 wurde bereits
Mitte der Dreißiger Jahre als Bomber konzipiert und die Maschinen dieses Typs kamen
während des gesamten Zweiten Weltkrieges zum Einsatz. Neben der eigentlichen Aufgabe als
Bomber wurden die Ju 88 in etlichen verschiedenen Versionen auch als Erdkampfflugzeuge,
Torpedobomber, Nachtjäger und Aufklärer erfolgreich eingesetzt. Die Junkers Ju 88 des
U.S. Air Force Museums trägt Abzeichen der rumänischen Luftstreitkräfte. Rumänien war
im Zweiten Weltkrieg von November 1940 bis August 1944 mit dem Deutschen Reich verbündet
und hatte auch deutsche Kampfflugzeuge erhalten. |
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Die Serienmaschinen der Messerschmitt Me 262
kamen ab dem Sommer 1944 bei der deutschen Luftwaffe in den Kampfeinsatz. Es wurden etwas
über 1.400 Maschinen vom Typ Me 262 gebaut, von denen aber eine große Zahl durch
alliierte Luftangriffe am Boden zerstört wurde. Von den intaktgebliebenen Me 262 konnten
viele durch den in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs in Deutschland herrschenden
Mangel an Treibstoff, Ersatzteilen und ausgebildeten Piloten nicht mehr geflogen werden.
So wurden nur etwa 300 Me 262 tatsächlich aktiv eingesetzt, von denen soweit bekannt nie
mehr als etwa 60 gleichzeitig in der Luft gewesen sind. |
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Bei der im U.S. Air Force Museum
ausgestellten Ju 88 handelt es sich um eine Fernaufklärerversion dieses Flugzeugtyps mit
der genauen Bezeichnung Junkers Ju 88 D-1. Nachdem das Flugzeug kurze Zeit bei den
rumänischen Luftstreitkräften im Dienst gestanden hat, ist im Juli 1943 ein rumänischer
Überläufer mit dieser Maschine nach Zypern ( damals eine britische Kronkolonie )
geflohen, um sich dort den britischen Truppen zu ergeben. Die Ju 88 wurde dann später von
amerikanischen Piloten über den Südatlantik bis in die USA geflogen, wo die Maschine
dann umfangreichen Tests unterzogen worden ist. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde
die Maschine zunächst in Arizona abgestellt. Seit 1960 befindet sich die Ju 88 im U.S.
Air Force Museum. |
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Als Antrieb der Messerschmitt Me 262 dienten
zwei Düsentriebwerke vom Typ Junkers Jumo 004. Ein solches Triebwerk ist vor der im U.S.
Air Force Museum ausgestellten Me 262 aufgebaut. Das Junkes Jumo 004 Triebwerk war das
erste in Großserie hergestellte Düsentriebwerk der Welt ! |
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Unter der Ju 88 ist diese funkferngesteuerte
deutsche Lenkbombe vom Typ FX 1400, besser bekannt unter der Bezeichnung "Fritz
X", zu sehen. Die Lenkbomben dieses Typs wurden ab der zweiten Hälfte des Jahres
1943 von der deutschen Luftwaffe verwendet und hauptsächlich gegen Seeziele eingesetzt.
So wurde zum Beispiel am 9. September 1943 das italienische Schlachtschiff
"Roma" durch einen Angriff von Maschinen des Typs Dornier Do 217 mit zwei Fritz
X Lenkbomben versenkt ( das eigentlich mit dem Deutschen Reich verbündete Italien hatte
kurz zuvor nach dem Sturz von Mussolini einen Waffenstillstand mit den Alliierten
ausgehandelt. Die "Roma" war mit anderen italienischen Kriegsschiffen auf dem
Weg nach Malta, um dort an die Alliierten übergeben zu werden ). |
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Der unbemannte Marschflugkörper Fieseler Fi
103 ist allgemein besser unter der Propagandabezeichnung "Vergeltungswaffe 1",
bzw. kurz "V-1" bekannt. Die V-1 wurde von einem Pulso-Schubrohr angetrieben und
hatte einen Gefechtskopf mit 850 Kilogramm Sprengstoff. Die erste V-1 wurde am 13. Juni
1944 gegen England gestartet. Bis März 1945 wurden von den deutschen Streitkräften etwa
10.000 V-1 eingesetzt, hauptsächlich gegen London, sowie auch gegen die belgische Stadt
Antwerpen. |
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In der Sammlung von berühmten deutschen
Flugzeugen in der Air Power-Halle des U.S. Air Force Museums befindet sich auch diese
Maschine vom Typ Focke-Wulf FW 190. Es handelt sich um eine "Langnasen"-Version
dieses berühmten Jagdflugzeugs mit der genauen Bezeichnung Focke Wulf FW 190 D-9. |
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Die im U.S. Air Force Museum ausgestellte V-1
trägt zwar deutsche Aufschriften, ist aber keine Fieseler Fi 103 aus deutscher
Produktion. Es handelt sich um eine von der Firma Republic Aviation Corporation gebaute
amerikanische Kopie der V-1 mit der Bezeichnung "JB-2 Loon", wobei das
"JB" für "Jet-Powered Bomb" steht. Die JB-2 wurden noch während des
Krieges durch Auswertung von Wrackteilen und Überresten von nicht explodierten V-1 gebaut
und die erste JB-2 wurde bereits im Oktober 1944 ( ! ) in den USA testgeflogen. Es wurden
ungefähr 1.000 ( ! ) amerikanische JB-2 gebaut, deren Einsatz bei einer eventuellen
Invasion von Japan geplant war. Infolge der japanischen Kapitulation im August 1945 kamen
die JB-2 nicht mehr in den Kriegseinsatz. Die JB-2 wurden aber zur weiteren
Grundlagenforschung für die Entwicklung der späteren "Cruise
Missiles"-Marschflugkörper genutzt. |
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Während die meisten Focke-Wulf FW 190 mit
BMW Sternmotoren ausgerüstet waren, wurden die Maschinen der Version FW 190 D-9 mit
flüssigkeitsgekühlten Junkers Jumo 213 Reihenmotoren ausgestattet. Zur Verwendung dieses
Triebwerks musste der Bug, sowie zum Ausgleich auch der hintere Rumpf der FW 190
verlängert werden. Durch die Bug-Verlängerung für die Unterbringung des Reihenmotors
entstand die passende Bezeichnung "Langnase". |
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Mit dieser V-2 Rakete ist auch die andere
berühmte deutsche Vergeltungswaffe im U.S. Air Force Museum vertreten. Die V-2 Rakete
hieß offiziell eigentlich A-4 ( = "Aggregat 4" ). Die A-4 bzw. V-2 ist in die
Geschichte eingegangen als die erste im militärischen Einsatz stehende große
ballistische Rakete der Welt. Die V-2 Rakete erreichte eine Geschwindigkeit von über
5.000 Stundenkilometer und war mit einem Gefechtskopf von etwa einer Tonne Sprengstoff
ausgerüstet. Gegen die V-2 Raketen gab es keine direkten Abwehrmöglichkeiten. Von
September 1944 bis März 1945 wurden mehrere tausend V-2 Raketen eingesetzt, meistens
gegen London und Antwerpen. |
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Mit dieser Messerschmitt Bf 109 ist auch ein
Exemplar des meistgebauten und wohl auch berühmtesten deutschen Jagdflugzeugs des Zweiten
Weltkriegs in der Air Power Halle des U.S. Air Force Museums zu sehen. Es handelt sich um
eine Maschine der Version Messerschmitt Bf 109 G-10 |
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Zusätzlich zu den vielen deutschen
Flugzeugen enthält die Warbirdsammlung in der Air Power-Halle des U.S. Air Force Museums
auch zwei japanische Maschinen. Zum einen handelt es sich dabei um dieses Jagdflugzeug vom
Typ Mitsubishi A6M. Der offizielle alliierte Codename dieses Jägers war "Zeke",
aber die Mitsubishi A6M ist auf dem pazifischen Kriegsschauplatz berühmt geworden unter
der Bezeichnung "Mitsubishi Zero". Es wurden über 10.000 Mitsubishi A6M gebaut.
Die "Zero" in Dayton ist eine Maschine der Version A6M2. Das Flugzeug wurde in
Papua-Neuguinea gefunden und befindet sich erst seit 2004 in der Ausstellung des U.S. Air
Force Museums. |
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Zur hochinteressanten Sammlung von deutschen
Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg im U.S. Air Force Museum gehört auch diese
Messerschmitt Me 163 Komet. Die Me 163 wurde von einem Raketenmotor angetrieben. Eine
Maschine dieses Typs hat bei einem Testflug am 2. Oktober 1941 eine Geschwindigkeit von
1.004 km/h erreicht und damit als erstes Flugzeug der Welt die 1.000
Stundenkilometer-Marke überschritten. Raketenflugzeuge vom Typ Messerschmitt Me 163
standen von etwa Mitte 1944 an in geringen Stückzahlen bei der deutschen Luftwaffe im
Kampfeinsatz und wurden als Abfangjäger eingesetzt. |
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Bei der anderen im U.S. Air Force Museum
ausgestellten japanischen Maschine aus dem Zweiten Weltkrieg handelt es sich um dieses
"Kamikaze"-Flugzeug vom Typ Yokosuka MXY7 Ohka. Dieser mit Raketentriebwerken
ausgestattete Flugzeugtyp war von Anfang an für Selbstmordeinsätze gegen alliierte
Schiffe konstruiert worden. Hierzu war die MXY7 Ohka mit 1,2 Tonnen Sprengstoff im
Rumpfbug ausgerüstet. Die Yokosuka Ohka wurde von einem zweimotorigen Bomber zum
Einsatzort gebracht und dort ausgeklinkt. Der Pilot der Ohka steuerte dann im Gleitflug
auf das Schiffsziel zu und zündete in der letzten Phase des Fluges die Raketentriebwerke
um sich dann mit voller Wucht auf das alliierte Schiff zu stürzen. Kamikaze-Einsätze mit
den Yokosuka Ohkas wurden vor allem während der Schlacht um Okinawa von April bis Juni
1945 geflogen, allerdings nur mit geringem Erfolg. Die im U.S. Air Force Museum
ausgestellte Yokosuka Ohka ist übrigens eigentlich eine Segelflug-Schulversion des
Ohka-Selbstmordeinsatzflugzeugs mit der genauen Bezeichnung Yokosuka MXY7-K1. |
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Bei der Ruhrstahl X-4 handelt es sich um eine
für die damalige Zeit ausserordentlich fortschrittliche deutsche Raketenentwicklung aus
dem Zweiten Weltkrieg. Die X-4 ist eine drahtgelenkte "Luft-Luft-Rakete", welche
von deutschen Kampfflugzeugen aus gegen amerikanische Bomber eingesetzt werden sollte. Die
Sprengladung des Gefechtskopfes sollte durch einen akustischen Annäherungszünder
ausgelöst werden. Die Flugerprobung der X-4 begann im August 1944. Es wurden zwar über
1.000 X-4 Raketen gebaut, aber sie kamen nicht mehr in den Kampfeinsatz. |
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Mit diesem Jagdflugzeug vom Typ Macchi MC-200
Saetta ist auch eine interessante Maschine aus italienischer Produktion in der Air
Power-Halle des U.S. Air Force Museums zu sehen. Es wurden etwas über 1.000 Macchi MC-200
Saettas gebaut, die während des Zweiten Weltkriegs bei den italienischen
Luftstreitkräften umfangreich zum Einsatz kamen. Die ersten Macchi Saetta-Maschinen
hatten übrigens geschlossene Cockpits, aber die italienischen Piloten bestanden auf
offenen Cockpits, weswegen die späteren Serienmaschinen dann auch mit offenen Cockpits
ohne Dach gebaut wurden, wie es bei dieser MC-200 hier gut zu sehen ist. |
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Das U.S. Air Force Museum in Dayton / Ohio
verfügt auch über eine Maschine des legendären Typs Fieseler Fi 156 Storch. Die
Fieseler Storch wurden während des Zweiten Weltkriegs von der deutschen Luftwaffe sehr
erfolgreich für eine Vielzahl verschiedener Aufgaben, wie zum Beispiel als
Verbindungsflugzeuge, Sanitätsmaschinen, Rettungsflugzeuge,
Artillerie-Beobachtungsflugzeuge und als Aufklärer eingesetzt. Die Flugzeuge vom Typ
Fieseler Storch sind vor allem wegen ihrer hervorragenden Kurzstart- und
Landeeigenschaften berühmt geworden. Die im U.S. Air Force Museum ausgestellte Maschine
wurde nachträglich mit dem Anstrich eines Fieseler Storch versehen, der von
Generalfeldmarschall Erwin Rommel in Nordafrika benutzt wurde. |
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Unter den vielen sogfältig mit Puppen
gestalteten Dioramen im U.S. Air Force Museum befindet sich auch diese Szene, mit der die
harte Arbeit der deutschen "Trümmerfrauen" in der Nachkriegszeit gewürdigt
wird. Da während des Zweiten Weltkriegs viele deutsche Männer gefallen, verwundet oder
in Kriegsgefangenschaft geraten waren, haben nach dem Kriegsende in Deutschland vor allem
auch viele Frauen schwer gearbeitet, um die Trümmer der stark zerstörten Städte
wegzuräumen und mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Eine Leistung die noch bewundernswerter
wird, wenn man bedenkt, daß sich viele dieser Frauen zusätzlich zu der umfangreichen
Aufräum- und Aufbauarbeit auch noch alleine um ihre Kinder, sowie oftmals auch noch um
andere hilfsbedürftige Verwandte kümmern mussten ! |
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